Douhd un Deibel Musik- der Black Metal/ Death Metal Thread

  • Die Musik vom Kirchenanzünder seiner ersten Band gibt´s auch mal wieder auf Vinyl:
    [Blockierte Grafik: http://www.spirit-of-metal.com/les%20goupes/O/Old%20Funeral/Our%20Condolences%201988-1992/Our%20Condolences%201988-1992.jpg] Old Funeral -Our Condolences
    Ich hatte anfangs Bedenken, dieses Album vorzustellen, da es Kristian Vikernes erste Band war. Wer sich die Platte einmal angehört hat, wird erkennen, daß Old Funeral nicht in der Lage gewesen sein kann, in Norwegen irgend eine Bewegung zu iniziieren.
    Our Condolences ist ein Doppelalbum, das wohl das gesamte musikalische Schaffen Old Funerals auf 4 Plattenseiten vereint.
    Seite1 beinhaltet das 89er Demotape "The Fart That Should Not Be", es klingt nach ein paar Teenies, die zu Weihnachten Musikinstrumente geschenkt bekommen haben und nun völlig talentfrei ihre Inspiration
    herauskreischen. Der Furz, der nicht sein sollte, war wohl mit ´n bisschen flüssigem dabei... :wacko:
    Seite 2 ist ein Livemitschnitt von 91. Total übersteuert, mit billigstem Gerät aufgenommen, unhörbar, eine Zumutung! Platte Nr.1 kann man also ins Cover zurückstecken und nie wieder herausnehmen.
    Die andere Platte ist etwas besser, aber weit davon, gut zu sein. Die Band harmoniert überhaupt nicht miteinander, wenn Olve sang, klang es ein bisschen nach DM, aber der Schlagzeuger vermochte nicht, den Takt zu halten, wenn Schlagzeuger Padden sang, ging es einigermaßen, klang aber eher nach Grindcore, Vikiners passte da irgendwie überhaupt nicht rein.
    Unterm Strich ist dieses Album, obwohl einwandfrei verarbeitet, totaler Murks und eigentlich das Vinyl nicht wert, auf das es gepresst ist. Es verwundert schon, daß diese unbegabte Combo ganze 4 Jahre existierte.
    Vikernes ging schon früh, weil die anderen sich nur fürs fressen und saufen interessierten, nicht aber für seine krude Weltanschauung.
    Olve Eikemo gründete nach OF eine etwas erfolgreichere Band namens Immortal und ziert seitdem das Wappen des WWF ;).
    Alles in allem kann ich mir kaum vorstellen, daß es jemanden gibt, der die Musik von Old Funeral toll findet :pinch:, ich hätte mir die 25 Euro besser gespart :thumbdown:.


    Grüße


    der Elmar

    Punkrock ist auch Musik!

  • Wahre Worte, Elmar! Ich hab mich bei Ankündigung schon gewundert was das werden soll, denn wie Du schon richtig beschrieben hast ist das ziemliches Geflumme ohne Hand und Fuß. Allerdings sieht man das schon seit geraumer Zeit bei anderen Bands, da wird alles alte Zeug zusammen gekloppt und eine Box draus gemacht (oder eben irgendeine "Best Of..."). Siehe Nihilist, Sentenced usw. usw. Ich warte jetzt nur noch auf eine Mayhem-Box mit Demogeschrammel von 1986 oder sowas :wacko:


    Apropos Geschrammel, wo ich gerade dabei bin empfehle ich ausnahmsweise auch mal was Feines:


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    Unholy Crucifix - Ordo Servorum Satanae


    So unheilig der Albumtitel, so unheilig das Werk dieser amerikanischen Satansbraten. Wer die Sachen von NWN! kennt (z.B. die Master's Hammer-Box, die Snick schonmal ein paar Seiten vorher erwähnt hat) weiß vermutlich schon um die sehr gute Qualität - sowohl bei der Verpackung, als auch beim Vinyl selbst - und die Detailversessenheit des Labelchefs. Wem das noch nicht reicht, der hat dann auch noch die Wahl zwischen der so genannten "normalen" Version (üblicherweise im schwarzen Vinyl) oder der "Die Hard Edition", die neben farbigem Vinyl auch schicke Beilagen enthält.


    Wo war ich? Ach so... Nun denn, nachdem ich mir hatte sagen lassen das sei "echt böses Zeug" habe ich besagte Scheibe mal direkt bei NWN direkt bestellt (und noch ein paar andere Sachen, oh my...) und war schon freudig gespannt was mich wohl in diesem Fall heimsuchen würde. Nach gefühlten drei Lichtjahren Wartezeit (jaja, warten müssen ist immer am schlimmsten...) dann endlich die Erlösung. Schnell auspacken ist angesagt, ein erster Blick bestätigt mir wieder: Schickes Teil! Das dicke Foldoutcover mit durchweg handgemachten Artworks lässt schon erahnen dass diese Hörsession kein Kaffeekränzchen wird. Böse Motive wohin man blickt. Wie immer sehr spaßig sich die Gimmicks wie das große Poster, die noch größere Fahne oder die Patches in Ruhe zu betrachten. Auch hier wieder erstklassige Qualität!


    Die Anlage durfte schon einmal vorglühen, also raus mit der goldfarbenen Platte und ab auf den Teller! Los geht's mit einem Intro der Marke "Höllenfeuer und Gegurgel": schleppende und rumpelnde Geräusche (es klingt ein wenig nach Feuer und Lava) untermalen sich mit stark verzerrten Vocals, die mir einige Minuten lang "Satan" entgegen brummen. Die ersten Nackenhaare stehen gerade aufrecht, da steht auch schon der erste Song ins Haus, namentlich "Slayer", und bläst Selbige wieder nach stramm nach hinten. Klassisch-nordischer BM-Sound röhrt aus den Boxen, die Gitarren zerren und reissen, die Drums prügeln und donnern. Stilistisch scheint man sich irgendwo zwischen alten Dark Throne, Mayhem und Immortal zu bewegen, wobei der Sound insgesamt doch sehr eigenständig rüber kommt.
    Entgegen meiner Erwartung fallen die Vocals dann aber doch recht tief und volltönend aus (Marke: "Ich bin ein Nachbrenner"), auch wenn sie eher im Hintergrund bleiben während die Musik teilweise stark nach vorne peitscht. Kaum vier Minuten sind vergangen, da folgt mit "Sin" auch gleich das längste Stück diese EP (ja, leider nur 4 Songs + Intro und Outro). Auch hier rumpelt wieder der Panzer durch's heimische Hörzimmer, um einen mit gezieltem Feuerstoss aus dem Hörsessel zu pusten. Herrlich! Sehr tiefe Paukenschläge lassen mich aufhorchen, denn aufgrund des relativ "hellen" Klangbildes erwartet man im unteren Bassbereich nicht allzu viel. Auch die beiden Stücke von Seite B stehen dem in Nichts nach, das Tempo bleibt beständig hoch, die Atmosphäre durchgehend beängstigend. Der eher räudig-dreckige Sound macht mir diese Scheibe noch sympathischer da es nicht so überzüchtet und clean klingt wie bei anderen, moderenen Studioproduktionen. Prima Handwerk! Leider ist dann auch schon viel zu früh Schluss, ein paar zusätzliche Stücke hätten diesen Erstling sicherlich noch gut getan.


    Abschliessend kann ich diese Scheibe den Freunden der schwarzen Musik nur empfehlen. Ohne viel Gepose und Gehabe liefern Unholy Crucifix sauberes Schwarzmetall ohne Verunreinigungen. Unentschlossene können auf der Labelseite auch alle Tracks erst einmal vollständig als Stream hören und sich danach entscheiden...

    Psychedelic Wunderbaum!

  • Ui, erstmal vielen Dank für die lobenden Kommentare, das streichelt mir schon zugegebenermaßen die Seele und motiviert natürlich ungemein.



    Gerade bin ich die UNHOLY CRUCIFIX per Stream am Hören und das ist schonmal ganz mein Stil. Leider habe ich noch nie direkt über ein Label bestellt, da die meist nur eine Sache haben, die mich interessiert und dann sind mir die Portokosten doch zu hoch. Vielleicht wird das schmucke Teil ja demnächst in einem Mailorder meines Vertrauens angeboten.



    Aber das ist auch wieder mal ein seltsamer Zufall, denn ich hab' da mal ein etwas anderes Review der A Blaze In The Northern Sky vorbereitet, die auf den ersten Horcher doch schon einiges an Ähnlickeit mit der (mittlerweile zum zweiten Mal 'streamenden' und immer besser gefallenden) UNHOLY CRUCIFIX vorweist.



    Gerne würde ich mir ja auch die neue DARKTHRONE The Underground Resistance auf Vinyl zulegen, da ich schon in das neue Album reinhören konnte und es mir richtig, richtig gut gefiel. Naja, nicht alle Titel waren top, aber ich fand sie im Ganzen direkt mal besser als den Vorgänger Circle The Wagons, obwohl deren Titeltrack direkt einer meiner Faves der Band geworden ist.
    Der Haken bei der neuen Scheibe in Vinyl-Version ist der horrende Preis! 29,99€ kostet das Teil überall. 19,99€ hätte ich schon als happig empfunden und gerade noch zähneknirschend hingeblättert, aber 30€? Ne, liebe Freunde von Peaceville! So nicht! Da 'resistiere' ich als Untergrund! Dann wird sie wohl als MP3-File aus irgendwelchen Quellen auf meiner Festplatte landen, oder mal für 5-7€ höchstens auf CD gekauft.



    So, zum Auftakt meiner DARKTHRONE-Reviews nun eine Vision zum norwegischen BlackMetal-Urknall A Blaze In The Northern Sky:



    analog-forum.de/wbboard/gallery/index.php?image/72584/



    Wie lange ich in dieser verschneiten Wüste aus Nadelbäumen umher wandere, weiß ich schon garnicht mehr. Mit schweren, dicken Stoffen bekleidet stapfe ich durch diese monotone Wildnis, die kein Ende zu haben scheint. Hier und da versuchen Sträucher und Laubbäume zu wachsen, doch der eisige Wind zwingt sie in gebeugte Haltungen, läßt sie nur als verkrüppelte Mahnungen existieren.
    Wenn ich mal aus dem feindlichen Wald heraus komme, dann nur um auf kargem Fels die Ödnis aus einer anderen Perspektive zu betrachten. Zwischen den zackigen, scharfen Muster aus Schwarz und Weiß, gibt es selten andere Farben, meist nur das Grau der Felsen und die Bräune der Erde und des knorrigen Holzes.
    Ganz selten erblicke ich das Rot. Es ist das Symbol des Überlebenswillens, mein Tod oder ihrer. Doch nur wenige teilen sich die Landschaft mit mir, zu wenige um meinen Hunger zu stillen. Oft bleibt nur der Geschmack von Rinde und Holz.
    Die Tage sind einsam und nur die Nächte lassen mir Hoffnung, wenn ein Feuer brennt und die Flammen mich in ihren Bann ziehen. Ihr Tanz weckt Erinnerungen in mir. Rituale alter Zeiten lassen meine Stimme unheimlich säuseln. Gesänge um Dämonen zu vertreiben oder zu rufen, ich weiß es nicht mehr. In der mich umgebenden Dunkelheit spüre ich die Anwesenheit von Wesen, die sehr viel älter sind als meine Art. Ihre Macht läßt mich zittern und ich weiß das ich ihnen auf Gedeih und Verderb ausgeliefert bin.
    Und wenn ich mich dann eingrabe in die feinherb duftende Erde, um mich vor dem eisigen Wind zu schützen, dessen Klingen meine Haut überall zu finden scheinen, dann hoffe ich, das das Krächzen der Raben mich morgen nicht weckt. Aber sie folgen mir immer, denn sie folgen dem Lodern am nördlichen Himmel.

    Saartanische Grüsse :P
    Markus a.k.a. Snick

    2 Mal editiert, zuletzt von MLSnick ()

  • Vielleicht sollte man rein 'impressionistische' Reviews vermeiden :D



    Aber was sollte man zu A Blaze In The Northern Sky sonst noch sagen? Die ersten drei großen Meilensteine des BlackMetal's sind VENOM - Black Metal, BATHORY - Under The Sign Of The Black Mark und schließlich der Urknall des norwegischen Schwarzstahls.



    analog-forum.de/wbboard/gallery/index.php?image/72584/



    Der DeathMetal-Trend war am abebben und auch DARKTHRONE orientierten sich neu. Während viele Todesbleikapellen softer wurden und/oder ihre Musik mit Synthesizer und anderen Instrumenten und Spielarten verwässerten oder wahlweise aufwerteten, gingen Fenriz und Nocturno Culto den extremeren Weg.
    Durch Einfluß von Euronymous von MAYHEM, der später von einer anderen Größe der Szene getötet wurde, verwandelten sich DARKTHRONE von einer warmproduzierten DeathMetal-Kapelle in eine frostig-karge BlackMetal-Institution.
    Sie waren vielleicht nicht die Erfinder oder die Neuentdecker dieses von, in seiner Reinform BATHORY zuzuschreibenden Musikform, aber sie waren diejenigen, die diesen Sound erstmal bewußt, gegen den Widerstand ihrer Plattenfirma, in Albumform offiziell herausbrachten.



    Viele, so auch ich, waren entsetzt über diese "neue" Gesamt-Stilistik, die man zuerst mal als schrecklich und rückständig definierte, denn so hatte keine anständige Produktion zu klingen. Doch man hätte damals schon die unglaublich wuchtige Qualität der atmosphärischen Songs bemerken und über den Klang hinwegsehen müssen.
    Durch ein bemerkenswert positives Review im RockHard damals, kaufte auch ich mir die CD und war natürlich überfordert.
    Klar wurde beschrieben, wie räudig und anders dieses Werk war, aber als Sunlight/Morrissound-Produktionen-Liebhaber war ich mehr als irritiert.
    Wenn ich mir das Werk heute anhöre und mir bewußt wird, welche Wellen es geschlagen hat und welche Ereignisse und vor allem großartige Musik von Mitstreitern und Inspirierten daraufhin folgten, muß ich immer noch mit dem Kopf schütteln, teilweise auch über meine dumme Ignoranz. Ich wollte, ich hätte es besser gewußt, aber hinterher ist man immer schlauer und ich war wohl noch nicht reif für diese Art des extremen Metals.



    Die ersten beiden Tracks "Kathaarian Life Code" und "In The Shadow Of The Horns" sind bis heute und wohl für alle Zeit, unverzichtbare Klassiker im Repertoir von DARKTHRONE und ein unermesslich wertvolles Vermächtnis für Liebhaber solcher Klänge. Auch für die Plattenfirma Peaceville wurde die Platte kein Schuß in den Ofen, sondern beschert ihnen bis heute zuverläßige Umsätze.



    A Blaze In The Northern Sky ist nicht nur ein Klassiker in Bezug auf die Wichtigkeit für die BM-Szene, sondern auch ein richtig gutes Stück Musik für tolerante Ohren. Niemals wieder sollten DARKTHRONE solche komplexen, ja fast schon progressiv arrangierten Stücke in diesem dreckig-rohen Klanggewand schreiben. Das Ding muß man gehört haben, ganz klar!

    Saartanische Grüsse :P
    Markus a.k.a. Snick

    2 Mal editiert, zuletzt von MLSnick ()

  • Hallo Markus,
    zu meiner Schande muss ich gestehen, daß die "A Blaze In The Northern Sky" eine der 8 Darkthrone- Platten ist, die ich nicht habe. Ich werde mich aber am Sonntag auf der Plattenbörse drum kümmern, versprochen 8).

    Aber was sollte man zu A Blaze In The Northern Sky sonst noch sagen? Die ersten drei großen Meilensteine des BlackMetal's sind VENOM - Black Metal, BATHORY - Under The Sign Of The Black Mark und schließlich der Urknall des norwegischen Schwarzstahls.

    Findest du nicht, es war die "Welcome To Hell", die den Durchbruch brachte :whistling:? Mit der "Black Metal" haben Venom noch einen draufgesetzt und ihrem Kind den Namen gegeben :thumbup: .
    Auch fand ich die Geißbockplatte von Bathory, die lange vor der "Unter The Sign..." recht wegweisend. Mit "UTSOTBM" haben sie allerdings ihren eigenen Stil manifestiert.


    Die Geißbockplatte sollte auch mal einer hier vorstellen ;) !


    Grüße


    der Elmar

    Punkrock ist auch Musik!

  • Zu den frühen Bathory-Platten kann ich leider nicht viel schreiben. Kenne sie zwar, aber leider nicht gut genug. Schön, dass die Frage hier aufkommt, wollte gestern abend schon etwas dazu schreiben:
    Hat jemand Erfahrungen mit den Reissues der ersten 4 Bathoryplatten? Welche sind empfehlenswert (klangtechnisch, materialtechnisch eh über jeden Zweifel erhaben)? Kennt schon jemand die "Gold"versionen?


    LG


    Martin

  • Zu den frühen Bathory-Platten kann ich leider nicht viel schreiben. Kenne sie zwar, aber leider nicht gut genug. Schön, dass die Frage hier aufkommt, wollte gestern abend schon etwas dazu schreiben:
    Hat jemand Erfahrungen mit den Reissues der ersten 4 Bathoryplatten? Welche sind empfehlenswert (klangtechnisch, materialtechnisch eh über jeden Zweifel erhaben)? Kennt schon jemand die "Gold"versionen?

    Die Welcome To Hell war sicherlich ein Paukenschlag und macchte VENOM über Nacht bekannt, aber erst mit dem klang-und spieltechnisch viel besseren Black Metal nahm man sie (ein wenig) ernster. In Bezug auf was zuerst da war, ist das Debüt ganz klar wichtiger einzustufen, aber zumindest ich finde das erst Black Metal den Klassikerstatus voll und ganz verdient, da es restlos überzeugt. Aber bitte nicht falsch verstehen, Welcome To Hell finde ich auch großartig, keine Frage!


    Die erste BATHORY-Platte war von vorne bis hinten von VENOM abgekupfert, nur ist sie in der Spielart und im Klang extremer, außerdem kotzte Qurothon nicht, er kreischte. Die zweite Platte ging schon einen Schritt weiter, aber mit UTSOTBM hatte Quorthon einen eigenen Sound, einen eigenen Stil gefunden. Von den Songs her ist das dritte Album natürlich auch eine Killerplatte ohne Ausfälle!


    Ich habe mir bei der ersten ReIssue-Welle vor Jahren die ersten 4 Scheiben auf farbigem Vinyl zugelegt. Die Produktion ist auf keiner der vier "High-End" oder "gut" im eigentlichen Sinne. Man bekommt BATHORY mit all dem verwaschenen Klang, die auch die Originale haben. Presstechnisch waren sie okay, da waren die Originale viel besser. Auch was die Gestaltung der LP's angeht sind die ReIssues, die ich habe, sehr lieblos gemacht.
    Ganz schlimm war es mit der Blood Fire Death auf klarem Vinyl, die hat auf der kompletten ersten Seite auf einem Kanal durchgehend ein Störgeräusch, was nicht auffällt, wenn es richtig zur Sache geht, aber das geilste Intro aller Zeiten ist damit versaut... ;(


    Wer einen oder mehrere Songs der ersten vier Alben von BATHORY kennt und mag, dem kann ich alle 4 nur empfehlen!

    Saartanische Grüsse :P
    Markus a.k.a. Snick

  • Snick, danke für die Einschätzung bezüglich der Reissues. Dann bleibt wohl nicht viel anderes übrig, als nach den Originalen Ausschau zu halten ;( Denn ein durchgängiges Störgeräusch o.ä. kann ich nicht gebrauchen. Wobei, vielleicht sind die neuen RIs ja besser, wer weiß...
    Was tun, sprach Zeus.


    LG


    Martin

  • Hallo Martin, also ich werde wahrscheinlich wieder mein Glück versuchen und mir ein ReIssue der Blood Fire Death auf schwarzem Vinyl bestellen. Wie gesagt, es war auch nur diese eine Scheibe.


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    MOTÖRHEAD waren schon auf ihren Studioalben hart, härter als alles anderen, was wohl auch der verrauchten Whiskeystimme von Lemmy geschuldet war. Doch war es erst 1980 die Livescheibe No Sleep 'Til Hammersmith, die dem Daheimhörer die ungeschliffene Urgewalt des Trios ins Gesicht knallte. Schneller, roher und lauter waren die altbekannten Titel, katapultierten das Kraftpaket auf Platz Zwei der UK-Charts und schafften somit eine Nachfrage nach härteren Klängen, die es so vorher nicht gegeben hatte.


    [Blockierte Grafik: http://i.imagebanana.com/img/lfilgnij/venom12lp.jpg]


    Das dürften sich auch die Jungs von VENOM gedacht haben, die 1981 mit einem extremen Image ihr Debüt Welcome To Hell veröffentlichten, das zwar bei einigen offene Türen einrannte, aber von den Kritikern größtenteils verschmäht wurde. Doch wie sich später herausstellte, inspirierte diese Scheibe nicht wenige Musiker (z.B. SODOM und METALLICA) nachhaltig und gilt heute vor allem in der BlackMetal-Szene als eine der wichtigsten Platten überhaupt. Zwar war die Musik rumpelig produziert und stümperhaft eingespielt, aber Songs wie "Witching Hour", "In League With Satan" oder der Titeltrack sind ewige Klassiker im Metal.


    Erst mit dem 1982 erschienenen Black Metal, dem zweiten Output der Band, erntete man stellenweise den Respekt der Kritiker. Natürlich kamen die meisten immer noch nicht mit dem rohen Sound, der härteren Gangart und dem satanischen Image VENOMs klar, aber es war eine Weiterentwicklung festzustellen. Vor allem waren alle Songs der Platte echte Granaten, was die Scheibe durchgehend zum Genuß macht.


    [Blockierte Grafik: http://i.imagebanana.com/img/n1gv54we/bath12lp.jpg]


    Wiederum von VENOM beeinflußt startete ein schwedischer Junge, der sich selbst Quorthon nannte, seine Band BATHORY. Das erste Album aus dem Jahre 1984 war ein reiner Abklatsch der ersten Alben seiner Helden, was er aber immer wieder dementierte. Bemerkenswert bleibt allerdings die Tatsache, das das Debüt, wie auch der Nachfolger The Return... durchgehend Killertracks enthielten. Das Zweitwerk von 1985 enthielt auch schon eigenständigere Duftmarken, welche sich mit dem grandiosen Under The Sign Of The Black Mark schließlich komplett heraus kristallisierten. Das '87er Album beinhaltete alle Trademarks, die später im norwegischen Black Metal von Bedeutung waren: der Sound, die Spielart und die kreischende Art des Gesangs. Aber die Essenz dieses wegweisenden Monuments ist nicht nur in fast jedem Schwarzmetalsong herauszufühlen, sondern bot natürlich auch mit die besten Tracks, die man bis heute in der Szene finden kann. Zu nennen wäre da auf alle Fälle das majestätische "Enter The Eternal Fire" bei dem heute noch jeder Killernietenarmbandträger eine Latte bekommt.


    [Blockierte Grafik: http://i.imagebanana.com/img/u6tgxvyw/bath34lp.jpg]


    1988 dann ließ Quorthon mit Blood Fire Death die nächste Granate los und setzte einen neuen Standard für die extreme Musik. Mit Texten über alte nordische Götter wurde der Sound noch majestätischer, aber nicht minder härter. Er war zwar nicht der erste mit der Wikingerthematik im Metal, aber so "extrem gut" klang es selten. Alleine schon das atmosphärische Intro ist den Kauf dieses Albums wert und wenn dann "A Fine Day To Die" startet, verfällt man entweder sofort diesem Klangrausch oder man schaltet angewidert ab. Andere Kracher wie "For All Those Died" oder der Titeltrack sind "nur" Höhepunkte einer sonst überdurchschnittlichen Hammerscheibe.


    Bei dem Nachfolger Hammerheart beginnt Quorthon 1990 mit Chören und normalem Gesang zu punkten, was mir persönlich dann nicht mehr so gut gefällt, aber eine neue Metal-Untersparte etabliert: den Pagan/Wiking-Metal. Es ist halt wie immer eine Geschmackssache, obwohl auch ab dieser Phase, die er bis zum Ende seines Lebens weiterführte, einige Titel entstanden sind, die auch mir sehr gut gefallen.


    Wenn es aber für mich um die richtig geilen BATHORY-Scheiben geht, dann sind damit die ersten 4 rohen, gewaltigen Werke gemeint, die wie Granitblöcke für immer in meinen Gehörgängen verharren werden.

    Saartanische Grüsse :P
    Markus a.k.a. Snick

  • Snick, nochmals danke für deine Einschätzung. Dann werde ich wohl einfach mal mein Glück versuchen. Audiophile Qualität erwartet ja da nun niemand ;)


    Auch dein letztes Statement, was die Einordnung der genannten Scheiben angeht, kann ich voll unterschreiben. Während Venom jedoch "lediglich" wegweisend waren, hat es jedoch Quorthon erst geschafft, mich so richtig mitzunehmen. Klar, die "Welcome to Hell" und die "Black Metal" sind hammergeile Scheiben, die zu überzeugen wissen! Aber, auch wenn Bathory hier definitiv "abgekupfert" hat: Deren "Version" gefällt mir einfach besser. Es ist irgendwie nochmal roher, nochmal brutaler und irgendwie geiler. :D Schwer zu beschreiben, aber so wie die Frühwerke Quorthons (bis einschl. der Blood Fire Death) haben mich bisher nur wenige Veröffentlichunngen im BM mitnehmen können. Eine Schande, dass ich mich trotzdem bisher nicht so richtig damit beschäftigt habe!
    Das wird nachgeholt! Versprochen!


    LG


    Martin

  • Hat jemand Erfahrungen mit den Reissues der ersten 4 Bathoryplatten? Welche sind empfehlenswert (klangtechnisch, materialtechnisch eh über jeden Zweifel erhaben)? Kennt schon jemand die "Gold"versionen?

    Hallo Martin,


    kann sein das demnächst meine wütende Frau vor deiner Tür steht :D


    Durch dich bin ich mal nach langer Zeit wieder auf den Trichter gekommen, nach der Blood Fire Death zu schauen. Habe sie dann auch bei Nuclear Blast für 19€ auf schwarzem Vinyl gefunden und bestellt. Die goldene Alternative habe ich mal sein gelassen, obwohl ich mit der goldenen Now, Diabolical von SATYRICON sehr zufrieden war. Aber ich bevorzuge immer schwarz.


    Wegen dem Porto ;) mußte ich natürlich noch ein, zwei LP's mitbestellen. Leider sind viele der von mir gewünschten Rillen nur über 20€ zu haben, was mir oft ein wenig zu viel ist, aber bei den beiden NAPALM DEATH-Platten Harmony Corruption (15€) und Enemy Of The Music Business (20€) mußte ich zugreifen. Jetzt bin ich mal gespannt auf die Qualität. Meine Nadel muß ja auch noch erst ankommen...


    Hab bei der snickigen BlackMetal-History noch HELLHAMMER, KREATOR und SODOM vergessen... werde ich noch nachholen ?(

    Saartanische Grüsse :P
    Markus a.k.a. Snick

  • Markus, wütend sehen sie doch immer noch am Schönsten aus ;) Habe zur Beruhigung ganz fürchterliche aktuelle Popmusik da, dann freut sie sich, dass du zumindest nicht "so etwas" hörst :D


    Für 19,- Euro + Porto könnte man definitv drüber nachdenken. Wobei es die Platten bei Black Mark auch direkt gibt (zu sehr humanen Preisen, leider kommt da halt der relativ hohe Versand aus Schweden hinzu). Und da ich es prinzipiell begrüße, direkt bei den Labels zu kaufen, werde ich es mir wohl überlegen, dort zu bestellen. Das muss allerdings noch ein wenig warten, weil dann bestelle ich mir gleich alle 4 Alben auf einmal :D Und wenn ich schon dabei bin, so ein T-Hemd hat doch auch was...


    Prinzipiell bevorzuge ich auch immer schwarzes Vinyl, sofern erhältlich, wobei ich allerdings auch bei farbigen Vinyl schon hervorragende Platten gehört habe (nicht jedoch eine einzige gut klingende Picture-Disc).


    LG


    Martin

  • Prinzipiell bevorzuge ich auch immer schwarzes Vinyl, sofern erhältlich, wobei ich allerdings auch bei farbigen Vinyl schon hervorragende Platten gehört habe (nicht jedoch eine einzige gut klingende Picture-Disc).

    Ich habe hier das letzte Maiden-Studioalbum (The Final Frontier) herumstehen. Maiden veröffentlichen seit Mitte der 90er Jahr nur mehr Picturediscs ;( Die Final Frontier klingt jedenfalls ganz passabel, wenn auch sehr gedämpft. Das könnte zum Teil aber auch mit dem (in meinen Ohren absolut unfähigen) Produzenten zu tun haben.


    Lg


    Alex

  • ganz passabel, wenn auch sehr gedämpft. Das könnte zum Teil aber auch mit dem (in meinen Ohren absolut unfähigen) Produzenten zu tun haben.

    Keine Picture Disc kann auch nur annähernd die Qualität bieten, die wir von normalem Vinyl gewohnt sind. Das Rauschen ist unerträglich und die Dynamik sehr begrenzt. Wenn es ein Album nur als PD gibt, lasse ich es mittlerweile lieber bleiben und erspare mir die Enttäuschung. Ich kaufe keine Schallplatten, um sie an die Wand zu hängen!


    Die Maiden PDs sind ja auch nicht zum hören gedacht, sondern Deko. Ich habe noch nie eine Maiden-PD gesehen, die sich dreht; wenn ich etwas hören will, bleibt der Eddy an der Wand hängen, und man wirft mir eine CD ein (ich selbst habe nichts von Iron Maiden).


    Meine bunten RIs von Black Mark sind in Ordnung. Die blaue "UTSOTBM" läuft genauso störungsfrei wie die weiße "Blood Fire Death". Ich denke, Markus hat mit seiner BFD einfach mal Pech gehabt, das hätte mit einer schwarzen Platte auch passieren können.


    Abgesehen von der gelben Geiß gehören die Black Mark Platten ja nicht zu den vom Aussterben bedrohten Arten 8) .


    Grüße


    der Elmar


    PS: Markus, mit der "Enemy Of The Musik Business" wirst du deine Freude haben 8o , meine Nachbarn können ein Lied davon singen :D .

    Punkrock ist auch Musik!

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  • [Blockierte Grafik: http://www.nuclearblast.de/static/articles/153/153648.jpg/1000x1000.jpg]


    So, gerade läuft hier mal wieder die III - Angst, självdestruktivitetens emissarie (Angst - Die Notwendigkeit der Selbstzerstörung) von Shining. Für mich ist und bleibt ja Shining bis zur V - Halmstad ein Phänomen des modernen Black Metals. Eine solche intensive emotionale Ausstrahlung haben für mich wenig andere Songs und/oder Bands.
    Während die ersten beiden Alben jedoch sehr traditioneller, skandinavischer BM waren (und dies ausgezeichnet), wurde auf der III-Angst mehr experimentiert, Einflüsse aus anderen Musikrichtungen und überraschende Wendungen in den Tracks selbst sind Gang und Gäbe. Trotzdem schafft man es, sich und dem (DS)BM treu zu bleiben! Die Songs sind insgesamt sehr hypnotisch, eher langsam und haben viele "ruhigere", dafür umso düsterere Passagen.
    Mit Ausnahme von "submit to self-destruction" und "fields of faceless" sind die Texte ausschließlich schwedisch. Wer die Übersetzungen vor sich liegen hat, sieht durchaus, dass die Texte selbst sehr gut sind, allerdings entfaltet die Musik auch schon ohne das Textverständnis ihre Wirkung. Und die hat es in sich.
    Wer also vor der Thematik Selbstverletzung, Suizid und Depression - auch konzeptionell in der Musik umgesetzt - nicht zurückschreckt und einige hypnotische, teilweise fast ohrwurmartige Stücke zu würdigen weiß, der sollte, sofern noch nicht geschehen, dieser Scheibe unbedingt eine faire Chance geben.
    Ein guter Soundtrack zum Suizid!


    LG


    Martin

  • Vital Remains, Unholy Crucifix, Darkthrone, Shining... das wird ganz schön teuer morgen auf der Plattenbörse ;(, aber was soll´s, man gönnt sich ja sonst nix :D !


    Nichtsdestotrotz möchte ich eine Schallplatte vorstellen, die in jeden Haushalt gehört:
    [Blockierte Grafik: http://upload.wikimedia.org/wikipedia/en/thumb/e/e0/Bathory_%28album%29_original_cover.jpg/220px-Bathory_%28album%29_original_cover.jpg] Bathory -Same
    Das Erstlingswerk der Schweden. Von vielen als billiger Venom- Abklatsch abgetan, wird heute keiner mehr den Vornewegreitern des skandinavischen Black Metal ihre Position in der Musikgeschichte streitig machen.


    Das Debütalbum Bathorys zeigt einen weißen Ziegenbock mit roten Augen. Ursprünglich war das Cover mal gelbgeißig, was dem Sänger Quorton aber zu popig war (man bedenke, es war in den 80ern, damals war postautogelb durchaus en vogue), denn solch eine Musik musste sich damals in schwarz und weiß mit rot oder allenfalls in Sebiatönen präsentieren. Der Legende nach war Quorton bemüht, die existierenden gelben Geißen einzuziehen. Heute ist die "gula geten", d.h. die gelbe Geiß eines der teuersten BM-Alben wo´s gibt.
    Mein Exemplar ist gelb, es ist eine Replik, wer sie hergestellt hat ist mir unklar, aber der Bootleger hat sich in der gesamten Aufmachung sehr am historischen Original orientiert: Es steht Black Mark Label BMLP-666-1 drauf und auch alles was die original LP ausmacht. Selbst der xerographierte A4 Zettel zum mitsingen und den Merchandisingempfehlungen fehlt nicht.
    Auch die Platte entspricht dem Original. Sie ist nicht ganz rund, am Loch prangt ein mächtiger Grat. Egal, das gehört so 8). Auch damals schon befleisigten Bathory sich eines Intros, das dem geneigten Hörer darauf einstimmt, das keine fröhliche Heileweltmusik folgen wird. Und die bleibt auch aus, was kommt ist schon ziemlich Venom, wie man z.B. an dem Song "Sacrifice" unschwer erkennen kann...und schlecht aufgenommen (keine Bässe, keine Höhen, nur Mitten, eigentlich ideal für Telefon- Warteschleifen :D). Trotzdem: Ich find´s klasse :thumbup:! Man muss Quorton zugute halten, er war damals 18 und erst am Anfang seiner Entwicklung.
    Die mäßige Aufnahmequalität, denke ich mal, war von der Band so gewollt, denn High End ist was für alte Säcke mit dicken Mercedes S-Klasse Limousinen, die mit edlem Weinbrand im Schwenker in ihren spießigen Ohrensesseln vor der rustikalen Eichenwohnwand der Marke Familienbegräbnis sitzen, und auf ihren sauteuren Revoxanlagen Orchesteraufnahmen von Brahms oder Schubert hören, den Diplomat-Kuli in der Rechten als Taktstock für die imaginären Philamoniker...( ;) )
    Neeneeneenee! So´ne Black-Metal Platte muss LoFi sein, denn irgendwo muss man sich doch gegen das Establishment auflehnen!
    Obwohl ich damals, als die Platte herauskam kein Interesse an Bathory zeigte, bin ich der Band überaus dankbar für ihr Wirken als Wegbereiter in der nordeuropäischen Metalszene :thumbup: .


    Kurzum: Ob gelb oder weiß, ein Musthave für jeden, der sich für die Anfänge des BM interessiert!


    Grüße


    der Elmar

    Punkrock ist auch Musik!

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  • - Ja, Pictures habe ich auch noch keine gut klingenden gehabt, aber in Sachen "farbiges Vinyl" wurde ich schon öfters positiv überrascht, z.B. mit QUEENS OF THE STONE AGE - Songs For The Deaf, EVOCATION, SATYRICON - Now, Diabolical etc.


    - SHINING kenne ich zwar vom Namen her, ahb auch mal -glaube ich- 'ne CD nebenbei gehört, ahtte die aber nie ernsthaft auf'm Radar... werde mal reinhören...


    - Die gelbe BATHORY hätte ich auch gerne ^^ Jo, ist schon'en geiles Album, kurz und knackig, kein Geschnörkel... so muß das... und BATHORY bestanden eigentlich immer nur aus QUORTHON, alle anderen waren schmückendes Beiwerk :D
    Ansonsten "Absolute Zustimmung" lieber Elmar! :thumbup:

    Saartanische Grüsse :P
    Markus a.k.a. Snick

  • DARKTHRONE - Under A Funeral Moon


    Direkt und ohne Vorankündigung rollt der mit rostigen Klingen beräderte Holzkarren von 1993 durch die plötzlich entfärbte Erlebniswelt des Schallempfängers. Auf dem Karren stehen blutrünstig schreiend die damals noch zu dritt schlachtenden DARKTHRONE.


    Zwischen schnellen, treibenden Riffs erheben sich immer wieder düstere Stampfer, die dem geneigten Hörer das Fleisch nur noch genüßlicher vom Gesicht fräsen, bevor man wieder mit Rasierklingengebolze beschallt wird. In diesem Gemetzel dringt dennoch penetrant eine hasserfüllte Stimme zum Opfer, denn als nichts anderes fühle ich mich, wenn ich dieser Gewalttat ausgesetzt bin. Unterbrochen von quälend langen Pausen erwarte ich die 8 Foltereinheiten, von denen ab und zu eine Dosis unabdingbar ist.


    "Natassia In Eternal Sleep", "To Walk The Eternal Fields" und "Under A Funeral Moon" heißen die Fleischerhaken, welche mich wohl ewiglich an diesen Schreckensschrein binden. Was für ein gnadenlos mächtiger Song, dieses "To Walk The Eternal Fields". Als würde man von einem mächtigen Steifel zerteten und mitgeschleift werden. In den Schritten, der von Blut verwaschene Blick auf Chaos, Zerstörung und Tod. Doch kein Mitleid mit denen die dort unten das eigene Schicksal teilten oder teilen werden. Nein, in diesem Meer von Schmerz und Hass sind wir alle Unmenschen.


    Laßt mich wissen, warum ich so fühle. Spiel sie wieder! Laßt diese Platte meine Geißel sein, meine Erlösung aus gleichgeschalteter Oberflächligkeit.
    Jeder grausame Gott hat diese Scheibe zuhause stehen, das weiß ich! Aaaaaaaaaargh!


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    DARKTHRONE
    - Transilvanian Hunger


    Mit brutal melancholischer Melodie wird man sofort in das Geschehen hineingerissen. Faszinierend diese fiese Stimme. So hypnotisch diese Riffs, diese Melodien. So roh, so simpel, so treffend. Man kann fast eine Herkunft, eine Tradition hinter diesen Liedern aus dunkelster Einsamkeit erahnen. Obwohl das Album auf 1994 datiert ist, fühle ich viel ältere Zeiten. Zeiten, in denen man mit einer Gitarre noch so manchen Nordmann hätte in Verwunderung versetzen können.


    Beginnend mit dem über alles erhabenen Titelstück, jenem Monument grausamer Schönheit, wird das Hirn freigefegt von Zweifeln gegenüber dem Rest der Platte. Ein Blutrausch wird hinter Augen und Ohren entfesselt. Am liebsten würde man sich mit einem Stück Holz zwischen den Zähnen verkrampft ins Sofa krallen, um diesem Sog zu widerstehen. Doch "Transilvanian Hunger" schmirgelt dich solange wund, bis Fleisch und Geist im Klang der Platte herumwirbeln und dich die Kontrolle verlieren läßt. Man will unter dieser Beschallung einfach nur noch an ein Pferd gebunden durch endlose Nadelwälder gezogen werden.
    Da hilft nur ein starrer Blick, einen Punkt fixieren, mithilfe des Dargebotenen meditieren und sich seinem Schicksal ergeben.


    Eingängkeit bringt mich oft zum Kotzen, aber in solche magischen Gewänder gehüllt, sind mir auch diese einfachen Melodien recht. Diese Melodien, diese verdammten Melodien! Sie bekommen dich jedesmal und versklaven deinen Verstand.
    Das geht nicht mit rechten Dingen zu! Teufelswerk! Aaaaaaaaaaaaaaaaaargh!




    Da ich mich zur Zeit intensiver mit dem musikalischen Schaffen von DARKTHRONE beschäftige, versuche ich Schritt für Schritt ein kleines Ranking ihrer Alben zu machen. Bis jetzt schaut's so aus:


    01. Panzerfaust
    02. Transilvanian Hunger
    03. A Blaze In the Northern Sky
    04. Under A Funeral Moon


    Nach und nach kommen dann mit den entsprechenden, niedergeschriebenen Eindrücken der einzelnen Werke, diese dann auch in die Liste hinzu.



    Bin auch gerade dabei meine Tonträgersammlung zu filmen und zu jedem Stück einen kleinen Kommentar abzugeben.
    Wer Lust hat, kann mal reinschauen. Kommentare fänd ich toll und "Daumen hoch" bei Gefallen noch besser
    ;)
    http://youtu.be/S4mQwNzbmIk

    Saartanische Grüsse :P
    Markus a.k.a. Snick

  • Hallo Miteinand,


    schaut hier nach einem total interessanten Thread aus. :meld:


    Darf ich mich vorstellen, Walter Deathmetler aus Leidenschaft. Meine Wenigkeit besucht hauptsächlich Underground-Gigs, u.A. auch so Grindcore Gschichteln. Wie erst gestern in der Slowakei:


    [Blockierte Grafik: http://fbcdn-sphotos-e-a.akamaihd.net/hphotos-ak-ash4/307426_537228302977654_1334414772_n.jpg]


    Geil wars!!! :thumbup: Der Gig hat bis 4 Uhr Morgens gedauert :pinch: durchgesoffen, und heute dementsprechent :pinch:;( Sitz grad beim Mci in Trnava.


    Und weil es zum heutigen Tag soooo gut passt: :thumbup::thumbup::thumbup:


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    Gruss aus Wien
    Walter

    "Der Krieg darf kein Mittel der Politik sein. Es geht darum, die Kriege abzuschaffen, nicht nur sie zu begrenzen."

    Willy Brandt (Friedensnobelpreisträger)