• Hallo,
    habe gerade das Klavierkonzert Nr.1 von Tschaikowski mit van Cliburn am Klavier (Kondraschin als Dirigent) als deutsche RCA Pressung erhalten (mint!!! :D ). Das ist eine wirklich geniale Einspielung, der man ihr Alter (1958!) nicht anmerkt. Nun 2 Fragen dazu:


    1. van Cliburn war 1958 ein begnadeter 23 Jahre junger Pianist und es gibt recht wenige Einspielungen von ihm - was ist aus dem Mann geworden?


    2. Was sind Eure Favoriten-Einspielungen für dieses Konzert ? Also ich kenne sonst noch Peter Topercer und das Slovak Philharmonic Orchestra (Ltg. B. Rezucha) - die können sich im Vergleich zu van Cliburn verstecken! :P


    Ein musikalisches Wochenende wünscht Euch
    Sebastian

  • Hallo Sebastian!


    Das Phänomen Van Cliburn ist in erster Linie ein Politisches:
    1958 - mitten im kalten Krieg - gewinnt er den Tschaikowsky-Wettbewerb in Moskau eben mit dem 1. Klavierkonzert. Die Aufnahme gibt's auch, als Melodia, und ist erst recht der Hammer - interpretatorisch. Leider sehr schwer zu finden ...
    Besonderes Merkmal Van Cliburns ist seine technische Perfektion.


    Mitt der 60er Jahre lässt er aber nach und spielt ein immer kleineres Repertoire mit mehr Hang zu Effekten als zu tiefgehender Interpretation. Da der Erfolg ebenso nachlässt, zieht er sich zurück.


    Eine gute Quelle für solche Infos:


    Lexikon der Interpreten klassischer Musik im 20. Jahrhundert
    dtv / Bärenreiter
    Erstausgabe 1992 - es gibt m.W. auch weitergeführte spätere Auflagen


    Viele Grüße
    Gernot

  • Zitat


    2. Was sind Eure Favoriten-Einspielungen für dieses Konzert ? Also ich kenne sonst noch Peter Topercer und das Slovak Philharmonic Orchestra (Ltg. B. Rezucha) - die können sich im Vergleich zu van Cliburn verstecken! :P


    Hai Sebastian,


    mein absoluter Favorit ist Byron Janis auf Mercury Living Presence. Eine Aufnahme mit dem London Symphony Orchestra unter Herbert Menges vom Juni 1960.
    Aber wie alles im Leben ist auch dies Geschmacksache. Dann folgt Svjatoslav Richter mit den Wiener Symphonikern unter von Karajan von 1962 auf DG. Dann noch Shura Cherkassky mit dem Berlinern (Phil) unter Leopold Ludwig vom 08.1956 auch auf DG und in MONO.


    Michael

  • Danke für Eure Infos!
    Kann mir jemand sagen, ob van Cliburn noch lebt (dann wäre er heute wohl 67 Jahre alt) ? Gibt's irgendwo noch mehr biographisches?
    Gruß
    Sebastian


    Sorry:
    Man sollte immer erst mal "googeln", bevor man dumme Fragen stellt. Bin soeben auf www.cliburn.org gestoßen...

  • Moin!


    Finde es ein bisschen unverständlich, dass niemand Argerich / Dutoit auf DG erwähnt hat. Meine persönliche Lieblingsaufnahme von Tschaikowskys PK 1.


    Grüße,


    Frank

  • Hallo


    Ich höre sehr gern die Version mit Emil Gilels (herrlich) und Fritz Reiner auf RCA.


    Gruß von eugen

  • Hallo Sebastian,


    die Tschaikowskyaufnahme war eine meiner ersten Klassikplatten und sie gefällt mir nach wie vor, weil sie so jugendlich klingt.
    Das Letzte, was ich von Van Cliburn gehört und gesehen habe, war ein Ausschnitt im Fersehen von einem Auftritt im Weißen Haus. From Carnegie Hall to White House - eine steile Karriere, fragt sich nur, in welcher Richtung.


    Gruß Dirk

    Linn Sondek LP12, Lingo, Linn Ittok LVIII, Benz Ace H, Exposure XVII, Exposure XVIII Mono, Epos ES11

  • Hallo Sebastian,

    die Cliburn Aufnahme finde ich auch genial. Ansonsten hab ich erst neulich wieder eine Aufnahme mit Rubinstein gehört die mir auch gut gefällt. Beides deutlich besser als die dritte Interpretation die ich auf die Schnelle im Plattenschrank gefunden hab (von irgendeinem Jugoslawen dessen Namen mir entfallen ist).


    Gruss, Max