Kein Abschaltdatum für UKW-Radio mehr!

  • Das wird man sehen, zuletzt hat sich der niedersächsische Landtag dafür ausgesprochen an UKW festzuhalten und DAB+ abzuschalten. Also es gibt durchaus auch auf politischer Ebene unterschiedliche Ansichten... https://meedia.de/2019/06/20/g…ung-von-digitalradio-dab/

    Es ist sehr auffällig, wie Du durch das Weglassen von Informationen wiederholt mit dieser Meldung manipulieren willst, obwohl Dir die folgenden Informationen bekannt sind:


    https://www.teltarif.de/digita…ersachsen/news/77039.html

    Zitat:
    Der niedersächsische Landtag hat in seiner Sitzung am 19. Juni 2019 die Digi­talradio-Notbremse gezogen und den von der FDP eingebrachten Antrag zur Radioverbrei­tung einstimmig ange­nommen, ohne Enthaltungen oder Gegenstimmen. Darin wird die Landesregierung dazu aufgefordert, sich für eine Beendigung von Hörfunkübertragungen im DAB+-Stan­dard einzusetzen.


    Also ist der Inhalt des Antrags, daß der Lantag von Niedersachsen die Landesregierung auffordern soll, sich für die Beendigung der DAB+-Betriebes einzusetzen.

    Das hat in etwas die gleiche Auswirkungen, als ob der Landtag Niedersachen beschließt, aus der EU auszutreten.


    Zitat:

    Offen ist noch, wie die niedersächsische Landesregierung den Beschluss des Landtags umsetzen wird. Um dem Norddeutschen Rundfunk (NDR) die Verbreitung über DAB+ zu untersagen, müsste der NDR-Staatsvertrag geändert werden. Bei Deutsch­landradio als nationalem Hörfunk hat man wohl gar keine Chance, die DAB+-Ausstrah­lung zu stoppen.



    Wer zu spät kommt ...

    https://www.teltarif.de/dab-pl…ersachsen/news/77044.html

    Zitat:

    Nieder­sachsen hat das Aus für DAB+ beschlossen. Aller­dings kommt die Entschei­dung im Parla­ment knapp zu spät. Der Minis­terprä­sident hatte Anfang Juni bereits einer Verlän­gerung bis 2035 zuge­stimmt.



    https://www.teltarif.de/dab-pl…ltung-ukw/news/77051.html

    Zitat:

    Der Privatradioverband APR hat den Beschluss des niedersächsischen Landtags zur Abschaltung des Digitalrsdios DAB+ kritisiert. Die Politik dürfe den Sendern nicht Vertriebswege vorschreiben oder diese einfach abschalten.


    https://www.teltarif.de/ard-di…us-ndr-hr/news/77155.html

    Zitat:

    ARD: Klares Bekenntnis zu Digitalradio DAB+

    Die ARD hat nochmal das klare Bekenntnis des Senderverbunds zum terrestrischen Digitalradio untermauert: DAB+ erlaube Wachstum in der Gattung Radio und trage dem Umstand Rechnung, dass 5G noch in vielen Jahren keine verläss­liche Übernahme von Radioangeboten ermöglicht.


    Die Niedersachsen sehen in 5G die Zukunft des Hörfunks, stehen aber damit inzwischen ganz alleine da. Auch die Politik in Nordrhein Westfalen hat in einer Landtagsdebatte nochmal untermauert, dass man ungeachtet des Beschlusses im Nachbarland an der Einführung von DAB+ auf regionaler Ebene festhalte.


    ARD baut DAB+ weiter aus:

    Die ARD-Anstalten bauen unterdessen DAB+ weiter aus: Der Hessische Rundfunk (hr) überträgt seinen Multiplex (Kanal 7B) jetzt auch über den Standort Dünsberg in Mittelhessen und ermöglicht damit unter anderem eine optimale Indoor-Versorgung in den Städten Wetzlar, Gießen und Marburg.


    Selbst in Niedersachsen wird DAB+ weiter ausgebaut: der NDR nimmt am 24. Juli den Sendestandort Stade in Betrieb (Kanal 9B). Von dort wird die Region zwischen Freiburg (Elbe), Wischhafen, Drochtersen, Grünendeich, Jork, Buxte­hude, Harsefeld, Bremervörde, Lamstedt, Hemmoor und Cadenberge versorgt. In Stade, Himmelpforten, Horneburg und Fredenbeck ist der NDR-Mux dann indoor zu empfangen.



    Viele Grüße


    528

  • Erkläre mir doch bitte mal eins: wenn es so wahnsinnig gut ist und so einen mordsmäßigen Mehrwert zu UKW bietet, warum hat es denn in den letzten Jahrzehnten nicht geschafft, sich (wirklich) durchzusetzen und UKW zu ersetzen und warum sollte es das in Zukunft anders sein?


    Einzig die in D beschissene Mobilfunknetzabdeckung/-geschwindigkeit hindert mich daran, Internetradio (bei mir die App „Radio DE“, kenne bisher keinen Sender bzw. keinen, der mich interessiert, den ich da nicht bekomme) und Spotify durchgängiger zu nutzen. Würde das funzen, bräuchte ich eigentlich weder DAB noch UKW.


    Wozu brauch man DAB, wo macht es den entscheidenden „Killer“Unterschied?

    Radiohören selbst und Verkehrsfunk kanns nicht sein, das ging vorher auch ...

    Meinen Lieblingssender überall hören? Geht über Internet grundsätzlich auch, unterwegs eher nicht, aber da brauch ich normal einen Sender mit lokalen Verkehrsnachrichten, da nützt mir der MDR im Saarland auch nix ...

    Klang-/Qualitätsvorteil? Für den üblichen Dudelfunknebenbeihörer ist UKW offenbar gut genug, mir langt es auch - kaum ein Mensch nimmt noch aus dem Radio auf, wer Wert auf Qualität legt, kauft sich idR. die Mucke, die er will. DVBS hab ich hier bei Bedarf zu Hause auch noch.


    Und wenn ich unseren 15jährigen sehe, der brauch jetzt schon kein Radio, dem reicht das Handy/Internet ...


    Also - wo ist DER Vorteil?

    VG
    Mario

  • Hallo Mario,


    es gibt (mindestens) 3 Verwendungen des Radios, die nicht wirklich miteinander kompatibel sind.


    1) Unterwegs hören. Das entfällt bei mir, da ich keinen Führerschein habe und nur mit öffentlichen Verkehrsmitteln (oder regional mit dem Rad) reise: ich versuche dann etwas zu lesen, aus dem Fenster zu schauen oder zu schlafen (und hoffe, dass ich schnell am Ziel ankomme).


    2) Zu Hause nebenbei hören, z.B. beim Frühstück. Da reicht es mir, wenn ich einige Sender überhaupt empfangen kann (ohne dass sie wegdriften und ich nachjustieren muss -- bei UKW -- oder diese aussetzen -- bei digitalen Sendern).


    3) Und jetzt zum "richtigen" Hören über die Anlage. Natürlich habe ich (wohl wie die meisten in einem Analog-Forum) etliche tausend Platten und brauche (im Gegensatz zu meiner Kindheit und Jugendzeit) kein Radio, um meine Lieblingsmusik aufzeichnen zu können -- aber ein qualitativ und klanglich gutes Radioprogramm verhindert, dass man nur im eigenen Saft (seiner Plattensammlung) schmort. Und am liebsten höre ich im Radio anstrengende und anspruchsvolle Musik mit der ich (noch) nichts anfangen kann, also gerade nicht meine Lieblingsaufnahmen, um meinen musikalischen Horizont zu erweitern. Leider erfüllt das angebotene Radioprogramm diese Ansprüche nur selten, man muss also vorab das Programm für die kommenden 1 bis 2 Wochen anschauen und dann das Radio gezielt einschalten (beim nebenbei Hören -- Punkt 2) -- hat man den Eindruck, sich in einer Endlosschleife zu befinden, die Beiträge dort wiederholen sich ständig ...).


    Viele Grüße,


    Joachim

  • Das Radio hat einfach viele Funktionen verloren bzw. hatte manche Möglichkeiten des Internets erst garnicht. Gerade was spezielle Musik angeht, solche Sendungen gab's und gibt's noch bei bestimmten Sendern, aber im großen und ganzen wird der Einheitsgeschmack bedient. Was mich schon immer am Radio gestört hat, du schaltest ein und bist auf Gedeih und Verderb dem ausgesetzt was da vorgesetzt wird. Ich gönne den Radiohörern hier eine Fortsetzung von UKW, aber ich brauch's nicht...genausowenig wie DAB.

  • hal-9.000: Das wurde doch alles u.a. im Thread "Die Wahrheit über DAB+" in ca. 2 Jahren auf 59 Seiten diskutiert (sofern man das Diskussion nennen kann).

    Möchtest Du wirklich mit dieser Diskussionsschleife neu beginnen?



    Viele Grüße


    528

  • Meinen UKW-Ballempfänger von Rohde & Schwarz habe ich von einem Kabelnetzbetreiber gekauft, man macht es sich gern einfach.

    Hallo Michael ( mvd )


    um welches Modell handelt es sich denn hierbei bitte?


    Interessant finde ich übrigens, daß die selbsternannten Verteidiger der analogen Rundfunktechnik bis heute nicht darauf gekommen sind, daß der Nickname "528" von einem analogen Rundfunkband stammt, welches eine lange Tradition und Geschichte im Rundfunk hat.

    Hallo Reiner ( 528 )


    ein esoterischer Hintergrund für Deinen Usernamen ist allerdings wesentlich naheliegender - Stichwort: Solfeggio Freuqenz ;)


    Viele Grüße,

    ach wie gut, dass niemand weiß...



    dennoch: Walter

    "Der Krieg darf kein Mittel der Politik sein. Es geht darum, die Kriege abzuschaffen, nicht nur sie zu begrenzen."

    Willy Brandt (Friedensnobelpreisträger)

  • Was mich schon immer am Radio gestört hat, du schaltest ein und bist auf Gedeih und Verderb dem ausgesetzt was da vorgesetzt wird.

    Wieso? Du kannst doch die Frequenz wechseln.



    mvd & rhoeni: Schöne Sachen habt ihr da. :thumbup:Ballempfängern wird nachgesagt keine besondere Trennschärfe aufzuweisen. Wie verhalten sich Eure Geräte in dem Punkt?

    Gruß tomfritz

  • Wie verhalten sich Eure Geräte in dem Punkt?

    Moin tomfritz


    Ich habe den FM 2002 daneben stehen und das ist kaum ein Unterschied. Auch klanglich schenken sich die beiden nichts.


    Von der Bedienung her ist der R&S leicht im Vorteil, weil man den Sender sehr viel leichter präzise einstellen kann. Also für eine Umdrehung des Abstimmknopfes am K+H muß man beim R&S etwa 4 Umdrehungen machen.


    Und dann natürlich die extrem wertige Anmutung des R&S. Da einen Schalter oder ein Poti zu betätigen ist schon eine andere Welt. Er vermittelt einem irgendwie den Eindruck, für die Ewigkeit gebaut zu sein.


    Also ein Technik-Enthusiast wie ich freut sich jeden Tag darüber, einfach nur ihn da stehen zu sehen. :)


    Gruß

    Michael

  • Wieso? Du kannst doch die Frequenz wechseln.


    [Kommentar zu Bemerkung von T.U.F.K.A.U.:


    Was mich schon immer am Radio gestört hat, du schaltest ein und bist auf Gedeih und Verderb dem ausgesetzt was da vorgesetzt wird.]



    Hallo Tomfritz,


    ich finde schon, dass die Bemerkung von T.U.F.K.A.U. zutreffend ist. Früher waren die "Kultursender" der Länder schon puristischer (z.B. mit ihrer Trennung in "U-" und "E-Musik") und haben auch mehr in ihre Rundfunksinfonie-Orchester (und Archive) investiert. Jetzt will man es mit wenig Aufwand vielen Recht machen, somit entsteht ein Easy-Listening Misch-Masch aus Klassik und Pop mit vorgefertigten, sich andauernd wiederholenden und nicht besonders tiefgründigen Wortbeiträgen.


    Durch Spielen am Frequenzknopf des UKW-Tuners wird man da in der Regel keinen anderen UKW-Sender finden, der zufällig gerade ein anspruchsvolles alternatives Programm sendet. Wie bereits erwähnt, suche ich mir im Voraus (bevor ich den Tuner einschalte) im Programm-"Heft" (genauer im Internet) die Beiträge aus, die mich interessieren könnten. In manchen Monaten ist der Tuner dann nicht in Betrieb -- damit meine ich nicht das Tischradio in der Küche, auf die Nachrichten zum Frühstück will ich nicht verzichten.


    Viele Grüße,


    Joachim

  • In manchen Monaten ist der Tuner dann nicht in Betrieb

    Moin Joachim


    Es gibt sie noch, die guten Sender.


    NDRinfo kann man von 22:00 bis 6:00 Uhr eigentlich jeden Tag hören und dort wird Musik gespielt, die man ansonsten wohl nie kennenlernen würde.


    Einfach nur gut. Ich nehme mir das meistens einfach auf Festplatte auf und höre es dann um einen Tag zeitversetzt.


    Einmal die Woche moderiert Paul Baskerville, das ist immer ein besonderes Highlight.


    Gruß

    Michael

  • Moin Michael und Harald,

    ...der UKW-Sender fehlt noch. Den kaufe ich dann spätestens, wenn UKW abgeschaltet wird.

    Meine wunderschönen alten Röhrenradios ohne Empfang? Nur über meine Leiche.

    incl. UKW Sender

    wenn, dann aber bitte gleich dazu eine 100 kW Sendeantenne - am Besten gleich die am Brotjackriegel. Andere sollen ja schließlich auch was davon haben! :merci:


    Viele Grüße,

    Walter

    "Der Krieg darf kein Mittel der Politik sein. Es geht darum, die Kriege abzuschaffen, nicht nur sie zu begrenzen."

    Willy Brandt (Friedensnobelpreisträger)

  • Hallo Tomfritz, bzgl. Trennschärfe konnte ich bis jetzt kein Nachteil gegenüber meinen anderen Tunern von Revox, Tandberg, Grundig oder K+H und Restek feststellen. Ich wohne in München ganz oben, also ohne Hinternisse ringsum und habe hier sehr gute Empfangsverhältnisse.

    Überigens, empfinde ich, das der Stereodecoder entscheidender für den Klang ist, als der Empfänger. Und da habe ich noch nichts besseres als den MSDC 2 von Rohde und Schwarz gehört.

    MUSIK Hörer

  • ... da habe ich noch nichts besseres als den MSDC 2 von Rohde und Schwarz gehört.

    Für mich sind die Empfänger und Decoder High End im ursprünglichen Sinn des Begriffes. Also das eine Gerät seiner Gattung, das die Grenze des technisch machbaren definiert.

    Nach dieser Definition kann immer nur ein Vestärker High End sein, nur ein Empfänger oder nur ein Plattenspieler.


    Bei den Empfängern ist es meiner Ansicht nach der R&S.


    Gruß

    Michael

  • Hallo Harald,

    bzgl. Trennschärfe konnte ich bis jetzt kein Nachteil gegenüber meinen anderen Tunern von Revox, Tandberg, Grundig oder K+H und Restek feststellen.

    ich glaub zu wissen, welchen Du meinst! Dieses Modell habe ich derzeit sogar in Verwendung. Allerdings habe ich ich ihn, sowohl in der breiten, als auch in der schmäleren Filtereinstellung, modifizieren lassen. Jede Wette gehe ich ein, dass auch bei den anderen genannten Tuner die Mindestfilterbreite 150 kHz ist.

    Den Herstellern war es damals viel wichtiger in den Hochglanzmagazinen mit guten Klirrfaktoren zu brillieren, als mit einer guten Trennschärfe. Deswegen würde ich Dir, und auch Michael raten, zumindest eine Filterstufe, auf <130 kHz modifizieren zu lassen. Wer Spaß daran am DX hat, der kann sich gleich einen 80er verbauen lassen, allerdings klingt der Stereoempfang dann etwas kratzig.


    Viele Grüße,

    Walter

    "Der Krieg darf kein Mittel der Politik sein. Es geht darum, die Kriege abzuschaffen, nicht nur sie zu begrenzen."

    Willy Brandt (Friedensnobelpreisträger)

  • Es haben allerdings nicht alle Tuner keramische Filter verbaut, die sich mal so eben wechseln ließen. Aber ich glaube, das würde ich bei einem R&S sowieso nicht machen.


    Wie sieht es eigentlich mit der Großsignalfestigkeit dieser Ballempfänger aus. Ich vermute, die dürfte überragend sein, oder?

    Gruß tomfritz

  • Um auf das Ausgangsthema zurück zu kommen, mehr denn je sehe ich ein Abschaltszenario von UKW zugunsten von DAB+ in weite Ferne gerückt. In der politischen Diskussion ist Dank der Initiative des niedersächsischen Landtags mittlerweile auch die Erkenntnis gereift, dass uns mit 5G demnächst interessante technische Möglichkeiten zur Verfügung stehen werden, die einerseits die Radiomacher in dem Wunsch nach einem Rückkanal und andererseits die Nutzer nach dem Wunsch alles in einer App auf einem mobilen Endgerät (Smartphone, Tablet, etc.) nutzen zu können, befriedigt. Da die DAB-Nutzerzahlen zwar regional durchaus gestiegen sind, aber im Verhältnis bundesweit nach all den Jahren immer noch sehr niedrig liegen (ca. 10%), wird man zunächst auf UKW nicht verzichten können. Natürlich versucht die DAB-Lobby dies zu negieren und würde es am liebsten wegdiskutieren, solche Versuche erleben wir ja hier sogar im Forum. Tatsächlich stellt sich aber zurecht die Frage, ob man die Förderung nicht besser in den Ausbau von schnellem Internet stecken sollte. Am Internet führt sowieso letztendlich kein Weg mehr vorbei, das zeigen auch die enormen Zuwächse in diesem Bereich... https://www.bitkom.org/Presse/…aming-waechst-ungebrochen

    Gruß tomfritz

  • das würde ich bei einem R&S sowieso nicht machen.

    stimmt im Prinzip! Die Geräte gehören, falls nicht schon geschehen, aber auf jeden Fall (da bin ich mir zu 100% sicher) neu abgeglichen.

    In diesem Zusammenhang könnte man die Vor- und Nachteile einer Modifikation mit dem Techniker besprechen.


    Viele Grüße,

    Walter

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    Willy Brandt (Friedensnobelpreisträger)