Verbesserung der Kette: Wo am besten ansetzen?

  • Liebe Fachleute,


    ich bin neu in diesem Forum, da ich meine Stereoanlage etwas aufbessern möchte.
    Ich höre seit über 15 Jahren viel Platte, v.a. Jazz, Barock, Blues, Indie, Latin, etc.


    Hier eine kurze Aufzählung der Einzelteile mit Hinweisen meiner aktuellen Überlegungen dazu:


    1. Dual 701
    Automatik ausgehängt. Hier meine Frage: ist das klanglich überhaupt relevant / sinnvoll?
    TA: aktuell leider nur ein MM Goldring Elan. Hier überlege ich einen Goldring G 1042 anzuschaffen. Geht das technisch am Dual und klanglich? Ist dieser TA überhaupt sinnvoll? Gibt es bessere Vorschläge in der Preisklasse bei meiner Musik?


    2. Creek OBH-8 MM Phono Pre-Amp.
    Hier überlege ich eine Röhrenvorstufe. Ist das sinnvoll? Wenn ja: Welche kann denn empfohlen werden (200-600€)?


    3. Röhrenverstärker einer genialen Kleinserie mit vier 300Bs, etc. Wie er heißt weiß ich gerade nicht, da er aktuell beim Fachmann ist. Das gute Ding ist auch schon 17 Jahre alt. Sehr ausgewogen, sanft und satt, schöner Druck auch im Hintergrund.


    4. Dali Blue 5005. Zwar nicht die hochpreisigsten Boxen, aber sehr ausgewogene, rund klingende Speaker, die meinem facettenreichen Geschmack, der sich aber immer um hohes Niveau bemüht, recht nahe kommen. Bewußtes Hören ist gut möglich mit ihnen.


    Klar ist für mich, dass ein ordentlicher TA kommen muss. Aber hier kenne ich mich am wenigsten aus und bin um gute Tipps dankbar.


    Bei dem Vorverstärker überlege ich ernsthaft. Allerdings bin ich mir nicht klar, ob es sinnvoll ist, auch diesen mit Röhren zu haben. Irgendwann hörte ich mal, dass ein transistorgestützter Vorverstärker an einer Röhrenendstufe besser sei. Kann mir das aber eher nicht vorstellen. Ich denke mir, dass der Weg von Rille und Nadel über zweimal Röhre zu den Speakern besser sein müsste, als wenn es einmal über Transistoren läuft und dadurch abgeflacht wird. Oder?


    Also, liebe Leute: Wo ist wohl mein schwächstes Glied in der Kette? Welche Verbesserungen erscheinen Euch nötig, wichtig, angemessen und unangemessen?


    Vielen Dank für Eure Hilfe


    Simon

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  • Hallo,



    das ist natürlich alles subjektiv:
    Ich würde das Laufwerk tauschen, irgendwas alter großer Thorens mit besserem Arm, z.B. SME 3009, und z.B. Denon DL 103 mit passenden Übertragern.
    Mit der Aufstellung des Laufwerks experimentieren z.B. dicker massiver Holzuntergrund, Wasserwaage grade stellen, Spikes ec...
    Dann erst wäre m.E. eine Röhrenphonostufe dran


    Gruß


    Ingo

  • Moin Simon,


    wo, wie u. worauf stehen dein Lautsprecher ?


    Du kannst bedeutende Klangverbesserungen erreichen indem Du die Raumakustik verbesserst.
    Das ist je nach Fall recht leicht machbar.


    Eine der unbedingt notwendigen Maßnahmen ist die möglichst 100%ige
    mechanische Entkoppelung der LS ggü. dem Fussboden.
    Die meisten handelsübliche Boxenständer können das aber nicht.
    Da kannst Du also selbst etwas verbessern.



    Dann der Dreher u. der TA
    Also da geht Einiges.

  • Ich würde zuerst den Tonabnehmer austauschen, das G1042 ist schon ne Hausnr.! Achtsam justieren, und dann viel bekannte Platten neu kennen lernen und staunen! Der DUAL Arm wird das Potential des neuen Abtasters schon einwandfrei wiedergeben !
    Das Aushängen der Automatik, ist sicher ne Möglichkeit, aber kein Muß, ABER!: Die Antiskatinganzeigewerte werden sich dadurch verändern, es stimmt dann die eingestellte Antiskatingkraft nicht mehr zum Auflagegewicht!
    Alles andere später, ändere nicht mehr als ein Teil auf einmal, sonst weißte nachher nicht mehr woher der bessere Klang kam!!!

    "And sometimes there are barely perceptible nuances in its sound which do not allow it to cross the fine line between the good and the great sound."

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  • Guten Morgen Simon,


    ich würde aus meinen Erkenntnissen der letzten Jahrzehnte nicht zu viele Baustellen gleichzeitig eröffnen. Um an deiner Kette Umbaumaßnahmen deutlich zu erkennen würde ich als erstes die Phonostufe wechseln. Der Zugewinn kann gravierend sein.
    Der Gedanke einer Röhrenstufe scheint für mich der absolut richtige zu sein. Für relativ wenig Geld kannst du dir als MM-Verstärkung ein Phonomoped von Rheinhard Hoffman (inovative Audio) hier unterwegs als audiosix zulegen. Die kannst du später falls du auf MC umsteigst, durch passende Übertrager aufrüsten.
    Damit hast du das Tor zur guten Wiedergabe weit aufgestoßen und kannst im Rahmen deiner Möglichkeiten und deiner Kette alle Änderungen im Bereich Laufwerk- Tonarm und System deutlich hören.
    Dann würde ich am Laufwerk und Tonarm ansetzen. Ein guter gebrauchter Thorens mit passendem Arm wäre dann der nächste Schritt denn nur damit kannst du die Fähigkeiten eines guten Systems wiederum ausloten.
    Raumakustik,Aufstellung usw. sind wichtige begleitende Maßnahmen.


    Viel Spaß mit bedächtigen Schritten beim Aufrüsten.


    Detlef

    Manche blasen auf einem Kamm und meinen die Berliner Philharmoniker spielen zu hören! (Frei nach Konfuzius)

  • Servus,

    Dann würde ich am Laufwerk und Tonarm ansetzen. Ein guter gebrauchter Thorens mit passendem Arm wäre dann der nächste Schritt denn nur damit kannst du die Fähigkeiten eines guten Systems wiederum ausloten.

    ... da wäre ich mir gar nicht sicher ... die DUALs werden gemeinhin sehr deutlich unterschätzt ... und mit einem TD-150, TD-14x/16x - selbst mit anderem Tonarm) macht man einen DUAL 701 garantiert nicht bange ... da müßte man dann bei Thorens schon deutlich höher einsteigen ... und das wird teuer ... da würde ich eher weiterhin im Direct Drive Lager und hier nach Technichs SP-15, SP-10 MKII, Denon DP-75, DP-80, Sony TTS 4000 und TTS 8000 und Co. Ausschau halten ...

  • @ Rolf,
    auch ein Jean-Paul ist in die Jahre gekommen, hat wohl immer noch eine gewissen Charme aber die Spritzigkeit, Leichtigkeit und Spielfreudigkeit hat doch mit den Jahren stark gelitten. ;)
    Genau so verhält es sich mit den Dualesen. Zur ihrer Zeit ein nicht schlechter Dreher der sich wohl immer noch mit vielen heutigen Spielern messen kann aber doch leider für eine Optimierung sehr beschrenkt geeignet ist.
    Den Thorens habe ich nur ins Spiel gebracht, da das Budget unseres Themenerstellers nicht unendlich erscheint. Natürlich gibt es unter denen von dir aufgeführten DD's einige interessante Laufwerke, wichtig finde ich jedoch bei der Wahl eines solchen Laufwerkes, wie leicht sich darauf ein "Richtiger Tonarm" verbauen läßt oder hat er ggf. einen erwachsenen Arm.
    Einen Dual möchte ich pers. nicht verbasteln. Und würde ich zu entscheiden haben, würde ich sparen und mir einen Raven one oder ähnliches kaufen. Da kann ich ohne viel Aufwand jeden Arm und jedes System dran verbauen ohne viel Geld in oft zweifelhaften Tuningmaßnahmen zu versenken.


    Gruß
    Detlef

    Manche blasen auf einem Kamm und meinen die Berliner Philharmoniker spielen zu hören! (Frei nach Konfuzius)

  • Die Goldrings der 1xxx Serie brauchen max. 200pF Abschlußkapazität. Die OBH8 hat aber bereits 220pF eingebaut. Die mußt Du gegen 50pF tauschen. Das Kabel des Duals wird irgendwas zwischen 100 und 150pF haben, dann stimmt's.
    Die OBH8 ist übrigens ne prima Phonostufe, wenn Du die ernsthaft toppen willst mußt Du schon erheblich tiefer in die Tasche greifen als die genannten 200-400 EUro. Unter 600-800 wird das kaum was werden.
    Das 1042 ist sehr anfällig gegen falsch eingestellten VTA. Ich weiß nicht, ob der Arm des 701 höhenverstellbar ist. Rechne mal damit, daß Du da experimentieren mußt mit irgendwelchen Zwischenplättchen oder gar Keilen. Auf meinem 1228 geht das 1042 jedenfalls gar nicht. Ein 1022 geht deutlich besser, ein Reson Reca ist dann schon sehr gut (insbesondere deutlich tieferer Bass). Das Reca kostet zwar 550 Euro, die ist es imho aber wert.


    Gruß
    Andreas

    Ich bin so alt, als ich damals zur Schule ging, gab es noch keine Handys. Wir haben dann Unterricht gemacht. Wir hatten ja sonst nichts.


    Ein Freund ist jemand, der Dich mag, obwohl er Dich kennt.

  • Also auch ich habe letztes Jahr ein bisschen aufgerüstet. Nicht zu vergleichen, mit dem, was andere so an Werten zu Hause stehen haben, aber für meinen Geschmack und Ohren doch recht beachtlich. Ich habe dabei ganz vorn und ganz hinten angefangen, soll heißen:


    1. neuer Abnehmer


    2. für meinen Geschmack gute LS


    Aber ich habe mich dann auch verunsichern lassen. Es hilft immer nur hören, hören, hören... Da gibt es Gerätschaften im ambitionierten Kilo-Eurobereich, die für mich nur Grütze klingen, für den Besitzer ist es das Non plus ultra. Aber Du fragtest ja, wo man ansetzen sollte, daher noch mal meine Empfehlung: ganz vorn und ganz hinten, das dazwischen pö a pö...

    beste Grüße


    Rainer

  • @ Detlef


    oh, oh ...

    Zur ihrer Zeit ein nicht schlechter Dreher der sich wohl immer noch mit vielen heutigen Spielern messen kann aber doch leider für eine Optimierung sehr beschrenkt geeignet ist ...


    ... Natürlich gibt es unter denen von dir aufgeführten DD's einige interessante Laufwerke, wichtig finde ich jedoch bei der Wahl eines solchen Laufwerkes, wie leicht sich darauf ein "Richtiger Tonarm" verbauen läßt oder hat er ggf. einen erwachsenen Arm.


    ... Einen Dual möchte ich pers. nicht verbasteln. Und würde ich zu entscheiden haben, würde ich sparen und mir einen Raven one oder ähnliches kaufen. Da kann ich ohne viel Aufwand jeden Arm und jedes System dran verbauen ohne viel Geld in oft zweifelhaften Tuningmaßnahmen zu versenken.

    ... technisch betrachtet war die Entwicklung des Plattenspielerantriebes bereits Anfang der Achtziger mit z.B. Pioneer P-3a, Denon DP-100 und auch der Neumann Plattenschneidmaschinen vollkommen abgeschlossen ... die EDS-Antriebe erreichten damals ungefähr 70% des Möglichen, jeder herkömmliche Riemenatrieb damals wie heute keine 50% dessen, was die großen Direktantriebe aufzeigten ... insofern ist auch der EDS-Antrieb des DUAL 701 - solange er seine damalige Spezifikation heute noch erreicht oder Dank einer Überholung wieder erreicht - heutigen Riemenantrieben noch deutlich überlegen, wenn es um Gleichlauf und Rumpel geht ...


    ... alle nachfolgenden Schritte wie String und Co. waren keine technsich zählbaren Fortschritte mehr ... sondern in der Mehrheit eher Rückschritte, welche einzig den Entwicklungs- und Fertigungskosten geschuldet sind ... meint, daß es heute allein pekuniär unmöglich ist, Antriebe mit dem damals getriebenen, technischen Aufwand auf den Markt zu bringen ...


    ... sprechen wir von Optik, Psychoakustik und Geschmacksempfinden/ Geschmacksverköstigung, so mag das natürlich anders aussehen ... ändert aber nichts daran, daß der DUAL bereits ab Werk den besseren Antrieb mitbrachte und auch aus heutiger Sicht noch mitbringt.


    Deshalb sprach ich ja auch davon, daß ich mir mit den üblich angestellten Vergleichen zu anderen Spielern nicht so sicher wäre ... auch insbesondere dann nicht, wenn man dagegen einen Raven One stellt ... würden wir allerdings einen DP-75 oder Technichs SP-15 dagegenstellen, so würde das "Rennen" anders ausgehen ...


    Alle von mir aufgezählten Direkttriebler sind übrigens separate Motoreinheiten ... insofern stellt sich die Frage nach der Güte eines mitglieferten Armes oder dessen Austauschbarkeit überhaupt nicht ... Du könntest, je nach Abmessungen der evtl. selbst gezimmerten Zarge also jeden erdenklichen Tonarm montieren.


    Gleichzeitig verstehe ich die implizierten Bedenken gegen den Tonarm des DUAL 701 nicht ... es handelt sich um einen der wenigen Tonarme mit dynamisch während der Abtastung auf die Nadelspitze wirkender Auflagekraft ... damit reiht sich der Arm quasi irgendwo in der Reigen mit Linn Ekos, MAX282, frühen Ortofon RMA- und RMG-309 und ganz wenigen Anderen ein ...


    ... technisch betrachtet sorgt aber gerade die dynamisch wirkende Auflagekraft für eine echte Minimierung der Abtastverzerrungen ... sie tut es nachweislich sogar deutlicher als das durch jede Minimierung des tangentialen Spurfehlwinkels überhaupt möglich wäre ... dies ist allerdings wiederum nur der technsiche Standpunkt ...


    ... schauen wir auch hier wieder auf die subjektiven Bewertungsparameter Optik, Psychoakustik und Geschmacksempfinden/ Geschmacksverköstigung, so
    mag das natürlich individuell anders aussehen ... ändert aber nichts daran, daß es sich auch bei dem Tonarm des DUAL 701 um einen Vertreter der gehobenen Klasse handelt, der vielen einzeln erhältlichen Tonarmen die Daseinsberechtigung/ das Leben sehr schwer machen dürfte.


    Ich bin immer wieder erstaunt, was so ein 701 auch klanglich ... also in der subjektiven Geschmacksverköstigung ... zu leisten im Stande ist ... hätte ich einen 701, würde ich über weder Thorens noch eigentlich sonstige Riementriebler auch nur ansatzweise nachdenken müssen ...

  • Servus,


    der Hinweis von Andreas zur Kapazität des Phonoeinganges ist wichtig ... der Austausch sollte auch recht einfach zu bewerkstelligen sein ... ein paarweise geatchtes Paar MKP-Kondensatoren mit 50pF ist vollkommen ausreichend ... Boutiqueware muß das nicht sein ...

    Die OBH8 ist übrigens ne prima Phonostufe, wenn Du die ernsthaft toppen willst mußt Du schon erheblich tiefer in die Tasche greifen als die genannten 200-400 EUro. Unter 600-800 wird das kaum was werden.

    ... und auch dies möchte ich unterstreichen ... bei Kaufgeräten wäre das sicherlich die untere Preisschwelle, ab der ein Wechsel erst eine wirklich reproduzierbare Veränderung bringen wird ... und technisch betrachtet auch wirklich eine Verbesserung vorhanden ist.


    Bei Selbstbaugeräten und Bausätzen dagegen könnte man mit € 400 Materialeinsatz schon etwas bewegen ...

    Einmal editiert, zuletzt von be.audiophil ()

  • Ich würde ein 1042R und einein der Kapazität anpassbare Vorstufe nehmen (oder die Creek entsprcehend anpassen). Ansonsten Raum optimieren bzw. die Aufstellung der LS. IMHO sind dei ehere was für Nahfeld, da fällt der raum nicht so ins Gewicht.


    Grüsse


    Thomas

  • Also bei Euch sprudelt es ja so richtig los. Vielen herzlichen Dank.


    Ich hoffe ich kann alles erfassen (evtl. dauert das noch etwas länger). Ich möchte mal in einem kompletten Post auf viele Mitdenker antworten. Ich hoffe, das ist üblich bei Euch. Wenn nicht, dann sagt mir Bescheid, dann antworte ich nur noch einzeln.


    Zu meinem Grundverständnis: Ich pflege das Prinzip Form follows function. Die Optik ist nicht das Kriterium, wenn dann nur schlicht, stilvoll und unauffällig (wobei die offenen 300Bs dem nicht ganz folgen, aber ich habe keine Endstufe gefunden, die mir besser taugt, außer in den Neupreisbereichen jenseits von 8000,-).
    Insgesamt erkenne ich in bspw. Rolf, Bernd oder Andreas Menschen, die an die Themen, ähnlich wie ich, unkompliziert und realistisch heranzugehen scheinen.
    Grundsätzlich hatte ich eh vor, Stück für Stück vorzugehen, aber irgendwie möchte ich mal die Linie im Groben klar bekommen für mich (im Sinne eines Handlungsleitfadens, der dann während der Umsetzung immer weiter verbessert wird).
    Auch schrecke ich nicht vor eigenen handwerklichen Tätigkeiten zurück. Vieles kann ich mir erarbeiten, wenn ich mir sicher bin, dass dann kein Gebastel herauskommt, sondern eine sinnvolle Lösung.
    Ich möchte vor allem klanglich optimieren und schiele überhaupt nicht auf "Repräsentatives". So werde ich mir auch endlich eine Plattenwaschmaschine kaufen, um meinen großen Plattenschrank mal zu säubern. Das lohnt sich bei der Menge und dem Alter der Kostbarkeiten.


    Zum Raum:
    Nach meinem Umzug habe ich das Wohnzimmer (ca. 25-30qm) als Hörzimmer eingerichtet mit zentralem Hörort im größten Dreieck. Die Dali Blue 5005 stehen auf dem Boden (Parkett auf Betondecke). Aktuell liegt kein flächiger Teppich drin. Hier werde ich noch experimentieren (liegt auch ein wenig an den Kindern). Wenn, dann habe ich einen dicht gewebten Wollteppich.
    Zur Entkoppelung habe ich mir auch schon bereits einige rudimentäre Gedanken gemacht. Beim Einzug vor Kurzem habe ich provisorisch eine Fichtenplatte mit Filzgleitern genommen, und den Lautsprecher mit seinen drei Spikes drauf gestellt. Das war schon mal nicht schlecht. Aktuell denke ich, dass ich eine Steinplatte besorge, diese mit vier soliden Gummiringen (etwa 1-2cm hoch) auf den Boden stelle, damit die Platte auf Gummi/Luftpolster steht. Den Speaker würde ich dann wiederum entweder mit oder ohne Spikes mittels Gummiringen oder Gummiplatten auf die Steinplatte stellen. Ich hoffe, damit die Resonanzen durch die drei verschiedenen Materialschichten abschirmen zu können.
    Was haltet Ihr davon? Habt ihr Tipps für Gummis, Ringe, oder ähnlichen Dingen? Gibt es noch bessere Ideen?


    Zum Plattenspieler:
    Irgendwie war mir klar, dass bei meinem Dual 701 eine etwas kontroverse Diskussion entstehen könnte. Ich möchte mich da nicht so drin tümmeln, da ich kein Verfechter des einen oder anderen bin. Es muss halt gut klingen. Den Dreher habe ich vom Vater geerbt (was aber kein Kriterium gegen eine Ersatzbeschaffung darstellt) und nach guten Steckern und ordentlicher Einstellung (Skating auch auf die abmontierte Automatik hin angepasst) bin ich zufrieden und habe im direkten Vergleich mit sehr wertigen Drehern nur eher geringe Unterschiede feststellen können. Ich denke, meine Optimierungsmöglichkeiten liegen eher beim Tonabnehmer (und noch woanders in der Kette).


    zum TA: Vielen Dank für die technischen Hinweise zur Adaption des G1024. Da ich Bassliebhaber bin, liest sich der Reson Reca sehr interessant an. Kann ich den dann ohne weiteres anbauen?
    Gibt es noch weitere Empfehlungen?


    Zum Pre-Amp:
    Hier bin ich ob Eurer unterschiedlichen Antworten noch irritiert. Lohnt sich nun ein Umstieg auf eine Röhrenvorstufe bei meiner Kette oder ist meine kleine Transistor-Vorstufe nur schwerlich zu verbessern? Bin ja ganz erstaunt.
    Über das Röhrenmoped möchte ich mich mal erkundigen, wenn Ihr meint, dass das sinnvoll sein könnte. Selbstbau ist nicht ausgeschlossen, aber auch nicht in der Priorität (zeitliche Gründe). Habe so etwas noch nie gelötet. Mit einer eindeutigen Anleitung (Materialliste, Werkzeugbeschreibung, Schritt-für Schritt-Erklärung) ist es aber nicht unmöglich.


    Zu den Lautsprechern:
    Eigentlich gefallen die mir ganz gut. Wenn ich da einen deutlichen Sprung machen möchte, dann wird es richtig teuer (ca. 1500-3000€). Dann habe ich aber wieder andere zu schwache Kettenglieder. Insofern habe ich entschieden, die erst mal zu behalten und das Vorhandene zu prüfen und ggfls. optimieren, was ich bisher noch nicht so intensiv bedacht habe (TA, evtl. Pre-Amp, Entkoppelung der LS, Experimente mit Teppich).


    Nun zu Eurer Fachmeinung. Bin ja gespannt, wie es nun weiter sprudelt :) Bin ja begeistert.....


    Herzliche Grüße aus der verschneiten Innenstadt Münchens
    Euer Simon

    Einmal editiert, zuletzt von JSimon ()

  • Grüßt euch


    Was genau möchte Simon denn klanglich verbessern?


    Am einfachsten wäre wirklich erstmal das Thema Raum und Lautsprecherposition. Boxen raus aus den Ecken und weg von den Wänden wenn es irgentwie geht. Wenn er es nicht schon getan hat.


    Wenn ich mir Simons klasse Musikgeschmack so vorstelle, würde ich aber nicht mehr über ein MM-System nachdenken. Zu viel Mitteltonaufösung bleibt mit den MM`s auf der Strecke. Noch dazu sind die 7er Duals auch sehr Bassstark und somit können MCs gut funktionieren. Kapazitätsanpassung bräuchte man damit auch nicht mehr. Es sollte nur ein modernes MC sein, daß keine Probleme mit Einstreuungen der Direktantriebselektronik hat. Ein MC200 z.b. fällt da schonmal aus.


    Ich würde den Dual behalten und in Ehren halten, richtig justieren, schön warten, evl. Tonarmlager nachstellen (hab ich gerade beim Cs5000 gemacht), unbedingt Chinchstecker erneuern und z.B. ein Ortofon MC25 FL (Fine Line) montieren. Paßt gut an diverse Dual Headshells da es vorne abgeschrägt ist und somit nicht am Headshell oben anstößt. Optimale Überhangeinstellung ist also gewährleistet.
    Und dazu eine gute MC-Phonostufe ab ca 300,- Neupreis. Gerne auch mit Accustromversorgung


    lg aus dem Dualboard :)


    Carsten

    Einmal editiert, zuletzt von Carsten R. ()

  • @ Carsten


    jetzt wird es noch interessanter: Welche Gründe gibt es denn noch für einen Umstieg auf MC-Systeme? Deine kurzen Begründungen locken bereits jetzt.


    Bei der Vorstufe für MC: Auch hier wieder: Röhre oder Transistor?
    Wieso Akkubetrieb? Eigentlich mag ich so etwas nicht.
    Gibt es auch von anderen Leuten Tipps diesbezüglich. Dankbar bin ich um möglichst Konkretes (Typ, Beschaffung - evtl. auch Gebrauchtes, dann nötige Umbaumaßnahmen).


    Insgesamt möchte ich für TA und evtl. Pre-Amp etwa 500-1200/1500 € ausgeben. Wichtig ist mir v.a., dass ein guter Sprung rauskommt, der in guter Relation zu den eingesetzten Kosten steht.


    Nochmal zum Raum: Die Boxen von den Wänden weg zu bekommen ist eher schwierig, da er nicht so groß ist und für Kinder und Freunde auch freie Flächen bereithalten soll. Aber ganz in die Ecken gedrängt stehen sie nicht (einmal einen halben Meter weg, einmal zwei Meter weg).


    Ach ja: der Dual hat bereits Chinch. Das Tonarmlager schaue ich mir mal an.


    Simon

    2 Mal editiert, zuletzt von JSimon ()

  • Bei dem Vorverstärker überlege ich ernsthaft. Allerdings bin ich mir nicht klar, ob es sinnvoll ist, auch diesen mit Röhren zu haben. Irgendwann hörte ich mal, dass ein transistorgestützter Vorverstärker an einer Röhrenendstufe besser sei. Kann mir das aber eher nicht vorstellen. Ich denke mir, dass der Weg von Rille und Nadel über zweimal Röhre zu den Speakern besser sein müsste, als wenn es einmal über Transistoren läuft und dadurch abgeflacht wird. Oder?


    Hallo,


    hier mein Senf (Erfahrung). Erst mal eine Frage, soll mehr Musik oder mehr Klang herauskommen?
    Mit Musik meine ich Fluss, Timing, Stimmigkeit mit Klang räumliche Abbildung, Details, Spektakel? (Gehört auch alles irgenwie zusammen... ja ja ... bla bla... ja ja)
    Nach meiner Erfahrung bringen Investitionen in die Quellen der Wiedergabe eher etwas für die "Musik".
    Investitionen in die Lautsprecher bringen eher etwas für den "KLang".
    Also besserer Tonabnehmer (auch Vorverstärker) oder bessere Lautsprecher (auch Endstufe).
    Der natürliche Weg ist auch immer ein dialektischer.
    Ich persönlich würde die Kette von der Quelle her aufbauen!

    Grüße Gerhard

  • Insgesamt möchte ich für TA und evtl. Pre-Amp etwa 500-1200/1500 € ausgeben. Wichtig ist mir v.a., dass ein guter Sprung rauskommt, der in guter Relation zu den eingesetzten Kosten steht.


    Zum Dual 701 siehe hier. Auf jeden Fall behalten. Der KLassiker für den Spieler wäre ja das Shure V15. Das Goldring geht aber auch gut. Ich würde Head verkaufen und z.B einen Alps MM VV nehmen Den kann man hervorragend anpassen. Für 1500, könnte man auch ein Benz mit ´nem gebrauchten PP1 nehmen. (z.B. heir) und ein Benz etwa hier. Wäre für mich ein Best Buy.


    Grüsse


    THomas


    Ich habe selbst ein PP1 + Benz Wood und bin extrem zufrieden.

  • Hallo Simon,


    dein Vorgehen "Stück für Stück" vorgehen zu wollen ist sicher richtig.
    Ich würde dir empfehlen auch mal andere Ketten unvoreingenommen anzuhören.
    Auch höherpreisige, um einfach mal Anhaltspunkte zu bekommen, was noch so geht (oder eben auch nicht?).
    In München und Umgebung gibt es sicher viele User hier, die dich gerne mal hören lassen. :)

    Grüße,
    Jonas


    "Das Problem bei Zitaten im Internet ist, dass man nie weiß, ob sie authentisch sind." -Abraham Lincoln-

  • An einem MC System für Jazz, Klassik usw kommt man meiner Meinung nicht vorbei.
    Alle meine MMs (bis zum Ortofon OMsuper40) machen zwar Spaß aber klingen doch im wichtigen Mittelton nicht besonders ehrlich. Da fehlt einiges. Für Rock und Pop sind sie aber schön.


    Eine Accustromversorgung ist nur der letzte I-Punkt der MC-Wiedergabe und bringt mehr Fluss und Geschmeidigkeit in die Wiedergabe. Ist aber kein Muß. Kann dies gut vergleichen da ich 2 gleiche Phonostufen besitze aber nur eine davon mit Accu läuft.


    Ein guter Übertrager an der Deiner MM-Stufe kostet richtig Geld und muß nicht besser klingen als eine gute MC-Stufe sagen wir mal der 400.- Klasse. Da hilft nur probieren. Ich besitze den Ortofon T20 Übertrager und höre aber lieber nur mit meinen Lehmann Phonostufen im MC-Betrieb. Die Räumlichkeit und das Letzte Quäntchen Hochtonauflöung leiden durch den Übertragerbetrieb eindeutig. Aber wenn man nur eine reine gute MM-Stufe hat, bleibt einem ja nur ein Übertrager.


    Den größten Sprung würde nur ein MC ab ca. 400,- Neupreis(eher mehr) und eine ähnlich teure, am besten passive Phonostufe bringen. Röhrenstufen sind eher was für reinen MM bzw Übertrager-Betrieb. Es sei denn Du nimmst richtig viel Geld in die Hand.


    schönen Sonntag euch allen