Hallo Chris,
ich habe bei einen Bekannten eine Sato Installation gehört. Die größeren WE-Hörner kenne ich nur von der High-End-Messe in München. Ein Funktion One System habe ich bei einen Live Konzert gehört. Selber habe ich auch ein selbstgebautes, aktives 3-Weg Frontloaded Horn mit BMS-Treibern. Ein generelles Problem sehe ich in der Vergleichbarkeit von Höreindrücken. Wirklich gut kennt man doch eigentlich nur sein eigenes Setup. Mit eigener Software. Höhreindrücke lassen sich schlecht konservieren und jeder vergleicht doch mit seinen eigenen inneren Maßstäben. Wirklich vergleichen kann man Systeme doch nur direkt, mit identischer Elektronik. Das Funktion One hat mir sehr gut gefallen, Stimmen werden unheimlich präsent wiedergegeben, ohne Schärfe. Meine subjektive Kritik an den Sato und WE-Installationen aber auch modernen wie Avantgarde: Wie fast alle Hornlautsprecher vergrößern sie die Abbildung auf Kinoformat (alles wird zu groß dargestellt) und Sie haben nur im optimalem Abstand eine gute Fokusierung. Interessant meine Erlebnisse der letzten Tage: Ein ACR Klipschorn mir Fostexbestückung – echt grausam. Die Höhen haben richtig wehgetan – waren zischlig, plärrig, nervig ebenso der Mittenbereich, es gab keine saubere Fokusierung. Mir ist auch richtig aufgefallen – alles ist viel zu groß, die Sänger, die Instrumente etc.. Richtig gut hingegen war der Bassbereich, eben ein Klipschorn. 2 Tage später habe ich dann die aktuellen ARD-Regiemonitore gehört: ME Geithain, 922k und 930. In Sachen Abbildungspräzison, Neutralität und Auflösung habe ich noch nichts besseres gehört. So kann das kein normaler Hornlautsprecher. Das frappierende dabei war das Frontend. Billig Sony CD-Spieler direkt in die Aktiv-Lautsprecher. Lautstärke über Fernbedienung. Das hat mich schon nachdenklich gemacht. Das Modell 922 k (auch ein Koaxsystem) war übrigens deutlich besser als das kleinere Modell 930, auch der Bass war einfach supergut. Die letzte Dynamik fehlt im Vergleich zu den guten Hornlautsprechern. Aber sonst...
Darum finde ich eben neue Entwicklungen so interessant, denn die mir bekannten Hornlautsprecher sind alle im Vergleich zu z.B. ME-Regielautsprechern, in wichtigen Teilbereichen fehlerbehaftet. Da gibt es sicher noch Entwicklungbedarf. Zu Kompressiontreibern: Sie komprimieren! Jeder Highender würde zu Kompression in seiner Elektronik aufschreien. Das Eingangssignal wird im Treiber komprimiert! Das führt zu spezifischen Verzerrungen. Das Impulsverhalten verschlechtert sich, wie man bei den Messungen von HobbiHifi z.B. immer wieder sieht. Spitzenhochtöner ohne Kompression verarbeiten Signale sauberer. Ihre Sprungantwort ist besser. Die neutralsten Hornlautsprecher die ich (vor vielen Jahren im Tonstudio) gehört habe waren die großen Westlake-Studiomonitore – meiner Meinung nach der Spagat zwischen Regiemonitor und Hornlautsprecher.
Schönen Gruß
Barnesto