Suche bestimmte Beach-Boys Platten !!

  • Guten Morgen Gemeinde,


    ich habe mich eigentlich nie für die Musik der Beach Boys interessiert. Für mich waren Zappa oder Miles Davis eher angesagt :P


    Jetzt habe ich mir doch mal "Pet Sounds" und das neue "Smile" angehört und ich muß sagen, daß mir speziell die komplexeren Gesangsstücke sehr gut gefallen. Die "Gute-Laune-Sachen" sagen mir überhaupt nicht zu.


    Welche Platten könnt Ihr Experten mir empfehlen und gibt es eine gute Biographie über Brian Wilson (deutsch)?


    Vielen Dank im Voraus


    Stefan
    (der gestern seine bei Ebay geschossene Original LP von Frank Zappa "We`re only in it for the money" mit Begeisterung gehört hat)

  • Hallo,


    Wenn Dir "Pet Sounds" und "Smile" gefallen, solltest
    Du auch mit folgenden LPs klarkommen:


    "Smiley Smile" und "Wild Honey" (1967)
    "Friends" (1968)
    "20/20" (1969)
    "Sunflower (1970)
    "Surf´s Up" (1971)
    "Holland" (1973)


    BTW, viele Fragmente/Songs von "Smile" sind auf den o.g. Scheiben zu finden, da dieses Album ja bekanntlich nicht veröffentlicht wurde und nur als Bootleg im Original Artwork erhältlich war.


    Als dringend ans Herz gelegten Einstieg ins Frühwerk
    der Beach Boys empfehle ich "Summer days (and summer nights)" von 1965. Meines Erachtens das "Rubber Soul" der Beach Boys. Aber auch auf noch früheren LPs sind Sachen zu finden, die wenig
    bis gar nichts mit Surf zu tun haben. Als u.a. herausragendes Stück (übrigens eines meiner All-time faves) möchte ich nur "In my room" hervorheben.


    Als eine der wenigen guten deutschsprachigen Bios von/über Brian Wilson, neben dem englischsprachigen Muss-haben Buch "The nearest faraway place" von Timothy White, möchte ich Dir seine Autobiographie "Mein kalifornischer Alptraum" (sehr gut übersetzt von Clara Drechsler ) empfehlen.


    Hang loose


    Heike

  • Hallo Heike,


    vielen Dank für die Tips, dann werde ich mal auf Einkaufstour gehen :)


    Gruß
    Stefan

  • Hallo Stefan,


    herzlichen Glückwunsch zum Erwerb der "Only in it for the Money" ,m.M. die Beste von den Mothers; schau mal unterr dem thread "Sgt. Pepper - Original und Fälschung", hier im Forum !


    Es gibt eine CD-Box über die Entstehung von Pet Sounds, da wird auf mehreren CD's mit Outtakes,Vokalversionen, Studioproben das Vorgehen bei den Aufnahmen der Beach Boys ausgibig dargestellt. Da klingen die Glöckchen und murmeln, grummeln und summen die Boys was das Zeug hält.


    Ansonsten hat Heike schon genug gesagt.


    Gruß
    Arnold

  • Hallo Arnold,


    ja da hast Du Recht, ist wirklich eine außerordentliche Schallplatte, die seiner Zeit um Jahre voraus war. Mich würde mal interessieren, wie diese Platte bei den "Kids" damals angekommen ist :)


    Gruß
    Stefan

  • Heike's Empfehlung hinsichtlich der "Surf's up" schließe ich mich vorbehaltlos an. Die anderen Empfehlungen kenne ich (noch) nicht.


    Gruß
    Gerd

  • Hallo Stefan,



    die Platte stammt aus dem Jahr 1967 und als ich sie mir kaufte, war ich damals 15 ( na, da bin ich ein alter Klops- oder?). Das Cover und die Musik mit den Texten waren eine einzige Provokation.
    Die einen in der Klasse hörten Beatles und Stones und ich kam mit Zappa!!!! Das war einfach verrückt abgedreht und was besonderes. Die Kollagen haben mich in den Bann gezogen; es war einfach eine andere Dimension.


    Die Beach Boys dagegeb waren nett adrett und harmlos - aber im nachhinein auch nicht schlecht!


    Lieben Gruß
    Arnold

  • Hallo,


    Zitat

    Die Beach Boys dagegeb waren nett adrett und harmlos - aber im nachhinein auch nicht schlecht!


    Mit dem Image haben sie so ihre Probleme gehabt. In der beginnenden Hippie-Ära waren sie einfach "uncool".


    Aber zu den Plattenempfehlungen: M.E. haben die Beach Boys ausser "Pet Sounds" gar nichts Vernünftiges herausgebracht. Die alten Surf-Sachen sind mein Fall nicht, und alles was nach und anstelle von "Smile" kam ist unmotiviert und stümperhaft. Glücklicherweise kenne ich nicht alles, aber:
    - Smiley Smile: Wenn man die neue "Smile"-Version kennt, kann man mit dieser Platte nichts mehr anfangen. Wind Chimes, Wonderful, Vegetables eine Katastrophe. Fall Breaks and Back to Winter (als Mrs. O´Leary´s Cow, resp. Fire auf Smile) einfach unfassbar bescheuert.
    - Holland: Da bin ich vor Langeweile eingeschlafen :D
    - Carl and the Passions: Hat nix mit Brian Wilson zu tun (ausser sein reinkopiertes Bild auf der Rückseite). Die Musik ist egal bis ärgerlich.
    Die anderen Alben kenne ich nicht, will sie mir aber auch noch "antun".


    Die Autobio "Mein kalifornischer Alptraum" ist unter dem unmittelbaren Einfluss seines damaligen Therapeuten E. Landy entstanden. M.E. besser ist da "Brian Wilson und die Beach Boys" von Kingsley Abbott herausgegeben. Der Titel ist allerdings vergrifffen.


    Ich halte B.W. für einen genialen Autoren, Smile gehört für mich zu den besten Platten überhaupt. Aber die BBs ohne B.W. taugen gar nichts (mein Geschmack). Die BBs hatten ein paar geniale Hits (Good Vibrations, yeah 8) , das erwähnte In My Room) und ein Album (Pet Sounds) das Geschichte geschrieben hat. Ansonsten sind sie einfach egal. Für mich so egal wie z.B. Toto oder Deep Purple (uiuiui). Zappa (gerade die We´re only in it...) ist da schon eine andere Liga.


    Grüße
    Det

    Wenn alle Schizophrenen zusammenstehen, haben die Ingenieure keine Macht mehr über uns.

  • Zitat

    Aber zu den Plattenempfehlungen: M.E. haben die Beach Boys ausser "Pet Sounds" gar nichts Vernünftiges herausgebracht.


    Das trifft mich als einen, der die Beach Boys ganz großartig findet aber hart!!! Nein Nein Nein, so kann man das nicht stehenlassen. Sicher gibt es schwache uns starke Platten, aber jeder Stil hat seine Berechtigung und war z.T. sogar richtungsweisend. Es soll ja nicht alles irgendeinem hohen Anspruch gerecht werden. So darf man das nicht interpretieren. Die Beach Boys waren eine der ersten Bands, die Anfang der 60er Gesang unter die aufkeimende instrumentale Surfmusik gelegt haben. Dur-lastige, so herrlich einfach und erfrischend scheinende Songs, hinter denen sich aber doch solide produzierte Vocals und komplizierte Arrangements und Ideen von Brian Wilson verbergen - das war schon etwas Besonderes und machte den Erfolg aus.


    Grüße
    Dr.Music


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    seit 2009 AAA-Mitglied

  • Moin,


    Lothar: Danke, war mit Herzblut geschrieben ;)


    @Dr. Music: Unzweifelhaft hast Du Recht. Im wesentlichen bezog ich mich auf die Platten nach Pet Sounds. Die frühen Surf-Sachen mag ich einfach nicht, und die späteren Alben sind substanzlos.
    Es ist komisch, wenn ich Surf-Sound will, höre ich Dick Dale, und wenn ich Vokal-Arrangements will, höre ich The Four Freshmen (kennst Du die?), aber zusammen haut das nicht hin.
    Klar waren BBs am Anfang der 60er richtungsweisend, aber halt nicht meine Richtung 8)


    Viele Grüße von
    Det

    Wenn alle Schizophrenen zusammenstehen, haben die Ingenieure keine Macht mehr über uns.