Netzeil und Bodenplatte für 147

  • Moin Moin!
    Für den THORENS 147 gibt es noch ein anderes
    (besseres?) externes Netzteil und eine, angeblich
    bessere Bodenplatte, zu kaufen. Beides zusammen
    so Richtung 300,-- Euro! Lohnt sich diese Investition, und wenn ja, was bringt sie? Vielleicht hat ja jemand
    aus dem Forum Erfahrung damit gesammelt.
    Mit analogem Gruß
    Heinz-Werner

  • naja, es lebe die freie Marktwirtschaft... 8)


    Ein Thorens klingt in einem Katzen-und Kleinkindfreien Hushalt eigentlich noch am besten ohne Bodenplatte,dafür mit verstärkter Zarge und bedämpftem Subchassis(Bitumenstreifen, KfZ-Antidröhnmatten).


    Gib mal in der Forums-Suchfunktion "TTT-Thorens Tuning Tips" ein,
    da werden Sie geholfen...


    Es muss auch kein Super Duper HaiEnd-Netzteil sein, anstelle des Eurosteckerwürfels tut es auch ein solider Ringkerntrafo mit 15V und 100VA...beruhigt das Gewissen, ist aber kaum hörbar...bitte beim Basteln die VDE-Vorschriften beachten.
    Wenn man nicht weiss, was das ist, Finger weg! ;)


    gruss frank

  • Tach Frank!
    In der Zwischenzeit bin ich auch etwas schlauer geworden. Dadurch wurde Dein Tipp bestätigt! Empfehlung war auch die Bodenplatte abschrauben und die original Füße wieder unterbauen. Allerdings wurde nicht vom Verstärken der Zarge gesprochen. Soll die Zarge komplett neu aufgebaut, oder nur von Innen mit MDF verstärkt werden? Für den Tipp mit dem
    Trafo bedanke ich mich bei Dir. Bin auch von der Schrauberfraktion, wollte aber nicht einfach ohne Erfahrungsaustausch einen neuen Netztrafo bauen, hätte ja sein können, daß das angebotene Netzteil topp ist und sich der Kauf gelohnt hätte.
    Unter TTT-Thorens Tuning Tipps wurde, außer meiner, nur noch eine weitere angezeigt. ?( Bin ich nicht richtig vorgegangen?


    G R U ß
    Heinz-Werner

  • Hier sindse nochmal, die TTT :


    > Sent: Freitag, 29. Juni 2001 15:56
    > Subject: [vinyl_lebt] TTT - Thorens-Tuning-Tips
    >
    >
    > Hallo,
    >
    > ich wollte mal hier aus meiner grossen Kiste der Basteleien plaudern
    > ...
    >
    > Vor einigen Jahren (1993 ? oder so) wollte ein Freund von mir
    > eigentlich einen neuen Plattenspieler kaufen, er besass seit der
    > Jugend einen TD125MK2 (Rest der Kette: Quad44-405-ESL), gepflegt und
    > eine Augenweide. Statt ihm einen neuen zu empfehlen, haben
    > mein Bruder
    > und ich ihm den 125er voll getunt, wobei die einzelnen Zutaten recht
    > preiswert waren.
    >
    > Die den Einzelschritten zugeschriebenen Effekte sind natürlich rein
    > subjektiv, und stehen bei mir nicht zur Diskussion, weil ich
    > auf diese
    > Art und Weise mehr als einen Thorens getunt habe und die Effekte
    > überall ähnlich waren.
    >
    > Schritt 1: (wegen dem Spiel im Lager) Lageröl ersetzen durch
    > Molybdändisulfidpaste, bekommt man im Autozubehörhandel, wers nicht
    > kriegt, Kugellagerfett (in der weissen oder roten Tube,
    > Fahrradzubehör) ist fast genausogut an der Stelle.
    > Effekt: sauberer Mittelhochton, mehr Ruhe
    >
    > Schritt 2: Subteller mit dauerelastischer Knetmasse füllen, das
    > Material heisst Plastic-Fermit, und das bekommt man in grossen
    > Kaufhäusern in der Sanitärecke, oder beim Fachhandel. Die Löcher im
    > Subteller bleiben erhalten, wenn man vorher 3 Stück abgeschnittene
    > Kleinbild-Filmdöschen dranklebt. Eine Dose (500g) reicht für einen
    > Subteller. Die Masse in Würstchen formen und von unten
    > gleichmässig in
    > den Subteller eindrücken.
    > Effekt: eine Oktave mehr Bass, wesentlich mehr Ruhe, sauberer und
    > natürlicherer Hochton
    >
    > Schritt 3: Phonosophie-Pulley für den Motor. OK, der ist teurer als
    > 10DM, aber den hat man damals durch nettes Anfragen direkt bei den
    > Phonosophie-Leuten noch für 80DM bekommen.
    > Effekt: mehr Klarheit und Auflösung, mehr Frische
    >
    > Hinweis: wir hatten damals Schritt 3 zuerst gemacht, wodurch
    > der 125er
    > tonal unausgeglichen wurde, er war vorher schon hell, jetzt wurde es
    > unangenehm spitz. Erst mit den hier geschilderten Schritten 1 und 2
    > wurde wieder eine angenehme tonale Balance hergestellt,
    > allerdings auf
    > wesentlich höherem klanglichen Level.
    >
    > Schritt 4: dicke Ledermatte, matte Seite oben, glatte Seite oben,
    > selber gemacht aus einem Reststück Leder
    > Effekt: mehr Nachvollziehbarkeit, Natürlichkeit gegenüber der
    > Originalmatte und auch gegenüber Filzmatten verschiedener Stärke
    >
    > weiterer Schritt: Tonarm-Lager gereinigt und penibel einjustiert:
    > mehr Auflösung und Luft (das ist aber nicht für zaghafte oder Leute
    > mit 2 linken Händen, da kann man Sachen kaputtmachen, und ich möchte
    > nicht Verantwortung dafür tragen, dass Leute auf dieser Liste Ihre
    > Thorens-Tonarme zerstört haben !)
    >
    > Diesen Thorens haben wir nicht weiter getunt, klanglich war der
    > Spieler auf hohem Niveau "rund", und so gut, dass er bis auf den
    > Bassbereich schon an Scheu oder Verdier herankam.
    >
    > Die obigen Schritte sind prinzipiell alle reversibel, falls
    > jemand den
    > Effekt nicht mag oder die Kiste im original-Zustand verkaufen will ...
    >
    > Mein Bruder und ich haben noch andere Thorens getunt, und zwar die
    > 150er, 160er Baureihe. Hier lässt sich durch Bedämpfung der
    > Blechteile
    > oder Aufkleben von Holzklötzchen oder Filz an Metallteilen des
    > Subchassis einiges erzielen. Von "L'Audiophile" wurde einmal ein
    > Artikel darüber veröffentlicht.
    > (Celui, qui peut parler francais, me peut demander pour l'article.)
    >
    > BTW, die Linn LP12-Federn passen bei den 140/150/160er Thorens, aber
    > der klangliche Effekt ist halt Geschmackssache. Die Thorens-Federn
    > sind weicher, die Linn-Federn härter und dazu noch in sich gedämpft
    > (so scheint es jedenfalls), mit LP12-Federn ist der Bass
    > nicht mehr so
    > tief, aber punchiger, tendenziell. Wer irgendwo gebrauchte
    > LP12-Federn
    > vom Händler bekommen kann (da wo einer einen Circus-Upgrade gemacht
    > hat ;-)), der soll mal 30DM investieren und rumprobieren.
    >
    > Dann noch: Andere Freunde verwenden den LP12-Hauptteller (ca. 350 DM
    > vor ca. 10 Jahren) auf Thorens. Weil der Thorens-Subteller minimal
    > kleiner ist als der LP12-Subteller, geht das mechanisch
    > halbwegs, wenn
    > man mit kleinen Papierschnitzelchen den Hauptteller konzentrisch
    > einjustiert. Der LP12-Hauptteller hat weniger resonanzen und
    > es klingt
    > sauberer und ruhiger als mit dem Thorens-Teller.

  • Hi,


    was ich bislang meinem 147er "angetan" habe (entschuldigt die Länge):


    1. Zarge bedämpft:


    Beim 147er Jubilee ist die Zarge gar nicht so schlecht und schon besser versteift als die Standardzarge. Man kann natürlich zB durch Verkleben von MDF-Brettchen noch weiteres tun. Hielt ich nicht für nötig.
    Ich habe folgendes gemacht: Umlaufend in der Zarge die Ecke zwischen Holzbrettern und Oberplatte mit Plastic-Fermit bedacht. Zusätzlich sämtliche Holzflächen von innen mit Bitumenmatten beklebt (hatte noch was übrig ;)
    Die Oberplatte selbst war schon ab Werk bitumisiert.
    Den Effekt hört man recht gut schon beim Klopfen an verschiedene Punkte der Zarge, an denen es zuvor etwas hohl klang. Das ist vorbei.


    2. Innenteller bedämpft:
    Hatte zunächst Plastic-Fermit (allerdings wegen des Gewichts nicht voll gefüllt, sondern gleichmäßig entlang Ecke Außenrand). Fand ich aber eine Riesensauerei und ganz gleichmäßig bekommt man's halt doch nicht verteilt. Also passenden Bitumenring für die waagerechte Innenfläche (mit den 3 Löchern) und Streifen für die Innenseite der Lauffläche geschnitten + geklebt. Dadurch hält sich das Mehrgewicht in Grenzen und ist gleichzeitig sehr gleichmäßig verteilt. Innenteller klingelt nicht mehr - genau wie bei Plastic-Fermit.


    3. Außenteller bedämpft:
    Bitumenstreifen innen entlang der Schmalseite geklebt - dabei sehr genau die Breite beachten, um keine Unwucht entstehen zu lassen. Weiter innen die horizontale Fläche des Tellers mit passendem Bitumenring beklebt, dabei wieder auf Gleichmäßigkeit achten und außerdem dem Motorpulley und der Auflage für den Innenteller genügend Raum lassen. Der Außenteller kingelt nicht mehr nennenswert.


    4. Trenntrafo-Netzteil:
    Das TPN2000 enthält im Wesentlichen einen Trenntrafo und einen 220V -> 16V Trafo mit der 3 fachen Leistung des Steckernetzteils.
    Die Sachen gibt's billiger auch bei Conrad etc. Habe das also nachgebaut (mit 65VA). Ringtrafos braucht's nicht. Diese (10fache) Leistung eigentlich auch nicht. Musste 14V-Anschluss nehmen, weil das Teil den Motor fast mit Leerlaufspannung treibt ;)
    Naja, Sicherung dran und ab ins Stahlgehäuse (Alu schirmt magnetische Streufelder nicht ab, Plastik schon gar nicht). Das Netzteil steht rund 2m vom Plattenspieler entfernt.


    5. Und vor allem:
    Subchassis / TA genau justiert.


    6. Sonstiges:


    Ach so, das Subchassis - hätte ich gedämpft, ist aber beim 147er serienmäßig. Dito die Motorplatte. Es ist auch kein Schaumstoff in den Federn, den man sonst entfernen sollte.


    Die Auflageflächen Innen-/Außenteller habe ich peinlichst genau gereinigt, um einen sehr guten, d.h. mechanisch festen Kontakt sicherzustellen. Aus dem Grund finde ich die Vorstellung von einem per Papierschnitzel angepassten LP12-Teller auch gruselig. Aber vielleicht habe ich das falsch verstanden.


    Vor Fett in den Lagern warnt Thorens, weil's nicht kriecht und nur nach unten geschoben wird. Habe ich nie probiert, weil mein 147er keine Probleme mit Lagerspiel hat. Verwende selbst Motoröl mit MoS2-Anteil. Das setzt zwar die Sinterporen zu aber das kann ich verschmerzen.


    Was nocht: Die vdH-Verkabelung ist noch vom Vorbesitzer. Der hatte auch die Tonarmlager (Messerlager) eingestellt.


    Bin klanglich zufrieden (mit TMC63), will aber noch die hässliche Gummimatte loswerden. Da der Teller jetzt gedämpft ist, müsste auch eine Filzmatte funktionieren. Hat jemand schonmal einen Glaszwischenteller + Filz probiert? Werde mal unseren Glaser konsultieren, dürfte ja kaum was kosten... Kork hätte ich auch noch liegen... in welchen Radien sind eigentlich sie Streifen der Ringmat angebracht? ;)
    Werde mal einiges basteln und zum Vergleich hören...


    Grüße
    Georg

  • Danke! Danke! Danke! :]


    Jetzt habe ich mir diese INFOS erst einmal ausgedruckt! Werde diese in Ruhe lesen und auf mich wirken lassen! Anschließend werde ich sehen was sich, nach den Tipps, noch verbessern läßt. Werde Euch dann mitteilen, wie das ganze geworden ist. Übrigens Georg, ich habe mir das TA von Ortofon VMS 30 MK II bestellt! Kostete 99,--Euro mit Tonarmwaage, Montagewerkzeug und Nadelbürste anbei. :D Werde
    dieses erst einmal einbauen und dann berichten wir dieses Teil so spielt.


    G R U ß
    Heinz-Werner

  • Zitat

    Original von GeorgH
    Bin klanglich zufrieden (mit TMC63), will aber noch die hässliche Gummimatte loswerden. Da der Teller jetzt gedämpft ist, müsste auch eine Filzmatte funktionieren. Hat jemand schonmal einen Glaszwischenteller + Filz probiert? Werde mal unseren Glaser konsultieren, dürfte ja kaum was kosten... Kork hätte ich auch noch liegen... in welchen Radien sind eigentlich sie Streifen der Ringmat angebracht? ;)
    Werde mal einiges basteln und zum Vergleich hören...


    Hallo Georg,


    Ich habe ja bei meinem 320er einen mit RDC-Material bedämpften Innenteller. Den Aussenteller habe ich mit einem dünnen Filz, den ich gleichmässig aufgebracht habe, bedämpft. - Also von den Tuning-Voraussetzungen sind unsere beiden Dreher nicht unähnlich. - Ich habe dann auch die hässliche Gummimatte mit einer Acrylmatte, die fest mit dem Aussenteller verklebt ist (sehr dünne Klebefolie), ersetzt. Könntest Du ja vielleicht auch mal ausprobieren, da Dich ja gerade das Bastelfieber gepackt hat :)

    Gemäss dem Audio&Music Bulletin von Rudolf A. Bruil


    Audio Bulletin


    war offenbar Goldmund hier die treibende Kraft dahinter


    "acrylic platter in conjuction with the special clamp, they also made a seperate mat plus clamp available for audiophiles who wanted to imitate more or less the 'Goldmund sound quality' with their existing turntables. Also imitation Goldmund mats with clamps where made by hobbyists and a few other manufacturers. They did not entirely succeed in obtaining the same effect for 100% because the materials used by Goldmund (specifically in the clamp) could not be imitated entirely. Nevertheless these imitations were not bad at all. Important is that an acrylic mat is glued to the turntable's platter completely using a very thin double sided adhesive sheet in order to obtain the clear sound."


    Also dann, viel Spass noch,


    Tom

    ... all I ask of music is that it sounds good.
    (Nick Hornby, 31 songs)

  • Hi Tom,


    ja, das mit der Acrylmatte hatte ich auch mal gelesen - woher bekommt man die? Kostenpunkt?
    Habe gerade mal den Glaser wegen des Glaszwischentellers angerufen - er rechnet ;)
    Einen Glaszwischenteller gibt's ja auch von Project - nur hat der leider keine Aussparung für's Label und taugt daher eigentlich nicht zum Klammern...


    Grüße
    Georg

  • Hallo.


    Da ich der in dem zitierten Beitrag genannte Bruder bin, kann ich vielleicht noch was zu dem verwendeten Fett sagen: wir nahmen LiquiMoly MoS2 Fett, was in einer blauen Kunststofftube erhältlich ist, z.B. in Extra-Baumärkten oder bei PitStop (oder überall sonst, wo es LiquiMoly Produkte gibt).
    Das Zeug hat eine Konsistenz ähnlich Zahncreme, ist also wesentlich weniger fest und steif als andere Lagerfette. Ich habe einfach immer solange portionsweise in die Lagerhülse eingefüllt, bis der Innenteller nicht mehr ganz bis nach unten sank (dauert mit Fettfüllung ohnehin etwas länger, zur Not den Außenteller auch draufsetzen). Dadurch steht viel Fett im Lager und wird durch das Einführen der Achse nach oben gedrückt. Es quillt schließlich oben ringsum eine kleine Menge wieder heraus und 'steht' um die Lagerachse, somit ist auch der obere Bronzering in der Lagerbüchse hinreichend geschmiert. Die Thorens-Lager, die ich bislang sah, bestehen aus einer Hülse mit je einem eingepreßtem Ring oben und unten. Dazwischen wird die Achse nicht geführt und es gibt einen Hohlraum, den man auch ganz mit Schmiermittel füllen kann.
    Zum anderen besitzt MoS2 Notlaufeigenschaften, wodurch eine gelegentliche Mangelschmierung nicht direkt zu erhöhtem Verschleiß führen muß.


    Gruss,
    McRiem.

    "Ich liebe den Geruch von Napalm am Morgen... ", Colonel Kilgore alias Robert Duvall, aus "Apocalypse Now", Francis Ford Coppola, USA 1979.


    Da LiTe is out 4ever - please stand by! ;)F.A.T. BESTELLTHREAD

  • Hallo Georg,


    Diejenige, welche bei meinem Thorens drauf ist, lässt "Mr Hifiman" (lokaler Händler hier) laut eigenen Angaben nach seinen Spezifikationen fertigen. Da ich jedoch weiss, dass "Mr Hifiman" ein grosser Goldmund-Fan ist, nehme ich an, dass sich diese mit einiger Sicherheit an die Original-Goldmund-Acrylmatten anlehnen, und somit eine wie von Bruil beschriebene Imitationsmatte darstellen.
    - Billig sind sie nicht gerade - mit Montage so um die 130 Euro, dafür aber einfach sauber zu halten und vom aesthetischen Standpunkt her sicherlich befriedigender als die Thorens-Standardmatten. Gegenüber letzteren bieten sie allerdings keine wirksame Bedämpfung.


    Schöne Grüsse,


    Tom

    ... all I ask of music is that it sounds good.
    (Nick Hornby, 31 songs)