Hallo Thorsten,
schöner Bericht, wie immer informativ und gut zu lesen. Übrigens, das abgelichtete Micro Seiki-Laufwerk ist kein 5000er sondern ein 1500-D. Kenne ich nur zu gut, meiner ist nur viel sauberer und nicht so befleckt mit Fettfingern.
Alle,Thomas Fast polarisiert wie immer, kann ich aber auch gut mit leben. Er war während unseres Aufenthaltes kaum zu bremsen, hatte die nächste LP bereits in Händen ohne den Teller von der Vorherigen befreit zu haben. Ein buntes Potpourri an musikalischer Darbietung, fast so bunt wie seine Kleidung.
Hat Spaß gemacht, auch kam er meinem Wunsch nach dem Vergleich Kleos und Delos sofort nach.Sicherlich hört man da das erwachsenere System gut heraus, wenngleich mir das Lausbubenhafte des Delos am etwas nüchterner spielenden Kleos je nach Aufnahme gefehlt hat. Gleichwohl klingt das Delos bei mir ausgeglichener, was Wunder, andere Anlage und anderes Ambiente.Der aufspielende Feickert-Dreher mit zwei Kuzma-Armen hatte was für sich, schönes Teil und wie für Thomas Fast gemacht: "Kiste auf, Gerät rein, Kiste zu, ab zur nächsten Messe!" Mein Vater und ich mussten grinsen, jedenfalls war es für uns bei Fast Audio sehr kurzweilig.
Den LP-Trockenrubbler LR1 habe ich mir angeschaut. Ich möchte auch gar nicht den Aufwand in Abrede stellen, dazu weiß ich nur zu gut wie viel Arbeit ein solches Projekt darstellt. Nur die Ausführungen auf meine Fragen konnten mich nicht überzeugen. Erst einnässen, dann aber nicht absaugen sondern die trockene LP zwischen zwei Vlies-Bewährten Walzen zwängen. Und das ohne eine erneut statische Aufladung zu erzeugen, na ich weiß nicht...
Die größeren WLM-Lautsprecher haben mir gut gefallen. Die dargebrachte Musik (Kämpfert, Mancini mag ich eh sehr gerne und irgendein Männerchor mit Beatles-Titeln) wusste aufgrund der Lebendigkeit zu überzeugen. Prickelnder Klang wie ich ihn mag, wäre gerne noch länger geblieben. Dann aber sollte eine von LP auf HD überspielte Aufnahme des Evergreen "Fever" von Elvis ran. Nicht schlecht, bloß wo war die Aura hin? Wie weggeblasen, einfach ohne Spaß und Lust. Geht wohl doch nichts am originalen LP-Klang vorbei.
Im Klassiker-Raum war es gerade voll. Schade, sonst hätte ich mich gerne mit Michael ausgetauscht (Minos usw.). Interessant waren die Gerätschaften allemal, vieles kennt man aus Hifi-Zeitschriften früher Tage unserer Beschäftigung. Michael hat ein gutes Auge für die Präsentation der Geräte, kein Wunder als professioneller Fotograf.
Die Breitbänder im großen schwarz-weißen Horn/Rahmen haben mir ganz gut gefallen. Oscar Peterson gewohnt lässig mit perlenden Klavierläufen, Ed Thipgen mit ultracoolem Drums und Ray Brown mit einem etwas zurückhaltenen Bass. Zum Glück wurde mal nicht die Seite 2 der "We get Request" gespielt, die kennt man ja zu Genüge. Überrascht war ich, dass an dieser Anlage der o.g. Micro Seiki spielte. Mal wieder eine andere Arm/System-Kombi an meinem Laufwerk zu sehen und zu hören war sehr interessant. Dem Klassiker steht aufgrund des harmonischen Designs eben alles gut!
Puuh, wo war ich den noch? Einfach zu viele Räume...ach ja, bei Isenberg Audio saß ich wenige Minuten, dann ließ ein Gerät Simon Yorke S10 oder eben die Elektronik die Flügel hängen. Keinen Mucks mehr zu hören.
Das vorher Vernommene gab mir aber keinen Anlass auf eine Abstellung des Problems zu warten. Wenig Spannung im Vortrag, vielleicht etwas für den abgeklärten Hörer?
Bei Levin Design schließe ich mich den klanglichen Eindrücken von Thorsten an, über das Warum der zurückhaltenden Höhen hat Thomas zwischenzeitlich Aufschluss gegeben.
Trotz siebenstündigem Aufenthalt reichte die Zeit einfach nicht aus, um noch mehre Räume zu besuchen. Ich hatte mir vorgenommen länger vor der jeweiligen Anlage zu verweilen um so eine bessere Beurteilung zu bekommen.
Auch hatte ich den Sonntag für einen weiteren Besuch geblockt, dann bekamen wir unerwartet Besuch und nüscht war’s mit Krefeld am Sonntag.
Den Termin im nächsten Jahr habe ich bereits notiert, ich bin auf jeden Fall wieder gerne dabei. Nochmals vielen Dank an alle fleißigen Helfer, war toll!
Viele Grüße aus Nettetal
Stefan