"die Restexistenz von UKW ein technischer Unfall"

  • Hallo,
    in diesem Thread
    Der konstruktive Thread: Wie bringen wir unser Forum weiter nach vorne?
    wurde mal im Beitrag 153
    Der konstruktive Thread: Wie bringen wir unser Forum weiter nach vorne?
    folgendes von InSch gepostet. Ich stelle das mal zur Diskussion.


    Zitat:
    Je mehr Teilbereiche das Forum hat, je mehr Unsinnige Diskussionen. Wozu ein Tunerbereich, Rundfunk ist heute eine völlig digitale Sache, die Restexistenz von UKW ein technischer Unfall.

    Schöne Grüße
    Balázs

    Einmal editiert, zuletzt von Balazs ()

  • Nach meinen ersten Erfahrungen mit DAB(+) kommt mir kein analoger Tuner mehr ins Haus. Klingt besser, ist technisch problemloser, rauscht nicht. Tschüss UKW.

  • Also Rundfunk ist evtl. Digital, aber der Empfang von Rundfunk ist leider immer noch UKW in der Mehrheit, ansonsten hätte man ja bereits vor 16 Jahren UKW in Deutschland abgeschafft. Da sich an diesem bis zum heutigen Tag nichts geändert hat, ist die Abschaltung auf mindestens(!) 2025 verschoben!


    Mit der gleichen Logik (oder eben nicht-Logik!) könnte man auch argumentieren, dass Musikwiedergabe zu Hause auch nicht mehr analog, geschweige denn von Platte, stattfindet, und schon gar nicht in Mono. Ich denke aber, dass die meisten hier es etwas anders sehen, auch Du, Ingo!
    Bei der Musikwiedergabe von Tonträgern haben wir ähnlich wie bei Rundfunk modernere Alternativen, dennoch nutzen wir die scheinbar (ver-)alte(-te) Technik. Weil wir eben so unrational, unwirtschaftlich, freakig und leidenschaftlich daran hängen.

    Schöne Grüße
    Balázs

  • am ehesten wohl gesetzlich - Stichwort Grundversorgung.

  • Hallo,


    obriges Zitat ist von mir und aus einem anderen thread, daher erlaube ich mir es noch etwas zu erklären. Die Aussage mit dem technischen Unfall bezieht sich darauf, das das Rundfunkprogramm heute komplett digital produziert wird und aus diesem technischen Grunde die analoge Übertragung nicht mehr sinnvoll ist. Praktisch ist der klangliche Flaschenhals längst die Rundfunkstation, zumindest bei 99% der Programminhalte, und somit sind Klangdiskussionen zwischen Analogtunern, naja, zwar einerseits richtig aber eben nicht mehr wichtig, so wie früher.
    Das war technisch gedacht und hat nichts damit zu tun, das nach meiner politischen Auffassung die Beibehaltung des UKW-Rundfunks notwenig, einfach damit nicht Millionen vorhandene Geräte im Müll landen.
    Hier lebe ich zwar auf dem Platten Land, aber so ungünstig (Quasi Gegenteil von Hannover), das praktisch kein anspruchsvolles Ruzndfunkprogramm hier brauchbar ankommt, nur der Dudelfunk, der geht immer. Hier werde ich meinen Tuner demnächst einmotten und der Schallplatte als einzigster Signalquelle fröhnen.
    Das Zitat ist übrigens im Zusammenhang mit der Frage möglicher Verbesserungen im Forum gefallen. Meiner Meinung nach war das Forum früher als es nur auf die Schallplatte eingeengt war um einiges "intelektueller"
    Gruß


    InSch

  • Es geht aber nicht mehr nur um die Schallplatte. Die Magnetfraktion hat eben so seine Berechtigung.


    Das ist auch gut so.


    Bei mir hier ist zur Zeit garkein DAB usw möglich. Das wird hier nicht versorgt.
    Solange bleibt bei mir sowieso der UKW Rundfunk über Antenne und noch das Analoge Kabel.


    Aber du hast Recht, der Flaschenhals sind in den meißten Fällen die Rundfunkanstalten


    Jürgen

    Gruß Jürgen

  • Natürlich ist UKW Empfang nicht plug-and-play, nicht mit einfachen Möglichkeiten gelöst, und man braucht auch etwas "Glück" bei der Wohnsituation (Gegend, Lage, Möglichkeiten für Antenneninstallation). Viele legen gerade deswegen UKW ad acta.
    Leider ist mir auch nicht vergönnt, abseits von anderen Siedlungen und Häusern oben auf einem einsamen Hügel auf einem 15m Mast einen 18 Elementer zu montieren. Dennoch bekomme ich hier in Hannover ausreichend Sendungen in recht guter Qualität rein.
    Wie es mit DVB-S und hochwertiger Technik wäre? Keine Ahnung. ...evtl. demnächst...
    ...ich weiß aber wirklich nicht, ob ich lieber eher auf DVB-S Rundfunk oder auf digitale RIAA-Entzerrung mit Pure-Vinyl und Mac umsteigen soll. Beide sind technisch verlockend, aber irgendwie spricht es den Analog-Begeisterten wenig an....

    Schöne Grüße
    Balázs

    Einmal editiert, zuletzt von Balazs ()

  • [...] Die Aussage mit dem technischen Unfall bezieht sich darauf, das das Rundfunkprogramm heute komplett digital produziert wird und aus diesem technischen Grunde die analoge Übertragung nicht mehr sinnvoll ist. Praktisch ist der klangliche Flaschenhals längst die Rundfunkstation, zumindest bei 99% der Programminhalte, und somit sind Klangdiskussionen zwischen Analogtunern, naja, zwar einerseits richtig aber eben nicht mehr wichtig, so wie früher.
    Das war technisch gedacht [...]


    Genau das -- wenngleich mit anderen Worten -- habe ich vor längerem in diesem Forum geschrieben und bin dafür angepöbelt worden.


    Ich hoffe, Dir bleibt das erspart.


    Recht haben wir beide trotzdem.


    Gruß

    Perge, scelus, mihi diem perficias

  • Egal, welche Übertragungstrecke man wählt, man bekommt's komprimiert um die Ohren gehauen. Und dafür ist's mir zu schade, womöglich tausende Euronen zu versenken. Wenn dieses Faktum (verlustbehaftete Komprimierung) umgangen werden soll, hilft nur anderes Material vom Sender. Etwa, wenn Produktionen via CD oder Download angeboten werden. In der Hoffnung, dass dann hochwertig gemastert wurde.

  • Hat sich die Qualität der Ursprungsmaterial der Sendungen (hier nur von Klassik- und Kultursendern!) über die letzten 50 Jahre wirklich signifikant verschlechtert? Ich glaube kaum!
    Ob bei der Sendetechnik wirklich Rückschritte gibt, kann ich nicht beurteilen.


    Die letzte Strecke, nämlich die Empfangstechnik von UKW Signalen bei den Konsumenten zu Hause ist aber seit 40 Jahren unverändert, weswegen ich nicht verstehe, wieso hier gute technische Möglichkeiten nicht Verbesserungen mit sich bringen sollten. Ich glaube kaum, dass der Flaschenhals enger ist als die Möglichkeiten eines billigen, technisch nicht einwandfreien UKW Tuners.
    Somit denke ich sehr wohl, dass gute, restaurierte, abgeglichene Tunertechnik (und Empfangstechnik in Form der Antenne) einiges bringt. Zumindest gibt es bei meinen Tuner deutliche Unterschiede zu minderwertigeren Geräten, unabhängig davon, ob ein Flaschenhals bei den Rundfunkstationen (auch) vorhanden ist.

    Schöne Grüße
    Balázs

  • Halllo Balazs,


    das was real zählt ist das was wirklich über den Sender geht und nicht irgendein "Ursprungsmnaterial". Natürlich gibt es mehr technische Möglichkeiten denn je, aber je mehr Möglichkeiten es gibt, je weniger werden sie genutzt. Der Rundfunk hat das Interesse an seiner Tonqualität schon lange verloren. Heute gibt es gläserne Interviewstudios wo sich keiner mehr Gedanken um Raumakustik mehr macht. Auch Inhaltlich wurde in allen Belangen nur Abgebaut, selbst das Klassikprogramm hat sich in der Konkurrenz zu Klassik-Radio zu einem Edel-Dudelfunk entwickelt. Auch die Infoprogramme finde ich über weite Strecken inhaltlich und niveaumäßig unerträglich, das schlimmste ist der Sport und Sendungen mit religösem Character u.s.w. Grade wenn man Sonntag aufsteht kann man nur wählen zwischen Bedudelung oder Gottesdienst. Die Programme sind nicht in der Lage auch mal Stille zu senden und vernümftige An- und Abmoderationen gibt es auch nicht mehr. Einige Programme Duzen mich - eine distanzlose Anmache über 100Km hinweg - was für eine Frechheit!


    Unabhängig davon, ob nach 20Uhr noch irgendwelche Sendungen für kleine spezialisierte Mindergeiten laufen ist die große Zeit des Radios vorbei und dabei haben unsere Rundfunksender kräftig mitgemischt. Ob nun UKW bestehen bleibt oder wer weiß was komme... das würde ich vor allem nicht so ernst nehmen, das ist es (das Programm) einfach nicht wert. Das hat überhaupt nichts damit zu tun, ob nicht das eine oder andere mit dem Rundfunk möglich wäre oder ob irgendwo noch eine anspruchsvolle Sendung läuft. Was auch immer passiert, ich kann es aus einer netten Distanz beobachten und mir meinen Teil denken.


    Gruß


    InSch

  • Ohne groß in die Diskussion um inhaltliche Qualitäten einsteigen zu wollen - ich schätze Übertragungen da, wo ich sonst nicht hinkomme: Aus Konzerthäusern nämlich. Aber das ist für mich was für den mehr oder weniger einmaligen Genuss ("mal sehen, was der oder die drauf hat"), eher selten zur dauerhaften Konservierung. Und dabei spielt für mich highend-Übertragungsqualität dann auch eine zweitrangige Rolle. Da tut's bei mir auch DVB-S. Das ist nämlich hier auch weniger störungsbehaftet als UKW.

  • Oh jee, da klingt aber viel Frust raus... Ich hoffe nur, dass Ihr, vor allem Du, Ingo, die Situation wirklich aufmerksam, kritisch (aber auch selbstkritisch) und möglichst vorurteilsfrei beurteilt (habt) und nicht nur einer Grundstimmung aufsitzt, die ihr dann weiter (schwarz) ausmalt.


    Ich sehe es ganz anders, und hoffe, dass ich mir nicht das Tragen einer rosaroten Brille (besser: rosaroten Hörgerätes) vorwerfen muss.
    Zumindest machen mir die Abend- und Nachtsendungen (ich höre nur zw. 18.00 und bis zu 3.00 Uhr) von NDR Info und Kultur, DLF, DLRK, WDR3, Nordwestradio so viel Freude, geben so viel neue Informationen, und bieten nicht nur mit Liveübertragungen (WDR3, NDRK, DLRK), Konzertaufzeichnungen (DLF, WDR3, NDRK), sondern auch mit den Feutures (NDRK, NDRI, DLF, Nordwestradio) ziemlich viel Klangqualität.
    Für ein Demo bin ich gerne bereit, auch für Vergleiche mit anderen Tunern.

    Schöne Grüße
    Balázs

    Einmal editiert, zuletzt von Balazs ()

  • Ja Jochen da ist was dran.


    Ich habe auch nicht die Möglichkeit zu jedem Konzert was mich interessiert hinzufahren.


    Und zu Hause sind es die wenigsten Sender die in wirklich guter Qualität zu empfangen sind. Dafür ist die Menge an Programmen sehr groß. Aber da sind auch die meißten vom Inhalt sehr schlecht. Lieber eine handvoll gute Sender mit gutem Programm als das was wir im Moment vorfinden.


    MAN BEZAHLT SCHLIESSLICH AUCH GENUG DAFÜR


    Jürgen

    Gruß Jürgen

  • Balazs, Infos gibt es wirklich gute auf den von dir genannten Sendern. Klassik Musik Abends auch.


    Aber wenn du andere Musikrichtungen hören magst ( z.B. Jazz )
    wirds schon knapp


    Jürgen

    Gruß Jürgen

  • Ich sehe es ganz anders, und hoffe, dass ich mir nicht das Tragen einer rosaroten Brille (besser: rosaroten Hörgerätes) vorwerfen muss.
    Zumindest machen mir die Abend- und Nachtsendungen (ich höre nur zw. 18.00 und bis zu 3.00 Uhr) von NDR Info und Kultur, DLF, DLRK, WDR3, Nordwestradio so viel Freude, geben so viel neue Informationen, und bieten nicht nur mit Liveübertragungen (WDR3, NDRK, DLRK), Konzertaufzeichnungen (DLF, WDR3, NDRK), sondern auch mit den Feutures (NDRK, NDRI, DLF, Nordwestradio) ziemlich viel Klangqualität.


    UNTERSCHREIB !!!!!!!!!!!!


    Grüße
    Andreas

  • Ich kann bei Live-Übertragungen auf WDR 3 keine übermäßig störende Kompression feststellen.
    Und auch in keiner Weise bestätigen, dass die sich auf allen Analogtunern gleich anhören.


    Gruß,
    Markus

  • Ich sehe es ganz anders, und hoffe, dass ich mir nicht das Tragen einer rosaroten Brille (besser: rosaroten Hörgerätes) vorwerfen muss.
    Zumindest machen mir die Abend- und Nachtsendungen (ich höre nur zw. 18.00 und bis zu 3.00 Uhr) von NDR Info und Kultur, DLF, DLRK, WDR3, Nordwestradio so viel Freude, geben so viel neue Informationen, und bieten nicht nur mit Liveübertragungen (WDR3, NDRK, DLRK), Konzertaufzeichnungen (DLF, WDR3, NDRK), sondern auch mit den Feutures (NDRK, NDRI, DLF, Nordwestradio) ziemlich viel Klangqualität.Auch meine Meinung !

    ..auch absolut meine Meinung !
    Einer schrieb "die Zeit des Radios ist vorbei" oder so ähnlich. Wenn, dann liegt es nicht am Radio, sondern an dem, der es nicht hört. Die Konkurrenz Fernsehen und jetzt Internet ist groß - ich bin noch mit dem Radio groß geworden. Und müßte ich mich entscheiden, würde ich die beiden anderen abwählen ! Aber die, die mit dem Internet aufgewachsen sind, für die ist auch die Zeit des Fernsehens vielleicht schon vorbei.
    Egal, die Angebote, die ich im Radio finde, bekomme ich so nur dort (egal wo ich dabei bin...). Natürlich - auswählen muss man schon selbst, wie beim Fernsehen und im Internet gibt es inhaltlich wie technisch mehr Schrott als keinen - nur dem Radio wird es vorgeworfen. Tipp: Programmzeitschrift (z.B. die gute alte Hörzu) oder Programmschema im Internet/beim Sender holen. Ich zeichne auch gezielt Sendungen auf, wenn sie für mich zur "Unzeit" laufen. Wie die Musik auf NDR Info nach 23 Uhr...
    Ein anderes Zitat: "Der Flaschenhals ist beim Sender" - das gilt für komprimiertes Programm, also in erster Linie dem Dudelfunk. Beim DAB+ ist der Flaschenhals die Sendestrecke, je mehr Sender in das Paket hinein sollen, umso schlechter wird es. Infoprogramme sollen dann extrem begrenzt werden. Aber auch DLF sendet nach meinen Informationen aktuell mit unter 100 kb/s (stimmt die Einheit ?). Da kann der Sender so hochwertige Konserven haben, wie er will.
    Schönen Gruß,
    Dirk

    5 Baustellen: Scheu 50- RB 250 - DL 103 - Naim 323/Quellenschalter/Stufenpoti - SymAsym - Fostex 103s Hörnchen