Klein Hummel OX - Selbstbau...macht sinn???

  • Hallo,


    als ein Neuling hier im Forum, wollte ich mich als ein großer Fan des K+H Hauses vorstellen. Ich besitze drei Stück Telewatt v112 Röhrenamps, dazu leider nur ein Stück Studiomonitor Telewatt LB88. Ich bin seit einiger Zeit auf der Suche nach zwei Lautsprechern die meine Telefunken TL90 ersetzen sollten, dabei kam ich auf die Idee mir ein Paar K+H Boxen als den guten alten Zeiten zu besorgen wo man ausschließlich mit Röhren hörte :) Das Pärchen würde dann sowohl im Stereo als auch im Heimkino ihre Dienste leisten. Den einzelnen LB88 würde ich dann als einen in meinen Augen (und Ohren) sehr hochwertigen Centerlautsprecher einsetzen. Mir wurde bereits ein Paar SL98 für ca. 500 euro angeboten, leider finde ich über dem Klang der SL98 nicht viel online, Probehören kommt momentan nicht in Frage.
    Da ich aber komplette Dokumentation zum OX gefunden habe, konnte ich feststellen daß die Boxen eigentlich relativ einfach nachzubauen sind :)) Es wurden ausschließlich Electrovoice Chassis und Weichen verwendet die man ohne großartige Schwierigkeiten in den USA bei ebay für relativ kleines Geld erwerben kann.


    Es kommen folgende Teile zum Einsatz:
    - 15" Electrovoice SP15B Tieftöner
    - Electrovoice T25A Mitteltondriver mit dem 8HD Hornsatz
    - Electrovoice T35 Hochtöner
    Alle CHassis mit 16 ohm Impedanz


    Desweiteren werden auch folgende Electrovoice Frequenzweichen gebraucht:
    - X8
    - X36 sowie zwei AT37 Regler


    Die komplette Beschreibung sowie alle technischen Daten die man sich wünschen kann, finden wir hier:


    http://www.neumann-kh-line.com/klein-hummel/globals.nsf/resources/ox.pdf/$File/ox.pdf



    Ich würde gern wissen ob so ein Selbstbauprojekt überhaupt sinn macht?? Die Boxen an sich sind sehr einfach gebaut, Material- und Arbeitkosten würden sich in Grenzen halten, kostenpunkt bei allen Chassis schätze ich auf max. 1000 Dollar zzgl. Versand und Zoll, sagen wir so um die 1500 Dollar wenn man die Teile im Amiland kaufen würde.
    Da die Originalfrequenzweichen nach 50 Jahren sowieso Schrott sind, würde ich sie eher mit neuwertigen Teilen nachbauen. Als Verstärker würde ich die K+H v112 bevorzügen, 17 Watt sind wahrscheinlich mehr als genug. Was das Gehäuse betrifft so würde ich Originalvolumen behalten wollen, selbstverständlich ohne Verstärkereinschube, somit würde ich die Boxen ein wenig kleiner nachbauen..


    Freue mich auf eure Meinung dazu, vor allem auf diejenigen die die OX hören oder gehört haben.


    Vielen Dank im Voraus :))

  • Halloechen
    Ich hab die im original und muss sagen, dass das sehr kritische Lautsprecher sind. Besonders die Einstellung der weiche hat es in sich. Die würde ich übrigens nicht als alt bezeichnen, denn die Bauteile sind für die Ewigkeit gebaut. Wenn du nicht den Originalverstärker hast, ist es nicht schlimm, einen anderen zu nehmen. Ich habe es auch mit diversen Transistortypen ausprobiert....
    Versuche, die weiche so naturgetreu nachzubauen, wie es geht, du wirst es brauchen! Der Abgleich der Phase zwischen den Kanälen ist sehr kritisch. Ich benutze sie nur noch zum hören, nicht zum arbeiten....

    Viele Grüße von Uli - dem Rheinländer:
    hat von nix 'ne Ahnung - kann aber alles erklären. ^^
    Ist Realist und plant Wunder
    ;)

  • Hallo derik736,


    Mir wurde bereits ein Paar SL98 für ca. 500 euro angeboten, leider finde ich über dem Klang der SL98 nicht viel online, Probehören kommt momentan nicht in Frage.


    Klein und Hummel hat in den SL98 Podzus Görlich Chassis im Mittel- und Tiefton, sowie imO ein EV Hochtonhorn verbaut. Dass sie dann die Weiche verhunzt haben, kann ich mir kaum vorstellen. ;)
    Meine O92 sind bis auf den Hochtonbereich genau so bestückt und das Ergebnis ist ziemlich zufrieden stellend.


    Wenn Du Dir die OX nachbauen möchtest, wirst Du viel mehr Geld und Geduld brauchen. Ob Du dann auch viel mehr Klang bekommst? :whistling:


    Gruß
    Rainer

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    Einmal editiert, zuletzt von ton-feile ()

  • Halloechen
    Ich hab die im original und muss sagen, dass das sehr kritische Lautsprecher sind. Besonders die Einstellung der weiche hat es in sich. Die würde ich übrigens nicht als alt bezeichnen, denn die Bauteile sind für die Ewigkeit gebaut. Wenn du nicht den Originalverstärker hast, ist es nicht schlimm, einen anderen zu nehmen. Ich habe es auch mit diversen Transistortypen ausprobiert....
    Versuche, die weiche so naturgetreu nachzubauen, wie es geht, du wirst es brauchen! Der Abgleich der Phase zwischen den Kanälen ist sehr kritisch. Ich benutze sie nur noch zum hören, nicht zum arbeiten....

    Hallo :)


    Wenn die Originalweichen wirklich so gut sind, passt es mir sogar besser, die kriegt man bei ebay.com ständig angeboten zum fairen Preis. Ich denke wenn ich mich tatsächlich entschieden hätte die Boxen nachzubauen, würde ich das ganze lieber einem Profi überlassen, habe Gott sei Dank zwei ältere Herren die sich mit der alten Lautsprecher- und Röhrentechnik sehr gut auskennen.. :thumbup:

  • Hallo Reiner,


    da hast du natürlich recht, und da ich habe die OX noch nicht gehört, werde die Tage nach Warschau fahren, dort gibt es einen Sammler der unter anderen Schätzen wie z.b Tannoy Westminster und EV Sentry III, auch die OX und OY zum Abhörzwecken hat. Ich versuche mir zumindest eine eigene Meinung zu den Boxen zu bilden. Momentan kann ich mir nur einigermassen vorstellen daß sowas einfach verdammt gut klingen muss, wobei in unserem Hobby sollte man solche Vorstellungen eher mit Distanz betrachten...


    Was hältst du eigentlich von SL98?? Sind die erwähnten Podzus Görlich Chassis besser als EV Hörner?? Und was bedeutet bei der SL98 "Offener, vom Gehäuse entkoppelter Mittelton-Lautsprecher"??

    Einmal editiert, zuletzt von derik736 ()

  • Wie gesagt : wenn du richtige abhören haben willst, bist du mit der ox falsch beraten.
    Gib dann lieber das Geld für geithains aus - die sind gut und neutral....
    Ich habe meine nur, weil ich altes studiozeug sammle.... :whistling:

    Viele Grüße von Uli - dem Rheinländer:
    hat von nix 'ne Ahnung - kann aber alles erklären. ^^
    Ist Realist und plant Wunder
    ;)

  • Ich glaube wir haben uns völlig falsch verstanden :) ich suche einfach den Vintage KLang den ich bereits bei der LB88 gefunden habe, nur noch besser halt :)) ich dachte mir, wenn die LB88 so angenehm musikalisch klingt, wird vielleicht die OX noch Tick besser sein. Ich suche keine trockenen, neutralen, kalten Abhörmonitore, mir geht eher um den Vintage Charme die ich bisher nur mit alten Papiermembranen und Alnico Magneten erleben konnte. Wenn ich dies bei der OX nicht finde, sind es keine Lautsprecher für mich...

  • ....wenn du Vintage haben moechtest, kannst du nur das original nehmen - nachbauen klappt dann nicht. Ich bin Restaurator für historische Studiogeräte und achte bei der Restaurierung peinlich auf Originalität. Versuch, komplette Geräte zu bekommen, daran hast du dann auch mehr Spaß. Alles andere ist nur ein Kompromiss. Wie gesagt, ich benutze meine auch nur, weil sie original sind, und ich ab und zu Spaß am original-Klang habe. Ich drück dir die Daumen!

    Viele Grüße von Uli - dem Rheinländer:
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    ;)

  • Hallo,
    Wie weit die Originalweichen mit den EV Weichen identisch sind weiß ich nicht.
    Aber optisch unterscheiden sie sich doch.
    Ich suche schon seit Jahren nach einer Zweiten.
    K+H X8



    Gruß,
    Norbert

  • Die abgebildete weiche ist nicht aus der ox...
    Da sitzt eine drei Wege weiche drin, bei der man die hoch- und mitteltonanteile in Referenz zum Bass einstellen kann.
    Bild 3 Seite 7 im Manual.

    Viele Grüße von Uli - dem Rheinländer:
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    ;)

    Einmal editiert, zuletzt von Techniclassic ()

  • aha...und ich dachte sa sitzen zwei Weichen hintereiander...Im Prinzip würde ich lieber Originalteile kaufen, nun mir wurde das Paar in Warschau für 3500 Euro angeboten, ich finde es einfach zu viel. Bei hifi-forum wurden sie für 1.700 angeboten, leider bereits verkauft, so viel könnte ich bezahlen...


    Inwiefern sich die Weichen von EV von den K+H unterscheiden, ist schwer zu sagen, ich kann mir vorstellen daß das Gehäuse anders ist, die Einzelbauteile drin..keine Ahnung, es lässt sich bestimm irgendwie herausfinden.


    Naja, ich denke ich muss noch mal drüber schlafen, so ein Projekt kann selbstverständlich als großes Missverständnis enden. Ich glaube ich werde weiter nach einem Paar LB88 oder LB90 suchen müssen...

    Einmal editiert, zuletzt von derik736 ()

  • Ja, da sitzen wirklich die Originalweichen von EV und Zusatzschaltungen von K+H hintereinander. Das war die Zusatzschaltung FW-2. Ich hatte zwei solcher Paare in Besitz und das sind wirklich gute Lautsprecher! Insbesondere die Endstufeneinschübe vermisse ich heute sehr.

    Entwicklung Akustik

    Einmal editiert, zuletzt von Frank.Kuhl ()

  • Ich glaube wir haben uns völlig falsch verstanden :) ich suche einfach den Vintage KLang den ich bereits bei der LB88 gefunden habe, nur noch besser halt :)) ich dachte mir, wenn die LB88 so angenehm musikalisch klingt, wird vielleicht die OX noch Tick besser sein. Ich suche keine trockenen, neutralen, kalten Abhörmonitore, mir geht eher um den Vintage Charme die ich bisher nur mit alten Papiermembranen und Alnico Magneten erleben konnte. Wenn ich dies bei der OX nicht finde, sind es keine Lautsprecher für mich...

    Dies mit aktuell erhältlichen Lautsprecherchassis zu erhalten dürfte nicht ganz einfach sein. Da FANE und auch einige andere Firmen wieder einige alte Modelle wieder neu aufgelegt haben wie den Studio 12B - siehe
    http://www.fane-acoustics.com/prod_details.aspx?pid=174
    ist das damit noch am ehesten möglich.
    Bei Hochtönern sollte man hier auf die neue Glockenklang-Kalotte (oder den alten TW116 von RCF, sofern er mal angeboten wird) oder auf den bewährten SA8535 von Stage Accompany zurückgreifen.
    Diese Threads könnten hilfreich sein, die ich startete, weil ich auch zu Lautsprechern mit dem hier erwünschten Klangcharakter tendiere:
    http://www.diyaudio.com/forums…ut-ferrofluid-wanted.html
    http://www.diyaudio.com/forums…expensive-full-range.html
    http://www.diyaudio.com/forums…99db-based-rcf-tw116.html
    http://www.diyaudio.com/forums…t-titan-without-horn.html
    Generell ist bei solchen Vorhaben auf Lautsprecher zu achten, die immer noch nach alter Schule gebaut werden:
    http://www.fane-acoustics.com
    http://www.precision-devices.com/
    http://www.mccauley.com/components.cfm
    Lautsprecher mit Metall- oder Keramikmembranen sind auf jeden Fall zu vermeiden.
    Als Hochton könnte auch ein kleiner Breitbänder (wie Fostex) mit Papiermembrane eingesetzt werden.
    Bei Hörnern und Treibern (wie dem traumhaften und schwer erhältlichen T350 von Elektrovoice) ist man mit BMSpro aus Hannover gut beraten.

    == Gewerblicher Teilnehmer ==

    5 Mal editiert, zuletzt von A.K. ()

  • Ah nö, moderne Chassis kommen net in Frage :thumbdown: da sind bestimmt welche die richtig gut sind, für mein Geschmack ist es aber nix. Bisher konnten mich moderne Lautsprecher nur begrenzt begeistern, verbleiben wir am besten beim Vintage.


    Andere Frage, hat jemand von euch vielleicht ein Paar Telewatt LB88 oder LB90 zu verkaufen?? Ich kaufe auch gern Chassis, vor allem 12" Breitbänder, es sind die Electro Voice B-162. Ich denke sie sind heutzutage extrem selten, liegen aber bestimmt irgendwo in einem Keller und warten bis sie jemand wiederentdeckt. Wie gesagt, habe ich nur ein Stück davon, würde gern ein weiteres oder noch besser ein Paar dazu kaufen.

  • Hallo,


    habe gerade 2 OX zu Hause.Nachdem ich mich nun etwas eingehender damit befasst habe ,muss ich sagen,dass mir die Teile wirklich gut gefallen,Es ist aber ,wie ein Vorredner schon schrieb ,so,dass man sie schon gut einstellen/Messen sollte.Ich hatte auch die Idee,evtl. mal einen Nachbau zu versuchen-Teile sind ja schon noch erhältlich,und einige Punkte,die Gehäuse betreffend ,könnte man ja etwas moderner gestalten(Material,Dämmung,Versteifungen...).
    Die verbauten Weichen tragen übrigens die original Electro Voice Aufkleber/Beschriftungen und nicht, wie weiter oben zu sehen Klein + Hummel Etiketten.
    Bei der Verrwendung anderer Verstärker ist ggf. zu berücksichtigen,dass die original K+H V30 eine Bassanhebung ermöglichen,die wohl speziell auf die Verwendung in der OX ausgerichtet war.


    Gruss Ralph

  • Hallo,


    habe gerade 2 OX zu Hause.Nachdem ich mich nun etwas eingehender damit befasst habe ,muss ich sagen,dass mir die Teile wirklich gut gefallen,Es ist aber ,wie ein Vorredner schon schrieb ,so,dass man sie schon gut einstellen/Messen sollte.Ich hatte auch die Idee,evtl. mal einen Nachbau zu versuchen-Teile sind ja schon noch erhältlich,und einige Punkte,die Gehäuse betreffend ,könnte man ja etwas moderner gestalten(Material,Dämmung,Versteifungen...).
    Die verbauten Weichen tragen übrigens die original Electro Voice Aufkleber/Beschriftungen und nicht, wie weiter oben zu sehen Klein + Hummel Etiketten.
    Bei der Verrwendung anderer Verstärker ist ggf. zu berücksichtigen,dass die original K+H V30 eine Bassanhebung ermöglichen,die wohl speziell auf die Verwendung in der OX ausgerichtet war.


    Gruss Ralph

    Hier ist eine Beschreibung und ein Schaltplan dieses Lautsprechers aus der Zeitschrift "Funkschau"
    http://www.neumann-kh-line.com/klein-hummel/globals.nsf/resources/oy_sonderdruck.pdf/$File/oy_sonderdruck.pdf

    == Gewerblicher Teilnehmer ==

    Einmal editiert, zuletzt von A.K. ()

  • Ralf danke für deine Antwort, gut zu wissen daß jemand ganauso wie ich über dem Nachbau gedacht hat.


    Also, letztens habe ich mich ziemlich lange mit dem Thema Electrovoice und Klein + Hummel beschäftigt. Langsam denke ich daß es sich bei dem OX um einen EV Regency Abklatsch handelt. Schaut ihr euch bitte an was damals EV ins Regency gesteckt hat:


    SP15-15" Woofer
    T25/8HD Tweeter and Horn
    T35 Tweeter
    AT37 Attenuators-4 for treble and Mid range
    X8 and X36 Crossovers.




    TADA!!!! Eine 1:1 Kopie der OX (oder umgekehrt?). Selbstverständlich war die Regency nicht aktiv, das Gehäuse war auch anders, hier bitteschön ein wunderschönes Pärchen für 2500 $ http://www.usaudiomart.com/det…ncy_iiirare_matched_pair/


    Sehr interessant oder?? :D


    Ich bin davon mehr als überzeugt daß sich die OX nachbauen lässt, nicht unbedingt 1:1, so wie Ralf bereits erwähnt hat, konnte man das Gehäuse moderner gestalten,gute Innenverkabelung, Boxenklemmen usw.. Alles andere würde ich so behalten wie es K+H und EV gemacht hat, Originalwiechen inklusive.


    Werde drüber schlafen müssen, solange ich die OX nicht gehört habe, wird die Entscheidung nicht leicht sein...