Dave Brubeck, Time Out - Welche Pressung ?

  • Aus aktuellem Anlass reaktiviert.


    Ich habe heute eine japanische Ausgabe von Time Out erhalten. Ist auf dem fast nur in Japan vertriebenen Label "Sound Laboratory Series" als 45er Schnitt unter den Nummer 45PX-3-C im Juli 1967 wiederveröffentlicht worden.


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    Ich kenne das Label, habe aber zu diesem Titel noch nicht viel Informationen sammeln können. Der Klang ist allerdings verblüffend grandios. Und totsicher rein analog. 8)


    Mich würde nun doch mal interessieren, wie so eine Ausgabe gegen die aktuellen Reissues abschneidet.

    Viele Grüsse,
    Mario


    It is good taste, and good taste alone, that possesses the power to sterilize and is always the first handicap to any creative functioning. (Salvador Dali)

    Einmal editiert, zuletzt von solong ()


  • Die ursprüngliche Frage ist zwar schon älter, aber villeicht interessiert es trotzdem:


    Zur Pressqualität kann ich nichts sagen, aber zur Überspielung:


    VinylLovers, JazzWax und Not Now sind europäische Public Domain Labels, sie veröffentlichen Aufnahmen bei denen das Urheberrecht in Europa abgelaufen ist (Aufnahmen von vor 1963) und haben keinen Lizenzvertrag mit dem Originallabel, deshalb auch keinen Zugang zu Masterbändern. Diese LPs nutzen meist eine CD als Quelle, im besten Fall eine SACD oder sonstige Digitalausgabe in höhere Auflösung.


    Acoustic Sounds (Analogue Productions) macht sehr hochwertige Pressungen und nutzt für das Mastering die originalen analogen Masterbänder. Bei Columbia-Aufnahmen aus der Zeit macht es noch einen Unterschied ob das Stereo-Mixdown-Band genommen wird oder das ursprüngliche 3-Spur-Band (neuer Stereo-Mixdown bei der Überspielung). Bernie Grundman soll in diesem Fall das 3-Spur-Band verwendet haben, das also eine Generation näher an der Aufnahme ist.


    Music on Vinyl ist ein europäisches Label, das hauptsächlich Columbia-Aufnahmen lizensiert. Es bekommt für die Überspielung hochauflösende Digitalkopien der Masterbänder, da die Originalbänder nicht um die Welt geschickt werden.

    Claude


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    Scheu Premier MkIII + SME309/Benz Ace L + Scheu Classic 12"/Denon DL103R


    Electrocompaniet ECP-1, Electrocompaniet EC4.7+AW120, Dynaudio Contour s3.4, AKG K1000+Audio Valve RKV

    Einmal editiert, zuletzt von Miles ()

  • Zu den bei JPC verfügbaren Pressungen kann leider nichts beitragen. Aber: Bei kleinen Jazz-Besetzungen sind Monos in meinen Ohren eine gute Wahl. Auch bei "Time out".


    Nehmen wir mal "Take Five". Stereo: Das Schlagzeug auf links, das Sax auf mitte gemischt, Piano und Bass auf rechts. Besonders natürlich hört sich das, obwohl die Instrumente an sich durchaus gut eingefangen sind nicht an.


    Ich habe auch eine Nachpressung aus den 80ern?, die klingt vorsichtig gesagt, sehr bescheiden. Ich hoffe die JPCs sind besser.


    Die Mono-Aufnahme hat einfach mehr Punch, mehr Prägnanz und mehr Homogenität. Vor allem der Bass ist wesentlich präsenter als bei der Stereo-Aufnahme.


    Also: Mir gefällt meine Two-Eye-Mono besser als die Six-Eye-Stereo. Columbia hat mbMn verdammt gute Mono-Aufnahmen gemacht. Und das gilt nicht nur für Jazz.


    Bei der "Jazz Samba" ist es übrigens ähnlich.

    3 Mal editiert, zuletzt von fossilinus ()

  • Ich habe von JPC die MOV Ausgabe und die hört sich mMn sehr gut an.
    OK die Platzierung der Instrumente ist wirklich etwas unglücklich gewählt, aber daran hat ja eher der Tonmeister von damals Schuld.

    Grüße, Norbert :)

    Dreher: Kenwood KD-8030

    Phono Pre: LiTe Phono
    Amp: Rotel RC-995 & RB-991
    CDP: Arcam Diva CD192
    Speaker: Audio Exklusiv Tubular Bell 3

  • Das ist bei Jazz-Aufnahmen nicht selten: Die Schießbude wird in die Ecke gezwängt. Bei Art Blakeys Moanin übrigens auch. Irritierend finde ich noch wenn die Hi-Hats zu weit auseinander platziert werden. Als wenn ein Kraken die Klöppel schwingt. Bei Monos gibt es das glücklicherweise nicht.

  • Tja, Schallplatten sind immer auch ein Ausdruck der Zeit in der sie entstanden sind. Auch aufnahmetechnisch und von der Mischung. Damals wollte man den Leuten halt zeigen, dass bei Stereoplatten auf den beiden Kanälen wirklich unterschiedliches drauf war. Sonst wären die Käufer noch bei den Monos geblieben ohne die deutlichen Unterschiede... ;)


    Stell dir ne Cocktailparty Anfang der 60e Jahre vor, der Gastgeber hat sich eben zwei Klipschhörner (natürlich in gegenüberliegenden Ecken - ging halt nicht anders) eine Marantz 7 + 8b Verstärkerkombi und dazu einen Acoustic Research Stereoplattenspieler gekauft. Wenn er das stolz vorführt, will er natürlich das die Jungs in der Ecke neben dem Fenster das Sax hören und gegenüber neben dem Kamin die Drums. Sonst denkt sich Jeff aus der Buchhaltung noch, auf seiner Monoanlage klingt das gleich.... 8)


    Gruss
    Michael

    I listen econo....

  • Miles,


    das ist mal ne Info, nach der ich schon lange schiele, vielen Dank dafür!


    Ansonsten sehe ich die "Timeout" so, daß sie schon ein hervorragendes Master hat und man generell mit keiner Variante was falsch macht. Will sagen, wirklich schlechte Varianten sind mir nicht bekannt. Ich favorisiere gegenüber den Originalen die Classic Records 45er, das konnte ich schon auf verschiedenen Anlagen vergleichen. Die Analog Productions kenne ich leider nicht, sehe aber deren Qualitäten aber im oberen Segment, was auch deren Preise vermuten lassen.


    Gruß


    Klaus

    “I don't know why but everybody has a hit in Germany. You know, David Hasselhoff had a hit in Germany, a number one. I had a number one in Germany. I guess they just don't know much about music over there.”


    Lee Majors

  • Moin Thomas,


    ....Niemals hat man live so eine Aufteilung der Instrumente in der Stereobasis. Meiner Meinung ein grober Unsinn.


    das stimmt leider nicht, wenn das Konzert über eine PA läuft. Als Beispiel: Dave Brubeck (sic!) live in der Tonhalle Düsseldorf, Sitz im, Parkett. Der Ton vom Sax kam aus fünf Metern Höhe, während der Musiker auf Bühnenniveau vor mir stand. Ganz schön irritierend.


    Weiteres Beispiel: Jack DeJohnette in Gütersloh. Basisbreite des rechts auf der Bühne platzierten Drumsets circa 3,5 m, über die PA (war nicht nötig ;) ) auf eine Bühnenbreite von circa 20 m verteilt. Auch "live" ist akustisch nicht immer perfekt.


    Zur Frage: wie von Klaus vorgeschlagen, die 45 RPM Classic Records ist klasse.



    Gruß lori

  • Klar, aber ich finde es live genauso unsinnig. Es gibt ja immer wieder Mischer (wenn nicht ein Großteil), die z.B. die eine Gitarre komplett links legen und die andre rechts.
    5-10% des Publikums hören dann beie Gitarren in einem halbwegs ausgewogenen Verhältniss. Bis auf reine Stereosounds panne ich live nur minimal.

  • So, meine Time Out von Recordsales ist da. VG/VG!



    analog-forum.de/wbboard/gallery/index.php?image/89115/



    analog-forum.de/wbboard/gallery/index.php?image/89114/



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  • Autsch..... :thumbdown:


    Hast du die von Recordsales aus Berlin? Seltsamer Laden, eine Kind of Blue, Vinylzustand Fair (das heisst eingedeutscht: mies) für 130 Euro - eine Coltrane Olé völlig runtergejazzt immer noch über 20 Euro.


    Wie war denn deine beschrieben (denn das tun sie ja immerhin... :S ) Ansonsten, reklamieren und zurücksenden!


    Gruss
    Michael

    I listen econo....