Zarge für Garrard 401 - Boden aus Schiefer statt Holz sinnvoll?

  • Hallo zusammen,


    ich überlege, den Boden meiner Zarge für den 401, der aus 12 mm Sperrholz oder Multiplex gefertigt ist, durch einen aus Schiefer zu ersetzen? Ist das technisch und vor allem klanglich sinnvoll? Falls ja, wo kann ich Schiefer als Meterware hier im Rheinland (Raum Heinsberg, Aachen, Mönchengladbach) herbekommen?


    Gruß und Dank


    Andreas

  • Servus,


    welche Zargenform hast Du denn?


    Ist das so eine Hutschachtel mit Boden? Dann würde ich dort nämlich eher auf große Ausschnitte setzen, denn einen massiven Boden einziehen.

  • Guten Morgen,


    ich habe eine einen massiven Kranz aus echtem Birnenholz, eingelassen ist der Boden aus Muliplex, darin festgeklebt sind vier Höcker aus Spanplatte; auf diesen sehen vier verstellbare Gerätefüße von ???. Auf diesen Füßen ruht die MDF-Platte, in die das Laufwerk mit Gummis nur leicht angekoppelt eingelassen ist. M.E. ist es eine Zarge von Audio Kreativ, die individuell modifiziert worden ist.


    Gruß


    Andreas

  • Wie groß müsste die Platte denn sein?
    Bei 30 cm Breite wären kalibierte Platten aus Schiefer z.B. Black Slate aus Brasilien eine günstige Lösung.
    Kosten so ca. 25Euro/m^2 bei 1cm Dicke. Es gibt sie aber auch in anderen Größen. Evtl. sogar bei ebay.


    Tschau,
    Frank

    Entspanntes Hören, Frank


    ] Vorhandensein von Musik - Zuhandensein von Klang [

  • Hallo zusammen,


    die Maße sind in etwa 50 cm x 40 cm x 1,2 cm; zwei Bohrungen für Netzkabel und NF müssten noch dazu kommen, jeweil mit ca. 3 cm Durchmesser.


    Ich hätte gerne noch Einschätzungen zur klanglichen Auswirkung gehabt.


    @ Rolf:


    In welcher Weise soll man das Bodenbrett Deiner Ansicht nach ausschneiden?


    Gruß


    Andreas

  • Servus,


    also ist das eine dieser "Hutschachtelzargen" ... wenn dann würde ich dort mal mit verschiedenen Materialien bei der Motorplatte spielen ... MPX, MDF, Schiefer, Schalbrett etc. ...


    ... bei der Bodenplatte gibt es ebenfalls verschiedene Spielmöglichkeiten ... unten offen, damit der Schall sich nicht in der Hutschachtel fängt.


    Angefangen evtl. mit kreisrunden Ausschnitten unterhalb des Motors und des Tonarmes ... bis hin zu ... es bleibt nur noch ein schmaler den Rahmen versteifender Rand stehen, der auch noch genug Stabilität zeigt, um Füße anzubringen ...

  • Danke, Rolf; im Moment habe ich nicht die Zeit zum Spielen, daher würde ich gerne auf die Erfahrung Dritter zurückgreifen; was ist D.E. das bester Material für die Deckplatte?


    Gruß


    Andreas

  • Servus,


    ich hatte eine ähnliche Zarge für den 401 gebaut ... ist schon länger her ... aber MDF gefiel mir nicht, Birke MPX war sehr deutlich natürlicher, Birne war für mich das Optimum ...


    Schiefer habe ich nach meinen ngeativen Erfahrungen mit verschiedenen Steinen nicht angefaßt ... auch die OMA-Zarge aus Schiefer konnte diesen Eindruck bei mir bislang nicht ändern ...


    ... allerdings klang ein schnell gemachter Aufbau aus dem Unterteil einer orig. Loricraft-Zarge mit dem Oberteil der OMA-Zarge aus Schiefer recht ordentlich ... etwas satter als MPX oder Birne und nicht so überdämpft wie MDF ... auch nicht so akustisch und musikalisch tot wie Granit oder Marmor ...

  • tachchen,


    ich habe in den letzten jahren viel an meinem 401-"Zuhause" herumprobiert.
    augenblicklicher stand und klanglich so sauber und schier atemberaubend wie nie zuvor:


    keine bodenplatte !
    motorboard von tonarmbrett getrennt (je 24 mm mpx)
    vinylista-zarge 12", ca 4cm eichenrahmen (squashball-lagerung gegen ssc und rdc - unter jetzt bleischrotbeschwertem tonarmbrett - gewechselt)
    ssc unter rahmen
    laufwerk/motorplatte mit bleischrot und schwerfolie gezielt bedämpft , um die letzen motorvibrationen zu eliminieren (die es trotz motorrevision leider immer noch gab)


    letzte maßnahme: standstabilisierung. den ganzen spieler,statt direkt auf das regal, auf 24 mm mpx-platte , die wiederum auf 4 korkscheiben (aufgeschnittener weinkorken) gelagert.
    das gab nochmal eine deutliche verbesserung der wiedergabe (durchzeichnung, ruhe, "schwärze")


    also vielleicht das geld für eine bodenplatte anders investieren. schiefer als standfläche ....?


    andererseits: audio kreativ wird auch probiert und sich schließlich etwas bei der auswahl von material und materialstärken gedacht haben. hoffe ich ... bei preisen, die anständiges handwerk erwarten lassen.
    der garrard ist eine diva, was seine kleidchen angeht. jede kleine veränderung an aufstellung und material verändern die klanglichen eigenschaften. was die vermutung nahelegt, daß es mehrere wege gibt zu befriedigendem klang.
    trotz aller basteleien (zu beginn eine sme 2000 zarge mit verschiedenen motorplatten) bin ich mir noch nicht schlüssig, wie sich welche maßnahmen genau auf den klangcharakter auswirken, um wirklich gezielt eine optimale zarge entwickeln zu können. da müsste man wohl viele der existierenden varianten im vergleich hören können.
    um so glücklicher bin ich mit dem augenblicklichen stand, da ich mit der original vinylista-zarge (squashballzarge und motorbrett stärker als 3cm) nicht sehr zufrieden war.


    also: viel glück beim probieren...


    gruß frank


    (garrard 401, sme 3012R)

  • Am Boden meiner Audio-Kreativ Zarge habe ich einfach eine Schieferplatte geklebt u. darunter grosse Sorbothane Füße.
    Mein 401 steht auf einem isoliertem Tisch (die 5x5 Beine aus Eisen sind mit Flussand gefüllt u. darüber liegt eine sehr grosse Schieferplatte auf Luftpolster gestellt, darunter habe ich die Big Spikes).
    Hier in Italien ist Schiefer billig u.ich habe es praktisch überall eingebaut :)

    Ciao aus Rom,


    Piero

  • n´abend,


    ich habe die squashballaufnahmen, nur die aufgeklebten gummiballaufnahme-ringe, entfernt und entsprechend der breite des motorbrettes noch zwei brettchen aus mpx in die umlaufende nut auf der innenseite, die auch die eckbrettchen der squashball-lagerung aufnimmt, eingeschlagen. eine art rippe zwischen den gegenüberliegenden längsseiten wäre sicher noch stabiler...gleiches bei der tonarmeinheit.
    wie im obigen beitrag beschrieben, sind motorbrett und tonarmbrett getrennt. unter das motorbrett sind ssc füße gekommen, zu diesem zweck habe ich messingdübel in das motorbrett eingearbeitet. ebenso bei dem tonarmbrett, nur kommen dort rdc-kegel zum einsatz.
    so, warum nu rdc? weil ich mir bisher nicht mehr ssc leisten konnte, die rdc´s jedoch freigeworden sind. . .
    nicht ganz ...natürlich ist die tonarmeinheit, trotz bleischrotgewicht an der unterseite leichter als das laufwerk und das ssc-material braucht ein gewisses belastungsgewicht , um wirksam werden zu können. meine meinung. hörprobe gab mir recht.
    gefühlsmäßig war das ganze ein geeier.
    werden die schwingungen vom motor ausreichend vernichtet und gelangen nicht doch über den rahmen an den tonarm?
    welches material für die brettchen. wäre schiefer nicht näher am ideal?
    da werde ich sicher noch rumprobieren. momentan nur mpx. momentan passt´s.
    ach ja den rahmen einfach rauf auf ssc-pucks, die einschraubhülsen sind bei dir vielleicht auch vormontiert.
    besser war der klang nie und kaum etwas vibriert.
    schmankerl: am linken rand meiner motorplatten-unterseite sitz eine bleischrotbefüllte kammer die motorvibrationen schluckt. fett!
    unauffälliger, und wie ich glaube fast ebenso wirksam: auf der unterseite der laufwerkseinheit, die ganz linke kammer - die einzelnen gußverstrebungen des chassis bilden ja gekammerte abschnitte - mit schwerfolie bedämpfen. hier gehen die schwingungen des motors fühlbar auf das chassis über.
    man fühlt das sehr gut, solange es noch nicht behoben ist. die genaue lokalisation der schwingungen mag von garrard zu garrard etwas anders sein.
    klar bügelt man hier schwachstellen des motors aus - wenns aber funktioniert...
    hast du eine 12" zarge? hier arbeitet es sich einfach besser und das tonarmbrett hat eine handhabbare breite für die montage der füße.


    noch ein argument für ssc statt squashball: spieler immer im wasser! kein/kaum nachjustieren, wechselintervall vernachlässigbar.


    besten gruß
    frank

    Einmal editiert, zuletzt von kriepsch ()

  • die höhe der vorhandenen eckbrettchen und natürlich auch die der zusätzlich eingeschlagen, wenn sicher, eingeklebten hölzern reicht nicht aus, um einen ebenen abschluß motorbrett/rahmen zu erreichen. hier noch auf der innenseite material aufkleben, oder, teuerer, aus dickem mpx (ich weiß nicht, ob 32 mm reicht) treppenförmig aussägen.

  • Danke Frank


    Ich hb zwar keinen 401er, sondern einen TD124, aber auch die 12 Zoll Vinylista Zarge mit der Squaschball-Lagerung. Mal sehen ob und was ich da mache.


    Gruß
    Drazen

    Danke und Gruß
    Drazen

  • drazen,
    ich kann dich nur ermuntern, da sich die kosten im rahmen halten.
    ist es ein rückschritt kann man die füße unter anderen komponenten verwenden, bzw wieder verkaufen.
    das bisschen motorboard-holz kann man wohl verschmerzen.
    zur situation vor den maßnahmen noch eins: mit der originalzarge, war mir der klang zu "tot", bei gleichzeitig im vergleich unpräzisen bässen. hatte zwischenzeitlich dünnere platte auf den squashbällen - schon etwas besser.
    ich bin für den rahmen der vinylista-zarge wirklich dankbar und möchte das produkt nicht schmälern, konnte ich mir doch anderes auch kaum leisten...
    preislich sind vinylistas wirklich in ordnung, und sie sind sauber gearbeitet.
    doch wenn man etwas verbessern kann ...
    freundlichen gruß - frank

    Einmal editiert, zuletzt von kriepsch ()