Ist DUAL konkurrenzfähig zu DENON DP, THORENS TD usw.?

  • hallo,

    Das sind Äpfel und Birnen.

    na - sagen wir lieber "äpfel mit anderen äpfeln" :D


    ...denn es sind ja schon einige konstruktionsmerkmale identisch. ich würde auch tatsächlich unterstellen, daß der ulm-arm instabiler ist, aber das generelle verhalten eines alurohres bleibt.


    aber was soll ich groß diskutieren und in langen texten versuchen auf zu zeigen, warum auch das 721-armrohr eine derartige resonanz zeigt?
    ich hab ja nix davon, wenn du mir das glaubst...




    grüssle henner



    edit: im von mir oben verlinkten artikel steht ja übrigens, daß laut auskunft der dual-entwicklungsabteilung "auch die vorgängermodelle allesamt diese torsionsresonanz hatten"...

    Einmal editiert, zuletzt von defektzero ()

  • Gerade zu DUAL und Thorens kann ich auch eigener Erfahrung zum Thema etwas beitragen.


    Im Elternhaus stand einen DUAL 1019 mit ADC 10E mit dem meine Liebe für (klassische und sgn. zeitgenössische) Musik sich weiter entwickelt hat. Zu Hause war ich de facto Hauptbenutzer der Anlage, weiter gab es einen Scott LK72b Röhrenverstärker und Heco Lautsprecher, ich hörte aber meist über einen Koss Kopfhörer (die Anlage stand im Wohnzimmer). Mein Vater hat damals nach Hörversuche den ADC dem damaligen (1966?) Version des Shure V15 vorgezogen. Mein Vater hat mir Respekt zum Vinyl beigebracht, eine saubere Nadel und Säuberung der Platten waren Pflicht, aber er meinte ebenfalls daß der Abtaster (und das saubere Abtastverhalten) das wichtigste Element in einer Kette sei.


    Als ich 1972 als Student das Elternhaus verliess war also ein guter Plattenspieler und dito Abtaster angesagt und ich kaufte mir einen Thorens TD160 (die erste Version) und einen Stanton 681EE. Die Verstärkung war eher bescheiden (einen gebrauchten Beomaster 1000 Reciever) und die Lautsprecher wurden selbst gebastelt. Musik machte das ganze schon. Im Laufe der Zeit wurden Verstärkung und Lautsprecher aufgewertet (Beomaster 4000 und Dynaco A25), und es kam eine Reihe von MM-Abtaster (Stanton 681EEE, 681EEE-S und 881S, Empire EDR.9, Micro Acoustics MA2002e und MP530, B&O MMC20CL) die ich teilweise noch immer habe. Alles ausgezeichnete Abtaster mit dem ich - trotz ihre Unterschiede - zwar leben konnte, aber in den wenigsten Fälle (das mag an meinem musikalischen Geschmack gelegen haben) den Wunsch nach besseres offen hielten. Die Suche nach dem idealen Abtaster wurde hervorgegeben durch Abtastprobleme bei schwierigen Aufnahmen, besser gesagt Passagen. Erst vor einigen Jahren habe ich erfahren daß die Tonarmgeometrie des TP16 diesen Probleme wahrscheinich zugrunden lag. Damals hätte ich einen 1019 meinem TD160 klar vorgezogen.


    Als ich dann einen gebrauchten DUAL 701 kaufen konnte waren die Abtastprobleme behoben. Irgendwie verlieh der 701 die Musik auch mehr Substanz, alle meine Abtaster kamen richtig zum Leben. Der 701 fand ich in fast allen Aspekten dem TD160 überlegen, nur ein einziges Ding störte mir und trübte den Gesammteindruck: der 701 driftet! Im Laufe einer Plattenseite kann sich die Tonhöhe ändern. Die reglung von DC-Motoren war damals noch temperaturabhängig. Komischerweise wurde das nie in Test erwähnt, der Gleichlauf (wow and flutter) war kurzfristig wohl fabelhaft aber es ist wohl keiner aufgefallen dass die Geschwindigkeit nicht über Zeit konstant eingehalten wurde. Für Leute ohne absoluten Gehör mag das verschmerzlich sein, ich habe mich daran so gestört dass ich bald nach einen anderen PS aussah.


    Vor etwa 25 Jahre habe ich dann einen TD125 (erste Version) mit einen noch ziehmlich bescheidenen Mission 774LC Tonarm gefunden, den ich noch immer benutze und mit dem ich ganz zufrieden bin. Klar, man kann ihm noch ein bisschen tunen, es gibt bessere Tonarme (habe ich mittlerweile auch), aber im Grunde ist der TD125 eine richtige Musikmaschine. Im Vergleich zum DUAL 701 vermisse ich zwar ein bisschen Autorität, Substanz, im Grunde ist Direct Drive vieleicht das bessere Antriebsprinzip. Der Tonarm am 701 ist ganz gut, aber finde ich nicht besser als der 774LC. Ich habe mich lange überlegt ob eine bessere Motorisierung an meinem TD125 sinn machen wurde, um damit etwas an diese Autorität oder Substanz (wie man es doch nennen will) zu gewinnen. Ich habe deswegen die Origin Life Optionen geliebäugelt, habe dann aber wieder gerade ausgefunden dass diese auch driften - ein Problem dass sich bei DC-Motorisierung wohl schwer im Griff halten lässt ohne Überwachungssensoren (wie es zB bei Linn jetzt gibt). Im Moment gib ich mir wieder zufrieden, vieleicht geht es besser aber ob ich dann auch mehr geniesse?


    Also, konkurrenzfähig? Mann soll nie vergessen dass jede Wiedergabe von Musik voller Kompromissen ist. Man muss nur (!) etwas finden das zu seinen Ansprüche passt. Hätte ich nur Pop gehört oder weniger kritischen Aufnahmen dann hätte ich heute wohl noch meinen TD160 gehabt, hätte mich das driften des 701 nicht gestört so hätte ich nie einen TD125 gekauft. Würde ich beim Musikhören genau die Erfahrung im Konzersaal wiedererleben wollen, dann bin ich davon fest überzeugt das ich das Ziel nie erreichen werde - egal wieviel ich spendieren würde.


    Gruß (aus Holland, also vergib mir bitte meine Schreibfehler)


    franz

  • z.B. daher:


    Da kann man schwerlich gegen anstinken. Gibt es irgendwo diesen Test als Ganzes?


    der 701 driftet! Im Laufe einer Plattenseite kann sich die Tonhöhe ändern. Die reglung von DC-Motoren war damals noch temperaturabhängig. Komischerweise wurde das nie in Test erwähnt, der Gleichlauf (wow and flutter) war kurzfristig wohl fabelhaft aber es ist wohl keiner aufgefallen dass die Geschwindigkeit nicht über Zeit konstant eingehalten wurde.


    Laut einer Hifi Exklusiv aus den 1980-er Jahren hatter der TD-160 - eine ATR-Version wurde in der Ausgabe zusammen mit einem Mission 774 getestet - ein ähnliches Problem.

  • Gibt es irgendwo diesen Test als Ganzes?

    Hallo Uwe,


    der Textauszug war nicht aus einem Test, sondern aus dem Dual-Prospekt von 81/82. Den Text gibt es hier (auf Seite3): http://dual.pytalhost.eu/1981/
    Da hat man offensichtlich Hausaufgaben gemacht, als die "Torsionsresonanzen" beim Test vom 731 etwas bekrittelt wurden ;) .


    Bei einem Test des Nachfolgers Dual CS741 wird die Lösung mit dem neuen Material "XM300" und dessen Eigenschaften auch erwähnt, scheint aber vom Prospekt abschrieben worden zu sein. Den Test gibt es hier: http://dual.pytalhost.eu/741t/


    Gruß Alfred

    "Gewerblicher Teilnehmer" -> Großer Bestand an originalen Dual- und Thorens-Ersatzteilen, auch für DIY unter www.dualfred.de

  • :merci: So brav die Leute damals gemessen haben, so sind doch manche Passagen unfreiwillig komisch:


    Zitat

    Beim Abhören von rosa Rauschen (DHFI Platte 3) gab es einen kleinen Unterschied im Bass: ...


    Auhauera! :D:D:D

  • Laut einer Hifi Exklusiv aus den 1980-er Jahren hatter der TD-160 - eine ATR-Version wurde in der Ausgabe zusammen mit einem Mission 774 getestet - ein ähnliches Problem.

    Bei meinem TD160 ist mir das jedoch nicht aufgefallen. Damals hat mir die Theorie weniger interessiert Synchronmotoren sind frequenzgesteuert, ungeregelte Synchronmotoren werden von Netzfrequenzschwankungen geplagt aber meinem Wissen nach kann es nicht driften (=Drehgeschwindigkeitsänderung über längere Zeit). Wenn die Frequenz neu zubereitet wird, wie beim TD125, wäre das allerdings theoretisch wiederum möglich wenn sich die Elektronik aufwärmt. Das ist mir beim TD125 nicht aufgefallen, wenn dieser dann driften dürfte dann doch nicht in jenem Mass wie der DUAL 701.


    Franz


  • Zitat
    Beim Abhören von rosa Rauschen (DHFI Platte 3) gab es einen kleinen Unterschied im Bass: ...



    Auhauera! :D :D :D

    Das ist noch Einsatz gewesen. Ein Vergleichstest mit 23 Tonabnehmern. Und alle jeweils 2 Stunden mit rosa Rauschen gehört! 8) :D

  • Moin,


    so abwegig ist das mit dem Abhören von rosa Rauschen gar nicht. Beim Abstimmen von Frequenzweichen mache ich das auch gelegentlich,
    und da bin ich nicht der Einzige. Rosa Rauschen zeigt Ueberhoehungen bestimmter F-bereiche recht deutlich abgesehen davon hört man es
    ja sowieso, weil es halt das Testsignal ist.


    Gruss,
    Dirk