Hallo Ekki,
Du scheinst mir hier als einer der wenigen Lyra-Kenner, die sich mit den einzelnen Modellen auch wirklich einmal selbst beschäftigt haben. Für meinen Teil bin ich nur wegen des Zuspruchs auf das Delos gekommen. Früher schon hatte ich mal mit dem Dorian geliebäugelt, doch die mehrheitlichen Erfahrungen insbesondere mit der etwas dominanten Präsenz und den Serienschwankungen hatten mich dann doch etwas abgeschreckt. Auch das Delos hat etwas Serienschwankungen, aber nicht so extrem. Ich habe erst beim 3. Exemplar Ruhe gefunden, beim ersten stand der Nadelträger leicht schief, das zweite erlitt beim Einstellen einen Nadelbruch und das 3. ist nun so wie es soll. Die Abtastfähigkeit bei 300Hz waren 60, 50 und zuletzt knapp 70µ (DHFI2).
Wie erwähnt, dauerte es bei mir etwa 50 Stunden, wobei nach ca. 30 Stunden nicht mehr viel passierte. Doch der Anfangs von mir als etwas hell empfundene Klang ebnete sich nach der Zeit als recht ausgeglichen ein, ohne aber an Detailwiedergabe einzubüßen. Abgeschlossen an 1000 Ohm, bei 100 Ohm war es geringfügig enger war es recht angenehm. Meine Yamaha CX70 (etwas getunt) bietet keine feineren Abstufungen, da werde ich später mal per Lötkolben nachhelfen und mal die empfohlenen Regionen von 300-500 Ohm ausprobieren.
Mein Koshin 801 hat neue Kugellager bekommen und er ist recht stabil wie leichtgängig. Obwohl das Delos für gewöhnlich eher an geraden "High-End-Tonarmen" betrieben wird (wie von Ekki zuvor erwähnt), macht es sich auch am Koshin recht gut, da er alles mitbringt, was dem Delos eine gute Umgebung bietet. Stabil, resonanzarm, leichtgängig. Ich höre mechanisch fast kein Musiksignal. Tiefenresonanz bei ca. 8,5Hz. Neigt ein Tonabnehmer nicht zu einer deutlichen Resonanzüberhöhung, kann man am Koshin bis 4Hz runtergehen und damit fast jeden Tonabnehmer spielen, der da mit macht. Jedenfalls höre ich damit sehr gern und muß derzeit nur eine Zwangspause machen, bis das Haus fertig ist. Ich freue mich daher schon auf den Tag, wo das Delos wieder zum intensiven Abhören anstimmt...
Die Farbgebung in Rot-Gold finde ich ganz witzig und ok. Das Delos ist der Einstiegstonabnehmer bei Lyra. Der ist preislich recht hoch, aber auch ich muß sagen, man bekam wohl noch nie so viel High-End-Tonabnehmer fürs Geld. Ich bereue die Anschaffung jedenfalls nicht und ist für mich als langjährigen Ortofon-MC-Hörer mal was neues wie anregendes. Nicht desto Trotz, auch mein MC30 Supreme höre ich immer noch gern; es ist etwas gefälliger, aber wirkt in sich auch sehr harmonisch, das Hören macht auch damit Spaß.
Ekki, Du bist hier der zweite Kollege, von dem ich lese, das ihm das Kleos im Stich gegen das Delos nicht so recht überzeugen wollte. Dann kann ich mit dem Delos wohl mehr als zufrieden sein? (Muß ich wohl... )
Das Atlas ist natürlich ein Traum, aber bei der Preislage bekäme ich doch etwas Gewissensbisse, ob ich mir das antun soll....aber wer's hat, dem sei es auch gegönnt. Etwas geht immer noch...