Phonokabel - was muss man wissen?

  • Hallo,


    was gibt es Wissenswertes zum Phonokabel?


    Bei manchen Drehern wird das Kabel separat angesteckt, bei anderen ist es durchgehend und bei wieder anderen nicht steckbar aber auch nicht durchgehend (sondern irgendwo verlötet).


    Was sind die Vor und Nachteile der Prinzipien und ab wann lohnt sich die Um- oder Aufrüstung?


    Was muss man für ein vernünftiges Kabel ausgeben und kann man das nicht selber konfektionieren? Mikrofonkabel mit 100pF/meter gibt es für kleines Geld, aber geht das? Wo gibt es den Stecker?



    Viele Fragen, vielleicht fühlen sich ein paar Kollegen berufen?



    Meinen Dank im Voraus!



    Steffen

  • Mei, Steffen, das ist zum Teil auch 'ne Philosophie-Frage. Beispiel: Nehmen wir mal an, wir führen ein AT312EP (T4P-MC-System mit wechselbarem Einschub) am T4P-Halbzolladapter am ULM-Adapter eines Dual CS622 - dann wären das für meinen Geschmack schon reichlich viele Kontaktübergänge. An so einem Gerät würd ich jetzt nicht auch noch zusätzlich ein Cinch-Terminal am Heck anbringen, statt intern gesteckte oder fest verlötete Phono-Kabel zu verwenden - falls doch, wär ich dann allerdings sehr geneigt, zumindest den Kurzschließer zu überspringen... Kurzum: Ich denke, da ist wie so oft ein guter Kompromiss gefragt. Direkte Durchverkabelung bis zu den Cinch-Steckern macht meines Erachtens meist keinen allzu großen Sinn, weil's nicht so arg viele Kabel gibt, die sich zugleich intern als Tonarmkabel wie extern als Phono-Kabel gut eignen würden - aber mit einem Übergang von einem in einen anderen Kabeltypen kann man meines Erachtens noch ganz ausgezeichnet leben...


    Allerdings hat ein Cinch-Terminal freilich generell den Vorteil, dass man dann auch Kabel verschiedener Kapazität zur Tonabnehmeranpassung heranziehen kann.


    Grüße aus München!


    Manfred / lini

  • Ich steh`mittlerweile auf durchverkabelte Arme. Das ständige zaudern, ob's vielleicht doch noch ein Kabel besseres Kabel gibt ist damit ad acta gelegt. Das ist auch gleichzeitig der Nachteil, da der Spieltrieb in dieser Richtung nicht mehr befriedigt wird.

    Viele Grüße


    Jörg


    Ich höre damit und meine kleine Plattensammlung seht ihr bei DISCOGS.



  • Hallo Steffen,


    ich wuerde die Flexibilitaet am Headshell beibehalten und (sofern Du einen DUAL hast) den "Kurzschliesser" komplett umgehen; die Tonarmdraehte werden dann direkt an ein im Chassis einzubauendes Anschlusstermal geloetet: Dann hast Du die Moeglichkeit eines schnellen Tonabnehmerwechsels und kannst mit unterschiedlichen Phonokabeln "spielen" ;)


    Und warum das Ganze? Die Uebergangswiderstaende mit vielleicht 1...3mOhm bei vergoldeten/versilberten Kontakten ist vergleichsweise klein gegenueber einer "Durchverkabelung mit kleinem Leiterquerschnitt" :)


    Gruss Stefan

    Malerei verwandelt den Raum in Zeit,
    Musik die Zeit im Raum :)

  • Hallo Steffen,


    ich habe inzwischen so um die 15 Arme durchverkabelt: Yota, Mayware, diverse Jelcos und Derivate, Audio Technica, SME IV u.a. Ich habe dazu meistens die vorkonfektionierten Sets von Mario Grötzinger genommen und klanglich sehr gute Erfahrungen gemacht. Der Preis liegt bei etwa 70 Euro incl. Steckern und der klangliche Gewinn gegenüber der Version mit diversen Löt- und Steckkontakten ist in der Regel erheblich. Sofern es sich um Arme mit Wechselheadshell nach SME-Standard handelte, habe ich der Flexibilität wegen die Verkabelung im Arm am Headshellkontakt enden lassen; beim SME IV geht es allerdings vom TA-Steckkontakt bis zum Stecker, der in den Phonopre kommt.


    Das Kabel von Mario kann ich übrigens auch empfehlen, wenn Du nur bis zum Terminal am Gehäuse gehen willst. Von da ab eignet sich m.E. sehr gut das vdH 502, das preislich bei 40 Euro pro Stereometer liegt. Bei alten Duals habe ich dieses auch schon mal genommen und es am internen Terminal angelötet, ohne den Kurzschließer übersprungen zu haben; insgesamt käme für mich bei den Steidinger-Geräten keine Durchverkabelung in Frage, da das Zerlegen und Zusammenbauen des Arms m.E. mit zu vielen Unwägbarkeiten verbunden wäre.


    Wenn Du Hilfe benötigen solltest, kannst Du Dich gerne an mich weden.


    Gruß


    Andreas

  • Hallo.


    Bei Kabeln kann ein Wert von 100pF/m eventuell schon zu viel sein. (es kommt natürlich auf die Länge und die tatsächliche Gesamtkapazität an)


    Bei Koaxkabeln und ihrem Wellenwiderstand (zugeschriebener Ohm-Wert) gibt es einen direken Zusammenhang zwischen C' (Kapazität pro Länge), L' (Induktivität pro Länge) und jenem Wellenwiderstand.
    Man kann sagen, daß der pF/m Wert umso niedriger ist, je höher der Wellenwiderstand ist.
    In Bezug auf (längere) Phono-Leitungen insbesondere für MM-Betrieb ist deshalb ein RG-62 (93ohm, 42pF/m) interessant.


    Gruss,
    Dieter.

    "Ich liebe den Geruch von Napalm am Morgen... ", Colonel Kilgore alias Robert Duvall, aus "Apocalypse Now", Francis Ford Coppola, USA 1979.


    Da LiTe is out 4ever - please stand by! ;)F.A.T. BESTELLTHREAD