Digitale Aktivweichen aus dem PA-Bereich, Erfahrungen?

  • Hi,


    digitale Elektronik kostet fast nichts mehr. Aktivweichen für de PA Bereich gibt es mittlerweile für kleines Geld.


    Beispiele von Thomann.de


    Hat schon mal jemand so was ausprobiert zwecks Aktivierung der Lautsprecher?


    MfG, Ton

    Viele Grüße, Tony

    ______________________________________________________

    "Music's real, the rest is seeming" (Fats Waller)

  • Ja, ich habe eine SONY SRP-F 300 und zwei QSC DSP3. Kann man grundsätzlich sehr empfehlen, allerdings unterscheiden sich die Modelle zum Teil erheblich in der Ausstattung. Überlege Dir also gut, was Du brauchst.


    Ratsam sind imho:
    - umschaltbare Flankensteilheiten und Filtercharakteristiken
    - flexibles Signalrouting von einem beliebigen Eingang zu einem beliebigen Ausgang, evtl. inklusive Monosummenbildung (Subwoofer)
    - grafische Darstellung des Frequenzgangs in einer Setup-SW am PC
    - nicht nur Hochpaß, Tiefpaß, Bandpaß und Notch sondern auch Shelving-Filter
    - Digital- UND Analogeingang gleichzeitig betreibbar
    - Signalgenerator z.B. für Pink Noise
    - flexible Filterzuweisung auf die Kanäle (was nützen z.B. 5 Filter für den Hochtöner, wenn ich nur einen brauche - beim Bass fehlen aber 3 Filter...)
    - Kompressoren / Limiter sind imho verzichtbar, in extrem ausgereizten Konzepten evtl. aber doch sinnvoll, wenn man mal ne Party beschallen will
    - AD-Wandlung unbedingt mit 24Bit und mind. 96kHz - sonst rauscht es wie ein Wasserfall bei geringer Aussteuerung (und selbst diese Daten sind noch keine Gewähr für Rauschfreiheit)


    Gruß
    Andreas

    Ich bin so alt, als ich damals zur Schule ging, gab es noch keine Handys. Wir haben dann Unterricht gemacht. Wir hatten ja sonst nichts.


    Ein Freund ist jemand, der Dich mag, obwohl er Dich kennt.

  • Hallo Ton,


    ich habe mehrere Jahre PA Weichen mit guten Ergebnissen eingesetzt. Zuerst ca. 1 Jahr eine Alto Maxidrive 3.4, dann 4 Jahre Sony SRP-F300.


    Andreas' Bemerkung unterstreiche ich, würde noch zwei Sachen hinzufügen, damit man genügend Flexibilität zur Linearisierung von Frequenz und Phase/Laufzeit hat.:


    - Laufzeitverzögerung der einzelnen Wege in höchstens 10 µs Schritten einstellbar, damit man die Lage akustischen Zentren der Chassis zeitlich angleichen kann
    - paramatrische Equalizer: einige global also üner alles wirksam vor der Weichenfunktion, einige pro Weg um die Chassis individuell zu entzerren.


    Digitalauflösung 24 bit / 96 ks/s hat bei mir auch bisher gereicht.


    Weil ich damals die Weiche mit Vorverstärker angesteuerte, habe folgendes getan, damit die Weiche bei Analogansteuerung hoch genug ausgesteuert ist und es keine Rauschprobleme gibt: In den Signalsteckern der Kabel zu den Endstufen habe ich 20 dB dämpfend Spannungteiler eingebaut, musste dadurch den VV natürlich etwas höher "aufdrehen", was dem Regelbereich und der Weichenaussteuerung zugute kam.


    Inzwischen habe ich auf DEQX umgestellt, diese Geräte laufen mit Hifi Pegeln und nicht mit dne höheren PA/Studio Pegeln und haben analoge Lautstärkestellen hinter den DA Wandlern.


    Soweit in Kürze,
    Gruß,
    Winfried

    Die schlimmsten Geiseln der Menschheit sind nicht Krankheiten und Katastrophen, sondern menschliche Dummheit, Angst und Gier!

  • 'n Abend,


    vielen Dank für euren Feedback. Meine Erkenntnisse: Wenn eine "einfache" Digitalweiche zwischen Vorstufe
    und Endstufen geschaltet wird, gibt es Probleme bei niedrigen Pegel. Gerade weil ich hoch empfindliche
    Lautsprecher betreiben möchte mit etwa 97dB/w/m, werden für Zimmerlautstärke die Pegel aber sehr
    niedrig sein.


    Alternativ die DEQX Lösung. Die ist nicht ganz billig, bietet aber sehr viel Funktionalität. (habe mir den ganzen
    Text auf "6moons" noch mal durchgelesen) Ist allerdings Overkill für meine einfache Zweiwegbox.


    Vorerst werde ich versuchen die traditionelle passive Weiche zu optimieren.


    MfG, Ton

    Viele Grüße, Tony

    ______________________________________________________

    "Music's real, the rest is seeming" (Fats Waller)

  • Hallo Ton,


    DEQX neu kaufen ist mit über 4.000 € sicherlich sehr teuer. Es werden aber manchmal gebrauchte PDC-2.6p angeboten, die liegen dann so bei 1.500 € denke ich, die letzten neu gebauten gingen letzes Jahr um die 2-2.400 € weg.


    Nicht vergessen:
    1. daß digitale Weichen recht zukunftssicher sind, heute vielleicht ein 2-Weger betreiben, morgen aber leicht und einfach den oder die Subwoofer einbinden könnten oder die zukünftige 3-Wege-Box betreiben
    2. daßs der PDC neben der Weichenfunktion ein vollwertiges Meßsystem, mit kalibriertem Mikrofon, Amplituden und Phasenentzerrung wie auch Raumakustikmessung/Entzerrung bietet.


    Ich kann gut verstehen, daß selbst der PDC Gebrauchtpreis zu heftig ist und vom Kauf abhält, aber ich hab's auf keinen Fall bereut.


    Viel Erfolg mit Deinem Projekt, vielleicht stellst Du es ja mal vor...?


    Gruß,
    Winfried

    Die schlimmsten Geiseln der Menschheit sind nicht Krankheiten und Katastrophen, sondern menschliche Dummheit, Angst und Gier!

  • vielen Dank für euren Feedback. Meine Erkenntnisse: Wenn eine "einfache" Digitalweiche zwischen Vorstufe und Endstufen geschaltet wird, gibt es Probleme bei niedrigen Pegel. Gerade weil ich hoch empfindliche Lautsprecher betreiben möchte mit etwa 97dB/w/m, werden für Zimmerlautstärke die Pegel aber sehr niedrig sein.


    Das wird oft übertrieben. Bei 24 bit hast Du ca. 115 db zur Verfügung. Wenn Du die Endpegel vor den Endstufen jeweils für Hoch und Tieftöner optimierts über Pegelglieder (Funk Tontechnik), ist das schon mit einer einfachen Digitalweiche (z.B. Behringer Ultradrive) sehr gut. Zumindest als alles, was Du passiv ausprobierst.



    Grüsse


    Thomas

  • Hallo Winfried,



    sehr interessant: DEQX


    Wo hast Du deine bezogen, bei Proraum oder Selbstimport?



    Ich arbeite z.Zt. mit EV DCOne, DBX Driverack 260 und einer Xilica 4Kanal.



    Schönen Gruß


    Rainer

  • Auch nach meiner Erfahrung sind die deutlichen Pegelunterschiede zwischen Studio-Weichen und Hifi-Krempel vor und hinter der Weiche das Hauptproblem, mit dem man sich Auflösungsverluste und vernehmbares Rauschen einhandeln kann.


    Entweder hilft die dauerhafte Pegelabsenkung zwischen Weiche und Endstufe (früher, in der guten alten Zeit gab es auch Endstufen mit Eingangspegelsteller) oder man integriert einen mehrkanaligen Pegelsteller als Lautstärkeregler zwischen Weiche und Endstufen.
    Sowas gibt es zum Beispiel von SPL, den Volume 8 guckst Du: www.spl.info


    Ich habe das für mein zweiwegiges Lautsprecherprojekt mit der in sich geschlossenen Lösung von Hifiakademie gelöst, dort ist die DSP-Weiche optionaler Bestandteil (Steckkarte) der Stereoendstufe und die Pegel somit auf einander angepasst.


    Michael


    PS: vor der Hifiakademie-Lösung hatte ich Hifi-Vorstufe, Hifi-Endstufe mit einer Behringer DCX2496 zu verheiraten versucht. Klanglich hat MIR das garnicht gefallen, auch wenn an anderer Stelle die Behringer als die Superlösung gehandelt wird, kostengünstig und weil digital ohne Klangbeeinflussung 8)8o


    Edit: Rechtschreibfehler raus und PS hinzu

    3 Mal editiert, zuletzt von Klein_Leo ()

  • PS: vor der Hifiakademie-Lösung hatte ich Hifi-Vorstufe, Hifi-Endstufe mit einer Behringer DCX2496 zu verheiraten versucht. Klanglich hat MIR das garnicht gefallen, auch wenn an anderer Stelle die Behringer als die Superlösung gehandelt wird, kostengünstig und weil digital ohne Klangbeeinflussung 8)


    Bei mir klappt das gut. Ich steuer den Ultradrive alledings schon digital an, AD Wandler ist ein Schwachpunkt. Die Ausgänge habe ich optimal an die Endstufen Pegelangepasst. Der DEQX ist natürlich nocjhmal ein Pfund mehr, kostet aber. (Ich spare zur Zeit!). Trotzdem halte ich die Ultradrive für ein hervoragendes Tool, um sich erstmal in die Materie einzuarbeiten. Besser als alle passiven Analogweichen, die ich bisher gehört habe, ist Sie allemal.



    Grüsse


    Thomas

  • ...DEQX
    Wo hast Du deine bezogen, bei Proraum oder Selbstimport?...

    Hallo Rainer,


    Meinen PDC-2.6p HD habe ich nicht beim deutschen Vertrieb ProRaum gekauft (waren sehr unfreundlich, direkt abwehrend! :cursing: ) , sondern in den Niederlanden bei einem kleinen Vertrieb namens Audiosense. Ob Rudo noch PDCs hat weis ich natürlich nicht, aber zumindest ist er sehr auskunftsfreudig und rührig. Das Nachfolgemodell HDP-3 ist gegen den PDC leider sehr teuer...


    Ich denke, DEQX würde auch selbst nach Europa verkaufen, aber über einen Vertrieb könnte es etwas günstiger weniger aufwändig wegen Verzollung sein. Ansonsten ist sporadisch mal was im Gebrauchtmarkt, aber da braucht man Geduld, meinen ersten PDC hatte ich vor Jahren aus der Bucht gefischt.


    Ich arbeite z.Zt. mit EV DCOne, DBX Driverack 260 und einer Xilica 4Kanal.

    Diese Geräte hatte ich damals auch evaluiert, mich allerdings trotz der Qualität wegen der PA Pegel, fehlender Lautstärkesteller und nicht enthaltener Meßunterstützung für die komplette DEQX Lösung entschieden. Bis ich den PDC gebraucht fand (neu war er mir auch zu teuer) betrieb ich die Sony SRP-F300 mit sehr gutem Erfolg.


    Gruß,
    Winfried

    Die schlimmsten Geiseln der Menschheit sind nicht Krankheiten und Katastrophen, sondern menschliche Dummheit, Angst und Gier!

    2 Mal editiert, zuletzt von wgh52 ()

  • Hallo Winfried,



    ein herzliches Dankeschön für die Bezugsinfos!


    Die Controller mit FIR-Filtern sind ja noch rar am Markt und teuer. Ich denke aber, dass das Angebot zukünftig größer wird und die Preise verträglicher...



    Schönen Gruß


    Rainer

  • Hallo Freunde,


    jetzt bin ich gerade bei einer Suche über diesen alten Thread gestolpert... :)


    Rainer,


    Vorerst werde ich versuchen die traditionelle passive Weiche zu optimieren.


    Was ist aus Deinen Aktivierungsplänen geworden?



    Thomas,


    DEQX ist natürlich nocjhmal ein Pfund mehr, kostet aber. (Ich spare zur Zeit!).


    Fertig gespart? Oder was hat sich ergeben?


    Wär' schön 'was über Euren Projektfortschritt zu erfahren! :thumbup:


    Gruß,
    Winfried

    Die schlimmsten Geiseln der Menschheit sind nicht Krankheiten und Katastrophen, sondern menschliche Dummheit, Angst und Gier!

  • Morgen,


    es ist sicher gut ein externes Gerät zu nutzen, das die Möglichkeit bietet, die Korrekturen zu speichern.


    Gute Erfahrungen hab ich mit dem JBL MSC 1 (wird nicht mehr angeboten) gemacht, welches per Software und Rechner eine Einmessroutine besitzt.
    Ein Pendant von KRK ist noch am Markt.
    Es gibt keinen Grund, diese nicht an passiven Lautsprechern, die über Endstufen betrieben werden, zu benutzen.


    Letztlich bin ich in meinem Setup bei einer rechnerbasierten Lösung gelandet, die sehr gut funktioniert.


    - http://www.fabfilter.com/products/pro-q-equalizer-plug-in -


    und


    - http://www.ikmultimedia.com/products/arc/ - .


    Aber wie gesagt - mein Setup basiert auf einem Rechner.


    MfG
    Wolfgang