Douhd un Deibel Musik- der Black Metal/ Death Metal Thread

  • HORNA - 2006 - Ääniä Yössä



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    Wenn gängige Musikmagazine in Sachen BlackMetal Worte wie "nihilistisch" und "misanthropisch" in ihren Reviews verwenden, muss das nicht unbedingt etwas heißen. Schon oft wurde ich beim Nachprüfen schwer enttäuscht, was natürlich auch an den verschiedenen Geschmäckern und / oder der Assoziation mit diesen Begriffen an sich liegen kann.
    Doch bei 'Ääniä Yössä' musste ich erstmal schlucken. Schon vorher hatte ich Material der Finnen zwischen meine Ohren bekommen, doch das hier hatte sofort einen ganz merkwürdigen Effekt. Die Wärme zog sich aus dem Raum, das Licht wurde fahler, Farben wurden matter und jegliche positiven Gedanken wurden weggeätzt.



    HORNA schienen 2006 den Weg gefunden zu haben, verzweifelte Hoffnungslosigkeit zu extrahieren und dies dann in Klang umzuwandeln. Jeder Saitenanschlag scheint ein Schritt zum Schafott zu sein. Jedes Krächzen hallt wie Hilfeschreie aus tief vergrabenen Särgen. Die totale Trostlosigkeit quillt wie Nebel aus den Lautsprechern und man kann sich ihr nicht erwehren.
    Zwar sticht Track Nummer 2 mit fast schon räudig-punkiger Aggression "positiv" heraus, doch bei der dritten Drecklawine ist die Erinnerung an diese kleine Aufmüpfigkeit schnell unter stinkendem Schlamm begraben. An versiften Tauen und rostigen Ketten festhängend zieht die Band den Hörer ohne Chance auf Widerstand immer weiter hinab in ihre eigene Hölle.



    Und dann ist es da. Ein Thronsaal angefüllt mit menschenfeindlichem Unrat, ein 20 minütiges Monstrum, welches seinesgleichen sucht. Unglaublich wie weit HORNA in den Abgrund vorgestossen sind. Unvorstellbar, dass man musikalisch noch weiter weg von Liebe und Leben gehen kann. Der Titeltrack stellt alles in den Schatten, macht die vorangegangen Minuten fast schon lächerlich und zeigt jedem der glaubt dunkle Klänge zu kennen, dass es noch düsterer, noch unwirklicher, noch hoffnungsloser geht. Letztendlich läuft mir dann noch ein eiskalter Schauer über den Rücken, als mir auffällt, dass HORNA dies ohne Spezialeffekte und Synthesizer hinbekommen haben.



    Purer, grausiger, frostig zelebrierter BlackMetal!

    Saartanische Grüsse :P
    Markus a.k.a. Snick

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    Ach ja... LP und CD sind schon länger da, aber ich habe momentan keinen Bock mehr auf Vinyl. Mein Dreher macht mir einfach keinen Spaß mehr und aktuell bin ich wieder eher auf dem CD-Trip. Habe mir in den letzten Wochen etliche angeschafft und ich kann sagen, dass ich für das Geld nicht mal ein Viertel an Vinyl hätte kaufen können. Die Preisentwicklung ist echt lächerlich und gleichzeitig bewegt sich die Qualität in manchen Fällen rapide nach unten. CD's funktionieren meistens und der CD-Player braucht keine Firlefanz-Einstellungen etc. Ausschlaggebend waren die Neupressungen von SUNN O))), die entweder am Lagerfeuer gepresst wurden, oder mit meinem Dreher gar nicht gut klingen. Mir ist es mittlerweile egal woran es liegt das immer mehr Platten knistern, ich werde in Zukunft zum größten Teil in CD's investieren.
    So bin ich dann auch in den letzten Wochen dazu gekommen mir recht viel neues Zeug (für weniger Geld als sonst) zu kaufen, z.B. CRADLE, MAIDEN, GHOST, BRAINTICKET und WINDHAND. Und statt mich komplett mit den neugepressten MAIDEN-Klassikern in den finanziellen Ruin zu stürzen, machten es jetzt auch die CD-Versionen für je 6,99€ im MediaMarkt. Ich will jetzt keinem das Hobby madig machen! Nicht falsch verstehen! Es ist ein tolles Hobby, doch ich mich jetzt mal von diesem Zwang gelöst alles auf LP haben zu müssen, weil, weil, weil...
    Aber es geht ja eigentlich um die MACABRE OMEN, die ich auf der Arbeit nicht mehr allzu oft höre. Aber wenn sie dann zuhause in den Player kommt, ist hier Drama angesagt! Das Album finde ich immer noch so geil, dass ich mich beim Hören nahe am Wahnsinn befinde! Nur leider teilt bis jetzt niemand diese Leidenschaft mit mir. Das ist wohl Schicksal.
    Bei LP, als auch Digi-CD sind Logo und Songtitel golden geprägt, was richtig edel aussieht. Natürlich besonders bei der 2LP. Klappcover gibt's nicht, dafür aber stabile, bedruckte Innenhüllen und ein Booklet. Die Pressqualität schien recht gut zu sein, aber wie geschrieben, mein Dreher ist momentan eher ungeeignet um Pressquali zu bewerten.


    Egal...jetzt höre ich mir auf jeden Fall gleich einen alten Earache-Klassiker (auf CD) :D an, um.... ja.... um 'ne Rezi drüber zu schreiben. Der geht mir nämlich immer besser ab...dieser, welcher... bis denn... hab nämlich endlich wieder einen PC.... bzw. Laptop! :thumbup:


    P.S.: B.M.H.?

    Saartanische Grüsse :P
    Markus a.k.a. Snick

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  • GODFLESH -1989- Streetcleaner


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    Ich fand ‘Streetcleaner’ sicherlich von Anfang an interessant, aber es gehörte eher seltener zu den Alben, die ich freudig aus der Sammlung hervor kramte. Trotzdem suchte ich eine zeitlang nach Ähnlichem und fand solche Nachahmer wie PITCH SHIFTER, SCORN oder STALWART. Deren Sachen waren zwar ganz nett, doch das Debüt von GODFLESH blieb wie fest zementiert auf seinem Thron hocken.


    Erst seit ein paar Monaten landet das Album immer öfter im CD- oder auf den MP3 -Player. Irgendwie habe ich es insgeheim immer geliebt, denn jetzt wo ich drüber nachdenke, war es eins jener Werke, die ich unbedingt auf Vinyl haben wollte. Zwar ist die Langrille bis heute nicht in meine Sammlung gewandert, doch dafür schnappte ich mir letztens das 2010er JK Broadrick-Remaster auf 2CD im DigiPak.



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    Streetcleaner’ ist maschinell, lebensfeindlich, versmogt, toxisch, graubraun. Ein Gemisch das irgendwo zwischen Industrial und ExtremMetal festklemmt und damals in dieser Art absolut einzigartig war. Es ist erstaunlich wie GODFLESH schon mit dem ersten Album diese Art Musik perfektionierten. Die DrumMachine hämmert klinisch-präzise ohne größere Schnörkeleien, der Bass pulsiert als Hauptinstrument pervers dreckig und die Gitarren sind die meiste Zeit dazu verdammt einen Teppich aus Rückkopplungen zu produzieren. Selten und sparsam gibt’s Keyboards. Der Gesangsstil schwankt zwischen nüchternem Punk und gediegenerem DeathMetal, ist nicht selten gepitcht/gedoppelt und passt herrlich in das Geschehen. Den Sound finde ich für diese Musik mehr als treffend. Auf CD 2 des DigiPaks hört man den ErstMix, welcher zeigt, wie man hätte ‘Streetcleaner’ -imo- schlechter machen können.


    Aber nicht nur die klangliche Komponente alleine macht diesen Klassiker aus. GODFLESH kosten hier schon vieles aus, was man songtechnisch mit dieser Instrumentierung machen kann. Songwriting, Konzept und Sound scheinen sich gegenseitig zu bedingen. Jeder Track der Platte ist schon an sich eine Referenz, und zwar für das ganze Genre. Und die Summe der Tracks scheint schon das maximal Machbare zu repräsentieren. So empfinde ich das zumindest, denn alles was ich seitdem aus dieser Richtung hörte, war entweder eine Kopie oder totaler Müll. ‘Streetcleaner’ scheint die Essenz des Industrial(Extrem)Metals zu bleiben.


    Der Longplayer war seit jeher besonders in DeathMetal-Kreisen ein KultAlbum. Würde man eine Collage mit Bandphotos machen, auf denen Musiker ein Shirt der ersten GODFLESH tragen, hätte man einiges zu gucken.


    Lange habe ich gezögert etwas über diesen Klassiker zu schreiben, weil ich mich zu wenig in der Materie auskenne, die dieses Meisterwerk mit beeinflusst hat. Bands wie THE SWANS oder KILLING JOKE werden da oft als Einfluss genannt. Die erste KILLING JOKE habe ich zwar auf CD (ja, wegen der ‘Garage Inc.’) und diese gefällt mir in letzter Zeit auch immer besser, aber dann hört es auch schon auf.


    Streetcleaner’ ist für mich der perfekte Soundtrack zu qualmenden Schornsteinen, industrieller Tristesse und pre-apokalyptischer Hoffnungslosigkeit. Ein unerreichter Klassiker!







    In Sachen MACABRE OMEN: Gods Of War - At War: Aaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaargh!!! Das Teil ist soooooo Hammer!!!<img src=" height="23" srcset="http://www.analog-forum.de/wbboard/cms/images/smilies/emojione/1f60d@2x.png 2x">

    Saartanische Grüsse :P
    Markus a.k.a. Snick

  • Bin wieder da

    nach über einem Jahr der Offlinesamkeit :sleeping: hat mir ein barmherziges AAA-Mitglied für `nen schmalen Taler ein geeignetes DV-Gerät vermacht :thumbup: , jetzt kann ich auch mal wieder was Schreiben. Es haben sich einige Scheiben, die der Erwähnung bedürfen angehäuft, die BM-Jahreszeit ist auch im kommen, also schaumermal...


    Grüße


    der Elmar

    Punkrock ist auch Musik!

  • [Blockierte Grafik: http://www.the-pit.de/uploads/tx_news/ophthalamia-dominion-cover.jpgOphthalamia -Dominion




    „Die brauchst du“ sagte der Plattenverkäufer und legte das
    Doppelvinyl in meinen Einkaufswagen. Keine Ahnung, was das ist, es stand Ophthalamia
    Dominion auf dem Cover, keine Ahnung was das ist, aber der Fachhandel wird mir
    für 14,99 schon keinen Mist aufschwätzen.


    Daheim schaute ich hinten aufs Cover. IT spielt mit. „IT“,
    jener essentiell böhse Black Metal Schwede, der soooo böhse ist, das es keinen
    irdischen Namen für ihn gibt :D . Und All ist auch dabei, d.h. ich habe eine Platte
    mit der Originalbesetzung von Abruptum gekauft. Die Abruptumplatte hatte ich
    dereinst ins Regal zurück gestellt, weil sie mir, sagenwirmal, zu speziell :wacko: war.


    Von Material und Verarbeitung her ist das Album ohne Fehl
    und Tadel, die Aufnahmen stammen von 97/98 und wurden 2010 remastert, die RI
    kommt von Soulseller Records.
    Also ab auf den Teller. Es schwoben mir schwulstige
    Powermetalmelodien entgegen. Powermetal? Die? ?(? Weit gefehlt! Es war nur das
    erste Lied, quasi das Intro für eine BM Darbietung, die an Facettenreichtum
    ihresgleichen sucht, im Ganzen nicht so dunkeldüster wie die norwegischen
    Kollegen, aber viel grunz und keif, verpackt in Harmonien, die sicherlich auch
    Amon Amarth inspirierten. Überrascht war ich als mich auf Seite 4 plötzlich
    bluesartige Melodien umschmeichelten und schlussendlich mit dem letzten Song
    bewiesen die Schweden, das sie auch Venom können. Sacrifice erinnert doch sehr
    an den Ur-BM aus England.


    Anschließend habe ich die Band gegoogelt, Ophthalamia hat in
    den 90ern eine ganze Menge Platten herausgebracht, wobei sich Werke wie The
    Eternal Walk und Castle Of No Repair wie ein roter Faden durch ihre gesamte
    Schaffenszeit wanden, Dominion war ihr letztes Album.
    Die Investition hat sich gelohnt, mittlerweile habe ich Dominion auf CD gezogen und nutze sie regelmäßig zur Tiefentspannung :thumbup:


    Grüße


    der Elmar

    Punkrock ist auch Musik!

  • DER WEG EINER FREIHEIT wird eine 4LP Box im kommendem Jahr veröffentlichen. Lim. auf 500, die ersten 200 kommen in weißem vinyl, der rest schwarz.


    Wer Interesse hat sollte sich beeilen - 65€ + porto....Link:
    http://derwegeinerfreiheit.ban…inyl-box-ltd-500-preorder

  • Frage: Kann man Punkrock mit Thrashmetal verbinden?
    Antwort: Ja, man kann!


    Dies beweist u.A. auf wunderbare Art und Weise die slowakische Band Catastrofy


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    Was sagt ihr dazu?


    Viele Grüße,
    Walter

    Der ungerechteste Frieden ist immer noch besser als der gerechteste Krieg.

    Marcus Tullius Cicero

    Einmal editiert, zuletzt von Eiserner Walti ()

  • Ui... PORTAL sind ja schon 'ne eigene Hausnummer. Viel Gefrickel und eine sehr spezielle Live-Performance, wie ich da sehe. Werde mich mal mit denen befassen, obwohl ich mir schon vorstellen könnte, dass deren Alben anstrengend sein könnten.

    PYRIPHLEGETHON
    : Night Of Consecration


    Herrje, ich habe den Namen dieser holländischen Ein-Mann-Band schon einige Male schreiben müssen, bis die korrekte Schreibweise saß. Zum ersten Mal hörte ich diesen seltsam-genialen Schwarzstahl in Fenriz' Radio-Show . Irgendwie kann ich mich daran erinnern, dass er über die eigensinnig abgemischte HiHat sinnierte. Als dann der Track "Rising of the Satanic Majesty " erklang, stellte sich meine kleine Musikwelt mal wieder etwas auf den Kopf. Nicht nur die seltsam arrangierten Drums klopften sich widerborstig in mein Gehör, auch die absurde Melodik der Gitarren enterten sofort mein schwarzes Herzchen. Der Sound war auch schwer zu greifen, ließ er doch jedem Instrument und jedem Detail Freiraum und klang dennoch irgendwie grottig, dies aber in einer äußerst faszinierenden Weise. Auf jeden Fall war für mich sofort klar, dass ich von dieser Ausnahmeerscheinung mehr wollte!


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    Die Suche nach der CD endete enttäuschend, denn der limitierte Silberling schien schon lange ausverkauft. Welch ein Glück, dass ich Wochen später 'Night Of Consecration' recht günstig bei Darkness Shall Rise auf Vinyl vor fand, obwohl ich auf deren Website nur wegen geiligster Neuauflagen von ASPHYX und SONNE ADAM -Alben auf MC unterwegs war.


    Und es war alles andere als ein Griff ins Klo. Die ganze Platte verbreitet eine morbide Stimmung und ist durchweg gut. Es klingt in etwa so als wären XASTHUR von alten IRON MAIDEN und MERCYFUL FATE inspiriert worden und nun kämpft der Wille zu entstellter Häßlichkeit mit kleinen, feinen Melodieattacken des HeavyMetals der alten Schule.


    PYRIPHLEGETHON spielen damit in einer ganz eigenen Klasse und bleiben somit fest auf meinem Radar.
    Wirklich bemerkenswerte Musik!

    Saartanische Grüsse :P
    Markus a.k.a. Snick

  • @walter: sind Punk und Thrash nicht sowieso artverwandt? Solche Sachen wie D.R.I., EXCEL oder CORROSION OF CONFORMITY schlugen da doch auch früher ganz ähnliche Töne an, oder? Gut, das hier klingt noch'n Ticken "altmoderner"?! :D


    Elmar: Jo, OPHTALAMIA. Einer jener Bands, die mir der Gitarrist meiner damaligen Band unbedingt näher bringen wollte. Ich habe sogar noch irgendwie die CD-R von 'Dominion' rumfliegen. Vielleicht sollte ich mal wieder reinhören, denn mir gefällt mittlerweile vieles, was mich damals nicht die Bohne kratzte... ach so: WELCOME BACK!


    AKHLYS - The Dreaming I


    Zum Ende des Jahres wühlte ich mich durch die Top-Listen von anderen BlackMetal-Süchtigen, um evituell noch das ein oder andere Kleinod zu entdecken und ich wurde immerhin zweimal fündig. Einmal mit BLAZE OF PERDITION und zum anderen mit AKHLYS, die mich seither mit ihren Klängen heimsuchen.


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    Beim Ertönen von 'The Dreaming I', welche unbedingt als Ganzes zu genießen ist, kommen mir unweigerlich schaurige Höhlen oder Buden in den Sinn, welche von knorrigen Fabelwesen bewohnt sind. Koboldgleiche Kinderfresser deren Anblick sogar die Hose von gestandenen Männern nässt. Eine alte, fast schon vergessene Art, die in tiefsten Wäldern haust und deren Antrieb es ist, den Menschen Unheil zu bringen.


    Die Musik von AKHLYS ist magisch und obwohl ich kein Wort des heiser-keifig-geflüsterten verstehe, so scheint mir doch das Grauen von alten Geschichten und Legenden allgegenwärtig zu sein. Und siehe da, nach ein wenig Recherche erfahre ich, das dem Album Albträume zu Grunde liegen, die wohl dem Hauptinitiator das nächtliche Leben schwer machen.


    'The Dreaming I' ist fließend, sehr finster und ganz weit weg von der Normalität des Alltags. Das Album braucht eigentlich keine Effektspielereien, denn es ist in sich schon so stimmig, das einem das kalte Entsetzen packt. Nur ganz selten ist mir solch eine düstere Grundstimmung so nahe gegangen, ...als ob man des Nachts in weiter Einsamkeit am Lagerfeuer von urigen Einwohnern gruselige Legenden aus der Gegend erzählt bekommt.


    Das Album ist somit auch weniger zum Auto fahren o.ä. geeignet, sondern will bewusst genossen werden. Und dies hat 'The Dreaming I' auch wahrlich verdient, denn das hier ist wahrlich ganz großes Kino!
    Wer auf MGLA, DEATHSPELL OMEGA, LEVIATHAN etc. steht, wird hier eine nicht zu unterschätzende Bereicherung erfahren!


    Unglaublich gut!

    Saartanische Grüsse :P
    Markus a.k.a. Snick

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  • Ich habe absolut keine Ahnung von den ganzen Subgenres, der Szene insgesamt oder wer wo was spielt. Es interessiert mich auch nicht.
    Ich kann immer nur sagen, ob ich etwas musikalisch interessant finde.
    Und da muss ich sagen - eine weitere interessante Band für meine Begriffe ist "The Faceless".


    GMlM0jgCGXQ


    Gruß
    Markus

  • @walter: sind Punk und Thrash nicht sowieso artverwandt? Solche Sachen wie D.R.I., EXCEL oder CORROSION OF CONFORMITY schlugen da doch auch früher ganz ähnliche Töne an, oder? Gut, das hier klingt noch'n Ticken "altmoderner"?! :D


    Peinlich, peinlich... sogar so ziemlich direkt, wie man auf MapofMetal gut ersehen kann. :sorry:


    Viele Grüße aus Wien,
    Walter

    Der ungerechteste Frieden ist immer noch besser als der gerechteste Krieg.

    Marcus Tullius Cicero

  • PYRIPHLEGETHON: Night Of Consecration

    Das ist ja Lustig, meine Pyriphlegethon ist vergangene Woche angekommen. Für mich auch ein Hammer Album. Der Mensch, Maurice De Jong, hat noch viel mehr Projekte am start. Am bekanntesten ist wohl sein Black/Doom/Drone projekt GNAW THEIR TONGUES.


    Schau mal auf bandcamp.com und hör mal rein.....(ich selber hatte mir jede menge releases runtergeladen, da sie alle für lau waren. Ob es jetzt noch so ist, weiß ich leider nicht)


    Von ihm (MDJ) habe ich in den letzten Tagen noch ALKERDEEL und ADERLATING bekommen. Ich werde mal später mehr dazu schreiben. Ich warte noch auf ein Weihnachtspaket von BURNING WORLD RECORDS mi u.a. seinem anderen :D Projekt SEIROM.


    Der Typ ist eine reine "output" Maschine - von Blackmetal über Drone, Noise, Industrial....usw.....


    Schön das du wieder da bist Snick....und ein dickes WELCOME BACK an ELMAR :thumbup:



    ....to be continued....(heute Abend)

  • HORRENDOUS
    Es gibt ja viele Wege über eine Band zu stolpern und im Falle jener Amerikaner war es ganz einfach das Cover ihres zweiten Albums 'Ecdysis'. Da hatte nämlich irgend Jemand auf Facebook gepostet, dass er sich aktuell von diesem Werk beschallen läßt. Ein schönes Bild dazu, mit Dreher und der LP daneben stehend. "Wow!", dachte ich, "das ist ja mal ein cooles Cover-Artwork" und schwupps wurde die Mucke auf YouTube gesucht, gefunden und mit weit aufgerissenen Augen genossen.


    Drei Tage später trudelte die komplette Diskografie der DeathMetal-Truppe bei mir ein und händereibend wurde das Debüt in den CD-Player geschoben.


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    Bei 'The Chills' polterten mir sofort Namen wie EVOCATION, NIHILIST, DISMEMBER und alte PESTILENCE durch's Oberstübchen. Da schiebt echt ein geiler Sound aus den Lautsprechern, der das Hirngefäß konstant zum schütteln bringt. Zwar bleibt kein Song an sich im Gedächtnis, aber wenn ich grade Bock auf dieses Gebruzzele habe, kommt die Platte ganz gut und ich werde das Gefühl nicht los, das sich da noch nach und nach ein paar Strukturen herausbilden könnten, welche in der Lage sind mich auf lange Sicht zu fesseln.
    Besonders die letzten zehn Minuten gefallen mir sehr gut. Zuerst das "kultig" aufgenommene KeyboardStück und dann der neunminütige "asphyx-hailofbulletige" Rausschmeißer, welcher gar garstig um die Ecke kommt. Für mich der beste Track von 'The Chills'.
    Wieder so'n Album bei dem ich nicht wirklich beschreiben kann, warum ich es relativ oft höre. Liegt es nur am Sound, am rollend-polternden Flow oder hat mein Hirn schon längst Geiligkeiten abgesteckt, ohne mich bewusst darüber zu informieren? Ich kapiere mich manchmal selber nicht... okay, weiter!


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    'Ecdysis' klingt direkt mal moderner, obwohl der Rotz glorreicher Tage überall von den Wänden tropft. Zu dem fetten Elchtod-Bratpfannen hat sich eine gewisse chirurgische Gitarrenarbeit gesellt, welche mich nicht selten an erwachsene CARCASS erinnert. Eröffnet wird mit dem großartigen "The Stranger", welches einem direkt mal klar macht dass man es hier nicht mit Leuten zu tun hat, die nur mal grad so nebenbei ihre Instrumente bearbeiten und Songs schreiben. Man kann hier schon von gehobenem Todesstahl sprechen, der in jeder Hinsicht höchst ansprechend auf den geneigten Hörer hernieder prasselt.
    Jeder Song hat eigene Duftmarken und Stellen, an denen man sich bei jedem Durchgang erfreut. Bei dem Akustikstück "The Vermillion" krabbelt mir sogar modrigsüße METALLICA-Gänsehaut den Arm hinauf. Überhaupt blitzen auf dem 2014er Album öfters mal ein paar Old-School-Metal-Riffs auf und lassen vergessen dass es sich hier um eine aktuelle Produktion, bzw. um ein DeathMetal-Album handelt. Ganz magisch ist auch hier der letzte Track, der für mich einiges an Sachen wie PELICAN, ISIS, EXPLOSIONS IN THE SKY etc. inne hat. Dazu diese geil grauselige Stimme, die doch sehr an Martin Van Drunen erinnert.


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    Auch 2015 kotzten HORRENDOUS ein Album heraus, welches schon direkt mit dem ersten Song übelst die Sackhä[ä]rchen maltretierte. Mit "The Nihilist" ist das gute Stück betitelt und knallt nochmal eine Kante geiler ins Trommelfell, als alles bisher von den Amis veröffentlichte. "Ozymandias" feuert danach aus den Speakern und spätestens jetzt können die gestaunten Duplosteinchen nicht mehr zurück gehalten werden. Die Band hat sich feinstens weiter entwickelt und schreddert nicht nur schöner, sondern hat auch ganz dolle die Schraube am Songwriting-Maschinchen gedreht.
    DeathMetal-Fans der alten Schule bekommen Tränen in die Augen und erinnern sich Windel-einnässend an die Jahre 1989-92. Zu den vorhin schon genannten Referenzen gesellt sich mittlerweile auch ein gewisse Schuldiner-Aura. Greifbar ist dieser Vergleich nicht immer, aber ganz, ganz oft ist es einem, als husche der Geist von älteren, aber auch neueren, bzw. letzteren DEATH durch das gehobene Niveau von 'Anareta'.
    Und war ich mir auch ziemlich sicher, dass 'Ecdysis' mein Fave wäre, so kickt der Nachfolger bei näherer Betrachtung den Vorgänger ganz easy vom HORRENDOUS-Thron. Ein wenig Angst macht mir dabei, das diese Platte mit jedem Hören immer besser zu werden scheint. Ganz klar ist auf jeden Fall, dass es sich hier für mich um den besten Todesstahl-Release von 2015 handelt!


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    HORRENDOUS haben etwas geschafft, was so ziemlich jede moderne DeathMetal-Truppe bei mir nicht hin bekommen hat, sie haben mich bei den Eiern gepackt und mich in meine Jugend geschmissen. Diese Truppe ist Old-School, gleichzeitig modern und scheint sich mit jeder Veröffentlichung hörbar zu verbessern, obwohl schon das Debüt richtig cool ist!


    NIHILST, DISMEMBER, EVOCATION, CARCASS, DEATH, PESTILENCE, ASPHYX... wer diese Kapellen liebt, sollte unbedingt HORRENDOUS anchecken! :thumbup:

    Saartanische Grüsse :P
    Markus a.k.a. Snick

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  • LUCIFUGUS -2001- Aphel (Demo)


    Manchmal gibt es ja so Momente wo einem der Kopf quer und verdreht von hinten und unten äußerst ruppig durch und mitten in die Arschbacken gezogen wird. Wenn die Ohren nicht mehr wissen, was sie da genau ans Hirn weiterleiten und das graue Organ vor Synapsenaktivität zu implodieren droht.
    So ging es mir in etwa, als ich freudigst den neusten Narbentage -Output ins Tapedeck steckte und die Play-Taste betätigte.


    Ich bin ja schon geilen undergroundigen Scheiß von diesem kleinen Label gewohnt und ich versuche auch mein bestes, alle Tapes zu sammeln, aber mit LUCIFUGUS bin ich so übelst überrascht worden, dass mir die Buxe zu eng wurde. Hätte ich das vorher gewusst, hätte ich mir eine Jogginghose angezogen und ein paar Küchentücher bereit gelegt.


    Das 'Aphel'-Demo ist 2001 aufgenommen worden und dies nicht gerade ganz so professionell. Der Sound ist schön "BlackMetal-Underground-Keller" und doch ist jedes Instrument gut raus zu hören. Das Schlagzeug scheppert und poltert an der Grenze zum Matsch, dennoch wird die Rübe sehr gerne dazu geschüttelt, wenn es denn der 'Beat' zuläßt. Das Gekrächze hält sich meist im hinteren Grund und passt für meinen Geschmack herrlich in die Gesamtsuppe. Sehr gut gefällt mir nicht nur der Klang, sondern auch die Spielweise des Basses, welcher nicht, wie sonst üblich, nur auf spiritueller Ebene vernehmbar ist. Die Gitarren haben einen seltsamen Tune und quirlen mir stellenweise herrlichst den Verdauungsapparat durcheinander. So etwas schräges bin ich normal von französischen Kapellen gewohnt und ich würde das als eine Mischung aus 'Nattens Madrigal' von ULVER und XASTHUR's 'Nocturnal Poisening' be-; ver-; ent- schreiben. Leute, die da mehr Ahnung von undergroundigem haben, könnten da wohl mehr und passendere Referenzen aus dem Hut zaubern.


    Auf jeden Fall sitzt hier jeder Song und fährt jeweils mit anderen irrsinnigen Ideen auf, weit weg vom üblichen Tralala und Geschrubbe. Auch deswegen kann ich seitdem nicht mehr die Patschehändchen von der Kassette lassen. Zur Abwechslung studiere ich dann seit geraumer Zeit auch die anderen Veröffentlichungen von Narbentage genauer und entdeckte da so einiges, was mir beim erst-und zweitmaligen Hören seinerzeit durch die Ohrmuscheln flutschte. Man kann sagen, dass LUCIFUGUS mich dazu verleiteten, mich wieder lustvoller mit Material aus dem Schwarzstahl-Untergrund zu beschäftigen, wobei da in den letzten Tagen und Wochen Narbentage vorrangig behandelt wurde. Da werde ich wohl noch ein wenig was zu schreiben müssen.
    Aber 'Aphel' von LUCIFUGUS wird wohl mein absoluter Fave aus deren Katalog bleiben! Wahnsinnig geil!


    Die MC ist auf 66 Einheiten limitiert, handnummeriert und kommt mit Textblatt. 4€ sind für den gierig-sabbernden Freund entrückt-harter Mucke da wohl bestens angelegt. Insgeheim hoffe ich ja, dass dieses fast 30minütige Wunderwerk noch in anderer Form aufgelegt wird, aber da steckt man ja nicht drin.
    Aaaaaaaaaaaaaaargh!!!


    [Blockierte Grafik: https://a4-images.myspacecdn.com/images04/6/cd51c8ae4a974c5c88715a4e72b12d43/300x300.jpg

    Auf der Facebook-Seite von Narbentage Produktionen heißt es wie folgt zu 'Aphel':


    " 'Aphel', 2001 aufgenommen aber bisher nie veröffentlicht, erblickte gestern über Narbentage als Tape (Lim. 66) das Licht der Öffentlichkeit. Enthalten sind 5 Black Metal Lieder und ein Akustik Stück.
    Die Idee zu Lucifugus kam Alex Ithymia (Hermann) im Jahre 2000. Ein Freund, Gaston Latz, hatte 1999 mehrere Texte aus dem Cthulhu Mythos verfasst, die Alex vertonen wollte. Da diese Thematik nicht zu seinem Soloprojekt Eisenfaust passte, wurde Lucifugus ins Leben gerufen. Nach den Aufnahmen zum dritten Eisenfaust Demo wurden neue Lieder geschrieben, die schließlich im Sommer 2001 innerhalb von 2 Tagen im Schimmel-Bunker (Proberaum in Saarbrücken) aufgenommen wurden. Kurze Zeit danach wandte Ithymia sich vom Black Metal ab und Eisenfaust und Lucifugus wurden ad acta gelegt und das Demo blieb unveröffentlicht. Danach war Alex in Bands anderer Genres wie Nihil Obstat, Mental Decay oder The Razorquillz (noch aktiv) unterwegs. Erst 2012 kehrte er mit der Gründung von Sunshine & Lollipops zum Black Metal zurück.
    "

    Saartanische Grüsse :P
    Markus a.k.a. Snick

    Einmal editiert, zuletzt von MLSnick ()