Beinflusst die Riemendicke die Umdrehungszahl- Hat H. Barske recht.

  • Hallo,


    in der neuen LP kritisiert ein Leser auf Seite 14 die Behauptung der LP, dass sich bei Riemen getriebenen laufwerken mit der Abnutzung und damit Reduzierung des Umfangs des Riemens die Umdrehungszahl ändert. Diese Behauptung hatte die LP bei der Besprechung des EAT- Laufwerkes in einer der vorigen Ausgaben aufgestellt.
    Der Leser führt an, die Formel Weg*Zeit gelte für den jeweils äussersten Punkt des Pulleys und des Tellers und sei unabhängig vom Riemendurchmesser.
    H. Barske kontert:

    Zitat

    Die Tellerdrehzahl wird durch das Verhältnis des wirksamen Tellerdurchmessers zum wirksamen Pulleydurchmessers bestimmt. Und in diese beiden Werte geht eine Riemendicke mit ein. Das liegt daran, dass die Wirklinie des Riemens in seinem Zentrum liegt und nicht, wie sie schreiben, direkt an den Aussenradien von Teller und Pulley

    .
    Meiner Meinung nach ist das Unsinn, ich denke, HB hat das mit Reibradlern verwechselt. Der Weg des Riemens wird durch die Aussendurchmesser des Pulleys und des Tellers bestimmt. Bei einer Umdrehung des Pulleys wird der Riemen immer um pi x 2r der (r= Pulleyradius) zurückgelegt, egal wie dick der Riemen ist. Es geht ja nicht um die Geschwindigkeit aussen oder in der Mitte des Riemens sondern lediglich an der Kontaktfläche. Der Weg der Ausseite des Riemens wird bei zunehmender Dicke wirklich länger und damit die Geschwindigkeit hier grösser, das hat aber keine Auswirkung.


    Wer hat recht?


    Grüsse Thomas

  • der wechsel des riemens , von 1mm auf 0,3mm oder umgekehrt erfordert eine nach justierung der drehzahl
    die null phase des riemen ist dabei der entscheidende faktor ..
    der ø des pulley & teller bleiben identisch - während der riemen die variable größe ist

    Einmal editiert, zuletzt von otto ()

  • Der Riemen liegt für gewöhnlich auf seiner Innenseite an, da ist es gleich, wie dick dieser ist.


    Beim Reibrad ist das Reibrad sozusagen der Pulley, nur ohne Riemen dazwischen, hier muß der Durchmesser stimmen sonst ggf. die Drehzahl angepaßt werden.

    Gruß André
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  • Das wunderbare am Treibrad ist das hier der Durchmesser keinen Einfluß hat ....

    Viele Grüße, Tony

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    "Music's real, the rest is seeming" (Fats Waller)

  • Es gibt imoh nur eine Erklärung zu Holgers "Vermutung"


    Wenn ein Riemen dünner ist-wird,kann er sich eher dehnen.


    Ansonsten ist es wurscht, wie dick der Riemen ist, da er innen andreibt!


    Frauen ist es evtl nicht egal :D

  • Da zwar schon alles gesagt worden ist, nur noch nicht von jedem, hier nun mein Senf:


    Die Länge des Riemens, bzgl.des Außendurchmessers, variiert mit der Stärke/Dicke des Riemens. Da der Riemen aber innen anliegt, verändert/verlängert sich NICHT der angetriebene Weg und somit bleibt die Geschwindigkeit gleich. Zu beachten sind jedoch Reibwiderstände bei unterschiedlichen Riemen identischer Länge! ;)

  • Tach zusammen,


    natürlich hat Holger recht. Dahinter verbirgt sich simple Antriebstechnik. Bei riemengetriebenen Bauteilen muss zur Ermittlung der Umdrehungsgeschwindigkeit immer die neutrale Phase, sprich der mittlere Punkt des Querschnittes des Antriebselementes gewählt werden. Dabei ist es egal, wie der Querschnitt ausschaut oder welche Abmessungen vorliegen. Rund, quadratisch, rechteckig. Selbst der veränderte Durchmesser eines Fadens verändert die Drehzahl.



    Tüsss
    Lothar

    ..... stellt euch vor, es ist Krieg. Alle gehen hin. Und keiner kommt zurück!

  • Mich würde nur die Formel interessieren, wodurch sich das Übersetzungsverhältnis* ändert.
    *Dies ist Voraussetzung für eine Veränderung durch den Riemenwechsel.

    VG
    Mario

    Einmal editiert, zuletzt von hal-9.000 ()

  • HB und die alten Masch-Bau Hasen haben selbstverständlich recht:

    Zitat

    natürlich hat Holger recht. Dahinter verbirgt sich simple Antriebstechnik. Bei riemengetriebenen Bauteilen muss zur Ermittlung der Umdrehungsgeschwindigkeit immer die neutrale Phase, sprich der mittlere Punkt des Querschnittes des Antriebselementes gewählt werden. Dabei ist es egal, wie der Querschnitt ausschaut oder welche Abmessungen vorliegen. Rund, quadratisch, rechteckig. Selbst der veränderte Durchmesser eines Fadens verändert die Drehzahl.


    Es zählt wie bei allen Riemenantrieben die Nullphase und eben nicht die Kontaktfläche.
    Technische Mechanik 1. Smester.
    Wer es nicht glaubt, der Roloff / Matek müsste helfen.


    Gruß, Michael

    2 Mal editiert, zuletzt von MiWi ()

  • Es zählt wie bei allen Riemenantrieben die Nullphase und eben nicht die Kontaktfläche.
    Technische Mechanik 1. Smester.


    Was heißt das denn auf Deutsch? Wenn ich die Umdrehungsgeschwindigkeit nur mit dem Pulleydurchmesser, der größe des angetriebenen Tellers und der Drehzahl des Motors berechne, dürfte das dann ja nur eine Näherung sein. Diese Näherung müsste aber wiederum so gut sein, dass die Dicke des Riemens vernachlässigbar ist. Sonst wäre das doch längst zum Thema geworden. Jedenfalls unter den Präzisionsfetichisten.


    Ciao
    Stefan


    Information is not knowledge - Knowledge is not wisdom - Wisdom is not truth - Truth is not beauty - Beauty is not love - Love is not music - and music is THE BEST (FZ)


  • Lothar


    sagt posting nr. 2 nicht das gleiche aus - bei identischen pulley & teller durchmesser......

  • Ob das ein Thema ist, ist mir völlig wurscht, weil ich eh keine Riementriebler mehr höre. 8)


    Es gibt halt den Treibscheibendurchmesser und den Wirkdurchmesser.
    Diese sind bei Riemen mit Durchmesser größer 0 eben nicht identisch , da der Riemenquerschnitt mit einfließt.
    Das Übersetzungsverhältnis berechnet sich nun mal nach den Wirkdurchmessern.
    Hab ich mir nicht ausgedacht, ist halt von der Physik so vorgeben.


    Gruß, Michael

    Einmal editiert, zuletzt von MiWi ()

  • Zitat

    Was ist das denn ?


    Die neutrale Faser, die biegespannungsfreie Faser, der Querschnittsschwerpunkt.
    Bei Rundriemen ist das der Mittelpunkt. Bei Riemen mit Rechteckquerschnitt der Schnittpunkt der Symmetrieachsen.*


    Wenn man sich die Mühe macht, bei meinem oben aufgeführten Link bis zur zweiten Siete zu scrollen (was natürlich schon Arbeit bedeutet, macht man ja ungern), sieht man es.
    Der Wirkdurchmesser ist z.B. beim Keilriemen schön auf ca. 60% der Höhe des Keilriemens zu sehen, weil dort eben der Schwerpunkt des Trapezquerschnitts liegt.


    *(Immer vorausgesetzt, das es keine Verbundmaterialien sind; oder wenn Verbund, dann mit symmetrischer Verteilung, sonst ist die Lage der Biegespannungsnulllinie wieder von den E-Modulen der einzelnen Materialien abhängig, aber so weit steigen wir wohl besser nicht ein.)


    Gruß, Michael

    5 Mal editiert, zuletzt von MiWi ()

  • bei identischen pulley & teller durchmesser......



    ... und die Pulleygeometrie im Verhältniss zum Riemen nicht vergessen. Ist ein Pulley so bearbeitet, das die Häfte des Durchmessers des Antriebsriemens aus Gründen des Grips in ihm verschwindet, ist bei verschiedenen Durchmessern und Elastizität des Riemens immer von der Notwendigkeit einer Korrektur der Drehzahl auszugehen.


    Grüße Frank

    Gewerblicher Teilnehmer : Gestaltung und Realisation von AV Komponenten.
    Vertrieb von eigenen Konzepten und diversen Komponenten.
    AAA- Mitglied

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