22. Juni 2013: Kölner Sonderstammtisch "Jazzpiano" im SALON DE JAZZ mit LIVEKONZERT von CLEMENS ORTH!

  • Hallo Peter,


    ich möchte hier nochmal die Gelegenheit ergreifen und mich für diesen wirklich sehr gelungenen und informativen Stammtisch zu bedanken. Vor allem natürlich bei Clemens Orth (fantastischer Pianist), der sich sehr viel Mühe gab, uns und besonders mir (als Laien), die verschiedenen Techniken und Spielweisen der großen Jazzpianisten zu erklären. Das ging soweit, dass ich bei manchen Passagen die Augen schließen konnte und wirklich meinte, ich höre dort gerade einen McCoy Tyner, Chick Corea oder Keith Jarrett. Das hat mich schon beeindruckt, wie der Clemens nicht nur die Technik, sondern auch die Intensität und Energie dieser Pianisten rüberbringen konnte.


    Natürlich habe ich mir auch eine CD von ihm mitgenommen und kann diese nur ausdrücklich empfehlen...


    Orth.jpg


    Für mich als "alten" Grunge Hörer natürlich besonders spannend mal, NIRVANA als Berabeitung für ein Jazztrio zu hören. Die CD kann auch mühelos über amazon erworben werden.


    Zum Schluß auch meinen Dank besonders an Peter und seine Mitstreiter, die diesen tollen Nachmittag organisiert und ermöglicht haben.
    Vielleicht kann ja noch einer der auch Anwesenden hier Fotos einstellen, da ich keine gemacht habe. Danke


    Gruß Wolle

  • Hallo Wolle,


    schon mal vielen Dank für dieses feedback!


    Ich arbeite noch an einer kleinen Zusammenfassung des Nachmittags. Dazu gehören auch noch Fotos und Videos, die ich noch bearbeiten muss.
    Bis heute Abend bin ich aber damit fertig und melde mich dann hier wieder.

    Gruß,


    Peter

  • Ja, es war in der Tat ein beeindruckender aber auch anstrengender Nachmittag. Die komplette Geschichte des Jazzpianos ist halt doch nicht in wenigen Stunden erzählt und trotz der Beschränkung auf wenige Beispiele sind manche pianistischen Fachbegriffe für Laien schon schwer zu verstehen und nachzuvollziehen.


    Insofern war es diesmal etwas weniger mit dem gewohnten „gemütlichem Beisammensein + Alibi-Fortbildungsprogramm“, sondern „harte Workshop-Arbeit“ war angesagt… :D


    Aber es hat sich m. E. mehr als gelohnt!


    Der Nachmittag gliederte sich in drei Teile.


    Im ersten erläuterte Clemens Orth die Ursprünge des Jazzpianos, ausgehend von den klassischen Wurzeln über Blues bis hin zum Ragtime und dem Aufkommen des Swing. Das ist tw. recht trockene Materie, trotzdem gelang es Clemens die wichtigsten Entwicklungen anschaulich darzustellen. Mir sind vor allem die verschiedenen, sich im Laufe der Zeit sich entwickelnden Aufgaben und Spielweisen der linken Spielhand (vom ursprünglich reinen timekeeping beim Ragtime bis zu späteren „Hot“-Spielweisen, als einer Art rhythmischen Befreiung) haften geblieben. Aber auch, dass das Jazzpiano in der Blütezeit des Bigband-Swing als reines Begleitinstrument lange Zeit etwas verkümmerte. Hier war es vor allem Duke Ellington, der seit den 30er Jahren quasi „nebenbei“ in kleineren Formationen die Grundlagen des modernen Pianospiels mit entwickelte.


    [Blockierte Grafik: http://farm4.staticflickr.com/3831/9124818959_bbf43e8fa6_c.jpg]


    [Blockierte Grafik: http://farm6.staticflickr.com/5496/9127028772_7ace290837_c.jpg]


    [Blockierte Grafik: http://farm4.staticflickr.com/3799/9124817955_f4a426605d_c.jpg]


    Im nächsten Teil wurden dann die großen Pianisten der 30er bis 50er Jahre und deren charakteristische Spielweisen behandelt (von Bud Powell und Art Tatum bis hin zu Thelonious Monk). Hier hörten wir vor allem Beispiele von CD. Obwohl diese Musik heute etwas „historisch“ klingt, vermittelt sie immer noch eine ungeheure Intensität. Ich habe mir jedenfalls vorgenommen, mich noch einmal etwas intensiver vor allem mit Art Tatum zu beschäftigen.


    Am faszinierendsten war für uns alle dann sicherlich der letzte Teil, wo Clemens sehr anschaulich und geprägt aus seiner eigenen pianistischen Erfahrung die Spielweise der großen „modernen“ Pianisten von Bill Evans über McCoy Tyner, Chick Corea bis hin zu Keith Jarrett und Brad Mehldau analysierte und entsprechend selber vorführte. Klasse! Einen Videomitschnitt, in dem es um McCoy Tyner und Chick Corea geht, könnt Ihr hier sehen:


    VeNd8Puom8o


    [Blockierte Grafik: http://farm6.staticflickr.com/5518/9127031666_d2afcaa406_c.jpg]


    Für unser Durchhaltevermögen wurden wir dann zum Schluss des workshops mit einer wunderschönen Interpretation eines alten Cole Porter-Standards belohnt, den ich Euch ebenfalls hochgeladen habe:


    o2OAjs5BKPY


    [Blockierte Grafik: http://farm4.staticflickr.com/3824/9124826393_2cd2cbba27_z.jpg]


    Für mich war es ein großartiger Nachmittag, der zwar einiges an Konzentration abverlangte aber den Horizont auch deutlich erweitert hat.


    Nach einem netten Abendessen in einem angrenzenden Brauhaus hat Clemens dann später noch für einen kleinen Kreis ein sehr schönes ca. einstündiges Solokonzert gespielt – ein ganz toller Abschluss eines schönen Tages, für den ich Clemens sehr dankbar bin! Ich habe mich heute nochmals im Namen des gesamten Stammtischs bei ihm bedankt.


    Nachher ging es noch gemeinsam zum Ausklang in ein angrenzendes Café, wo intensiv weiter gefachsimpelt wurde…


    [Blockierte Grafik: http://farm6.staticflickr.com/5338/9127041324_c739963e9c_c.jpg]


    P.S.:
    Für so manchen wird das Hören von live gespielter Jazzmusik in dieser Nähe etwas ungewohnt gewesen sein. Auch in diesem Sinne hoffe ich, dass dieser Tag im Salon de Jazz für Euch Anreiz zu einem häufigeren Konzertbesuch war – für mich immer noch die intensivste und schönste Art des Musikkonsums!


    Wer also auf den Geschmack gekommen ist: schon am nächsten Freitag, den 28. Juni, gibt es im Salon de Jazz ein Pianotrio der Extraklasse zu hören: Berklee-Pianoprofessor und Gary Burton-Sideman Vadim Neselovskyi spielt mit seinem European Trio bestehend aus Bodek Janke (dr) und Alex Morsey (b).
    Ich bin auf jeden Fall da…


    PS: Die eingefügten Bilder sind überwiegend von Michael Fehlauer. Die beiden letzten sowie die Videos habe ich gemacht.

    Gruß,


    Peter

    Einmal editiert, zuletzt von groove-o-matic ()

  • Hallo Peter,


    ich möchte mich auch noch mal für den schönen und informativen Nachmittag bedanken. Auch wenn ich für das Konzert danach keine Zeit mehr hatte, kam doch sehr eindringlich raus, dass Clemens ein wirklich sehr guter Pianist ist und mehr Ahnung von Jazz hat als ich jemals verstehen werde. Die Ausführungen zur Entwicklung des Spiels mit der linken Hand fand ich ebenfalls sehr spannend. Auch sind für mich einige Namen gefallen, die ich noch nicht kannte. Also jede Menge Anregung um weiter in das Thema Jazzpiano einzutauchen.
    Manchmal hätte es jedoch meiner Meinung nach ein wenig verständlicher für Musiklaien verpackt werden können. Wobei ich mir das wohl eher selbst ankreiden muss, da ich derjenige war, der das Angebot meiner Eltern ausgeschlagen hat, doch Klavier lernen zu dürfen.


    Ebenfalls fand ich es echt nett mal den Kölner Stammtisch kennenzulernen und da dann doch ein paar Gesichter zu sehen, die einem nicht ganz unbekannt waren.


    Viele Grüße und noch mal Danke für die tolle Organisation.
    Pascal

    These pretzels are making me thirsty!



  • Hallo,


    danke noch einmal an Peter, der sich mit großem Engagement für den Workshop eingesetzt hat.


    Was ich noch besonders erwähnen möchte, ist das abschließende Solokonzert von Clemens. Er hat sich mit einer Intensität in eine halbstündige Improvisation gearbeitet, wie sie auch in der Royal Albert Hall bestand gehabt hätte. Genial eingebunden, der Glockenschlag von St. Severin.


    Dann noch eine halbe Stunde von seiner neuen CD, plus eine besondere Zugabe auf Wunsch des Nirvana Fans Wolle. Exklusiver geht es nicht.


    Mit dem Foto vom abschließenden Cappucino im Vedelskcafe hat Peter die Stimmung gut eingefangen.


    Gruß
    Michael

  • Externer Inhalt www.youtube.com
    Inhalte von externen Seiten werden ohne Ihre Zustimmung nicht automatisch geladen und angezeigt.
    Durch die Aktivierung der externen Inhalte erklären Sie sich damit einverstanden, dass personenbezogene Daten an Drittplattformen übermittelt werden. Mehr Informationen dazu haben wir in unserer Datenschutzerklärung zur Verfügung gestellt.


    Im Nachgang zu unserem schönen Sonderstammtisch noch ein link zum diesjährigen Weihnachtsgastspiel von Santa Claus im Kölner Salon de Jazz.
    Viel Spaß! ;):D

    Gruß,


    Peter