Rauschende PC900/4AH5

  • Die Eingangswiderstandswerte "47K", "100R" und 0-Ohm bzw. Kurzschluß
    ergeben bei der PC900 leider nicht die üblicherweise zu
    beobachtenden Verringerungen im Rauschen.


    Bei einem Kurzschluss fällt das Eingangsrauschen weg. Dann bleibt nur die Triode, der Arbeitswiderstand und die Versorgungsspannung.


    Reinhard

  • Einfach eine PC900 selektieren und gut ist...
    Wie gesagt: das ist ne HF-Röhre, die für NF nur bedingt brauchbar ist
    (so würde ich das machen - bin halt sehr pragmatisch)

    Viele Grüße von Uli - dem Rheinländer:
    hat von nix 'ne Ahnung - kann aber alles erklären. ^^
    Ist Realist und plant Wunder
    ;)

  • Nachdem jetzt das Bodenblech gut zu entfernen ist, ging ich gestern
    Abend auf die Fehlersuche und stellte fest, daß die Elkos C07R und
    C07L (47uF/100V) erheblichen Kapazitätsverlust aufwiesen sowie
    zahlreiche Lötstellen im MC-Teil brüchig waren.

    Hallo, Die Anbindung der oberen Röhre der Cascode an die zweite Stufe ist wahrlich seltsam. Wie sind den die Spannungen an der Cascode und der zweiten Stufe? Wird vielleicht die max. Ufk der oberen PC900 (100V) überschritten? Schade das in LTSpice kein Modell der PC900 ist. Ich hätte es ansonsten mal eingegeben. Viele Grüße, Martin

    Nach erfolgtem Nachlöten und Elkotausch stellten sich folgende Betriebsspannungen
    ein (Rechts/Links, S02 offen für max Verstärkung), die von denen im
    Schaltplan eingezeichneten Werten z. T. erheblich abweichen:


    Verbindungspunkt PIN5-V02 (Anode PC900)/R12/R13: 175V/178V
    Verbindungspunkt R12/R14/C05/R15: 58V1/58V5
    Verbindungspunkt R15L/PIN7-V03 (Gitter E88CC): 58V1/58V5
    Verbindungspunkt PIN5-V01/PIN2/V02 (Anode/Kathode PC900): 61V4/62V5


    Verbindungspunkt PIN8-V03 (Kathode E88CC)/R11/C06/C07/R16: 60V2/60V6
    Verbindungspunkt PIN1-V02 (Gitter PC900)/R11: 60V2/60V6
    Verbindungspunkt PIN2-V01 (Kathode PC900)/R08: 406/401mV
    Verbindungspunkt PIN6-V03 (Anode E88CC)/R17/R18: 114V0/115V9


    Das Rauschen ist jetzt etwas weniger geworden (schätzungsweise etwa
    6db), aber immer noch zuviel, weil bei einer Direktschnittscheibe
    mit geringem Eigenrauschen in der Rille das Rauschen des Phonoteils
    immer noch dominiert (bei normalen Scheiben dominiert es aber nicht
    mehr - insoweit waren die bisherigen Maßnahmen ein gewisser Fortschritt).


    Der Unterschied zum offenen Eingang (bei gewähltem 47K Abschluß für MM Systeme) und
    abgeschlossenem Eingang bei eingestecktem MC-System mit etwa 12 Ohm
    RDC ist jetzt gegenüber vorher schon deutlich. Sind aber 100 Ohm als
    Ballastwiderstand für MC gewählt, kommt mir der Unterschied immer noch zu klein vor.

    Zitat

    Einfach eine PC900 selektieren und gut ist...
    Wie gesagt: das ist ne HF-Röhre, die für NF nur bedingt brauchbar ist
    (so würde ich das machen - bin halt sehr pragmatisch)

    Dazu bräuchte ich etwa 1000-5000 Röhrenexemplare dieses Typs. Die
    vorhandenen 30 Exemplare (u. a. TFK, VALVO, Mullard und Siemens)
    förderten auch einige zu Tage, die deutlich weniger rauschen,
    dummerweise ist ausgerechnet bei denen die Mikrofonie so hoch, das
    sich Effekte einstellen wie bei Live-Veranstaltungen auf der Bühne,
    wenn Pfeifen durch Rückkoppelung zw. Mikro und Lautsprecher entsteht.
    Klanglich sind diese Röhren also noch unbrauchbarer wie jene, die rauschen.


    Folgende Optionen mit vertretbarem Aufwand bleiben jetzt noch:


    1) MM-Betrieb und MC-Vorsatz in Form eines Übertragers oder
    Line-Verstärkers (Pre-Pre) wie der ML JC-1 (im MM-Betrieb ist der
    Rauschabstand erheblich besser durch die Aktivierung der Potis R09
    und R10 mit Hilfe des Schalters S02 und damit stufenloser
    Einstellung der Verstärkung in gewissem Umfang).


    2) Der Ersatz der PC-900 durch Transistoren, was bei richtiger
    Schaltungsdimensionierung die eleganteste Lösung sein könnte. Dazu
    wäre natürlich eine Signaleinspeisung am Emitter des unteren
    Transistors über einen Koppelkondensator ideal im Falle eines BjTs -
    ansonsten müßte man auf einen jFET zurückgreifen. Für den oberen
    Transistor wäre eine Serienschaltung von zwei BjT-Videotransistoren
    (oder ein Hochspannungs-MOS-FET) notwendig.
    Tube-CAD hat eine solche Schaltung mit Transistoren in der ersten Stufe mit einer Röhre als zweite Stufe, wo die erste Stufe wie eine Kaskode aussah, aber keine war, weil auch dort der Eingang des oberen Transistors nicht - wie bei der Kaskode üblich - auf festem Potential lag sondern auch den Gegenkoppelungseingang wie bei dieser Schaltung hier darstellte. Leider finde ich sie nicht ohne die entsprechende Bezeichnung, die ich dazu kennen müßte.

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  • Verbindungspunkt PIN2-V01 (Kathode PC900)/R08: 406/401mV


    Läuft die mit Autobias oder bekommt die am Gitter eine negative Vorspannung ?
    Wenn das Gitter nur bei -0,4V läge, zieht die Röhre Gitterstrom, und das ist überhaupt nicht empfehlenswert.


    Gruss,
    Dieter.

    "Ich liebe den Geruch von Napalm am Morgen... ", Colonel Kilgore alias Robert Duvall, aus "Apocalypse Now", Francis Ford Coppola, USA 1979.


    Da LiTe is out 4ever - please stand by! ;)F.A.T. BESTELLTHREAD

  • Läuft die mit Autobias oder bekommt die am Gitter eine negative Vorspannung ?
    Wenn das Gitter nur bei -0,4V läge, zieht die Röhre Gitterstrom, und das ist überhaupt nicht empfehlenswert.
    Gruss, Dieter.

    Das ist richtig - auch im Hinblick auf eine Gleichspannung an den Spulen des Lyra DELOS (kein Koppelkondensator!) - hier wären 400mV bereits deutlich zu viel. Jedoch hatte ich 0V gemessen.


    Die Schaltungstopologie für einen Ausgangspunkt zum Umbau dieser Schaltung ist die Line-Verstärkerstufe des Sonic Frontier Vorverstärker-Modells "SFL1".

    == Gewerblicher Teilnehmer ==

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  • hier wären 400mV bereits deutlich zu viel. Jedoch hatte ich 0V gemessen.


    Es wird ja auch die Kathode hoch - und nicht die Anode runtergezogen beim Autobias über Kathoden-Widerstand. Insofern passt die 0V Beobachtung. Aber eigentlich würde sich Gitterstrom in einem Spannungsabfall über dem Gitter-Ableitwiderstand manifestieren.


    Gruss,
    Dieter.

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  • Was für eine dämliche Diskussion, solche Schaltungen rauschen nun mal.
    Soll er für die untere Triode einen J-fet reinmachen, Cascodenbias runter und gut is.
    Das ganze Gefummel führt zu nix

    Das ist die zweite noch zu testende Option. Versuchsweise wurde jetzt provisorisch an der Kathode eingespeist (über 1000uF/40V, S+M/EPCOS B41588-A7228, ESR 70 Milliohm, und Bypass mit 2x60uF/450V MKP ICAR, Abmessung mit 50x130mm sehr groß) sowie 47 Ohm parallel zum TA-System (Gitter über 470uF/63V an Masse). Ergebnisse sind sehr befriedigend (jedoch nur mit Bypass wie beschrieben), aber besteht der Wunsch, die Kondensatoren in das Gehäuse zu integrieren. Daher suche ich Niedervolt-Elkos mit ähnlichen, also sehr tiefen ESR-Werten. Welche könnte ich in die engere Wahl holen?


    Als Tonabnehmer ist übrigens das "ARGO-i" im Einsatz:
    http://www.on-off-hifi.de/442-…me%2BLyra%2BArgo%2Bi.html
    http://www.fastaudio.com/produkte/phono/argo-i/
    und nicht das Delos, wie ursprünglich vermutet und in post 1 erwähnt.

    == Gewerblicher Teilnehmer ==

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  • Moin A.K.,


    soweit mir bekannt, liegen hinsichtlich ESR Polymer-Elkos vorn, siehe auch Wikipedia. Dort findet sich ganz unten eine Liste von Hersteller-Weblinks.


    Gruß Eberhard

    Viele Grüße
    Eberhard

    ----------------

    Die Menschen verhalten sich heutzutage auf der Erde wie in einem Spiel, in dem sie die Spielanleitung verloren haben.

    ( Christina von Dreien )

    Einmal editiert, zuletzt von Monophono ()

  • Moin A.K.,


    soweit mir bekannt, liegen hinsichtlich ESR Polymer-Elkos vorn, siehe auch Wikipedia. Dort findet sich ganz unten eine Liste von Hersteller-Weblinks.


    Gruß Eberhard


    Vielen Dank für den Tipp.
    mittlerweile ist der Umbau dahingehend weiter modifiziert worden, das auch die alte Topologie wieder getestet werden kann (d. h. Signaleinspeisung auch wieder am Gitter möglich durch von außen deaktivierte Kurzschlußstecker).
    Während bei der Signaleinspeisung an der Kathode die Röhrenunterschiede bezüglich Rauschen und Mikrofonie nicht auffällig in Erscheinung treten, ist dies bei der Signaleinspeisung am Gitter extrem deutlich (wie vorher auch).
    Dabei ist besonders auffällig, das jene PC900 Exemplare, die sich als rauschärmste Versionen entpuppen, besonders mikrofonieempfindlich sind.


    Wer könnte besonders ausgesuchte Exemplare liefern, die gleichzeitig besonders mikrofonie- und rauscharm sind?

    == Gewerblicher Teilnehmer ==


  • Vielen Dank für den Tipp.
    mittlerweile ist der Umbau dahingehend weiter modifiziert worden, das auch die alte Topologie wieder getestet werden kann (d. h. Signaleinspeisung auch wieder am Gitter möglich durch von außen deaktivierte Kurzschlußstecker).
    Während bei der Signaleinspeisung an der Kathode die Röhrenunterschiede bezüglich Rauschen und Mikrofonie nicht auffällig in Erscheinung treten, ist dies bei der Signaleinspeisung am Gitter extrem deutlich (wie vorher auch).
    Dabei ist besonders auffällig, das jene PC900 Exemplare, die sich als rauschärmste Versionen entpuppen, besonders mikrofonieempfindlich sind.


    Wer könnte besonders ausgesuchte Exemplare liefern, die gleichzeitig besonders mikrofonie- und rauscharm sind?

    Durch Zufall wurden 4 Trioden des Typs 4HA5 von NATIONAL ersteigert. Bei diesen Exemplaren ist das Rauschen so stark vermindert, das es vernachlässigbar ist, gleichzeitig ist aber auch die Mikrofonie deutlich reduziert gegenüber den rauschärmsten PC900 Exemplaren. Auch die Klangqualität nahm zu in jeder Hinsicht, auch an dem nachträglich erzeugtem niederohmigen Eingang (Signaleinspeisung an Kathode).

    == Gewerblicher Teilnehmer ==