Es geht ans Eingemachte - (persönliche) Fragen zu Dreher und Zubehör

  • Tach zusammen,


    Ich habe mir Broadway's Einsteigertipp zu Herzen genommen und mich erstmal vom Gedanken an den Neukauf eines Drehers verabschiedet.
    Stattdessen habe ich mal die ersten Vinylquellen ergründet und mich ein wenig nach gebrauchten Spielern umgeschaut.
    Dabei habe ich mich erinnert, dass mein Vater vor nicht allzulanger Zeit noch einen Dreher rumstehn hatte.
    Wie so oft liegt die Lösung also näher als gedacht - und zwar auf dem Dachboden.
    Die Gewissheit, dass er dort ist, hat mir vorerst dann auch gereicht.


    Heute hat der Weihnachtsmann schließlich den Grundstein für meine Plattensammlung vorbeigebracht.
    Also ab unters Dach und das gute Stück aus seiner Verspinnwebten Ruhestätte gezogen.
    Dabei habe ich gleich noch einen zweiten Entdeckt, den hatte uns einst mein Großvater vererbt.


    Doch zur Sache:
    Es handelt sich um einen Denon DP-37F und einen Pioneer PL 1120
    Beide seit mindestens 10 Jahren stillgelegt.
    Leider konnte ich noch nicht viel über die beiden herausfinden, nur dass der Denon wohl ein Vollautomat ist - was mir als Grobmotoriker + Absoluter Einsteiger ja eigentlich sehr entgegen kommt.
    Dann hab ich noch dieses Datenblatt gefunden, was mir ohne vergleichswerte natürlich nicht viel bringt.
    Außerdem ist es wohl ein MC System.


    Zum Pioneer hab ich noch keine verwertbare Info gefunden.



    Jetzt meine Frage:
    Welcher der beiden Dreher ist denn besser, bzw welchen lohnt es sich zu reaktivieren und welche Kosten muss ich rechnen?
    Wenn ich das richtig verstanden habe, sollten die Abnehmer nach so einer langen Ruhephase getauscht werden.
    Sofern ich mich nicht verkuckt hab, müsste man beim Pioneer nur die Nadel wechseln können, während beim Denon wohl das ganze System fällig wär.


    Außerdem Kommt noch dazu, dass zwischen Dreher und Verstärker gute 5m Kabel liegen werden.
    Um einen PreAmp werde ich also wohl nicht rumkommen. (dachte das könnte auch wegen MC relevant sein)
    Gibts da ne Empfehlung? (Optisch und Preislich sagt mir dieser hier schon recht zu. Günstiger wär aber auch ok ;) )



    Vielen Dank schonmal
    und Frohe Weihnachten


    Schuh





    PS: freut mich sehr, dass meine Vorschläge schon gefruchtet haben, genau so hab ich mir das mit der FAQ vorgestellt :)

    Einmal editiert, zuletzt von Schuh ()

  • welchen lohnt es sich zu reaktivieren


    Beide. Über kurz oder lang wird Dir ein Dreher eh' nicht genug sein.


    dass zwischen Dreher und Verstärker gute 5m Kabel liegen werden.


    Halte die Verbindung zwischen Dreher und Phonopre möglichst kurz. Das lange Kabel dann zwischen Phonopre und Deinem Verstärker. Optimal ist es trotzdem nicht, aber Musik wird rauskommen.


    Den Phonopre kenne ich nicht. In der Preisklasse werden ja immer NAD und ProJect empfohlen.


    Systeme/Tonabnehmer erstmal ausprobieren. Frag doch mal, wie oft der Dreher "zu Lebzeiten" benutzt wurde. Evtl. ist noch alles OK.


    Frohe Weihnachten. Sehr schöne Geschenke :thumbup:


    Gruß
    joe

  • Wenn ich das richtig verstanden habe, sollten die Abnehmer nach so einer langen Ruhephase getauscht werden.


    Nicht unbedingt wenn die Nadeln noch in einem guten Zustand sind. Die Tonabnehmer müssen dann nur getauscht werden, wenn die Gummis zur Aufhängung/Dämpfung des Nadelträgers verhärtet sind. Das ist oftmals nicht der Fall. In dieser Beziehung kritisch sind allerdings Tonabnehmer von AKG.

    Viele Grüße


    Jörg


    Ich höre damit und meine kleine Plattensammlung seht ihr bei DISCOGS.



  • Nicht unbedingt wenn die Nadeln noch in einem guten Zustand sind. Die Tonabnehmer müssen dann nur getauscht werden, wenn die Gummis zur Aufhängung/Dämpfung des Nadelträgers verhärtet sind. Das ist oftmals nicht der Fall. In dieser Beziehung kritisch sind allerdings Tonabnehmer von AKG.


    Kann ich das als blutiger Laie selbst feststellen, oder sollte ich das mal einen Fachmann anschauen lassen?
    (Ich kann auch gern mal ein Foto von den Dingern machen und das hier reinstellen)



    Beide. Über kurz oder lang wird Dir ein Dreher eh' nicht genug sein.


    Korrigiere: Welchen soll ich zuerst reaktivieren? ;)




    Halte die Verbindung zwischen Dreher und Phonopre möglichst kurz. Das lange Kabel dann zwischen Phonopre und Deinem Verstärker. Optimal ist es trotzdem nicht, aber Musik wird rauskommen.


    Klar, Dreher mit dem normalen Kabel in den Phonopre, der Rest dann auf Hochpegel. Ist leider z.Z. die einzige Möglichkeit - so gern ich mir das Teil auch mitten ins Zimmer stellen würde =)



    Oh, mir juckts so in den Fingern ...


    Grüßla,
    Gunnar

    Einmal editiert, zuletzt von Schuh ()

  • Korrigiere: Welchen soll ich zuerst reaktivieren?


    Ene mene muh... nimm den, der dir am besten gefällt ;)


    Los, anfangen :thumbup:


    Gruß
    joe

  • So, ich hab mir mal den Denon geschnappt, getreu dem motto "wo viel Servo drin ist kann ich nicht viel verkehrt machen".
    Hab ihn mal provisorisch an den Verstärker gehängt (also direkt dran, ohne Verlängerung, zum Testen)
    Ne alte LP mit irgendwelchen Chansons lag praktischer Weise auch noch rum.
    Also das Ding einigermaßen ausgerichtet und angeschmissen.
    Das Ergebins war ein wrubbwrubbwrubb aus den Boxen (wenn auch zumindest in gut hörbarer Lautstärke) und ein System das sich in ca 10 Sekunden zur Plattenmitte gezogen hat.
    Hab dann nochmal genauer hingeschaut und konnte nichts Nadelförmiges ausmachen, beim Pioneer hingegen sahs ganz gut aus.


    Also Den Denon wieder abgebaut und Den Pioneer drangehängt, ausgerichtet und Arm eingestellt.
    Leider konnte ich nicht rausfinden welches System da verbaut ist, also hab ich mal nen 2,5er Auflagedruck eingestellt - hab mal gelesen dass man damit meistens ganz gut dran ist.
    Ging leichter als gedacht.
    Danach also die Platte drauf und siehe da, der gute läuft.
    Habe auch noch eine Carbonbürste und ein anderes Reinigungsgerät gefunden, mit letzterem bin ich nochmal vorsichtig über die Nadel.
    Schließlich habe ich mich getrtaut und mal eine meiner neuen Scheiben aufgelegt - einfach fantastisch!



    Mein Vater hat mir inzwischen bestätigt, dass sich die Nadel beim Denon offenbar verabschiedet hat.
    Das dort verbaute System liegt wohl bei ca 130€ ... ouch, das wird wohl noch etwas warten müssen.



    Jedenfalls bin ich gerade total zufrieden.
    Zwar ist der Pioneer wenn man mal ein bisschen rumschaut zumindest Preislich auf einem deutlich niedrigeren Level,
    trotzdem hat er ein Subchassis, Riemenantrieb und nen Geschwungenen Arm (finde ich persönlich etwas eleganter).
    Außerdem ist auch der Rest meiner Anlage nicht gerade High-end und der Klang des Vinyls ist für meine (bisherigen) Verhältnisse großartig :)




    Grüßla,
    Gunnar

  • Na, das ist doch vielversprechend.
    Ein oder zwei Fotos würden mich erfreuen ;)


    Gruß
    joe

  • Hallo,
    eine neue Nadel (oder System) für den Denon würde sich sicher lohnen, wenn er ansonsten funktioniert.
    Ich finde, der macht auch optisch mehr her. Aber auch der Pioneer ist kein schlechter. Wenn man die Messlatte nicht zu hoch legt, kann man mit dem auch sehr zufrieden Musik hören.
    Da hast Du jetzt schon einen Direct Drive und einen Dreher mit Riemenantrieb.
    Fehlt Dir nur noch einer mit Reibradantrieb, dann bist Du komplett! ;)
    Achte bei der langen Zuleitung vom Phonoamp zum Verstärker darauf, daß das Kabel doppelt geschirmt ist, sonst kann es leicht zu Brummeinstreuungen kommen.
    Gruß vom Geier