Hallo,
hier möchte ich mal zu dem SMSL SA-50 einen Erfahrungs-Thread starten weil offensichtlich einige dieser Mini-Amps zu dem User dieses Forums unterwegs sind.
analog-forum.de/wbboard/gallery/index.php?image/50384/
Ich habe mir vor einigen Wochen 2 Stk. dieser Mini-Amps aus China kommen lassen weil mich die max. Ausgangsleistung von 2x 50 Watt in so kleiner Bauform doch sehr gereizt hat.
Bestellt habe ich hier: http://myworld.ebay.de/forexmen China diy zone.
Im Schwarz: http://www.ebay.at/itm/Big-Pow…ain_0&hash=item1c1dbb346a
Im Gold: http://www.ebay.at/itm/Big-Pow…ain_0&hash=item1c1f291df2
In Silber: http://www.ebay.at/itm/Big-Pow…ain_0&hash=item1c1dbb545d
Bei diesem Verkäufer hatte ich die letzten Jahre schon einiges bestellt und kann mich wirklich ohne Ausnahme nur lobend zu äußern. Die Kommunikation verlief immer schnell + reibungslos, die Lieferungen waren immer sehr sorgfältig verpackt und die Lieferzeit meist zwischen 1-3 Wochen. Dies Preisgestaltung selbst empfinde ich als überaus fair und preiswert, vor allem weil dieser Ebay-Verkäufer meist versandkostenfrei geliefert wird.
Doch nun wieder zum SMSL SA-50, hier mal eine Innen-Detailaufnahme.
analog-forum.de/wbboard/gallery/index.php?image/52511/
Die Verarbeitungsqualität ist ausnahmslos ohne Fehl und Tadel, deutlich besser als zB. bei Muse. Ich denke auf den Bilder oben kann man das auch recht gut erkennen.
Aufmerksam wurde ich auf die SMSL-Geräte durch einen befreundeten Händler, der die Muse-Verstärker (überwiegend Muse M21EX) hier in Deutschland in seinem Ebay-Shop verkauft. Er hatte wirklich nichts als Ärger mit den Muse. Von 10 Geräten funktionierten in der Regel 2 Geräte überhaupt nicht oder fielen schon nach kurzer Zeit aus weil das Netzteil versagte. Die Lötungen waren wirklich unter aller Sau, dass konnte man nicht mehr als löten bezeichnen sondern nur noch als stümperhaftes gebabbe. Das lässt evtl. darauf schließen, dass es sich hier entweder um Kinderarbeit, Produktion mit schlechtem Werkzeug, oder schlicht um eine Hinterhof-Produktion handelt. Die Platine werden wohl extrem gefertigt weil die Fertigungsqualität annehmbar erschien. Erst beim Zusammenbau, dem anlöten der externen Verbindung wurde extrem gemurkst. Mein befreundeter Händler wollte irgendwann den Verkauf ganz stoppen weil er nur noch draufzahlte.
Daraufhin empfahl ihm der Verkäufer aus China ausdrücklich die Geräte von SMSL, die auch von Chinesen wegen der deutlich höheren Qualität selbst gekauft würden. Muse-Amps gehen wohl vorwiegend in den Export. Das sagt wohl alles aus..........
Allerdings wurde das mit dem Modellwechsel auf den Muse M21EX2 deutlich besser, Ausfälle sind jetzt recht selten zu verzeichnen und wahrscheinlich auf Fehlbedienung seitens des Nutzer zurück zuführen. Verbrannte Tripath-Chips gehen wohl ausschließlich auf Kurzschlüsse der Ausgänge zurück. Auch die Minus-Klemmen dürfen bei diesen Mini-Tamps absolut keinen Kontakt untereinander haben weil es sich um eine Brückenendstufe handelt. Die hohe Verarbeitungsqualität eines SMSL-Verstärkers erreicht aber kein Muse-Amp. Ausfälle gibt es eigentlich überhaupt nicht, es sei den der Benutzer verursacht einen Kurzschluss der LS-Ausgänge, was dann mit einem verbrannten Tripath-Chip quittiert wird. Die Brandspuren sprechen da meist eine deutliche Sprache.
Also um es kurz zu machen: Wenn schon Tripath-Miniamp dann rate ich euch nach Möglichkeit ein SMSL-Gerät wählen. Der Preisunterschied ist nicht der Rede wert, falls überhaupt vorhanden.
So, jetzt bin ich leider schon wieder meilenweit vom eigentlichen Thread-Thema abgeschweift, aber ich denke das diese Insider-Info euch bei eurer Kaufentscheidung helfen kann.
Also zurück zum SMSL SA-50, bei diesem Gerät handelt es sich nicht um einen Tamp im eigentlichen Wortsinne weil im SMSL SA-50 kein Tripaht-Chip werkelt, sondern ein TDA-7492 von STMicroelectronics, der deutlich jüngerem Datums ist als die Jahre-alten Tripath-Chips. Nun bedeutet ein jüngere Produktionsdatum nicht unbedingt besseren Klang, aber meiner Meinung nach ist die Entwicklung in den letzten Jahren wohl nicht stehen geblieben. Tripath war seiner Zeit "damals" wohl weit voraus, aber ob das heute nach mehr als einem Jahrzehnt so ist, wage ich echt zu bezweifeln. Die NXP TDA-89xx Chips (Philips) und der IRS2092 von International Rectifier sprechen da zu mir jedenfalls eine deutliche Sprache. Aber ich will jetzt hier keinen Glaubenskrieg "Tripath gegen den Rest der Welt" entfachen, sondern einfach meinen Erfahrungen berichten.
Der TDA-7492 ist mit ca. 40 Watt bei 1 % Gesamtklirrfaktor an 4+8 Ohm um einiges leistungsfähiger als zB. der Tripath TA-2021B, der bei gleichen Verzerrungs-Niveau (1%) am 8 Ohm 9 Watt und an 4 Ohm 18 Watt leistet. Prinzipiell ist der TDA-7492 also nicht so laststabil weil die Leistung bei an 4+8 Ohm nahezu gleich bleibt, beim TA-2021B verdoppelt sie sich mit halbierter Last. Wenn man aber bedenkt, dass für die doppelte Lautstärke die 10-fache Ausgangsleistung erforderlich ist, dann dürfte der Leistungsunterschied eigentlich überhaupt nicht der Rede wert sein.
Gehörmäßig sieht, oder besser hört sich die Sache aber ganz anders an. Der SMSL SA-50 strotzt vor allem im Bassbereich scheinbar nur so vor Kraft. So einen druckvollen, abgrundtiefen Bass, der zudem auch noch extrem präzise ist, habe ich bisher noch niemals in so einer Qualität von einem anderen Mini-Amp gehört. Die Bass-Töne scheinen wie aus Granit gemeißelt zu sein, mit allen Ecken und Kanten und Schattierungen. Diese Qualität kenne ich so sonst nur von deutlich kräftigeren Class-D Verstärkern, wie den Hypex-Amps und dem IRS-2092 oder TDA-8950, mit Abstrichen auch den TK-2050 im Parallelmodus. Alle diese Verstärker haben zwischen 100-400 Watt Ausgangsleistung. Der SMSL SA-50 ist erste Mini-Amp der mit "großen" in dieser Disziplin tatsächlich mithalten kann, alleine das ist schon extrem beeindruckend wenn man die geringe Maße beachtet. Der SMSL SA-50 passt nämlich noch locker in eine Hand.
Aber auch der Mitteltonbereich klingt extrem natürlich und sauber. Hier kommt niemals ein Zweifel auf ob die Stimme, das Instrument, in Natura auch so klingen wird. Soll heißen, da verfärbt nichts, klingt weder zu soft, noch zu hart, ist grob- wie fein dynamisch richtig abgestuft, ist einfach perfekt. Einzig in den obersten Hohen wünsche ich mir manchmal etwas mehr Auflösung und Differenzierung. Das geht aber nicht so weit das es matt klingt oder Informationen verloren gehen. Aber da gibt es auch ein Lösung, dazu später mehr.
Ein weiteres Sahnestückchen dieses Verstärkers ist aber die Fähigkeit wie er die Klänge räumlich im Raum staffelt. Die Klangelemente, sei es eine Stimme, ein Instrument stehen einfach zum greifen realistisch im Raum. Der Klangstrukturen scheinen quasi im Raum zu schweben und sind völlig losgelöst von den Lautsprecher. Die Staffelung in der Breite (können fast alle Verstärker), aber speziell in der Tiefe (so weit in die Tiefe staffeln wenige Verstärker) und sogar die Höhenstaffelung (das können nur ganz wenige Verstärker) gehört zum besten was ich bisher gehört habe. Alleine diese seltene Eigenschaft, in dieser Perfektion, machen den SMSL SA-50 zu einem absoluten Ausnahme-Verstärker. Zumal in dieser Preisklasse, dass hätte ich vorher nie für möglich gehalten.
Die Fähigkeit den Aufnahmen, "Raum" zu geben, die präzisen Basswiedergabe, die natürlichen Mitten und Höhen, ergibt in der Summe ein Klangbild das extrem gut durch hörbar ist und trotzdem niemals unnatürlich oder gar technisch klingt. Die einzelnen Klangbereiche so perfekt unter einen Hut zu bringen, ohne das mit einem Nachteil in einem anderen Bereich zu erkaufen, definiert für mich persönlich eine ganze neue Klang-Liga bei den Mini-Amis. Alle anderen Tripath-Miniamps die ich bisher gehört habe sind ausnahmslos von dieser Perfektion meilenweit entfernt. Nicht einmal meine anderen "Großen Verstärker" können das in der Summe so gut, vielleicht in einzelnen Teilbereichen, aber eben nicht im allen Bereichen. Wenn ich dann noch den niedrigen Kaufpreis und die geringe physikalische Größe berücksichtige dann sieht die Sache noch besser für den SMSL SA-50 aus.
Ende Teil 1