Thorens TD 316 - 2 Probleme

  • Hallo,


    so, dann will ich mal vom Newbie-Bereich gebrauch machen. Ich bin zwar schon lange angemeldet, komme allerdings trotzdem nicht weiter, bzw. bräuchte mal einen Ratschlag, wie ich strategisch am besten weiter machen kann. Also ich hab einen Thorens TD 316 mit TP21 Tonarm und einem AudioTechnica AT 95E.


    Mein 1. Problem (das schwerwiegendere): Es zerrt, vornehmlich gegen Ende der Platte, in beiden Kanälen. Ich habe mehrmals probiert, den Tonabnehmer richtig einzustellen, nach bestem Wissen und Gewissen [1]. Es bleibt immer gleich schlecht. Nun meine Frage, sollte ich mal eine neue Nadel ausprobieren? Oder sollte sich das mal jemand Erfahrenes ansehen?


    Beim Einstellen ist mir aufgefallen, dass mir einiges an Zubehör fehlt, darunter die original Thorens Einstelllehre und die Distanzplättchen. Sollte ich erstmal versuchen an sowas heranzukommen? Wo kriegt man sowas her?


    2. Problem: Riemen springt beim Start ab. Ich umgehe das, indem ich den Plattenteller vorher etwas anschiebe, dann funktioniert es. Wenn ich beim Start ohne manuelle Unterstützung unter den Teller schaue, dann sehe ich, dass das Riemen ein 3-4mm nach unten weg geht und dann abspringt. Brauche ich einen neuen Riemen oder muss ich was anders justieren?


    Danke für Antworten im vorraus.


    Gruesse, Pablo



    EDIT: [1] Und natürlich nach einer Anleitung. Scheint eine originale Thorensanleitung zu sein, der gleiche Tonarm ist dargestellt. Leider hab ich keine Unterlagen zu dem Gerät.

    2 Mal editiert, zuletzt von palmann ()

  • Hallo Pablo,


    dieses Zerren kann neben einem falsch eingestellten System natürlich auch den Hintergrund haben, dass Dein Tonabnehmer schlicht und ergreifend abgenützt ist.


    Das wäre bei dem AT 95E aber kein Beinbruch, da ein Ersatz sich recht preiswert gestalten würde. Das AT ist ein MM - System für das man so ab 13,-€ einen neuen Nadeleinschub bekommt.


    Bevor Du daran gehst würde ich mir allerdings die Justage des Tonabnehmers ansehen.


    Zur Grundausstattund für denjenigen der selber Hand anlegen möchte, gehört meiner Meinung nach eine Einstellschablone.


    Ich empfehle hier immer gern die "Schön - Schablone" da sie in den meisten Fällen gute Ergebnisse liefert. Dann braucht man noch eine Tonarmwaage, da die Scalen, die auf vielen Tonarmen vorhanden sind, doch eher zum groben schätzen taugen, aber nicht wirklich zur genauen Bestimmung der Auflagekraft. Ich empfehle dafür eine einfache digitale Waage, die es ab so ca. 20,-€ geben dürfte.
    Dann wäre das Vorhandensein von Milimeterpapier schön, um später die VTA überprüfen zu können. Hier kommen dann die von Dir erwähnten Thorens - Unterlegklötzchen ins Spiel: Man muss den Tonarm in die Waagerechte bringen und dies kann man mit dem feinen rechteckigen Raster des Milimeterpapiers sehr schön überprüfen. Alternativ gibt es auch noch Acryl - Blöcke mit eingravierten Linien oder Karten auf denen die Linien aufgedruckt sind...
    Wenn der Tonarm bei aufgesetzten Tonabnehmer nicht in der Waagerechten fluchtet, dann muss man mit den Thorens - Klötzchen vorne unter der Headshell solange unterbauen bis es paßt. Dafür brauchst Du dann aber unter Umständen auch längere Befestigungsschrauben.


    Zur Vervollständigung der Basic - Ausstattung würde ich mir noch ein kleines Feder-Zängchen nehmen, mit dessen Hilfe man die Kontakte auf die Stifte des Tonabnehmers steckt um dieselbigen nicht berühren zu müssen, da dies zu Korrosion führen kann.


    Ausserdem kann eine Bleistiftmine und etwas Tesa hilfreich beim Ausrichten eines Tonabnehmers sein.
    Ich habe z.T. auch schon Justage-Sets in der Bucht gesehen, wo dann eine gewisse Justage-Grundausstattung zusammengestellt war.


    Das ist wenn man noch nichts hat, sicherlich auch nicht schlecht.


    Tja, dann geht es an das justieren.


    Das ganze ist zwar nicht schwierig, aber vieles ist leichter, wenn man dabei einmal zusehen konnte. Das würde ich Dir in diesem Falle raten.


    Deswegen die Frage woher kommst Du?


    Vielleicht findet sich in Deiner Nähe ein erfahrener Kollege, der Dir bei der Justage helfen kann, so dass Du beim ersten mal zusehen kannst und auch sicher sein kannst, dass das System richtig montiert ist.


    Wenn es nämlich dann immer noch zerrt, dann würde ich einen Ersatz - Nadeleinschub oder aber wenn Du Dich verbessern möchtest ein anderes System raten. Das AT 95E ist ein absolutes Einstiegssystem, was oft nur um einen plug and play - tauglichen Player anbieten zu können unter den Tonarm eines Gerätes kommt.


    Was das dann für ein System werden könnte bedarf einer gesonderten Besprechung, das hängt von Deiner Phonostufe, vom Tonarm und nicht zuletzt von Deiner bevorzugten Musik ab.


    Doch fang zuerst einmal damit an Dein System sauber einzubauen, bzw. fürs erste mal einbauen zu lassen.


    Was den abspringenden Riemen angeht, so schreib mal hier im Forum unseren Joel an, der hat für dieses Problem kleine Gummiriemen, die oben und unten am Pulley angebracht werden und den Antriebsriemen so am Abspringen hindern.


    Ich hoffe ich konnte ein wenig helfen.

    Beste Grüße


    Thomas

    3 Mal editiert, zuletzt von Balou ()

  • Hallo Tom,


    danke für deine Ausführungen. Ich glaub das ist mir alles zu aufwendig, die Zeit/Nerven/Geld hab ich nicht dazu. Dann bleibt's so wie's ist und ich nehm vielleicht in ein paar Jahren nochmal einen Anlauf.


    Gruesse, Pablo



  • hallo,



    mit einem verzerrenden tonabnehmer ruinierst du dir allerdings kräftig dein vinyl :thumbdown:


    der eigentliche aufwand ist nicht so groß und eine überprüfung von jemand, der weiß, was er tut - dauert sicher kaum ne halbe stunde!


    grüssle henner

  • Deswegen die Frage woher kommst Du?


    Die Antwort würde vielleicht auch bei dem Finden eines netten Forumskollegen helfen, der das Ding Vorort einstellt. :rolleyes:


    ...und der Hinweis von Henner ist ernst zu nehmen!

    Zitat

    mit einem verzerrenden tonabnehmer ruinierst du dir allerdings kräftig dein vinyl

    Viele Grüße


    Jörg


    Ich höre damit und meine kleine Plattensammlung seht ihr bei DISCOGS.



  • Die Antwort würde vielleicht auch bei dem Finden eines netten Forumskollegen helfen, der das Ding Vorort einstellt. :rolleyes:

    Dachte, dass würde angezeigt. Nordpfalz, Meisenheim. Wenn es sinnvoll ist kann ich den Plattenspieler auch wo hinbringen zum Einstellen. Wenn es irgendwo in der Ecke Mainz/Koblenz/Kaiserslautern einen vertrauenswürden Laden gäbe wäre das schon 'ne wertvolle Info.


    Also das jetzt selber machen, den ganzen Kram zu besorgen, dafür fehlt mir momentan ehrlich gesagt die Muse. :(

    Zitat

    mit einem verzerrenden tonabnehmer ruinierst du dir allerdings kräftig dein vinyl

    Ich werde mir das zu Herzen nehmen und meine Platten erstmal nicht abspielen. Soviel höre ich auch momentan nicht Vinyl. Wär nur schön wenn man könnte, wenn man mal Bock drauf hätte. :rolleyes:


    Danke nochmal für eure Beiträge im „Newbie-Modus”. ;)


    Gruesse, Pablo

  • Hallo Pablo,


    doch wird angezeigt, ich hatte aber leider Match auf den Augen. ;)


    Wenn Du bereit bist noch eine 1/2 Stunde weiter als nach Koblenz zu fahren, dann kann ich Dir anbieten, dass ich mich der Sache annehme.


    Ich wohne in der Nähe von Mayen, dies für Dich zur Orientierung.

    Beste Grüße


    Thomas

  • Hi Tom,


    ich nehme deine Hilfe natürlich gerne an, falls es für dich keinen Stress bedeutet. Wie gesagt, ein guter Laden in besagter Ecke wär auch was feines.

    Ich wohne in der Nähe von Mayen, dies für Dich zur Orientierung.

    Ich arbeite in Koblenz von daher ist das für mich sehr gelegen. Ich melde mich auf jeden Fall bei dir per PN.


    :merci:


    Gruesse, Pablo

  • kleine Gummiriemen, die oben und unten am Pulley angebracht werden und den Antriebsriemen so am Abspringen hindern.

    Tach erstmal..
    ..als Neuling im Analog-Forum erlaube ich mir mal den direkten Einstieg: Bei meinem TD318 habe (hatte) ich das gleiche Problem. Der Antriebsriemen ist nach wenigen Umdrehungen immer tiefer auf dem Subteller nach unten gewandert und dann entweder an der Federgabel entlang geschrappt - oder eben vom Pulley abgerutscht. Ich dachte erst es liegt am zu alten Riemen - und habe mir einen neuen Original Thorens-Riemen angeschafft - Problem blieb aber bestehen. Nach vielem hin und her probieren, bin ich dann auf die Idee gekommen, die Neigung des Sub-Chassis etwas zu verstellen. Lt. Anleitung soll dieses ja parallel zur Oberkante des Chassis verlaufen. Nachdem ich das Subchassis mit dem hinteren Einsteller geringfügig tiefer als vorne eingestellt hatte, blieb der Riemen in Optimal-Position - d.h. auf dem größten Durchmesser des Pulley und 3 -4 mm vom unteren Rand des Subteller entfernt stehen. Ob das nur das "Ei des Columbus" ist, weiß ich nicht - aber es funktioniert erstmal. Wenn es eine bessere (die RICHTIGE?) Lösung gibt - her damit!


    Beste Grüße
    Phil

  • Hallo Phil,


    das Subchassis ist immer eben bzw. buendig zum Chassis einzustellen! Stattdessen ist die Motorachse - vermute ich mal - "schief" bzw. steht nicht senkrecht. Diese gehoert naemlich exakt senkrecht eingestellt :)


    Leider kenne ich den TD318 nicht. Bei meinem TD2001 ist der Motor samt Flansch mit drei Schrauben im Chassis befestigt; mit der hintersten Schraube stellt man den Riemenlauf ein. Ob dies auf den TD318 uebertragbar ist kann ich ohne Photo leider nicht beurteilen. Vielleicht stellst Du eines rein?


    Pruefe bitte auch, ob die Tellerachse senkrecht ist bzw. das Tellerlager korrekt im Subchassis anliegt und festgeschraubt ist. Ausserdem sollten alle Riemenlaufflaechen mal bspw. mit Isopropylalkohol gereinigt werden.


    Viele Erfolg, Stefan

    Malerei verwandelt den Raum in Zeit,
    Musik die Zeit im Raum :)

  • ist der Motor samt Flansch mit drei Schrauben im Chassis befestigt; mit der hintersten Schraube stellt man den Riemenlauf ein.

    Hi Stefan,
    erstmal danke für die Antwort. Der Motor meines 318ers sitzt eigentlich bombenfest am Chassis und - soweit ich das bisher sehen konnte - auch gerade - was auch für die Tellerachse gilt. Ganz wohl ist mir bei meinem "workaround" auch nicht - weshalb ich mir am Wochenende mal ansehen werde, ob es für die Position des Motors noch eine Einstell-Möglichkeit gibt.


    Gruß
    Phil

  • Hallo Phil


    Bitte !
    Nicht an der Motor was ändern.


    Bei umgedreht Plattenteller + Gummimatte + LP einfach beobachten ob der Riemen genau in der Pulleymitte lauft.


    Falls Ja , und der Riemen beim Start trotz dem springt vom Pulley runter ist die Startkupplung zu nachstellen und der Riemenlänge zu kontrollieren.


    Falls nein ist der Subschassis nach zu justieren.
    Mehr Hilfe per Mail
    Rgds
    Joel

    Old Thorens worker

  • Falls nein ist der Subschassis nach zu justieren.

    Hallo Joel,


    danke für die Hinweise! An der Motorbefestigung gibt es wohl ohnehin nichts einzustellen. Der Riemen läuft in der Mitte vom Pulley - und seit ich die Position des Subchassis etwas korrigiert habe, bleibt er auch dort. Was meinst du eigentlich mit "Startkupplung nachstellen"? Wie wird das gemacht?


    Gruß
    Phil