EMT 938 Kondensatortausch ?

  • Hi Asklia,
    du lobst zuerst dass es nicht brummt, nach meinem Verständnis aufgrund der galvanischen Entkopplung durch die Übertrager.
    Dann möchtest du die Übertrager durch einen OP austauschen. Dann sind doch die Chancen hoch, dass es wieder brummt.
    Da verstehe ich die Argumentation nicht. Ist da der Grund die Vermutung, dass der Übertrager den Klang zu sehr verschlechtert?


    Der 938 und der 524 sind ja im Prinzip gleiche Laufwerke. Unterschiede gibt es soweit ich weiß beim Tonarmbrett (Alu vs. Holz) und beim Tonarm.
    Die Steuerung ist soweit ich weiß gleich.


    Wenn der 524 brummt, dann müsste das doch auch in den Griff zu kriegen sein.
    Falls ja, kannst du die beiden Plattenspieler miteinander vergleichen.
    Die Phonostufe des 938 zu umgehen, wäre ja auch noch ein interessanter Vergleich.


    Tschau,
    Frank

    Entspanntes Hören, Frank


    ] Vorhandensein von Musik - Zuhandensein von Klang [

  • Hallo Frank


    Ich möchte die Übertrager gegen einen Symmetriewandler austauschen, nicht gegen einen Opamp. Natürlich stecken da auch Transitoren drin wie bei einem Opamp - aber die Funktion ist nicht ganz die gleiche. Ich meine, dass der Brumm bei beiden Techniken herausgefiltert bzw. durch die Ablösung des Erdleiters von der Signalmasse anderweitig abgeführt wird. 50 und 100 Hz kann man auch mit einem Übertrager sehr gut mit übertragen ;)


    Der Symmetriewandler sollte um Grössenordnungen weniger Verzerrungen mit sich bringen als ein Übertrager. Auf die Transistor-Endstufe und die gesamte Rückkopplung könnte mit dieser Lösung ebenfalls verzichtet werden. Die kleinen Wandlerplatinen sollten an Stelle der Übertrager auf derm EMT Platine sitzen. Allerdings bin ich kein gelernter Schaltungsentwickler; mir fehlen daher die Kenntnisse für die korrekte Anpassung der bestehenden EMT Schaltung. Da hoffe ich noch auf einen Hinweis hier im Forum.



    Thorens 524 vs. EMT 938: Ich habe meinen EMT auch einmal mit einem Kabel direkt vom Tonarm zu meiner Rotel Phonovorstufe RHQ10 (hier ein gutes Bild) verbunden. Einwandfrei; keine Klagen. Aber man kann sich auch schnell an den EMT Komfort der Stummschaltung gewöhnen: Die möchte ich nicht missen.


    Den Thorens habe ich an einer Technics SU-A4/SE-A3MKII Kombination ausprobiert. Der Brumm ist mit dem Massekabel (nein, habe ich nicht vergessen ;) natürlich um einiges geringer als ohne. Aber man kann ihn bei höherer Lautstärke immer noch hören. Das gleiche gilt für meinen TD126; der macht den gleichen Brumm. Liegt zum Teil vielleicht an der Vorstufe, obwohl die ansonsten mitsamt der Endstufe mal zu den feineren Geräten gehörte.


    Gruss
    Asklia

  • Hallo Asklia,


    ich denke Du kannst den Symmetrierer so einbauen und es wird gegen das Brummen helfen. Es sei denn, die Brumm-Einstreuung ist so stark, dass die Gleichtaktunterdrückung (CMRR) nicht ausreicht.


    Ein Problem sehe ich noch: Die Empfängerseite könnte nicht-symmetrisch sein und einen der "heißen" Ausgänge auf Masse legen, welche ja ebenfalls mitverbunden wird. Somit würde einer der Ausgänge des SSM2142 bzw. DRV134 dann auf einen Kurzschluss arbeiten.


    Dagegen hat die Firma THATCorp ein Heilmittel. Der ansonsten pin-kompatible Chip THAT1646 verwendet die "OutSmarts" Technologie (was immer das ist) und solche einseitigen Erdungen wären dann nicht mehr schlimm:


    http://www.thatcorp.com/1600-s…ced_Line_Driver_ICs.shtml


    Der entscheidende Satz in der Produktbeschreibung: "OutSmarts technology tames clipping into single-ended loads"


    Bin mal vor einiger Zeit darüber gestolpert, noch nicht selbst ausprobiert.


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    "Music, when combined with a pleasurable idea, is poetry." Edgar Allan Poe

  • Sehr schön :)


    Ich muss zugeben, an diese Falle habe ich nicht gedacht. Tatsächlich geht der symmetrische Ausgang des EMT mit der klassischen Sparschaltung auf einen Cinch-Eingang eines Denon AVP-A1 (der 15 Jahre alte, ohne HD) Vorverstärkers. Da ist der That's Chip offenbar besser für geeignet. Wäre aber kein Problem: Ich warte auf den neuen Yamaha AX-C5000. Und der hat genau einen symmetrsichen Eingang ;)


    Allerdings sind Quellen für den Chip offenbar rar: Gerade mal Farnell habe ich gefunden; nicht gerade die Quelle für private Kleineinkäufe.


    Mehr unsicher macht mich aber noch die Rückkopplungsschleife und Stummschaltung mit den beiden Kondensatoren in der alten EMT Schaltung vor der Transistorstufe: Während der Rest mir recht klar ist, wäre ich hier für etwas "Entwicklungshilfe" noch dankbar. Wie löse ich diese Schaltung auf?


    Beste Grüsse
    Asklia

  • Die Rückkopplungsschleife unterscheidet sich ist am Ende nicht von der Grundschaltung. Betrachte ganz einfach Pin 2 des Übertragers als Ausgang des aktiven Verstärkers, zumindest was die Gegenkopplung angeht. Hier setzte ein Spannungsteiler an, der in Richtung Masse geht. Der Spannungsteiler besteht asu R867 und R869 und mündet in den Fußpunktkondensator C865.


    Wenn es nur um Optimierung gehen soll:
    Die einfache Variante wäre es, die beiden Elkos C865 (22µF 16V) und C873 (100µF 6,3V) jeweils durch Folienkondensatoren WIMA MKS-2 10µF zu ersetzen. Da sollte schon mal deutlich etwas zu bemerken sein.
    Immerhin ist dieser Übertrager intelligent in die Gegenkopplung eingebaut, so dass dessen mögliche Verzerrungen durch die Schaltung teilweise mit ausgegelichen werden können.


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  • Allerdings sind Quellen für den Chip offenbar rar: Gerade mal Farnell habe ich gefunden; nicht gerade die Quelle für private Kleineinkäufe.


    HBE ist das Portal für private Einkäufe im Farnell Sortiment
    https://hbe-shop.de/navi.php?s…q3e2udf2aob2m33nr101kfer6


    Mouser hätte ihn auch, macht vermutlich aber keinen Spass, dort zu bestellen. ;)


    Gruss,
    Dieter.

    "Ich liebe den Geruch von Napalm am Morgen... ", Colonel Kilgore alias Robert Duvall, aus "Apocalypse Now", Francis Ford Coppola, USA 1979.


    Da LiTe is out 4ever - please stand by! ;)F.A.T. BESTELLTHREAD

  • Auch von mir vielen Dank für den Tipp! Bestellt & geliefert - allerdings nur innerhalb Deutschlands.


    Die ersten "thats" dienen bereits als Cinch-XLR Wandler in meinen ICEpower ASP1000 Modulen. Obwohl offtopic, hier für Interessierte doch zwei Bilder dazu: Der Thats Chip ist auf der kleinen Elektor Platine vor der Rückseite.


    So, nach der Zwischenbastelei jetzt gehts mal weiter am EMT938 und TD524 :)


    Gruss an alle
    Asklia

  • Interessant: Nach einem Tag haben sich schon 19 angemeldete User die ICEpower Bilder angesehen - scheint doch den einen oder anderen zu interessieren.


    Habe erst mal bei meinem TD524 die Elkos der Motorelektronik und der Steuerung getauscht. Nach den Daten auf den Chips sind diese von 1982 und damit 31 Jahre alt - da schadet der Elkotausch bestimmt nicht.


    Habe mir mal die MC Preamplifier Platine des EMT 938 angesehen: Dort sind "natürlich" auch wieder Tantals im Signalweg; diesmal am Ausgang: 47 uF mit nachfolgendem Lastwiderstand 1.5k. Da die Platine ja speziell für den 938 war, bleibt mir unklar, warum dort diese Kondensatoren sitzen: Im Eingang des Amplifier Boards sitzt ja gleich wieder ein Lastwiderstand und (Tantal-) Elko. Warum zwei Kondensatoren hintereinander (und zudem noch Tantals)?


    Ich höre schon Fred rufen: WI(L)MA!!



    Gruss an alle
    Asklia

  • Tja, diese ICE Module wurden öfter in den Zeitschriften erwähnt.


    Tantals würde ich auf jeden Fall sofort entfernen. Sind unzuverlässig und haben die höchsten Verzerrungen von allen.


    Und ja: Warum zwei hintereinander, wenn man volle Kontrolle über die Kette hat und das dahinter liegende Gerät kennt, dann gibt es keinen vernünftigen Grund.


    Und ja, Fred Feuerstein hat wieder mal Recht :D


    - Poetry2me

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  • So,


    die kleine Bastelei an der NF Platine meines EMT 938 ist endlich erledigt. Habe alle Kondensatoren gewechselt: Für die Spannungsstabilisierung und Eingangskondensatoren Panasonic Low-ESR Elektrolyten und den Ausgang einen WIMA 10 uF.


    Unter der Platine parallel zum 220 uF Eingangs-Elektrolyt parallel einen 1 uF WIMA zur (gewiss unhörbaren ;) Verbesserung der Eigenschaften. Die neuen ultrakleinen WIMAs passten gedreht gerade noch unter die Platine. Und bei der Stromversorgung je einen flachen 0.15 uF.


    Anbei ein paar Bilder für Interessierte.
    Wünsche allen viel Spass beim Musikhören!
    Gruss Asklia

  • Merci für den netten Kommentar!


    Ja, der EMT ist wieder zusammengebaut und funktioniert. Es ist natürlich schwer, aus dem Gedächtnis eine winzige Klangverbesserung zu beurteilen. Immerhin sind die tiefen Töne alle vorhanden - das war am Anfang ja nicht so.


    Zu guter Letzt werde ich die ganz dicken Tantals 865 und 873 vor der Transistorendstufe noch durch Low ESR Elektrolyten erstzen und parallel dazu wieder einen 1uF WIMA verwende. Das scheint mir der beste Kompromiss ohne neue Platine zu sein.


    Wenn alles fertig ist, stelle ich mal wieder ein paar Bilder hier hinein.


    Gruss an alle
    Asklia


    P.S.: Und mein Thorens 524 hat nun auch eine ordentliche Bodenplatte aus 4 mm Alu pulverlackiert anstatt der IKEA-Pappe. Kostet als Handarbeit beim lokalen Blechschneider gerade mal 118 CHF.

  • Liebe EMT Freunde


    Hier noch ein kleiner Nachtrag: Ich habe zwischenzeitlich von Herrn Fabritius eine Headshell, Typ J-Shell, für den EMT 938 erhalten. Ein Dynavector Karat Rubin 23 MKII passt da perfekt hinein. Die Dynavector Tonabnehmer sind natürlich auch sehr kurz - ob da ein Denon DL 103 hineinpasst, weiss ich leider nicht (aber es würde mich interessieren).


    Das Gewicht passt ebenfalls ganz ausgezeichnet: Meine Tondose wiegt auf der Analysenwaage 17.56 g; die J-Shell ist mit dem DV23 17.01 g schwer und damit recht genau 0.55 g leichter. Allerdings ist das DV mehr als 10 dB leiser als die Tondose.


    Anbei ein Bild für Interessierte. Wünsche weiterhin viel Spass mit EMT, Thorens & Co.!
    Asklia

  • Hallo,
    ich habe den intern VV schon vor Jahren überbrückt und ein Denon DL 160 installiert. Damit kann Mann wunderbar MM-Eingänge von alten Vintageverstärkern bedienen.
    Alllerdings ist mein Denon langsam auf, neue gibt es leider nicht mehr und ich habe noch ein fast neues Dynavector hier liegen.
    Hat noch jemand Erfahrung mit dieser Kombination gemacht?
    VG
    Joachim

  • Hallo,

    da ich auch gerade an der NF-Platine eines EMT 938 "rum bastel" habe ich eine Frage:

    Wer kann mir sagen wie die Steckverbinder der EMT-Platinen genannt werden und wo ich die bekommen kann ?

    VG

    Hanno

    :)