Der "Systemfehler" ist zu glauben, dass man mit einem nassen Schnürsenkel überall 100% Empfang haben kann.
Das ist richtig, hat aber für DAB niemand behauptet. Schon gar nicht in der Anfangsphase mit einer geringen Senderdichte.
Jedoch wird es hier oft für UKW behauptet, da angeblich nur UKW bei Empfang ohne Außenantenne funktioniert.
Mangelhafter DAB-Empfang wird hier oft als Systemschwäche gewertet, bei mangelhaftem UKW-Empfang aber auf die fehlende Außenantenne verwiesen. Ist irgendwie nicht fair.
BTW.: Den Wellen ist es eigentlich egal, was auf ihnen moduliert ist. Je höher die Frequenz, desto höher die Dämpfung im Raum und desto schwieriger ist es mit der Durchdringung von Hindernissen. Es ergibt sich nunmal eine nicht unerhebliche Dämpfung durch Ziegel oder Mauerwände, die nicht weg zu diskutieren ist.
Das ist zwar richtig, es öffnen sich aber ggf. über Fenster neue Wege, bei denen die größere Wellenlänge von UKW Probleme hat. Hinzu kommt, daß DAB eine sehr effiziente Modulation verwendet.
Das Beispiel von Torsten "corn" kann ich bestätigen. Zitat:
> Höre zuhause nur über DAB oder gleich aus den Internet, weil
> störungsfreier Empfang nur über diese Quellen gegeben ist.
Bei einem Freund in Bad Homburg (bei FFM) geht im Erdgeschoß und Wurfantenne über UKW nur der rauschende Empfang der Ortssender, wärend über DAB+ auch das Programmpaket des BR einwandfrei zu empfangen ist.
Das Multiplex-Signal bei UKW benötigt für den gleichen NF-Rauschabstand mindestens 10dB mehr HF-Pegel im Vergleich zur Mono-Übertragung. Damit ist Dein UKW-Vorteil der niedrigeren Frequenz danhin.
Seit der Sendeleistungserhöhung auf bis zu 10 KW sieht der Vergleich UKW vs. DAB (in mit DAB versorgten Gebieten) deutlich anders aus.
Auch geht mit FM-Rundfunk auf UKW kein Gleichwellenbetrieb.
Noch ein Beispiel aus meinem Alltag:
Zwischen Kassel und Heidelberg kann man störungsfrei und ohne eine einzige Unterbrechung Klassik in großer Dynamik über DAB+ hören, während es bei UKW auf dieser Strecke immer wieder Stellen mit deutlichen Rauscheinbrüchen und Flatterfading gibt.
Natürlich gibt es auch nichtversorgte Gebiete, was bei der Einführung von UKW auch so war. Lässt man dies als Argument gegen DAB zu, so hätte man UKW auch nicht einführen dürfen. Die ersten UKW-Empfänger waren Einkanalgeräte und am Anfang außerhalb von Ballungsgebieten auch nutzlos.
Ich verstehe ja, wenn jemand seine Freude an analoger Technik hat (ist das hier doch ein "Analog-Forum"). Aber warum die Begeisterung für ein System mit schlechter Kanaltrennung, hohem Klirrfaktor und durch die MPX-Übertragung gegenphasigem (und damit deutlich auffälligerem) Rauschen?
Es geht in den Modulator noch nicht mal was Analoges mehr rein und die digitale Zuführung ist nur noch in Ausnahmefällen ohne Datenreduktion.
Ich verstehe die Begeisterung für UKW und die Verteufelung von DAB(+) nicht so ganz und bitte um Aufklärung, was an MPX-FM-Rundfunk auf UKW nun wirklich so toll ist?
Wenn ich also in Sendernähe wohne, brauche ich nicht unbedingt einen überbordenden Antennenaufwand zu betreiben, wenn ich über 100 km weg wohne wird es eben ohne Außenantenne nicht mehr klappen.
Siehe oben. Das sollte dann aber auch für DAB gelten, wenn (noch) kein Sender in der Nähe/Reichweite ist. Oder?