Anzugsmoment bei Halbzoll-Abtastern

  • Zum Anzugsmoment der Schrauben. Ich habe die Erfahrung gemacht, dass insbesondere Systeme mit einem Kunststoff-Korpus angenehmer spielen, wenn man die Schrauben gerade so weit anzieht, dass sich das System nicht mehr bewegen kann. Ein Anknallen hat dagegen oftmals zu einer - sagen wir mal - unsauberen und angestrenkt wirkenden Wiedergabe geführt. Der musikalische Fluss ging irgendwie verloren.


    Habt ihr jetzt die Schrauben beim Pi stärker oder weniger stark angezogen?


    Gruß,


    Thorsten

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  • Hallo!


    Da hat wohl eine Verwechslung stattgefunden. Das Pi war top eingestellt, das Ti letztes Wochenende noch nicht ganz. Aus diesem Grund kam es ja zu diesen ambivalenten Höreindrücken...
    Ich würde mal vermuten, daß Tom eine kleine Winzigkeit weniger fest angezogen hat, weil der musikalische Fluß dann wieder da war; du siehst, es geht genau in die Richtung deiner eigenen Hörerfahrung.
    Tom kann hierzu bestimmt noch sehr viel mehr sagen, als ich es jetzt vermag.



    Gruß


    Dirk

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    AAA-Mitglied

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  • Moin zusammen, Thorsten,


    Die Systeme habe ich drei Tage vor unserer ersten Hörsitzung unter den Armen getauscht.
    Das EMT TI habe ich eingerichtet und es spielte auch aus dem Stand heraus schon recht gut.
    Danach habe ich mich dem PI gewidmet und um es ein wenig einzuspielen - dieses eben auch dann drei Tage gehört und feinjustiert.
    Es ist nicht angeknallt, eben nach Gehör angezogen. Das muss man mit verschiedenen Anzugsmomenten versuchen, welcher nun richtig ist - das kann man nicht pauschalieren.
    Aus der Erfahrung führt zu locker ebenso wie auch zu feste zu keinem optimalen Ergebnis.



    Das TI habe ich bis zu unserer Hörsitzung vernachlässigt, jedoch viel mir beim Vergleich auf, dass das EMT TI unter seinen Möglichkeiten spielte.
    Daher habe ich am Tag danach mir das TI noch einmal vorgenommen.
    Geometrisch war alles Top, lediglich hat am TA der Anzugsmoment nicht ganz gestimmt.
    Es spielte zwar sehr luftig, doch fehlte ein wenig Grundton und Fluss.
    Ein bruchteil mehr Anzugsmoment am Headshell brachte hier alles wieder ins Lot.


    Als "Der_Tom" zum reinhören kam, war die Justage bereits abgeschlossen und das TI spielte wie es soll.
    Sein Eindruck viel entsprechend aus.
    Ebenso ging Dirk auf den Unterschied kurz ein, auch gehe ich mit seinen Eindrücken konform.


    Analoge Grüße,
    Tom

  • Hi Tom.


    Aus der Erfahrung führt zu locker ebenso wie auch zu feste zu keinem optimalen Ergebnis.


    Schon klar. Wackeln sollte es nicht, und nach fest kommt in der Regel wieder ab. ;)


    Deiner Aussage bzgl. des gehörmäßigen Ermittelns des optimalen Anzugsmoments stimme ich absolut zu.


    Gruß,


    Thorsten

  • A propos Anzugsmoment: hat schon mal jemand ähnliche, klangwirksame Erfahrungen bei Systemen mit Bajonett-Anschluss gemacht? Ein SPU, ein FR, eine EMT Tondose, was weiß ich, kann man ja auch 'anknallen' oder nicht.

    Viele Grüsse,
    Mario


    It is good taste, and good taste alone, that possesses the power to sterilize and is always the first handicap to any creative functioning. (Salvador Dali)

  • A propos Anzugsmoment: hat schon mal jemand ähnliche, klangwirksame Erfahrungen bei Systemen mit Bajonett-Anschluss gemacht? Ein SPU, ein FR, eine EMT Tondose, was weiß ich, kann man ja auch 'anknallen' oder nicht.



    Oder den Gedanken weitergeführt , denke da so an einen Phantom , Thorens usw

    Einmal editiert, zuletzt von Goodnews ()

  • Hi Mario,


    die meisten Bajonett-Verschlüsse, die ich kenne, haben eine Nut mit einer Steigung in axialer Richtung, in der ein Pin geführt ist. Am Ende der Steigung gibt es dann noch eine kleine Mulde zur Verrastung. Insofern dürfte das Anzugsmoment hier recht definiert sein. Hinzu kommt, dass ein Bajonett-Verschluss kreisförmig ist und sich das Anzugsmoment somit recht gleichmäßig über den gesamten Umfang verteilt. Es kommt also eher weniger zu Verwindungen eines Gehäuses beim starken Anziehen des Bajonett-Verschlusses. Ähnlich ist das bei einem umlaufenden Gewinde.


    1/2-Zoll-Anschlüsse arbeiten aber mit zwei beabstandeten Schrauben. Hier kann es dann schon deutlich leichter zu Verwindungen des Tonabnehmergehäuses kommen. Zudem kann es leicht passieren, dass beide Schrauben mit unterschiedlichem Drehmoment angezogen werden.


    Gruß,


    Thorsten

  • denke da so an einen Phantom , Thorens usw


    Beim Phantom ist es ja eine Gewindehülse, mit der das Tonarmrohr befestigt wird. Wie erwähnt, kommt es hier beim Anknallen eher nicht zu Verwindungen im Tonarmrohr oder der Hülse. Ich würde das Rohr aber trotzdem nicht anknallen. Handfest genügt hier vollkommen, zumal beim Phantom der Flansch des Tonarmrohres und der innere Kontaktzylinder, über den der Flansch gestülpt wird, sehr lang sind, und damit eine sehr gute radiale Führung gewährleistest ist, die sich praktisch unabhängig vom Anzugsmoment der Gewindehülse ergibt.


    Gruß,


    Thorsten

    Einmal editiert, zuletzt von dtp ()

  • Moin zusammen,



    auch ein SPU ist im Gehäuse mit zwei Schrauben befestigt oder der EMT Generator ist in der Tondose ja auch festgeschraubt, sprich da gibt es eine 1/2" Befestigung dirn.



    Im EMT TI Thread habe ich ein Bild von einer Tondose eingestellt:



    analog-forum.de/wbboard/gallery/index.php?image/61172/



    Also auch hier gibt es Ansätze... ;)



    Bajonett-Verschlüsse, da sollte unterm Strich eine feste schlüssige Verbindung stattfinden.



    Analoge Grüße,
    Tom

    2 Mal editiert, zuletzt von Tom ()

  • 1/2-Zoll-Anschlüsse arbeiten aber mit zwei beabstandeten Schrauben. Hier kann es dann schon deutlich leichter zu Verwindungen des Tonabnehmergehäuses kommen. Zudem kann es leicht passieren, dass beide Schrauben mit unterschiedlichem Drehmoment angezogen werden.



    Nun Thorsten, die Verwindung des TA Gehäuse ist sicherlich ein Kernpunkt.
    Es gibt kleine Drehmomentschraubendreher - WBT hat so was z.B. auch im Programm, auch wenn sie selber keine bauen... ;)
    Aber damit kommt man unterm Strich auch nur in den Bereich der Annäherung.
    Ums hören - unter der Berücksichtigung beider Anzugsmomente - kommt man nicht drumherum.
    Und ja, die Headshellschrauben sind unterm Strich nicht die einzigsten Schrauben an einem Dreher.


    Analoge Grüße,
    Tom

  • Mal ne Frage,
    gibt es eigentlich überhaupt irgendeinen Hersteller, welcher ein Anzugsdrehmoment für den Einbau der Systeme vorgibt?
    Also ich kenne keinen.......

    Liebe Grüße
    Matthias

  • Es gibt kleine Drehmomentschraubendreher - WBT hat so was z.B. auch im Programm, auch wenn sie selber keine bauen... ;)
    Aber damit kommt man unterm Strich auch nur in den Bereich der Annäherung.


    Den Drehmomentschraubendreher finde ich insofern interessant, als damit die gefundenen Kraftschlüsse _wiederholbar_ sind. Oder etwa doch nicht?

    Gruß, Roman
    LiTe Phono
    Gleichzeitig findet Meredith Hesketh-Fortescue auf einer Kutschfahrt mit Jasper Fetherston von Middle Fritham nach North Cothelstone Hall in Thrumpton Castle den Schlips aus Nether Addlethorpe. (Loriot)

  • Zitat

    gibt es eigentlich überhaupt irgendeinen Hersteller, welcher ein Anzugsdrehmoment für den Einbau der Systeme vorgibt?


    Linn - nach fest kommt lose... ;)


    Die Linn-Philosophie besagt ja so fest wie irgend geht.
    Ob das der Weißheit letzter Schluss ist sie mal dahingestellt.


    Wie fest eine Schraube angezogen werden muss, damit sie sich während des Betriebes nicht löst, dazu gibt es Studien - die wiederum besagen das der Moment fas an der Bruchgrenze liegt.
    Hat z.B. ein Stuttgarter Autobauer herausgefunden.


    Analoge Grüße
    Tom

    Einmal editiert, zuletzt von Tom ()


  • Den Drehmomentschraubendreher finde ich insofern interessant, als damit die gefundenen Kraftschlüsse _wiederholbar_ sind.


    Moin Roman,


    das sicherlich, nur in dem Fall traue ich da lieber meinen Ohren und meinem Handgefühl.
    Das wird sich diesbezüglich nicht pauschalieren lassen.


    Analoge Grüße
    Tom

  • Na ja
    und der Preis für den Drehmomentschlüssel mit 245$ ist ja auch eine Hausnummer ;(


    Gruß
    Detlef

    Manche blasen auf einem Kamm und meinen die Berliner Philharmoniker spielen zu hören! (Frei nach Konfuzius)

  • Na ja
    und der Preis für den Drehmomentschlüssel mit 245$ ist ja auch eine Hausnummer ;(


    Gruß
    Detlef


    Hallo Detlef,


    das ist allerdings heftig. Wenn ich mich recht erinnere hatte ich für meinen vor ca. 8 Jahren mal um die 80 Euro gezahlt. Fand' ich damals auch schon heftig.


    Gruß,
    Jochen

    Feickert Venti m. Linear, AS Aquilar, AS Archon

  • Hallo Tom... :thumbup:


    Ich lese bezgl. "Anzugsdrehmoment" nun schon die ganze Zeit mit und kann das einfach nicht so recht glauben... :S


    Ist das nun ein vorteilhafter Justageparameter, oder die mimosige Crux an einer durchgestylten High-End-Anlage ?


    Mir ist diesbezgl. mit all den Drehern meiner (Lower)Class noch nie ein Unterschied bewußt geworden/aufgefallen. Über meine alten DUALS mit TK-Adapter und/oder ULM-Systemen brauchen wir da ja gar nicht zu reden, aber für THORENS-Tonarme wie den TP 16 MkIII oder den TP 90 würde mich das schon interessieren !?


    Hast Du den Effekt also auch bei gewöhnlichen Einstiegsdrehern und entsprechenden Systemen festgestellt, oder wird das erst ab einer gewissen "Klasse" aufspürbar ?


    Mit welchem bekannten anderen Einfluß würdest Du das von der Größenordnung her gleichsetzen ?


    Gibt es irgendeine hilfreiche Systematik Gehäuseabhängig o.ä. ... wie Thorsten oben z.B. schrieb zu Kunststoffgehäusen ?


    Nach dem Fein-Justieren im zum Schluß "schwerbeweglichen" Zustand, bekommen die Systemschräublis bei mir immer noch leicht Einen obendrauf, damit das System sich beim Angreifen nicht wieder verschieben kann.


    Deine bestens beleumundete Kompetenz in allen Ehren, ABER... ich möchte keine sinnlose Erprobungs-Odysse starten... :whistling:


    Grüße vom flachen Niederrhein
    Dualese "alias" F J S
    [Franz Johann ohne Bindestrich]

    [align=center]"Rillen" ist keine Wurzel der Demokratie... :thumbdown:

    Einmal editiert, zuletzt von Dualese ()

  • Was haltet ihr denn hier von? Klick!


    [Blockierte Grafik: http://www.slotfun.de/images/product_images/popup_images/SC5046_1.jpg]


    Allerdings gibt es keine Inbus-Größe 2.0. Bei eBay werden diese Drehmomentschlüssel auch angeboten. Der Beschreibung nach sollen die Bits austauschbar sein.


    Der Schlüssel erlaubt die reproduzierbare Einstellung eines einmal gefundenen, optimalen Drehmoments. Eigentlich eine feine Sache.


    Hat von Euch jemand Erfahrungen mit einem derartigen Drehmomentschlüssel?


    Gruß,


    Thorsten

    Einmal editiert, zuletzt von dtp ()

  • Hallo Zusammen,


    ich vertraue da dem Drehmomentschlüssel an meinem rechten Unterarm.... :whistling:


    Achja, nach fest kommt bei uns kaputt... aber das ist dann auch irgenwie lose... :D

    Beste Grüße


    Thomas