Vollverstärker mit gutem Phono-Preamp (MM/MC) gesucht

  • Hallo Swen!


    Ich gratuliere Dir zu dem Mut, den Sony ES-Geräten der zweiten Generation treu zu bleiben, trotz Deiner bedauerlichen Erfahrung.


    Mein Einstieg in die anspruchsvolle Musikwiedergabe begleitete ein Sony TA-F505ES von 1994. Es war ein wirklich feines Stück Technik mit fabelhafter Anmutung. Für recht wenig Geld (ca. 250,00 EUR) bekam ich seriöse Klangqualität. Doch den Wechsel auf meinen neuen Pioneer A-A9J (ca. 900,00 EUR) werde ich nicht vergessen. Abgesehen von weniger üppigen Anschlussmöglichkeiten, ist der A9 dem F505ES in allen, wirklich allen Punkten überlegen. Ich möchte darauf verzichten, einen Aspekt hervorzuheben. (Und es ist traurig zu wissen, dass es nochmals deutlich Luft nach oben gibt.)
    Folglich möchte ich Dir den Rat geben, nutze das kleine Fiasko, um Dir einen jungen Gebrauchten zu angeln. Es liegt nahe, dass ich Dir die Pioneer-Verstärker A6/A6II und A9/A9II besonders empfehlen möchte :D


    Gruß, Marcus

  • Ich gratuliere Dir zu dem Mut, den Sony ES-Geräten der zweiten Generation treu zu bleiben, trotz Deiner bedauerlichen Erfahrung.

    Dem Gerät kann ich ja nichts vorwerfen, kenne seine persönliche Geschichte auch garnicht. Aber zumindest haptisch (mit dem Lautstärkeknebel könnte man jemanden erschlagen) und von den verwendeten Bauteilen her stimmt das Teil sehr glücklich. Außerdem sollte man natürlich immer vorsichtig sein was man da vergleicht, ein 830 wiegt z.B. 25kg und ein Blick unter die Haube verrät auch warum. Apropo Pioneer: vielleicht hat ja jemand einen A-27 günstig abzugeben :D?


    @Bernhard: ich bevorzuge einen neutralen, möglichst transparenten Verstärker weil ich denke dass die Aufnahme und die Schallwandler den Klang beeinflussen sollten - und eben nicht der Signalverstärker. Andererseits habe ich auch nichts gegen einen etwas wärmeren Grundton, ist je nach Musikgenre auch auf dauer etwas entspannter zu hören. Die Luxe aus den späten 80. dürften hier sicherlich gut passen, die Gebrauchtpreise sind meiner bescheidenen Meinung nach allerdings zu hoch. Der Sony klang zumindest mal nicht schrill oder arg höhenbetont, sondern eben "right in the middle".


    Grüße


    Swen

  • Ja - ok. Zum Pioneer A-27 kann ich nur kurz sagen (den hatte ich auch schon - gutes überholtes Exemplar), daß er auch eher ein bisschen heller klingt - sicher mit sehr viel Punch u. Power im Bass.


    Na, bin mal gespannt, wie deine Entscheidung letzlich ausfallen wird.


    BG
    Bernhard

  • Accuphase magst Du ja anscheinend nicht.

    Ich habe ein Accuphasegerät leider noch nie gehört, nur sagen mir doch relativ viele Klangbeschreibungen im Netz (z.B. im Vergleich zum Luxman) nicht zu. Ich mag das garnicht bewerten wollen, nur dürfte das ohne Probehören in den eigenen vier Wänden wohl kaum zu klären sein ;).

  • Dann würde ich bei den genannten Präferenzen auch noch große Akai aus der Zeit in den Ring werfen. Etwas satter und bei aller Neutralität etwas wärmer als die Sonys. Aber frag mich jetzt bitte nicht mehr nach Typenbezeichnungen. Wobei absolut nichts gegen die großen ES einzuwenden ist (wenn das mit den Relais gelöst ist...). An welchen LS soll der Verstärker gleich betrieben werden?


    Gruß


    Matthias


    PS: Nach einige Tagen mit dem Roksan bin ich sicher, das Ding klingt nicht flach. Für einige Anhänger von British-Hifi vielleicht ein Bisschen zu viel Leistung, zu straight und zu wenig Extraluft und Plastizität.


    PPS: Tut mir leid für Dich mit dem Sony, ich hasse sowas. Ist mir auch schon passiert.

    Einmal editiert, zuletzt von phonotools ()

  • neutralen, möglichst transparenten Verstärker weil ich denke dass die Aufnahme und die Schallwandler den Klang beeinflussen sollten


    Dann passt Accuphase. Die Luxmänner klangen damals eigentlich auch eher so, einen gealterten habe ich leider nicht gehört.



    neutralen, möglichst transparenten Verstärker weil ich denke dass die Aufnahme und die Schallwandler den Klang beeinflussen sollten - und eben nicht der Signalverstärker. Andererseits habe ich auch nichts gegen einen etwas wärmeren Grundton, ist je nach Musikgenre auch auf dauer etwas entspannter zu hören.


    Dann kannst Du die meisten älteren Verstärkern mit etwas ausgelaugten Kondensatoren oder eine Röhre nehmen. Die Wärme (= Hochtonabschwächung + K2) resultiert meistens aus dem Alterungsprozess oder halt dem Röhrensounding.


    Grüsse


    Thomas

  • Ich habe jetzt bei einem hiesigen Forenmember zugeschlagen - an dieser Stelle nochmals Danke für das Angebot.


    Bin schon gespannt und werde natürlich ausführlich berichten 8)...



    Gruß


    Swen

  • Nachdem ich nun einige Zeit mit meinem 'neuen' Verstärker verbracht habe, folgt an dieser Stelle eine kleine Rezension. Ich hoffe sie weiß zu gefallen :).


    [Blockierte Grafik: http://img37.imageshack.us/img37/9879/20120801g102670.jpgEin kleiner Usertest - Sony TA-F808ES (Part I)


    Geschichte
    Im Herbst des Jahres 1965 startete Sony offiziell eines der ältesten japanischen Hifi-Serien. Betitel mit dem Kürzel 'ES' sollten alle High-Fidelity Produkte des japanischen Elektronikkonzern hier ihren Platz finden, angefangen beim Plattenspieler bis hin zum Lautsprecher. Unglücklicherweise war bei Sony offenbar keinem so recht klar, wofür das Akronym nun eigentlich stand und so war es an den Marketingabteilung in den Prospekten mit unterschiedlichen Abkürzungen um sich zu werfen. Die Spanne reicht von "Extreme High Standards" über "Excellent Series" bis hin zu "Elevated Standards". Ähnliches Geschick bewies Sony bei der Wahl der Produkte die das Kürzel im Namen tragen durften, was zwar die Serie verwässerte, nicht jedoch ihren Erfolg (vor allem später auch in Europa) milderte.


    Es sollte übrigens der Fehler vermieden werden die ES-Serie mit der ESPRIT-Serie zu verwechseln. Letztere war ein Kind von Sony's Erfolg und sollte die Messlatte erneut etwas höher legen, musste allerdings nach nichtmal 10 Jahren aufgrund vieler Fehler (z.B. erneut schlechtes Marketing und dem Design) die Segel streichen. Damit war es wieder an der ES-Serie sämtliche High-Fidelity Produkte unter einem Banner zu vereinen.


    Der Verstärker
    Der 808 ist der letzte Vollverstärker der TA-F Produktpalette, zugleich stellt er auch Sony's internationales Flagschiff zu jener Zeit dar. Mit seinen knapp 25kg und 200Watt Dauerleistung bei 4Ohm sollte er gegen die Konkurrenz im höheren Preissegment, insbesondere dem Accuphase 305, die Stirn bieten. Wirft man einen Blick in die damaligen Magazine, so scheint Sony ihr Ziel wohl erreicht zu haben.


    Im Gegensatz zum Vorgänger, dem TA-F870ES, weist der 808 nun auch in der Endstufensektion Mos-Fet Transistoren auf. Des Weiteren spendierte Sony dem Letzten seiner Art noch ein Deckel aus dem gleichen resonanzdämpfenden Material, auf dem auch Netzteil-, Vor- und Endstufensektion ruht. Jene G-Base ist auf dem nachfolgenden Bild zu bewundern, besteht aus Sony's eigenem Materialmix (getauft Gibraltar) und hat je nach Oberflächenbeschaffenheit eine interessante Anfassqualität.


     [Blockierte Grafik: http://audio-heritage.jp/SONY-ESPRIT/amp/ta-f555esl%282%29.JPGG-Base des TA-F555ESL (Jap. Version des 808 )


    [Blockierte Grafik: http://img827.imageshack.us/img827/5244/20120801g102684.jpgTop des 808 aus 'Gibraltar'


    Bedingt durch die Dicke des Tops fällt der gesamte Verstärker höher aus als der direkte Vorgänger, schließlich mussten Front und die Holzflanken erhöht werden damit nichts absteht.


    Der Verstärker kam in zwei Farben: schwarz und champagner. Neben der Farbe unterschieden sich beide Varianten zusätzlich noch in den Holzflanken und den Farben der LEDs. Beim schwarzen Modell waren die Flanken kantig, das Holz matt und sämtliche LEDs grün, beim Modell in champagner waren die LEDs der Quellenwahl hingegen dunkeles orange und die Holzflanken abgerundet und glänzend. Abgesehen davon kostete das champagnerfarbene Modell etwas mehr ;).


    Verarbeitungsqualität und Haptik sind wirklich super, die verwendeten Komponenten des nahezu komplett diskret aufgebauten Geräts top-notch. Hier wurde nicht gespart und das sieht man auch...


    [Blockierte Grafik: http://img228.imageshack.us/img228/2316/44286806.jpgInnenleben des 808


    Kleine Details wie die zusätzlich auf der Frontklappe aufgedruckten Labels machen das Leben leichter.


     [Blockierte Grafik: http://img651.imageshack.us/img651/6047/20120801g102678.jpgAuch im stehen gut zu bedienen...

    Dem TA-F808ES folgte der TA-FA7ES. Intern völlig überarbeitet verzichtet das erste Modell der FA-Serie auf das Gibraltar Chassi (stattdessen wurde das Gehäuse stärker verstrebt) und zeigt deutlicher seinen Doppel-Mono Aufbau her. Neben dem abgespeckt Gewicht (unter 20kg) muss sich der
    TA-FA7 außerdem mit 'nur' 120Watt@4Ohm begnügen, wird aber auch aufgrund der anderen Ruhestromstrategie nicht mehr so heiß wie die Topmodelle der TA-F-Serie. Klanglich laut Meinung einiger Besitzer beider Geräte wärmer abgestimmt, fällt ein direkter Vergleich beider Boliden schwierig. Leider hat Sony bei den FA-Modellen ordentlich an der Phonosektion gespart, weshalb jene Verstärker leider aus meinem Beuteschema mussten.


    Das war's mit dem ersten Teil des Tests. Da die ganze Sache doch mehr Zeit in Anspruch nahm als ich erwartet hatte, werde ich mich erst im zweiten Teil dem Klang und natürlich auch der Phonosektion des TA-F808ES zuwenden. Bis dahin hoffe ich mal dass euch zumindest dieser erste Teil zugesagt hat :D.



    Gruß


    Swen

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  • Hallo Sven


    zu Empfehlen wäre auch ein Aaron No.1 Vollverstärker. Kann man später noch ne Endstufe dazu hängen (zusätzlicher Pre out Eingang vorhanden)


    Hatte ich mal mit zusätzlicher No.3 Endstufe (Vollverstärker Endstufe auf Mittel-Hochtonbereich, No.3 für den Bassbereich).


    Klanglich war das Super. Allein der No.1 Vollvestärker war der Hammer.Hat zwar kein Phono,aber ein Kl. Phoo Pre dürfte da wohl kein Problem sein


    Wäre ne Überlegung wert


    Grüsse
    Michael

  • Hallo Swen, meinen Glückwunsch zu dem tollen Teil. Gefällt mir richtig gut. Sind die Bilder von dir :huh:

    Danke, bin wirklich zufrieden mit dem Verstärker. Die meisten Bilder sind tatsächlich von mir (im letzten Post alle die nichts vom Innenleben zeigen), leider hab ich vorm Verstärker kaum Platz mit meinem Equipment zu hantieren und es mangelt an der passenden Brennweite, dennoch denke ich man bekommt einen guten Eindruck vermittelt.


    Nun dann mal weiter im Programm :D...


    [Blockierte Grafik: http://img832.imageshack.us/img832/1666/20120801g102669.jpgEin kleiner Usertest - Sony TA-F808ES (Part II)


    Vor- & Nachteile
    Neben den klanglichen Eigenschaften eines Verstärker sind sicherlich auch andere Qualitäten von Belang, zumindest fallen mir einige Dinge ein die ich gerne bei einem Verstärker sehen würde. Optik und Haptik haben zwar keine Auswirkungen auf die Schallproduktion, umschmeicheln jedoch Hände und Augen. In dieser Kategorie sammelt der Verstärker fleißig Punkte. Angefangen beim gummigelagerten Einschaltknopf, dem unterschiedlichen Oberflächenfinish der Quellwahl-Tasten, hin zum satten Gefühl beim herunterklappen der Frontblende.


    Auch an die Wartbarkeit wurde gedacht. Die Endstufentransistoren sind über eine Klappe am Boden schnell und leicht zu erreichen, die einzelnen Platinen haben ein gutes Layout und sind leicht auszubauen, die Potis zum Einstellen des Ruhestroms sind wie die Pins an denen gemessen werden kann mit bedacht plaziert worden, kurzum dürfte es in den meisten Fällen nicht notwendig sein das halbe Gerät auseinander zu nehmen, nur um ein paar Kontakte zu säubern oder einen Widerstand auszuwechseln.


    Wie zuvor bereits erwähnt ist der Verstärker größtenteils diskret mit hochwertigen Komponenten aufgebaut (ELNA for Audio Caps, Nichicon Gold Tune Series, Alps, ...), lediglich bedingt durch die Fernbedienbarkeit (seit dem 870) finden sich einige ICs im Gerät. Hier kommt dann auch der erste Kritikpunkt zum tragen: der gekapselte motorgetriebene Quellwähler. Für diesen gibt es schon lange keinen Ersatz mehr und sollte es zu Kontaktproblemen kommen... viel Spaß :P. Es ist wohl nicht unmöglichen diesen zu reparieren, mit guter Wartbarkeit hat es dann allerdings nichts mehr zu tun.


    Neben dem Source Direct schalter, mit der die Platine (samt Schalter und Potis) zur Klangregelung umgangen werden kann, bietet der Verstärker zusätzlich die Möglichkeit zwischen Adapter und Direct Input zu wählen. Während erstgenannte Option das Anschließen eines externen EQ erlaubt, wird mit Letzterer der Quellwähler (nebst Klangregelung) komplett umgangen. Ob dies den Klang positiv beeinflusst habe ich noch nicht getestet, es ist allerdings ein Quick-Fix für einen problembehafteten Quellwähler.


    Bedingt durch Sony's angewandter Ruhestromphilosophie kann der Verstärker auch sehr heiß werden, ganz unabhängig davon ob er nun gefordert wird oder lediglich "vor sich hin idled". Glücklicherweise kann ich jene vielgetätige Äußerung in meinem Fall nicht bestätigen, muss aber auch zugeben das mein 808 absolut frei steht und somit viel Raum zum atmen hat.


    Nochwas zum Kopfhörerausgang: ich weiß leider nicht wie hoch der Ausgangswiderstand des Anschlusses ist und wie stark dadurch der Frequenzgang negativ beeinflusst wird, als kopfhörer-affiner Mensch war ich bei Verwendung hochohmiger Treiber (Impendanz 600+ Ohm) indes mehr als zufrieden mit dem was ich gehört habe.

    Der Klang


     [Blockierte Grafik: http://img819.imageshack.us/img819/4267/44710570.jpgSeitenprofil (super Foto von Forenmember)


    Ich war doch etwas überrascht als ich den TA-F808ES das erste mal hören durfte. Zwar besitzt er die positiven Attribute des 730 (siehe meine älteren Post in diesem Thread), nach der kurzen Zeit die ich mit seinem kleinen (älteren) Bruder habe verbringen dürfen wurde ich allerdings das Gefühl nicht los, dass der 808 doch etwas wärmer klingt. Vielleicht liegt dieser Eindruck aber auch nur in der Tatsache begründet, dass der 808 in allen Lebenslagen völlig unbeeindruckt klingt - Leistungreserven hat der Gute reichlich. Bei meinen ASW Cantius IV geht es mit dem Lautstärkeregel auf 10 Uhr jedenfalls verdammt laut und druckvoll zu :D.


    Apropo laut: auch in leisen Lebenslagen verliert der 808 nicht im Übermaß an Klangvolumen. Damit meine ich insbesondere dass der Bass in Relation zum Mitten- und Hochtonbereich nicht übermäßig einbüßt, wenn ich die Lautstärke zurück fahre. Bei vielen anderen Verstärkern gewann ich zumindest den subjektiven Eindruck, dass es hier nicht linear zugeht.


    Der Bass hat stets ordentlich Punch ohne dass es den Instrumenten untenrum an Textur- bzw. Kontur mangelt. Es klingt nichts matschig was laut Mastering auch nicht matschig klingen soll. Die Leistung und der doppelt so hohe Dämpfungsfaktor (Vergleich 730) zahlen sich beim Zähmen der Membranen demnach voll aus. Es macht wirklich Spaß bassstarken Instrumenten zu lauschen, auch wenn man mitten in der Nacht niemanden aufwecken will.


    Trotz der guten Basspräsenz würde ich den 808 nicht als warm bezeichnen, er klingt eher typisch japanisch ohne aufdringlich analytisch zu werden - falls das irgendwie Sinn ergibt 8|. Vielleicht mag es dem Ein oder Anderen mit hoch auflösenden Boxen bereits "too much" sein, denn der 808 seperiert meines Erachtens sehr gut und bietet einen tollen Einblick in die Musik, wer aber auf viel smoothness steht ist bei dieser eher klaren Soundsignatur wohlmöglich fehl am Platz. Ich mag das allerdings und finde dass der 808 auch 'lush' klingende Frauenstimmen super meistert. Alles in allem würde ich den Sony als druckvollen, aber dennoch sehr neutralen Vollverstärker bezeichnen.


    Übrigens läd auch der TA-F808ES zum Lauthören ein. Im direkten Vergleich mit einem recht teuren AV-Receiver und meinem Onkyo mag der 808 einfach nicht unangenehm klingen wollen, auch wenn die gewählte Lautstärke auf dauer sicherlich nicht gesund für die Ohren ist. Ob dies nun an der Verzerrungsarmut bei der gefahrenen Leistung liegt kann ich nicht sagen, ein Test mit mehreren Leuten hat diesen Effekt aber bestätigt.


    Die Phonosektion


     [Blockierte Grafik: http://img546.imageshack.us/img546/2673/20120801g102663.jpgQuellenwahl und Source Direct Taster


    Dieser Teil des Test fällt mir persönlich am schwierigsten, nicht zuletzt da mir die Vergleichsmöglichkeiten fehlen. Meine größte Sorge den TA nicht korrekt abzuschließen, hat sich im Falle des Ortofon MC25 glücklicherweise nicht bestätigt. Zumindest vermisse ich weder etwas in den tiefen, noch in den hohen Frequenz und ich muss mich subjektiv auch nicht mit zurückhaltenden Mitten zufrieden geben. Der Eindruck gegenüber einer CD lässt mich mit einem Lächeln zurück und das Gefühl es gäbe zu wenig oder viel Bass bzw. Höhen kam bisher nicht auf. Der Sound ist klarer als beim zuvor verwendeten Technics SU7700 und lässt vorerst keine Upgradewünsche aufkommen. Ich vermisse lediglich umfangreichere Einstellmöglichkeiten und damit auch Raum für Experimente, weshalb auf kurz oder lang ein externen Phonopre her muss.


    Auf der Suche nach dem richten Vollverstärker fand ich im Netz immer wieder Test die zwar die Phonosektion des 808 positiv nannten, nie jedoch einen Vergleich mit bekannten Phonopres in unterschiedlichen Preisregionen wagten. Es kostete mich doch reichlich Zeit bis ich schließlich einen Interessanten Uservergleich in einem deutschsprachigen Forum fand. Hier wurde die Güte des Phonoanschlusses mit dem SUPA von Hormann Audio verglichen - zumindest für MM Tonabnehmer. Zwar keine wirklich umfassenden weiteren Informationen aber immerhin etwas, genug um mich neugierig zu machen! Und in Kombination mit dem MC25 bin ich auch wirklich zufrieden, denn mit einer Ausgangsspannung von 0,5mV trötet es ähnlich Laut aus den Boxen wie mit dem Line-Out des CDP. Dies war beim Virgo nicht der Fall und es war schon etwas nervig stets am Lautstärkeknebel nachzuregulieren...oder es zu vergessen und den Schädel weggesprengt zu bekommen (danach ist man zumindest richtig wach) :D.



    Fazit


     [Blockierte Grafik: http://img717.imageshack.us/img717/6906/81633711.jpgAuch ein schöner Rücken kann entzücken...


    Hiermit ist es nun Zeit ein paar abschließende Worte zu finden. Da ich eigentlich alles Wichtige über die Vorzüge und Nachteile des Verstärkers gesagt habe bleibt eigentlich nur loszuwerden, dass ich doch über den Verhältnismäßig geringen Preis dieser Modellserie überrascht bin. Liegt es lediglich daran dass nicht Luxmann oder Accuphase neben dem Typenschild steht? Die Preise ziehen zwar langsam mehr und mehr an, gerade weil die ES und ESPRIT Produktpalette im Netz mehr und mehr Erwähnung findet, gemessen am Gesamtpaket sind sie zweifelslos aber immer noch recht günstig. Die schwarzen Modelle sind außerdem häufiger auf dem Gebrauchtmarkt vertreten und daruch günstiger zu haben - den Ein oder Anderen Schnapperl habe ich schon zu Gesicht bekommen.



    Das war's - ich geh' dann mal wieder Musik hören :D...
    [Blockierte Grafik: http://img21.imageshack.us/img21/1406/20120801g102686.jpg]


    Ich hoffe dieser kleine Test hat gefallen und tut dem Verstärker Rechnung. Falls jemand einen Fehler gefunden oder irgendwas auszusetzen hat: ich bin für konstruktive Kritik immer offen.



    Gruß ans Board und Danke für die Entscheidungshilfe


    Swen

  • hallo allerseits,


    als vorbesitzer des beschriebenen verstärkers geb ich mal meinen senf dazu.
    zuerst bin ich erfreut zu lesen, das du den dicken magst und hier so eine detalierte beschreibung eingestellt hast.
    offenbar passt er sehr gut zu deinen lautsprechern. fein.


    hervorheben möchte ich hier noch den "direct in" - eingang.
    ich habe platte per trigon-advance und später per phonogen-vorstufe von robert graetke (analog tube audio) am "direct in" serviert.
    das gab einen deutlich hörbaren fortschritt ! (auch bei cd ...)


    also, swen, meine empfehlung, wenn du wieder ein paar euros investieren kannst, - eine externe phonostufe!
    leih dir doch mal eine aus und teste.
    es ist schön zu lesen, das du ein mc25 zu vollen zufriedenheit mit der verstärkereigenen phonostufe hören kannst, doch da geht deutlich mehr.
    :D :D :D


    freundlichst - frank


  • es ist schön zu lesen, das du ein mc25 zu vollen zufriedenheit mit der verstärkereigenen phonostufe hören kannst, doch da geht deutlich mehr.

    Das freut mich zu hören :D. Wenn es die Finanzen und die Zeit hergibt werde ich mich wohl auch einer DIY Lösung zuwenden, einige Favoriten und die dazugehörigen Bezugsquellen habe ich schonmal ausgekundschaftet 8).


    Gruß


    Swen

  • du hast den klaren vorteil des fachwissens und der fähigkeiten, gesegneter, du ...


    frisch ans werk!
    es wird sich lohnen.
    bei mir wars die ATA-röhrenvorstufe, die die sonne aufgehen ließ.
    röhre und trotzdem angenehm neutral und mächtig auf zack.
    also auch dem glaskolben mal ne chance geben.
    was hast du denn im auge?

  • Fachwissen ist in meinem Fall sicherlich ein wenig zu weit ausgeholt, ich denke man sollte aber schon ein gewisses Verständnis mitbringen und idealerweise mal einen Lötkolben aus der Nähe gesehen haben :D.


    Akut im Auge - bitte nicht wörtlich nehmen, das wäre wohl sehr schmerzhaft - habe ich übrigens das Phonomopped mk2b. Der Preis für den Bausatz ohne Gehäuse ist recht verlockend und da ich den Ringerntrafo samt dazugehörigen Geraffel eh gerne in ein seperates Gehäuse stecken würde, ziehe ich hier wohl auch eine selbstgewählte Außenhülle vor. Aber diese Entscheidung gilt es nicht sofort zu fällen, wie gesagt ich kann entspannt Musik hören ohne gleich Losheulen zu müssen, weil ich das Gefühl habe es mangelt mir gerade an irgendwas.


    Gruß


    Swen

  • Zitat

    PS: Nach einige Tagen mit dem Roksan bin ich sicher, das Ding klingt
    nicht flach. Für einige Anhänger von British-Hifi vielleicht ein
    Bisschen zu viel Leistung, zu straight und zu wenig Extraluft und
    Plastizität.

    Das klingt einfach superb wenn ich mal anmerken darf. Von wegen flach, im Gegenteil: excelltente Tiefenstaffellung.


    Zu viel Leistung ?? :D Sehr amüsant.


    Aber noch amüsanter die Ironie

    Zitat

    und zu wenig Extraluft und
    Plastizität

    Wie gut daß wir alle verschieden sind. Es soll ja Menschen geben, die auf alkoholfreies Bier schwören und froh sind, dass Syphonic Line regelmäßig Upgrade Funktionen anbietet. Umsonst ? Denkste: komm grad vom Domina Studio, habe mich grad gegen Geld peitschen lassen und würde gerne Geld spenden, da die Erblast Kummer bereitet.


    Deutschland was geschieht mit Dir ?