Reinigt hier jemand mit Ultraschall? Erfahrungen?

  • Es gab Gespräche zu vielen verschiedenen Themen. Bei der Reinigung mit Ultraschall ging es schwerpunktmäßig um das Ultraschall-Gerät (Wattzahl, Wassertemperatur,Bezugsquelle), Zeitdauer der Reinigung, Abstand zw. den LPs (groß o. klein), Abdeckscheiben für die Labels (notwendig oder nicht), den Vinyl-Kit von CleanerVinyl.com aus den USA (Komponenten, Kosten, ...), die Zusammensetzung der Reinigungslösung (selber machen o. kaufen, Isoproylalkohol ja o. nein ...), Funktionsweise der Ultraschallreinigung, usw. ...

    Interessant war für mich die Tatsache, dass die Mehrzahl der Standbesucher die Reinigung mit Ultraschall gar nicht nicht kannten.

  • Hi,


    freut mich, dass das Thema noch immer aktuell ist.

    Ich wasche jetzt seit 2013 mit Ultraschall. Davor habe ich kurz mit einer Nitty-Gritty, danach viele Jahre mit einer VPI gewaschen.

    Ich bin noch immer der Ansicht, dass keine andere Reinigungsmethode an die Ergebnisse, die mit Ultraschall zu erzielen sind, heran kommt. Die Platten sind absolut frei von Störgeräuschen.

    Mein provisorisches Set-up hat sich seit Post #188 nur unwesentlich geändert. 8o

    Allerdings bin ich dazu übergegangen nach dem Ultraschallbad auf einem Dual 1225 in CT18 Zarge zu spülen und die Flüssigkeit mit einem Fenstersauger abzusaugen.


    Ist nicht der letzte Schrei, funktioniert aber ausgezeichnet.


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    Beste Grüße

    Michael

  • Da ich von diesem wunderbaren Faden EXTREM profitiert habe, wollte ich hier auch kurz meine Ultra-Low-Budget-Lösung für die Ultraschallreinigung zeigen, die nun seit einigen Tagen bei mir Läuft.


    Basis ist ein 6Liter Ultraschallreiniger von ebay für 106 Euro. 180W, 42kHz

    Ein Motor, 2Rpm,12 Euro bei A.

    Ein Drehzahlregler, 12 Euro bei A

    Netzteil 12V 8 Euro bei A

    2 Wellenverbinder 10 Euro bei A

    Ein bisschen Holz, ein paar Winkel, Muttern und Schrauben aus dem Baumarkt und eine M6 Gewindestange


    Das US-Gerät


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    Und so sieht die Konstruktion am Ende aus, die Befestigung von Motor und Drehzahlregler sind noch provisorisch!


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    Im Moment reinige ich wie folgt nur eine Platte wegen der Absaugung:


    - Lösung Aquadest 5l und 50ml LADS

    - 1h im US Bad ohne Heizung. Die Zeit wähle ich nicht so lang wegen des US, sondern vor allem wegen der Einwirkzeit der Flüssigkeit.

    - Danach entnehme ich die Gewindestange und spanne sie in einen Akkuschrauber. Ich drehe die Platte bei mittlerer Geschwindigkeit so lange bis sie so weit trocken ist, dass ich sie auf die OkkiNokki bekomme

    - Auf der OkkiNokki bekommt jede Seite eine kurze Spülung mit einer weichen Bürste um den durch US gelösten Dreck abzuspülen, danach noch eine etwas intensivere Reinigung mit der ON Bürste, beide Durchgänge mit der üblichen Mischung aus Bidest, Isopropyl 99% und Mirasol

    - Nach dem Absaugen noch kurz trocknen und ab in die Hülle.


    Fazit:


    Besonders ältere Platten, die ursprünglich gut gepresst waren profitieren enorm. Mit keiner der von mir vorher angewendeten Methoden (Knosti, ON) oder mit Uktraschall allein erreiche ich das gleiche Ergebnis. Für mich macht es die Kombination aus langer Einweichzeit, US und mechanischer Reinigung mit Absaugung am Schluss.

    Auch habe ich eine Jazz Wax Platte mit massiven Verzerrungen bei hohen Tönen fast verzerrungsfrei bekommen.

    Die neueren, superteuren 200g Platten von Analogue Productions (ORG ist auch nicht besser) über die ich mich an anderer Stelle hier schon einmal bitter beklagt habe profitieren nur teilweise. Manche sind aber auch gegen dieses Verfahren resistent.


    Ich habe diese neuen, teuren Edelpressungen in der Hoffnung gekauft das beste Vinyl zu bekommen. Mir scheint, die neue Reinigungsmethode gibt mir die Chance mich ohne grosse Hemmungen auf den grossen Gebrauchtmarkt zu stürzen ohne Angst vor starken Störgeräuschen haben zu müssen. Somit ein grosser Erfolg.

    Einmal editiert, zuletzt von sdz ()

  • Die LP wird wohl oben mittels Welle eingehängt, die beiden Motoren drehen die LP durch das Damfbad.

    ♫♫♫ ~ Eine Seite hat 1 Rille, zwei Seiten haben 2 Rillen.

    .....ist das Vinylianerleben nicht einfach ~♫♫♫
    ~ ~ Exclusive Tonträger sind beidseitig abspielbar ~ ~

    Highfeine Grüße aus Mainhatten-Äpplertown

    der Robert

  • Die LP wird wohl oben mittels Welle eingehängt, die beiden Motoren drehen die LP durch das Damfbad.

    Ja, so hab ich mir ähnlich gedacht. Aber wo ist dann die Kavitation? Dadurch werden doch die Rillen gereinigt. Blubberblasen, die die Rillen spülen. Allerdings kenn ich die Technik der Audiodesk nicht.

  • Bei der Audiodesk gibt es kein Dampfbad. Die Schallplatte wird durch etwa 4,5l Reinigungsflüssigkeit gedreht. Als Ultraschallerzeuger im Wasserbad wird ein Ultraschallerzeuger benutzt, der wohl auch für Vernebler benutzt wird (laut dem Wettbewerber).

  • Hallo Rolf,


    Ich verstehe nicht ganz worauf du hinaus willst. Ich sehe da nur diesen Zerstäuber.

    Ich war nach euren Beiträgen etwas verunsichert, ob ich direkt zum unkommentierten Video verlinkt habe, dass ja ohne Kontext möglicherweise nicht sehr aufschlussreich ist. Wenn ich aber auf den Link klicke, komme ich direkt zu dem Post, um den es mir geht. Der Text sagt ja eigentlich alles.


    Wie analog.digital richtig zusammengefasst hat, ist die Position des Wettbewerbers, dass die Gläss gar keine "richtige" US-PWM ist.


    Da es hier ja einige Selbstbauer gibt, die umfassende Kenntnisse zum Thema haben, würde mich eure Position zu den im Text vorgebrachten Argumenten interessieren.

  • Ich lese dort 10W und 1.7 MHz bei AudioDesk US Vorrichtung - von US-Reinigung kann daher keine Rede sein; das ist nur Show.


    Gruß


    Andries

    jadis da 50 s rc - living voice avatar II - project Xtension 10 - ortofon quintet black - remton 383 mk ii - creek destiny cd - wilbrand kabel - audio plan + audio agile stromversorgung, kabel & filter

  • Im Artikel steht im letzten Absatz klar die Stellungnahme vom Degritter-Vertreter, dass die Audiodesk eine sehr gute PWM ist, fair enough. Ich habe sie ebenfalls bereits in Aktion erlebt, mit anschliessend sehr sauberen Platten.


    Mit sauberen Grüssen,

    Andreas

    AAA Mitglied

  • 1,7MHz wäre durchaus eine gängige Frequenz für Ultraschallreinigung. Je feiner die zu reinigende Struktur, je höher sollte die Frequenz sein.

    Bei der Reinigung von Wafern in der Elektronikindustrie sind noch wesentlich höhere Frequenzen üblich.

    Eine niedrigere Leistung des Ultraschallerzeugers schützt zudem vor Kavitationskorrosion. sowohl an der Reinigungsmaschine, als auch an der Schallplatte.

    Ich denke, das Ziel von Audiodesk war, eine narrensichere, automatische Reinigungsmaschine zu bauen, die auch im Dauerbetrieb die Reinigungsflüssigkeit nicht zu sehr aufheizt.


    Die kommerziell erhältlichen US-Reinigungswannen mit niedrigerer Frequenz und höherer Leistung, auf die einige Anbieter zurückgreifen, waren ursprünglich für andere Materialien und teilweise gröbere Strukturen von Reinigungsgut und dem anhaftenden Schmutz gedacht.


    Gruß,

    Uli

  • Ich war schon immer der Ansicht dass die Gläss vor allem durch die Bürsten reinigt.


    Die Degritter Leute sagen dass mit den techn. Daten des Verneblers keine ernsthafte Reinigungswirkung zu erzielen sei (insbesondere bei der Leistung). Es gab auch hier schon mal irgendwo den Hinweis, dass die Bürsten in einer echten US-Maschine dafür sorgen würden dass ein Großteil der US-Wirkung absorbiert würde. Man kann also davon ausgehen dass der Vernebler nicht primär zur US-Reinigung der Platte dient.


    Möglicherweise stellt er sicher dass das Wasserbad homogen bleibt und die Bürsten sauber bleiben.


    Mike

    --- Ich höre hiermit und zwar das.

    Es gilt wie immer: das ist meine Meinung. Sie muss deshalb weder für andere passen noch erhebt sie Anspruch absolute Wahrheit zu sein.

  • Wahrscheinlich müßte man mal bei einer Gläss den US-Generator abklemmen und schauen, ob es eine Änderung der Reinigungsleistung gibt. Gläss schreibt ja selber, das die Maschine mittels der Mikrofaserrollen reinigt.

    Letztendlich reinigt das Teil gut und vollautomatisch beide Seiten einer Platte und ist günstiger als eine Clearaudio Double Matrix.

    Mir wären allerdings beide zu teuer, ich lasse meine Platten bei Bedarf beim Plattendealer meines Vertrauens auf einer Hannl reinigen.


    Gruß,

    Uli

  • ...und dann gibt es auch noch den Aspekt, wie die Mischung aus Reinigungsflüssigkeit und abgelösten Schmutz von der Platte "herunterkommen"?? Natürlich sind die Ergebnisse nicht schlecht, aber m.E: ist die "Hybridreinigung" das Ideal:

    - kurze Reinigung (nicht mehr als 60 Sekunden) im Ultraschallbad bei langsamer Rotation
    - Absaugen der Rest-Flüssigkeit auf der Punktsaugermaschine

    Das ist kein automatischer Prozess und beinhaltet das Umsetzen der Platte von der US Maschine auf den Punktsauger, aber das Ergebnis ist perfekt.
    Das schreibe ich nach Erfahrung mit Flächensaugern, Selbstbaupunktsaugern in der 6. Version und Selbstbau US-Reinigung in mediz. US-Maschine.