Studioendstufe

  • Hallo zusammen,




    ich befinde mich seit langer Zeit auf der Suche nach einer Transistorendstufe, die
    meinen Röhrenendstufen V81, V69, V30 klanglich mal das Wasser reichen kann,
    sprich eine ähnlich transparente Hoch- /Mitteltonauflösung und gleichzeitig ein
    schönes Bassfundament besitzt. Sie sollte allerdings aus dem Bereich der
    professionellen Studiotechnik stammen, da ich damit bislang immer die besten
    Erfahrungen in Sachen a) Neutralität b) Servicefreundlichkeit c) Haltbarkeit
    gemacht habe. An Transen reizt mich der Energiespareffekt aufgrund des
    niedrigeren Ruhestroms, auf Volllast werden sie bei meinen 94dB-Speakern eh’
    nie gefahren. Was ist z.B. von der Klein & Hummel SA 480 oder SA 240 in
    Sachen Klang zu halten?



    Schöne
    Grüße,



    Volker

    Einmal editiert, zuletzt von vowi ()

  • Hallo Voffi,
    ja, danke, schon gelesen. Mit Bryston, Yamaha, Crown/Amcron bin ich durch, für die Quad werden für mich persönlich zu hohe Sammlerpreise gezahlt. Behringer/ Alesis und co. ähem, naja...
    Gruß,
    Volker

  • Hallo Volker,



    ich betreibe von Zeit zu Zeit eine kleine (1HE) Rauch DVT-25S. Rauch Endstufen kamen Ende der Achtziger aus England. Die grossen DVT-50, DVT-250 und DVT-300 wurden von Ben Duncan entwickelt und sind modular aufgebaut. Die Kleine 25 ist ein Abkömmling der DVT-50. Die 250er verfügt über getrennte Netzteile und die 300er ist soweit ich weiss mit einem Schaltnetzteil ausgestattet.



    Hier ein Ausschnitt aus dem sehr ausführlichen Datenblatt der DVT-25:



    analog-forum.de/wbboard/gallery/index.php?image/53223/



    Neben der 25S gab es noch eine 25X die zusätzlich einen Mikrofoneingang bietet.



    Klanglich bin ich mit der Mosfet-Endstufe sehr zufrieden, es standen allerdings ein paar Arbeiten an, da die Triac-Softstart-Schaltung für den Ringkerntrafo schon zwei Mal versagt hat. Beim zweiten Mal habe ich die Schaltung dann abgeändert und hoffe das Thema ist nun erledigt.



    Ein Nachteil meiner Endstufe ist das Trafobrummen, was sich auch nicht durch die Umstellung auf 240V gegeben hat. Deswegen ist sie aus der Anlage meiner Liebsten auch wieder rausgeflogen... Ob das Problem verbreitet ist, oder ausgerechnet nur der Trafo meiner Endstufe brummt ist mir nicht bekannt.
    Zum Gehäuse läßt sich sagen, dass die der großen Endstufen anscheinend besser gefertigt sind. Das der 25 ist recht einfach gehalten und zweckmäßig für den Rackeinbau. Die höheren Werte sind halt, anders als oft bei HiFi, innen 8o.



    Letztlich habe ich es nicht bei der Überarbeitung der Einschaltverzögerung gelassen - vielleicht komme ich vor dem WE noch zu einem extra Thread mit mehr Bildern.



    Hier noch 2 auf die Schnelle:



    Rauch DVT-25S
    analog-forum.de/wbboard/gallery/index.php?image/53225/



    Innenansicht, original
    analog-forum.de/wbboard/gallery/index.php?image/53224/



    Gruss,
    Peter

    "Es ist alles eitel" (A. Gryphius) - "Es war nicht alles schlecht" (J. Weist)

    AAA-Mitglied :)

    Einmal editiert, zuletzt von n-tupel ()

  • Hallo Volker,


    wie wärs mit einer Revox A 740 oder B 740 bzw das "echte" Studio- Pendent A 68, wenn Du die entsprechende Steuer Peripherie hast ?


    Guckst Du mal hier, da sieht man ein bisschen was.


    http://www.analogfan.de/revox-a740_43219256.html


    http://www.google.de/search?q=…6r8ZQC&sqi=2&ved=0CDgQsAQ


    und hier (Prospekt):


    http://www.google.de/imgres?im…429,r:15,s:23&tx=85&ty=94


    Was mich absolut "neidisch" ;) macht ist das hier ("Derainer" hier aus dem Forum):


    der hat 4 x A 740 in seiner Anlage mit 7.1 Schaltung.... mit großen Tannoy Boxen .... das wäre das absolut "ultimative" und dazu eine alte Scheune als Hörraum


    K+H E 120 habe ich auch ein paar, die sind eigentlich nicht schlecht und billig zu bekommen (unter 100€ / St.). Den 100 V Übertrager kannst Du ausbauen. Die sind recht audiophil.


    Ich habe eine A 740 und die besagten K+H, die Revox ist gegen zwei unrevidierte E 120 "etwas" besser, bei großen Lautstärken hat sie natürlich einen Leistungsvorteil (Dynamik). Aber eine A 740 gibts leider auch nicht mehr zum Sonderpreis die kostet meisten schon über ehem. Neupreis und dann sollte man noch eine Revision einkalkulieren wenn Du das nicht selbst nachen kannst / willst.
    K+H gabs vor ein paar Tagen hier im Forum (ein Pärchen SB 140) , das hat mich durchaus "gejuckt" .


    Ob ich mir die modernen Typen wir SB 480 antun würde, weiss ich nicht. Hatte noch keine Gelegenheit die zu hören. (Ich meine damit, ob die noch einigermaßen Audiophil sind)


    Ach ja, ich hatte vor einiger Zeit mal die Gelegenheit Alesis Endstufen (nein, keine Wasserkessel ;) ) bei einem Forumskollegen zu hören (gibts bei Musikhaus Thoman recht günstig)- gar nicht schlecht !


    Gruss,


    Udo (DL 8 WP)

  • Die eigentliche Frage hier müßte anders lauten:
    Welche Transistorendstufe niedrigeren Ruhestroms (also in class-AB mit 20-50 mA Ruhestrom für den Ausgangspuffer) klingt so gut wie eine "Pure Class-A" Endstufe (Röhrenendstufen sind immer Class-A, von daher kann ich auch nur Transistoren dagegenstellen mit dieser Betriebsart wie z. B. die Pass Aleph oder die Greenwall Modelle oder alle unter
    Herstellerübersicht von Transistor-Eintaktverstärkern (Solid State Single Ended)
    aufgelisteten Modelle) ?
    Diese Frage stelle ich mir selbst, und bis heute konnte mir noch keiner eine Antwort geben.
    Von den mir bekannten Endstufen kommen u. a. die Quad 405 noch am nächsten heran, aber bei niederigen Ruheströmen ist bei "Full-Range" Anwendung solchen Verstärker - also kein Bi-/Multiamping-Betrieb - ein bestimmtes Qualitätsniveau nicht zu durchbrechen.
    Übrigens die Endstufe unter
    http://www.irt.de/IRT/publikationen/braunbuch/V81.PDF
    ist auch heute noch eine sehr gut klingende Röhrenendstufe.
    Die für mich am besten klingende nicht "Pure Class-A" Endstufe ist das Yamaha Modell "MX-10000" (HCA-Prinzip) - siehe Thread
    http://www.diyaudio.com/forums…fication-hca-circuit.html
    Leider ist die Ruheverlustleistung von etwa 50 Watt doch noch deutlich höher, als bei typischen AB Verstärkern üblich, so daß dieser Verstärker unbrauchbar ist, wenn geringer Energieverbrauch im Vordergrund steht.
    Verschiedene "Class-AA" und "New Class-A" Modelle von Technics könnten auch auf diesem Niveau spielen, was ich aber selbst nicht genau weiß.
    Auch die Endstufe "ES-20" von "Stage Accompany" soll ausgezeichnet klingen, was ich aber nur vom Hörensagen weiß, und könnte interessant sein:
    http://www.stageaccompany.com/…/user%20manual%20es20.pdf
    Ein ausführlicher Test war in der hervorragenden Zeitschrift "Produktion Partner"

    == Gewerblicher Teilnehmer ==

    7 Mal editiert, zuletzt von A.K. ()

  • Ich würde nicht unbedingt so weit wie A.K. gehen wollen, aber warum sich auf `Studiotechnik` limitieren, zumal es Deinem Anspruch kaum genügen wird.
    Schön Du stehst auf übersichtlich und Ral-Grau (auf den V69 muß man aber auch stehen) doch Studiotechnik hat Ihre eigenen Anforderungen; Bass gehört nicht dazu bzw. ein wirklich bassgewaltiger Amp aus dem Vintage-Studiobereich ist mir noch nie untergekommen.
    Telefunken, Siemens, Neumänner, Mahjaks, Altecs, Klein& Hummels... können das samt und sonders nicht.


    Im Biete Bereich wird gerade eine TotL Yamaha B2x-Endstufe für einen fairen Kurs angeboten.
    Imo Untenrum -und nicht nur da, da aber unbedingt - eine Referenz.


    e.

  • Stimmt, es müßte lauten: Single-Ended-Verstärker (deutsch: Eintaktverstärker) müssen immer im Klasse-A-Betrieb arbeiten.
    Bei der Betrachtung der Ruhestrom-Thematik wird oft übersehen, daß einfaches Erhöhen nicht automatisch für besseren Klang sorgt - von der thermischen Problematik ganz abgesehen. Es ist einfach so, daß dann der Übergang vom Zustand, in dem beide Endstufenhälften auf die Last arbeiten zu dem Zustand, wo eine Hälfte dies allein erledigt, bei einem anderen Pegel erfolgt. Es kommt dann eher auf den LS-Wirkungsgrad an, in welchem Bereich man sich überwiegend bewegt; aber bei impulsreicher Musik wird dieser Übergangsbereich praktisch ständig durchlaufen.
    So gesehen kann man durchaus annehmen, daß eine Endstufe mit geringerem Ruhestrom, der gerade eben ausreicht, die Übernahmeverzerrungen zu vermeiden, vom Klirr her besser abschneidet.


    Dies nur als kurze OT-Anmerkung, mit der ich aber natürlich keinesfalls eine Diskussion um Ruhestrom, Klasse A versus AB etc. entfachen möchte...


    Viele Grüße
    Eberhard

    Viele Grüße
    Eberhard

    ----------------

    Die Menschen verhalten sich heutzutage auf der Erde wie in einem Spiel, in dem sie die Spielanleitung verloren haben.

    ( Christina von Dreien )

    Einmal editiert, zuletzt von Monophono ()

  • ...na, da sind ja schon mal ein paar schöne Infos zusammengekommen. Danke an alle,ich werde alles gnadenlos verfolgen! Zum Thema Betriebsart/ Ruhestrom muss ich sagen, ich gehe da mittlerweile nur nach Gehör vor. Eine Class A muss nicht zwingenderweise besser als eine AB oder B klingen. Die V69 arbeitet in Class A und klingt superb, die V81 in AB und nicht weniger superb (vielleicht eine Spur weniger Bass), die V30 läuft in Class B (oder AB) und hat auch eine superbe Höhenauflösung, vielleicht etwas zu wenig hohe Mitten, entpuppt sich dafür als wahres Bassmonster. Meine Transe K+H SB280 (Class B) bietet ebenfalls eine hervorragende, fast röhrentypische Höhen-/Mittenauflösung, hat dafür einen in meiner Kette völlig unterbelichteten Bassbereich. Die Harman Kardon Citation 24 (Class?) bietet einen sehr fetten Bass aber eine für mich unbefriedigende Höhen-/Mittenauflösung. Was sagt mir das alles? Es muss ein (energiesparender) AB-Transistoramp mit schöner Auflösung und gutem Bassfundament her...

  • Ich würde nicht unbedingt so weit wie A.K. gehen wollen, aber warum sich auf `Studiotechnik` limitieren, zumal es Deinem Anspruch kaum genügen wird.
    Schön Du stehst auf übersichtlich und Ral-Grau (auf den V69 muß man aber auch stehen) doch Studiotechnik hat Ihre eigenen Anforderungen; Bass gehört nicht dazu bzw. ein wirklich bassgewaltiger Amp aus dem Vintage-Studiobereich ist mir noch nie untergekommen.


    Wenn Bass rein geht, kommt auch Bass ´raus. Bass ist eingentlich eher eine Leitstungsfrage, linear bis in die tieferen Regionen verstärken die alle. Dass sie keinen Bass betonen, ist einfach das Wesen von Stdiotechnik, die soll ja nicht schönen. Die können Bass. machen aber keinen.


    Grüsse


    Thomas

  • Da kann ich Thomas nur zustimmen.
    Interessant ist, wenn es um Tieftonwiedergabe geht, natürlich die Kombination Verstärker/Lautsprecher, bzw. Dämpfungsfaktor/Lautsprecherresonanz.
    Etwas OT an dieser Stelle, aber etwas, was ich unbedingt mal ausprobieren will, ist in diesem Artikel von N. Pass beschrieben. (Titel: Current Source Amplifiers and Sensitive / Full Range Drivers - Kurzgesagt kann man mittels Serienwiderstand aus einem leistungsfähigen standard Spannungsvertärker einen Stromquellenverstärker machen da die Lastimpedanz dann nicht mehr vom Lautsprecher sondern vom Serienwiderstand bestimmt wird, sofern dieser ausreichend gross ist. Effektiven Vollbereichswandlern soll diese Betriebsart zu mehr Tiefton verhelfen, da aufgrund des verringerten Dämpfungsfaktors die Resonanz mehr in Erscheinung tritt, bzw. das untere Frequenzende nicht so extrem überdämpft wird. Ausprobiert habe ich es wie gesagt noch nicht und man verheizt auch jede Menge Leistung in den Widerständen, so dass diese Idee den Wünschen des TEs wohl entgegensteht - sofern nicht effiziente Breitbänder betrieben werden sollen.)
    Gruss,
    Peter

    "Es ist alles eitel" (A. Gryphius) - "Es war nicht alles schlecht" (J. Weist)

    AAA-Mitglied :)

    4 Mal editiert, zuletzt von n-tupel ()

  • Wenn Bass rein geht, kommt auch Bass ´raus. Bass ist eingentlich eher eine Leitstungsfrage, linear bis in die tieferen Regionen verstärken die alle. Dass sie keinen Bass betonen, ist einfach das Wesen von Stdiotechnik, die soll ja nicht schönen. Die können Bass. machen aber keinen.


    Grüsse


    Thomas


    Das unterschreibe ich! Ich betreibe aktuell zwei K+H AK 240 und über zu wenig Bass kann ich mich nicht beschweren

  • Bose 1800


    Kann ich nur zustimmen. Die Homeversion (1801) sieht auch noch sehr imposant aus. Die Teile arbeiten sehr zuverlässig und klingen hervorragend. Nur das Gewicht ist ein wenig unhandlich;-) Mein Bekannter hat an seinen grossen Eminent Magnetostaten so ziemlich alles angeklemmt, was Rang und Namen hat, die Bose (er betreibt zwei davon an diesen "Null" Ohm Flächen) waren die einzigen, die diese Lautsprecher mühelos treiben konnten.


    LG


    M;chele


    EDIT P.S. K+H AK 240 habe ich auch benutzt und war sehr zufrieden damit. Was mich letztendlich dazu bewogen hat, diese wieder abzugeben, war das zu hohe Hintergrundrauschen. Passt nicht an meinen 104dB 1W/1M


    http://www.dcx2496.fr/Bose_1801_mods/index.html

    6 Mal editiert, zuletzt von M;chele ()