Das Cello und seine Interpreten

  • Sol Gabetta bei ihm studiert in jungen Jahren

    Das dürfte nicht der schlechteste Lehrer gewesen sein, aber ich kenne ihn leider nicht.
    Sol Gabetta eine der hübschesten Celistinnen überhaupt, wenn sie eine Zugabe
    gibt, singt sie auch noch dazu. Gefällt mir ausgesprochen gut!


    Gruß
    Reinhard

  • Friedrich Gauwerky vor drei Jahren in Köln.



    Friedrich Gauwerky bei der Kölner Musiknacht 2008



    Ein Konzert, das mich sehr beeindruckt hat.
    Er spielte höchst anspruchsvolle Werke von Dittrich, Kurtág, Höller und Mason.
    York Höller war auch persönlich anwesend.



    Und ich hatte natürlich eine Gauwerky-LP zum Signieren dabei, woraufhin sich noch ein sehr nettes Gespräch entwickelte.



    Gruß,
    Markus

  • Würde ich für mich nicht beanspruchen. 8)


    Bin halt nur sehr neugierig und gehe mit offenen Augen und Ohren durch die (Konzert- und Musik-) Welt. :D


    Gauwerky kannte ich von Tonträgern. Das hat mich überzeugt, und da dachte ich eben, wenn der mal in der Nähe spielt, gehe ich mir das anhören.
    In dem Fall war es sogar SEHR in der Nähe, denn im gleichen Gebäude bin ich eine Stunde vorher aufgetreten. :P


    Gruß,
    Markus

  • Kennt hier auch jemand Ivan Moneghetti?


    Den habe ich mal in einem Konzert in Sankt Petersburg gehört.
    Übrigens hat Sol Gabetta bei ihm studiert in jungen Jahren.


    Gruß,
    Markus



    hallo markus, ja kenne ich persönlich, weil er in der musikakademie basel (wie auch sol gabetta) unterrichtet. es ist richtig, sol gabetta hat cello-unterricht bei ivan monighetti gehabt. ich und mein mann gehen jährlich zu sol gabetta "hauskonzerte" in der klosterkirche zu olsberg in der schweiz, weil wir nicht sehr weit weg wohnen. ivan monighetti gibt auch ab und zu konzerte im stadtcasino basel, in olsberg und in der stadtkirche rheinfelden (schweiz). er spiel gerne stücke von zeitgenössischen komponisten wie alberto ginastera oder peteris vasks, den ich übrigens sehr gerne mag.


    gloria

  • Ja, unter rar tuts der Markus nicht :D
    Gut, daß ich anders bin 8)
    Monighetti ist ein hervorragender Cellist - allerdings wie mir scheint ein noch besserer Lehrer. Seinen Einsatz für die Moderne halte ich allerdings für eher überschaubr. Meist spielt er nur die gemäßigte Moderne. Aber ein wirklich toller Musiker.
    Bei Sol Gabetta muß ich hingegen gestehen, kann ich den Hype langsam nicht mehr nachvollziehen. Sie spielt nahezu ausschließlich Standartrepertoire und ihr Ton ist nicht eben besonders solistisch groß. Besonders fiel mir das in einem Konzert auf wo sie das Elgarkonzert spielte. Alles gut, schön, sauber, geschmackvoll, aber dennoch so, daß man es am nächsten Tag wieder vergessen hat.
    Wo oben mal wieder die Rede vom Karajan Breitbandsound war: Ich habe hier eine alte LP Schachtel von EMI mit Paul Tortelier und den Bachsuiten. Alles andere als HIP - dennoch von großer Musikalität. Ich mag die Aufnahme sehr. Schöne Anmerkungen von Tortelier zu den einzelnen Sätzen im Beiheft.
    Was mich wundert ist, daß hier DER Cellist fürs moderne Repertoire noch nicht genannt wurde: Sigfried Paml. Ein Virtuose, der in einem Jahr mehr Uraufführungen spielte als andere Leute in ihrem ganzen Leben. Kaum einer der großen Komponisten der nicht für ihn geschrieben hat. Ich hörte ihn mal mit Werken von Mauricio Kagel. Das war schlicht grandios, wie er vom perfekten Cellisten, zu einem kompletten, humoristisch-kagelschen Sebstdarsteller wurde.

    Viele Grüße,
    Moritz

  • Seinen Einsatz für die Moderne halte ich allerdings für eher überschaubar. Meist spielt er nur die gemäßigte Moderne.


    So ist es. Das ist schon ein deutlicher Gegensatz etwa zu Gauwerky. Und ja: er schreibt sich natürlich Monighetti, nicht Moneghetti, war ein Fehler von mir.
    Xenakis' Kottos spielt er aber immerhin schon.
    Und was mir natürlich gefällt: Er spielt, da in Russland geboren, einiges an Werken russischer Komponisten, die von westlichen Musikern etwas vernachlässigt werden, z.B. Gubaidulina, Silvestrov, Denisov.


    Zitat

    eine alte LP Schachtel von EMI mit Paul Tortelier und den Bachsuiten. Alles andere als HIP - dennoch von großer Musikalität.


    Oh ja!


    Zitat

    Was mich wundert ist, daß hier DER Cellist fürs moderne Repertoire noch nicht genannt wurde: Sigfried Palm.


    Hätte ich schon noch gemacht. Aber wer ihn jetzt zuerst erwähnt, spielt ja keine Rolle. 8)
    Es gibt da noch so viele tolle Virtuosen in dem Bereich, Frances-Marie Uitti beispielsweise.


    Gruß,
    Markus


  • Bei Sol Gabetta muß ich hingegen gestehen, kann ich den Hype langsam nicht mehr nachvollziehen

    Also deratig schlimm finde ich den Hype um sie nun nicht!
    Sie wird nun mal clever vermarktet, sieht außerdem gut aus und spielt eben das
    was das Publikum hören möchte. Wie bereits an anderer Stelle erwähnt, ist die
    heutige Künstlergeneration ohnehin auf einem technisch sehr hohen Niveau.


    Gruß
    Reinhard

  • Ich habe hier eine alte LP Schachtel von EMI mit Paul Tortelier und den Bachsuiten. Alles andere als HIP - dennoch von großer Musikalität. Ich mag die Aufnahme sehr. Schöne Anmerkungen von Tortelier zu den einzelnen Sätzen im Beiheft.


    Absolut, die Interpretation von Tortelier gehört auch zu meinen favorisierten Aufnahmen. Die LP-Box suche ich aber noch.

    schrecklich amüsant, aber...

  • Und weiter gehts:
    Rohan de Saram, der Ex-Cellist des Arditti Quartetts.
    Diese CD hat mich sehr beeindruckt:
    http://www.amazon.de/Rohan-Saram-Violoncello/dp/B002TFB0AS
    Und nein, das sage ich jetzt nicht, weil ich auch für ez einspiele. Viel besser habe ich die betreffenden Stücke einfach noch nicht gehört. Da merkt man seine Erfahrung mit der Neuen Musik - und zwar eine erfahrung die sich in Jahrzehnten ausdrückt.
    Und der aktuelle Cellist der Ardittis: Lucas Fels. eigentlich genau das selbe Niveau wie Rohan, nur im Auftritt nicht ganz so flamboyant.

    Viele Grüße,
    Moritz

  • Absolut, die Interpretation von Tortelier gehört auch zu meinen favorisierten Aufnahmen. Die LP-Box suche ich aber noch.

    Interessant, auf welche Gegenliebe diese LP stößt. ich war etwas vorsichtig, da diese Aufnahme es war anhand derer ich vor gut 20 Jahren die Cellosuiten kennen lernte. Da verklärt sich eben manches. Es gibt aber für mich nur wenige Aufnahmen auf diesem Niveau. Zumal er so ungeheuer "seriös" an die Sache geht.



    Sol Gabetta: Das Marketing finde ich schon etwas zu viel, aber das kann auch gut von Region zu Region unterschiedlich sein. Hier in ihrer Wahlheimat ist das evtl. wieder was anderes.
    technisch ist sie brilliant - sonst hat sie mich aber noch nicht begeistern können, wenn man von ihrem Äußeren absieht...

    Viele Grüße,
    Moritz

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  • Sol Gabetta ist demnach die Hélène Grimaud des Cellos.

    Lieber Lutz,


    ganz so ist es nun wieder nicht, jedenfalls erscheint sie zuverlässig zu ihren
    Konzertterminen.


    Aber ich weiß, ihr letztes Konzert in Frankfurt, dort spielte sie ebenfalls das Elgar
    Cello-Konzert, wurde von der Kritik auch nicht mit überschwenglicher
    Begeisterung aufgenommen.


    Gruß
    Reinhard

  • Schon gut, Reinhard, bin ja schon wieder anständig :whistling:
    Was gloria schrieb habe ich bereits gelesen. Trotz desto nichts, meine Meinung zu frommen (?) Helene konnte es nicht wirklich ändern...
    Eine Cellistin, die mich in einem Konzert sehr beeindruckte, war Karine Georgian. Ein kraftvolles Cellospiel. Leider habe ich keine Platte von ihr. Muß ich mal nach suchen gehen!

    Viele Grüße,
    Moritz

  • Zitat

    frommen (?) Helene

    zwei verbitterte Stammtischbrüder, ein Gedanke! :D @Gloria: es geht ja nicht gegen talentierte Frauen, sondern primär gegen frauenverachtendes Marketing. Gegen die abgeschmackte Appellation an unsere niederen Instinkte verwehren wir uns aber entschiedenst! Reinhard, wir sind doch lieb.

    schrecklich amüsant, aber...

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  • Eine hervorragende Aufnahme der Bach-Suiten bleibt indes m.E. auch die mit Pierre Fournier. Als Begründung muss hier auf die Schnelle ausreichen, dass diese mich stets besonders "bewegt".

    schrecklich amüsant, aber...

    Einmal editiert, zuletzt von audiowala ()

  • Und in diesem Film ist eigentlich alles über Casals gesagt. :rolleyes:


    Hier fällt mir auf, dass mir die beiden eher introvertierten Cellisten Shafran und Casals am besten gefallen. Diejenigen, die die Musik am tiefsten verinnerlichen, hampeln konsequenterweise auch am wenigsten herum. 8)


    Und jetzt auf mich mit Gebrüll.. :P

    schrecklich amüsant, aber...

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