Der SPU-Thread

  • Zu dir Frank noch mal. Ich besitze eine astreine Phono Pre von Allnic. Das Einstiegsmodell H 1201, die schon einiges kostet.

    Selbst Oracle hat mir gesagt, hau das SPU mit SUT direkt an die MM D3a meiner Vorstufe. Garrard 401 hat sich nur gewundert.

    Die Allnic spielte mit Valencia Speaker schon echt gut. Mit Lowther auch super. Sehr fein Saiten usw. Aber einfach zu hell abgestimmt und die Allnic ist nicht wie eine EAR farblich und erdig, sondern eher analytisch und klingt moderner. Eigentlich wirkt die Allnic dann fast wie ein High Pass Filter.

    Fazit für Allnic H 1201 Phonostufe: für Dynavector, Lyra Benz und andere Ortofon MC super Teil. Stärken eher in den oberen Mitten und Höhen. Für SPU oder andere Vintage Systeme eher nicht. Da lieber D3a oder sowas wie EAR.

  • Mikrophonie ist bei mir null. Und ich schwöre dir, ich bin hier gestern ab und an am springen und tanzen gewesen. Ein ganz leichter hoher Ton geht durch die LS wenn ich das halbe Kilo Plattengewicht auf das Rack ablege. Wie wenn ein Filter langsam anfängt zu resonieren.


    Sonst echt Top!!

    Hi Gaetano,


    das wiederum liegt nicht an den D3a, sondern hängt vielmehr mit den von 1930 stammenden Lineröhren 01A bzw. den in deinem Falle eingesetzten ER201A zusammen. Diese Biester mögen Erschütterungen überhaupt nicht. Ungematchte Paare machen sich schon bemerkbar, wenn man sie nur anschaut :D


    Gruß

    Mike

    Von den leichten französischen Landweinen ist mir Cognac am liebsten.

  • Sorry Leute,


    Korrektur :


    "Selbst Oracle hat mir gesagt, hau das SPU mit SUT direkt an die MM D3a meiner Vorstufe! Garrard 401 hat sich nur gewundert in einer Konversation die wir hatten, das ich bis Dato, slso gestern die D3a noch nicht getestet gehört habe."


    Warum ich nicht getestet habe ist schnell beantwortet. Es war einfach nur reine Bequemlichkeit. Aber andererseits war es bis vor kurzen auch so, das ich die Allnic Phono für zwei Tonarme bzw Systeme brauchte.


    So, jetzt hab ich es!!! 😀

  • "Diese Biester mögen Erschütterungen überhaupt nicht."


    Ich bin da nicht der Experte. Zu der Zeit war es bestimmt das beste für die Röhrenempfänger. Wie das mit der Mikrophonie zustande kommt kann ich mir nur so vorstellen, das mal damals das innenleben der Röhre nicht stabiler verdrahten, verflechten konnte. Ich glaube dies mal in Glühlampen gesehen zu haben aus älteren Produktion. Wie das Evakuieren usw zu der Zeit funktioniert hat? Auch das Glas an sich war bestimmt von der Zusammensetzung labiler.

  • Was ist dann der Unterschied? Was macht das Gehäuse? Bei meinen Benzen habe ich das eindeutig gehört Ruby 3 Wood, Ruby 3 O.A., aber der Versuch ein SPU Royal N aus meinem GM zu machen ist nicht so richtig herauszuhören gewesen. Ist es die Masse? Ist ein SPU nur ein SPU wenn es ein GM HS hat? Fragen über Fragen!!!

    LG Herbert



    Das Knistern der Platte wird durch Filterwirkung im Ohr des Analoghörers durch die Psyche nicht verarbeitet! Im Umkehrschluß...das fehlende Knistern der Digitaltechnik wird als Negativsignal wahrgenommen.X(

  • Was ist dann der Unterschied? Was macht das Gehäuse? Bei meinen Benzen habe ich das eindeutig gehört Ruby 3 Wood, Ruby 3 O.A., aber der Versuch ein SPU Royal N aus meinem GM zu machen ist nicht so richtig herauszuhören gewesen. Ist es die Masse? Ist ein SPU nur ein SPU wenn es ein GM HS hat? Fragen über Fragen!!!

    Einige sagen in der Dose spielt es druckvoller.

  • Ohne Gehäuse weniger Resonanzen. Die fehlen halt dem einen oder anderen.
    Warum übrigens die klassischen, kurzen A-Gehäuse (mit Bakelit-Bodies) bei den Fans besonders beliebt sind, dürfte dann auch klar sein: angenehmere Resonanzen und nicht zu viel davon, weil kein großer Hohlraum durch den kleinen Body. Wird viel mehr Geheimnis drum gemacht, als da ist.

    Finde ich :)
    Grüße
    Chris

  • Einige sagen in der Dose spielt es druckvoller.

    Ist natürlich immer so, dass man nach anderem schielt aber für sich betrachtet ist das Classic N ein fantastisches System und es ist für mich kein Wunder, dass es seit den 60ern fast unverändert gebaut wird.

    Die blumigen Tests der Hifi-Presse habe ich natürlich auch gelesen und halte eigentlich nicht viel davon aber das man seine Platte neu entdeckt mit einem SPU, die Erfahrung habe ich auch gemacht. Es klingt so unglaublich sauber und dynamisch, man möchte gleich wieder eine Platte auflegen. Die Schärfe der digitalen Medien geht dem SPU voll ab. Andere Spitzensysteme versuchen diesen digitalen Sound zu erreichen mit krispiger Auflösung, das SPU nicht. Sehr, sehr angenehm! Und es fehlt eigentlich trotzdem nix.

    Dazu noch und für mich kaufentscheidend: Langfristig bietet Ortofon nur für das SPU einen Reparaturservice an. Das ewige Probieren fällt also weg.


    Das machen sie zwar auch für andere hochpreisige Systeme aber nur so lange sie auf dem Markt sind. Das SPU dagegen bleibt!


    Gruß

    Siggi

  • Die Schärfe der digitalen Medien geht dem SPU voll ab. Andere Spitzensysteme versuchen diesen digitalen Sound zu erreichen mit krispiger Auflösung, das SPU nicht.

    Dann hast Du noch kein A90, A95 oder ein Windfeld TI gehört. Sie versuchen nicht einen "digitalen Sound" zu erreichen, ganz im Gegenteil! Sie sind die perfekte Weiterführung des SPU-Gedankens, sie heben diesen auf eine ganz andere Ebene! Sie spielen definitiv nicht scharf, sondern genauso musikalisch und natürlich wie ein SPU.

    Deshalb muss ich Deiner Einschätzung heftig Wiedersprechen; ich gehe aber davon aus, dass dies in Unkenntnis geschrieben wurde, da Du ein solches System aus gleichem Haus noch nicht gehört hast.

    Jürgen

    AAA-Mitglied
    "Der Kluge lernt aus allem und von jedem, der Normale aus seinen Erfahrungen und der Dumme weiß alles besser" Sokrates

  • ich gehe aber davon aus, dass dies in Unkenntnis geschrieben wurde, da Du ein solches System aus gleichem Haus noch nicht gehört hast.

    Das ist so und mit Sicherheit werde ich diese Systeme auch nie hören, weil sie mir einfach viel zu teuer sind. Trotzdem freue ich mich natürlich für dich und wünsche Dir viel Spass damit. Darum geht es ja.

    Allerdings reicht mir das SPU Classic vollkommen. Es besteht meinerseits überhaupt kein Verlangen nach mehr.


    Gruß

    Siggi

  • Hallo Siggi,


    Du magst es nicht glauben, aber das volle SPU hab ich erst mit der D3a erlebt. Vorher hat die Allnic Phono H 1201 zwar schön gespielt, aber zu hell, wie ich beschrieben hab schon. Durch die D3a kam die Farbe und der Druck dazu.

    Es ist so, als würde die Allnic in Schwarz Weiss Entwickeln mit allen Schattierungen und feinen Graustufen, dazu noch eine seichte Tönung.

    Die D3a hingegen statt monochrom volle Farben, wie ein alter Kodak Kodakchrome Film. Aber fein statt grobkörnig. Ich vermisse nicht die feinen Mitten der Allnic.

  • Moin

    durch den Tausch meiner Tonabnehmer ist mir auf jeden Fall wieder klar geworden, wie sehr diese kleinen Dinger den Klang der Anlage bestimmen. Meine Dynaudio Kompaktboxen - Contour 1.4 im Wohnzimmer und Focus 140 im Büro - blühen regelrecht auf! Gerade das Classic N verleiht denen Körper, akustisch wirken die Boxen jetzt viel größer und beiden Boxen fehlt jede Schärfe. Die Anlage mit dem Classic N bedient 2 Boxenpaare. Mit den Spendor S8e harmoniert das SPU Classic nicht so gut. Zu viel Grundton und ein insgesamt dunklerer Klang. Hört man lauter, dann wackeln hier die Wände. Der Druck ist schon enorm!


    Gruß

    Siggi

  • Die Schärfe der digitalen Medien geht dem SPU voll ab.

    Dann hast Du noch kein A90, A95 oder ein Windfeld TI gehört.


    In den letzten Monaten hatte ich die Möglichkeit das SPU A95 zunächst mit dem A90 und jetzt mit dem Windfeld Ti direkt zu vergleichen.


    Mit direkt ist in diesem Fall gemeint: Zeitgleich auf einem Laufwerk, jedoch mit unterschiedlichen Tonarmen. Zunächst das A90 und jetzt das Windfeld Ti am Kuzma 4Point (11''), das SPU A95 am Schick 12''.

    Beide Tonarme wurden am Übertrager Silvercore MC-Pro 1:20 (Silberverkabelung) betrieben, der wiederum am MM-Eingang der Rike Natalija hängt.


    Ich möchte mich hier jetzt nicht in epischer Breite über die Klangunterschiede auslassen, sondern kurz meine Vergleichseindrücke schildern:


    Das A90 und das Windfeld Ti versuchen das technisch Machbare wiederzugeben und liefern ein extrem detailreiches Klangbild, welches den Eindruck vermittelt "Bloß nichts vergessen". Trotz dieses Bestrebens ist das Zusammenspiel von Detailreichtum und Räumlichkeit homogen und wirkt beeindruckend auf den Zuhörer. Beeindruckend insbesondere weil punktuell Einzelheiten herausgestellt werden, die vorher nicht oder nicht so separiert wahrnehmbar waren.


    Doch was macht jetzt das SPU A95 anders


    Es geht die Wiedergabe etwas entspannter an. D.h., es bietet die gleiche Räumlichkeit, versucht aber nicht jedem kleinsten Detail hinterher zu jagen. Somit steht der Detailreichtum einen Hauch weniger im Vordergrund als beim A90 oder beim Windfeld Ti. Es liefert - besonders im Vergleich zum A90 - ein geschlosseneres Klangbild (man mag es auch Musikalität nennen). Was natürlich nicht heißt, dass die Heritage-Systeme insgesamt unmusikalisch sind. Sie haben eben einen etwas anderen Charakter und grenzen sich hierdurch vom SPU ab.



    Viele Grüße


    Martin