Die immer wieder gleichen Stücke in anerkannt "richtigen", weil schon auf tausend Schallplatten immer wieder gehörten Phrasierungen?
Was davon schon "richtig" ist, bleibt noch zu klären. Ich bin also Deiner Meinung: Gähn.
nicht nur zwischen Werk und Publikum vermitteln
Darauf kommt es an und das wurde von Komponisten immer wieder gefordert.
gerne bis hin zum Geräuschhaften
Das hat doch eine gute Tradition! Vivaldi wollte es, Beethoven forderte es, Mahler auch ... und es gibt noch viel mehr Quellen, die das belegen.
Dass alles immer schön klingen muss, ist eine Idee der 2. Hälfte des 20 Jahrhunderts (die natürlich ihre Wurzeln deutlich früher hat, aber erst dann voll zru Ausprägung kam). Warum nur gab es dann die Gegenbewegung mit der immer geräuschhafter werdenden Neuen Musik?
Vor den 2. Weltkrieg wurde noch deutlich affektorientierter gespielt. Ich habe eine Aufnahme mit Oistrach von 1932 - da klingt er auch noch deutlich anders als später.
Und die Bassisten der Berliner Philharmoniker waren Anfang der 20er Jahre auf einer Frankreichtournee völlig überrascht und schockiert, als sie sahen, dass die frz. Kollegen an den Bässen mit Vibrato spielen. Heute ist das auch bei uns normal.