Der SPU-Thread

  • Hallo zusammen,

    ich brauche mal eine kleine Beratung von euch. Neben meinem “modernen“ ZYX airy3 möchte ich die spu Welt kennen lernen. Dafür habe ich mir einen Schick 12 Zoll und einen Fidelity Research xf1l Übertrager zugelegt. Der kommt dann entweder an eine Ear834 Clone oder an eine Xono.

    Zum Einstieg soll es eines der günstigen SPU werden.

    Wo liegen die Unterschiede zwischen Classic N, dem #1n und dem ATR 40? Läuft am Schick die SPU Shell gut oder sollte man besser eine andere Headshell einsetzen?

    Danke und Gruß, Frank

  • Frank, kannst ja auch das SPU #1 aus dem Bietebereich nehmen.

    Ansonsten- Das Classic hat einen nackten Stein. Die #1 Serie verwendet gebondete Steine. Irgendwo muss der günstigere Preis ja herkommen. SPU und Schick geht immer. Im Gehäuse oder als N. Das N will dann schon ein Headshell um ca. 17 Gramm sehen, damit es zusammen mit Adapter auf rund 30 Gramm kommt wie das G-Shell. Klanglich finde ich das Classic besser als #1. Alles eine Preisfrage und womit man zufrieden ist.

    Grüße

    Knut



    "Pokal oder Spital"

  • Guten Morgen Frank,


    zu Deinen Fragen:


    SPU Classic N: Nackter Diamant

    SPU ATR 40: Exklusiv für den deutschen Ortofon-Vertrieb aufgelegt. Ein #1E ohne Tondose mit gefasstem Diamanten.


    Ein #1N gibt es nicht, bzw. nur als ATR 40.


    Generell gilt: /N immer ohne Tondose; #1 immer mit gefasstem Stein.


    Ich rate Dir zu einem kompletten SPU, also inkl. Tondose. Greife also zum #1S (spärisch) oder #1E (elliptisch), je nach Geschmack. Der klangliche Unterschied zwischen nacktem und gefassten Diamanten ist meiner Erfahrung nach verschwindend gering. Die Tondose hat da wesentlich größeren Einfluß.


    Ansonsten: willkommen im "SPU-Club". Dein Tonarm und Übertrager sind schon einmal beste Voraussetzung. Alles richtig gemacht... ;)


    Gruß,

    Marc

  • Hallo Frank,


    ich möchte Dir zu einen SPU 1# E empfehlen. Die E-Variante mit elliptischen Nadelschliff sollte bei Dir, der bisher mit einem hochauflösenden ZYX gehört hat, nicht gleich auflösungstechnisch gesehen einen Schock auslösen. Höre selber noch mit Kiseki und vdH Tonabnehmern, also mit scharfen Nadelschliffen. Bei den S-Varianten der SPUs fehlt es mir persönlich an Informationen. Die E-Varianten, also mit elliptischer Nadel, in Kombination mit schweren Tonarm tasten deutlich besser ab. Diese haben trotzdem den typischen vollen, integrierten SPU Klang.


    Das SPU Classic GM E ist auch gut, jedoch nicht besser, als das 1# E. Ich betreibe beide an Groovemaster II Tonarmen an Hashimoto-, Lundahl- und Sowter-Übertragern auf meinem Feickert Firebird. Ich kann hier wirklich keinen signifikanten Hörunterschied feststellen.


    Dein Übertrager Fidelity Research XF1l hat keinen Schalter zur Anpassung des Gains oder Abschlusswiederstands. Laut den technischen Angaben sollte es perfekt zu Deinem SPU passen. Das ist schon mal fein, da meiner persönlichen Erfahrung nach jegliche Schalter im Signalweg das delikate SPU-Signal im Klang negativ beeinflussen.


    Gruß und viel Spaß mit Deinen SPU, Schick-Tonarm und Übertrager.

    Stephan

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    Nemu

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  • Die SPU E Versionen liefern mehr Informationen, tasten aber nicht viel besser ab. Das SPU GM E ist klanglich besser als das #1e und das SPU GM Classic Rundschliff ist klar besser als #1E und GM/E. Wohlgemerkt klar besser. Gebraucht rückt das alles preislich zusammen. Zum Neupreis muss man wissen wie weit man gehen will. Die #1 geht in Ordnung, mehr nicht. Der nackte Diamant bringt klanglich mehr als das Gehäuse. Weil das der erste Kontakt mit der Platte ist. Ich würde wenn es nicht eilt das Classic N suchen, wenn es nicht sooo viel kosten soll.

    Grüße

    Knut



    "Pokal oder Spital"

  • Vielen Dank für eure schnellen und netten Rückmeldungen. Im Biete Bereich handelt es sich um ein SPU#1s. Da muss ich wohl noch mal in mich gehen.

    Welches Headshell wäre denn für ein ATR40 empfehlenswert? Ein SPU#1e kostet ca. 560€, ein ATR40 500.

    Gruß Frank

  • Hallo Frank,

    ich würde zum Einstieg in die SPU Welt das #1S aus dem Forum nehmen!

    Bei mir ist das ganz ähnlich: Ich betreibe auf dem Blackbird einen Reed 3P und daran ein Zyx. Zweiter Tonarm ist ein kurzer Schick und daran habe ich ein SPU#1S. Ich habe bewußt die Rundnadel gewählt, weil ich den maximalen Unterschied zum Zyx wollte. Und ich bin mit der Kombi ganz zufrieden. Ich habe damals auch ein fast neues #1S aus dem Forum genommen. Sonst hätte ich wahrscheinlich ein neues Classic GM MKII gewählt. Allerdings gehen die Auffassungen bezüglich der Unterschiede von gefasstem zu nacktem Stein hier sehr auseinander: Einige sagen, der Unterschied wäre gravierend, andere sagen er wäre zu vernachlässigen. Da hilft mal wieder nur, sich selbst ein Urteil zu bilden.

    Sebastian

  • Hallo,


    ich habe vor einiger Zeit die SPUs #1 mit den einem SPU Classic GM (S-Diamant) detailiert verglichen. Mir ist dabei aufgefallen, das die SPU #1S und SPU #1E deutlich heller klingen als das SPU Classic GM. Es hat sich gezeigt, das das SPU #1E nicht mehr Auflösung bietet als das SPU #1S. Das SPU #1S spielt im Vergleich zum SPU #1E präsenter, dynamischer und druckvoller, eigentlich wie das SPU Classic GM (S-Diamant) nur ist die Wiedergabe deutlich heller. Das geht soweit, das Henry Mancinis "Theme from Hatari" (Analogue Productions-Reprint) so überspitzt wiedergeben wurde, das es fast unangenehm war.


    Die SPU #1 und die Classic GM unterscheiden sich nicht nur durch kleine Details am Diamanten, sondern haben auch einen Generator, der isch anders verhält als die Generatoren in der Classic-Serie. Die Unterschiede des Diamanten sind sehr nahe oder identisch zu dem Classic GM, wenn man von dem helleren Klangbild absieht. Die Ortofon SPU #1S und #1E zeigten an allen 3 MC-Übertragern ein ähnliches Verhalten. Die hellere Wiedergabe schreibe ich dem Generator der SPU #1 zu.


    Verwendet habe ich einen Garrard 401 in Vinylista-Zarge, SME 3009-R (inkl. Tuning). Als MC-Übertrager kamen ein MCT-SPU, MCT-Switchable und ein MCT-LI26 mit einer Phonogen (Röhren-Phonovorstufe) zum Einsatz. Alle Übertrager sind verschieden, aber angepasst an Systeme mit niedriger Impedanz.


    MfG

    Robert

  • Ich sage mal so,

    einem SPU Höhrer kommt es sicherlich nicht auf Auflösungsvermögen an.

    Da sind doch andere Kriterien wichtiger, die zu der Musik passen, die in die Anfänge der SPU´s fallen. Ich habe zwar beides, SPU Klang und Auflösung, da mein SPU Royal GM einen Replicant 100 besitzt, aber ich würde mir auch ein #1S antun um auch mal ein klassisches SPU zu lauschen ohne zuviel zu bezahlen. Mein SPU Royal GM ist ja auch nur zu mir gekommen, weil ich es günstig defekt gekauft habe (außerhalb der Garantie) und ich nur einen Bruch einer Anschlußleitung im G-Shell beseitigen mußte. Ansonsten hätte ich mir auch irgendwann SPU GM oder #1S gekauft.

    LG Herbert

    LG Herbert



    Das Knistern der Platte wird durch Filterwirkung im Ohr des Analoghörers durch die Psyche nicht verarbeitet! Im Umkehrschluß...das fehlende Knistern der Digitaltechnik wird als Negativsignal wahrgenommen.X(

  • Hi Frank,


    da sieht man mal wieder. Eine Frage, viele unterschiedliche Meinungen. Immer noch der beste Rat, vertraue Deinem eigenem Gehör. Wo man sich sicher darauf einigen kann ist, dass es mit allen SPUs Spaß macht, Musik zu hören.


    Einzig, was ich nicht nachvollziehen kann, ist die Aussage von Robert, dass zwischen SPU E und S kein Unterschied in der Auflösung besteht. Mit schweren Tonarmen, wie Schick und Groovemaster höre ich bei mir deutliche Unterschiede. Meinem Gehör nach bietet das E, in meiner Kette deutlich mehr an Auflösung, im Vergleich zu einem S.


    Ich möchte hier niemanden auf dem Schlips treten, aber Tonarme wie ein SME3012 oder 3009 oder Jelco, holen meiner persönlichen Erfahrung nach, noch nicht das Optimale aus einem SPU heraus. Die effektive Masse ist hier zu gering. Spezialisierte schwere Tonarme, wie ein Schick, Groovemaster, Fidelity Research oder Ikeda passen hier wesentlich besser.


    Gruß Stephan

    __
    Nemu

    3 Mal editiert, zuletzt von nemu ()

  • Ich möchte hier niemanden auf dem Schlips treten, aber Tonarme wie ein SME3012 oder 3009 oder Jelco, holen meiner persönlichen Erfahrung nach, noch nicht das Optimale aus einem SPU heraus. Die effektive Masse ist hier zu gering. Spezialisierte schwere Tonarme, wie ein Schick, Groovemaster, Fidelity Research oder Ikeda passen hier wesentlich besser.


    Gruß Stephan

    Tust Du gerade sehr wohl!

    Ein Jelco SA 750 L hat ohne Headshell 12 g bzw. 28 g mit Originalheadshell. Ich glaube da kommt nicht jeder Arm dran...Mit G-Shell 30 g kommt man mit dem Jelco bei meinem SPU Royal GM jeden Fall unter Fres 9 Hz und das ist im normalen Bereich.

    LG Herbert

    LG Herbert



    Das Knistern der Platte wird durch Filterwirkung im Ohr des Analoghörers durch die Psyche nicht verarbeitet! Im Umkehrschluß...das fehlende Knistern der Digitaltechnik wird als Negativsignal wahrgenommen.X(

  • aber Tonarme wie ein SME3012 oder 3009 oder Jelco, holen meiner persönlichen Erfahrung nach, noch nicht das Optimale aus einem SPU heraus.

    Hallo Stephan,


    ein 3012R funktioniert doch mit SPU schon sehr, sehr gut. Die eff. Masse des 12er Schick ist auch nicht deutlich höher. Bezgl. Jelco stimme ich Dir hingegen zu. Habe ich bereits öfter hören können und hat mich nie begeistert.


    Ist aber auch alles recht subjektiv und von der eigenen Erwartungshaltung abhängig. Das kann man auch an den vorangegangenen Beiträgen zur Auswirkung des jeweiligen Schliffs und Gehäuseeinfluß erkennen. Der Betrieb eines SPU ist nunmal eine komplexe Sache und man kann an sehr vielen Stellen den Klang beeinflussen.


    Gruß,

    Marc

  • Einzig, was ich nicht nachvollziehen kann, ist die Aussage von Robert, dass zwischen SPU E und S kein Unterschied in der Auflösung besteht. Mit schweren Tonarmen, wie Schick und Groovemaster höre ich bei mir deutliche Unterschiede. Meinem Gehör nach bietet das E, in meiner Kette deutlich mehr an Auflösung, im Vergleich zu einem S.

    Hallo,


    wenn mal mal nüchtern nur die Auflösung vergleicht, ist der Wiedergabecharakter und die räumliche Abbildung unterschiedlich, aber die Auflösung, und gerade die Feinauflösung sind bei dem SPU #1S und SPU #1E fast identisch. Als übergeordneter Vergleich war und ist ein Ortofon MC30 Supreme, welches mit einem SFL-Diamanten abtastet. Dieses System löst deutlich besser auf und tastet mehr Feinheiten ab, als die drei getesteten SPUs.


    MfG

    Robert

  • Hallo zusammen,


    war ja klar, dass hier die Gemüter gleich wieder hoch gehen. Sorry, ihr könnt mit hier vorrechnen, was Ihr wollt. Für mich bietet, dass nicht mehr wie einen groben Anhaltspunkt. Oft genug musste ich bereits in der Praxis feststellen, das die Herstellerangaben nicht immer stimmen. Ich verlasse mich hier letztendlich lieber auf mein eigenes Gehör. Hier ist der Groovemaster bzw. auch ein Schick klanglich klar besser.


    Die effektive Masse des Groovemasters in der Standardausführung beträgt laut Hersteller 22g ohne Headshell. Mit dem Titanium Armrohr noch höher. Hier macht der Hersteller keine Angaben.


    Unabhängig davon, habe ich sowohl SME Tonarme besessen und besitze immer noch einen Jelco. Ich höre aber meine SPUs mit dem Groovemaster bzw. vorher mit dem Schick. Könnte dies vielleicht einen Grund haben?


    Bringt Euren SME 3012, 3009 oder Jelcos gerne mit. Dann können wir diese gerne bei mir mit den Groovemaster vergleichen.


    Gruß Stephan

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    Nemu

    Einmal editiert, zuletzt von nemu ()

  • Ich möchte hier niemanden auf dem Schlips treten, aber Tonarme wie ein SME3012 oder 3009 oder Jelco, holen meiner persönlichen Erfahrung nach, noch nicht das Optimale aus einem SPU heraus. Die effektive Masse ist hier zu gering. Spezialisierte schwere Tonarme, wie ein Schick, Groovemaster, Fidelity Research oder Ikeda passen hier wesentlich besser.

    Hallo,


    das ist schon deshalb eine Aussage ohne Wert, weil sie bezogen auf den SME 3012 und SME 3009 sehr allgemein ist und dazu auch noch eine Halbwahrheit. Es gibt nicht den SME 3009 oder den SME 3012. Die Tonarme wurden über mehrere Jahrzehnte gefertigt und es gibt unterschiedliche Modelle. Von dem SME 3009 gibt es insgesamt 8 verschiedene Versionen und vom SME 3012 gibt es 5 verschiedene Versionen, die sich konstruktiv unterscheiden. Alle Tonarme sind so unterschiedlich, das sie sich klanglich und von der Performance unterscheiden.


    Das ist so, als wenn man sagt, ich bin mal einen VW Golf gefahren, der hat mir nicht so gut gefalllen! Welches Modell und mit welcher Austattung?


    Den Groovemaster kenne ich noch nicht, aber den 12" Ikeda, den 12" Schick und auch den FR-64s und FR-66s habe ich schon ausgiebig gehört. Im Vergleich zu einem SME 3009-R oder SME 3012-R, ist keiner der Tonarme auf einem höheren Level. Einzig die beiden FR-Tonarme sind vom Level her vergleichbar und spielen auf einem Top-Niveau.


    MfG

    Robert