Solides Tapedeck?

  • Momentan habe ich wieder die Lust am Tape entdeckt. Ich würde daher gern mal ein paar Vintage-Geräte testen wollen, suche aber dazu natürlich nur wirklich robuste und solide Kassettendecks. Für verschiedene Versuche muß es aber unbedingt auch Mikrofoneingänge haben. Es ist außerdem nicht das Ziel, die Geräte komplett revidieren zu müssen und ständig zu warten, obwohl ich dies sogar notfalls noch hinbekäme. Gibt es da eventuell ein paar Tipps, Hersteller, Typen usw.., die ich mir mal näher ansehen sollte?

    Gruß tomfritz

  • Hallo,


    Vintage bedeutet meistens schon, dass man zumindestens die Elkos prüft und evtl. austauscht. Auch Riemen, Andruckrolle und weitere Bauteile bedürfen oft des Ersatzes.


    Aber, wenn es nicht Nakamichi sein muß, dann schau dir mal die Tandberg Modelle ab TCD 330 an. Nach mbMn sind die sehr robust und wertig. Suche danach derzeit auch immer wieder.


    LG Dirk

  • Hallo Tomfritz,


    wenn Du einige gute Geräte ohne Mikrofonaingang auch nehmen solltest, schau mal hier, da gibts einen interesseanten Mikrofon- Vorverstärker, den Du an einen Line Eingang anschließen kansst und dann klappt das auch mit Mikrofonanschluss...
    Da gäbs dann so interessante Geräte wie Revox B 215, Akai GX 95 und GX 75, TEAC V 6030 S und Andere...


    Den hab ich auch, ist recht rauscharm, damit passe ich hochwertige dynamische Mikrofone an portable DAT Recorder an, die nur für
    Electret Mikrofone ausgelegt sind.


    http://www.bluthard.de/index.php?prefer-1


    Gruss,


    Udo (DL 8 WP)

  • Guten Morgen,


    Udo hat die typischen "Verdächtigen" eigentlich benannt. Persönlich halte ich von den Akai allerdings nichts, sind im Vergleich zu den sonst genannten eher Mimosen.
    Als alter Naka-Fan würde ich die ZX-Modelle, das CR-3/4 oder auch das LX-5 mal in Augenschein nehmen. Letzteres wird meist nicht so teuer gehandelt. Das hier angesprochene 670 ist ein tolles Deck, hat meines Wissens nach aber nur Dolby B, da müßte man ggf. nach dem 680/682 gucken, die aber teuer sind.
    Das Revox 215 ist aus keiner Liste wegzudenken, ist es doch ein sehr solides, zuverlässiges Top-Deck. Falls Dein Wunsch in diese Richtung gehen sollte, PMme mich mal an.
    Persönlich gefallen mir die Teac sehr, diese sollen teils allerdings etwas liderlich verarbeitet sein, auch wenn der Anblick anders erwarten läßt. Letzteres ist "Hörensagen".


    Und ja, es gibt noch Alternativen aus dem Hause Pioneer, ASC, Alpine usw.; aus meiner Sicht wirklich nur was für Hardcore-Fans, da teils wirklich gar nichts mehr dafür zu bekommen wäre. Bei Tapes bin ich auch gefühlsmäßig dagegen, gegen den Mainstream zu schwimmen. Überleben werden eben nur diese Geräte. Abgesehen natürlich von Tüftler-Heroen, die alles selbst können oder das E-Lager angehäuft haben. Bei den noch etwas aktuelleren Decks wird das Yamaha KX-690 häufig genannt. Ich habe es aber selbst nie ausprobiert.


    Gruß

  • AKAI GX-95 ...


    ... das wäre meine Empfehlung.


    : 8o :


    (Mikrofoneingang kann man anders lösen ... siehe Udo)



    Torsten


    :thumbup:

    Einmal editiert, zuletzt von Torsten_HH ()

  • Hallo zusammen,


    Alrac hat geschrieben:


    Persönlich halte ich von den Akai allerdings nichts, sind im Vergleich zu den sonst genannten eher Mimosen.


    Bei mir läuft ein GX 95 seit ~ 15 Jahren problemlos.


    Persönlich gefallen mir die Teac sehr, diese sollen teils allerdings etwas liderlich verarbeitet sein, auch wenn der Anblick anders erwarten läßt. Letzteres ist "Hörensagen".


    Habe auch ein Teac V 6030 S, das ist von der Anmutung zwar sehr schön, aber die Schalter und Tasten sind dem Akai GX 95, von der Haptik her, deutlich unterlegen.


    Beide Geräte hatte ich damals als Restposten/ Auslaufmodelle sehr günstig neu gekaut.


    Als Arbeitstier zum Aufnehmen gefällt mir die GX 95 besser. Beide haben aber einen Riemen im Laufwerk, der bestimmt bald kaputt gehen wird (wenn er noch nicht gewechselt wurde). Torsten HH hat sehr schön beschrieben, wie man den wechselt -> siehe dort. Ist im Prinzip nicht wirklich schwierig.


    Wenns denn Preislich etwas teurer sein darf:


    Das Revox B 215, das ich hier auch noch habe, ist aber beiden überlegen, das Laufwerk ist einfach Spitze und die Azmuthkonstanz sucht ihres gleichen. Da muss man schon sehr genau hinhören, um einen Unterschied gegen eine Spulen-Tonbandmaschine 1/4 Spur zu vernehmen, (in der Praxis ist halt dort noch ein bisschen mehr Bass da und natürlich die Höhendynamik größer). Deutliche Unterschiede gibts erst bei 38 cm/s und 1/2 Spur. Da muss die Quelle dann aber auch entsprechendes hergeben.
    Bei allen Casettengeräten gibt es immer wieder Probleme bei Fremdwiedergabe wenn mit Dolby aufgenommen wurde und die Dolby Pegel nicht gleich sind. Die Revox gibt (auf der GX 95) fremdbespilete Casetten sehr schön wieder.
    Das alles gilt natürlich nur bei einem einwndfrei eingemessenem Gerät.


    Zur B 215 hatt ich mal was geschrieben (die habe ich gebraucht hier aus dem Forum gekauft):


    Kauf einer gebrauchten Revox B 215 (kleine Stradivari....)


    Kauf Dir die Revox, wenn Du das finanziell machen kannst. Dazu gibts noch fast alle Ersatzteile und auch einen funktionierenden Service. Aber Achtung ! Probier das Gerät vor dem Kauf richtig aus, denn die Überholung des Laufwerks kostet beim Revox Service leicht das Doppelte des Gebrauchtpreises des Geräts. Das Gilt auch für die älteren Modelle B 710 MK 1 und MK 2 .


    Würde Casetten im Endeffekt heute ohne Dolby aufnehrmen, dann hast Du später keinen eventuellen Probleme mit den Dolby Pegeln auf andern Geräten. Meine ältesten Casetten sind ~ 40 Jahre alt, hier ist halt auch die Qualität des Bandmaterials wichtig. Maxell und TDK haben sich hervorragend gehalten.


    Gruss,


    Udo (DL 8 WP)

  • Also HighEnd muß es nicht sein, obwohl ich schon Lust dazu hätte. Allerdings möchte ich auch nicht ganz so viel investieren, ich denke bei 100 Euro liegt ein Grenze. Gibt es denn im Consumerbereich der einschlägigen Marken auch brauchbare Gerätschaften?

    Gruß tomfritz

  • Grüß Dich Tomfritz,


    ich habe seit Jahren das Kenwood 1100 HX in betrieb, das hat Mic-Eingänge direkt am Gerät über Klinke.
    Letzten Herbst ist die Capstansteuerung (??) defekt gewesen und ich hatte es bei good-old-hifi günstig in revision.
    Diese Decks gibt es zw. 50-80 € in der bucht. wichtig ist das es ein HX ist da weniger störanfällig.



    vielleicht ist ja das was.

  • Hab mir nach 20 Jahren ein Nakamichi Dragon gebraucht hingestellt und muß sagen ... das geht und klingt echt gut :)


    Die Dinger sind heutzutage wirklich nicht mehr zu teuer ...

  • Weiß nicht, ob das unter "solide" läuft ...
    ... haben aber Mikroeingänge :thumbup:


    Gerade die 730iger (zweites Bild) ist ein echt schönes Teil ..


    ... wohl auch der Grund, warum ich die zwei mal habe ß! :thumbup:


    Torsten


    :thumbup:

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  • Als Grundsolide (also kein High-End-Sensibelchen) betrachte ich besonders mein Yamaha K-560. Ob bei Hitze (30!C) oder Kälte, es läuft sehr zuverlässig mit sehr guten Gleichlauf. Klanglich muß es sich nirgends verstecken. SA-90 bringt korrekt eingemessen 30-19,5kHz (-2dB), Rauschen -61dB (ohne Dolby).


    Ein paar Einschränkungen: Keine Einmeßbarkeit der Bandsorten von aussen, keine regelbare Kopfhörerlautstärke, dafür aber MIC-Eingänge. Ist zumeist für kleines Geld zu haben und nach ein paar Wartungshandgriffen wieder fit.

    Gruß André
    Keine Emails mehr, nur PN. Emailfunktion ist deaktiviert.


  • ich weiß das einige Klassikerfans jetzt möglicherweise aufstöhnen, aber in dem Preisrahmen bis 100,- würde ich mal nach Quarzkontrollierten Geräten mit Direktangetriebener Capstanwelle schauen , ich habe da ein Technics Rs-B655 in Gebrauch .
    Ist nicht High End , aber für mich persönlich gibt es nichts schlimmeres als Azimuth oder Gleichlaufprobleme , und genau wie bei den alten Sony Walkman mit Quarz DD-Antrieb passiert hier einfach nichts , super !


    Das Kenwood KX 1100 HX fand ich von der Verarbeitung, stabilität und Haptik gradezu lächerlich , und ich hatte 2 Stück davon ..

    Einmal editiert, zuletzt von killnoizer ()

  • Interessantes Statement. Das Kenwood hatte ich schon im Auge, da lasse ich dann wohl besser die Finger von.
    Die AKAI-Geräte von Torsten könnten mich auch interessieren, da legt man aber wohl ein paar Scheine mehr hin, oder...?

    Gruß tomfritz

  • Hallo,
    bin neben der digitalen Tapedecks auch ein Fan der analogen Fraktion und sammle ein paar Lieblinge, die ich schon immer haben wollte. Kenne das Marktangebot auch ganz gut. Für 100,-€ mit Mikroanschluss wären meine Topfaforiten:


    TELEFUNKEN RC-300
    ONKYO-TA-2070
    AKAI GX-760D
    DUAL C-844


    Freilich alles schon älter, aber reinrassiger Maschinenbau in der 10 Kg Klasse. Metall bis in die Tasten. Relativ problemlose Ersatzteilversorgung und Reparaturmöglichkeit. Optisch einer schicker als der andere.
    Im Moment darf ein ultraseltener JVC-DD9 bei mir spielen, einen zweiten überhole ich gerade.
    Beim AKAI GX-95, der hier schon genannt wurde, ist unbedingt die MK2 Version zu empfehlen, wegen geänderter Technik an der Kopfbrücke. Der Kenwood KX-1100 ist zwar ein Klassiker, aber alleine die äußere Verarbeitung finde ich auch nicht so dolle.

    Einmal editiert, zuletzt von Digilog ()

  • Die wichtigsten Tapedecks des Universums sind bereits genannt worden.


    Wenn man das neue Interesse an Tapes nicht auf die Spitze treiben will (bevor es wieder abflacht) sollte man allerdings nie mehr als einen Hunni ausgeben müssen, oder gleich mehrere für kleines Geld kaufen, statt mit einem hochpreisigen und hochklassigen ASC (als Beispiel) exotische Überraschungen zu erleben.


    Wenn man also eine gewisse Markenschmerzfreiheit besitzt kann ich aus Erfahrung besonders die DD 2 Motoren Triebwerke japanischer Produktion empfehlen. Es muß nicht immer Doppelcapstan und oder Dolby C sein!


    Sehr solide und preiswert sind die Geräte der Marke Technics beispielsweise.M 95, M265, M285, 705, 755 etc. Sind interessanterweise nicht mehr so absurd billig wie noch im letzten Jahr.


    Auch andere japanische Hersteller wie Sanyo, Aiwa, Onkyo, Fisher haben Geräte in diesem umkämpften Markt angeboten, die sich innen nur wenig unterschieden haben dürften!


    Bei Dreikopfgeräten kann man im übrigen auch auf Einmeßcomputer verzichten - wer mit Micro aufnimmt hat ein feines Ohr (und gute Kopfhörer) :rolleyes: