Hallo!
Mattnias M bat mich diesen langen Artikel den er im Bandmaschinen-Forum erstellte für ihn hier rein zu setzen. Technischer Hintergrund: Für User ist die Anzahl der Zeichen pro Thema begrenzt - diese Begrenzung will ich nicht aufheben (Speicherplatz) und daher poste ich diesen Artikel für Matthias.
Hier nun Matthias Artikel über den Hansa 2000:
Moin, moin,
Öftermalleser ahnen: Ich hab' was Neues. Heute abgeholt. Und da ich wußte,
was auf mich zukommt, schon in der letzten Woche fast fertig beschrieben.
Damit die Vernünftigen, Wenigerstapler, auch etwas davon haben, hier ein paar Bilderchen mit etwas Text.
Zu der Hanns Schäfer Industrievertretung in Hannover meldete die
HiFi-Stereophonie im März 1971, Schäfer habe „den Exklusivvertrieb für das
Empfänger-Verstärker-Programm der japanischen Firma Nikko übernommen.“
Damals hatte Schäfer schon den Vertrieb für Laufwerke und Plattenspieler der
Marke Micro Seiki inne. Als die Hanns Schäfer Akustik im Testjahrbuch '73 der
HiFi Stereophonie einen eigenen Plattenspieler der Marke „Hansa“ inserierte,
hätte man denken können, das müsse ein Micro sein. So machte es Dahl,
CEC-Distributor mit seiner Handelsmarke „Visonik“, oder der spätere
Nikko-Importeur Intermarket mit seiner Hausmarke „Transonic“.
Doch Schäfer hatte den Vertrieb von Micro bereits Ende 1971 an die nun
ebenfalls in Hannover beheimatete All Akustik verloren, die übrigens
zunächst gänzlich aus ehemaligen Mitarbeitern von Schäfer bestand;
möglicherweise war der Verlust der Distribution der Grund für die
Präsentation eines „eigenen“ Plattenspielers. Aber so „eigen“ war der
dann doch nicht: Unter den Markennamen ITT konnte man ihn kaufen, auch
als Graetz, als Scan Speak und ebenfalls als Acoustical SD800. Also kein
„echter“ Hansa? Für Plattenspieler war von diesen vier Firmen eigentlich
nur Acoustical bekannt. Hatte Hansa also bei Acoustical eingekauft?
Wie schon von Arnulf angedroht, habe ich mich also etwas für Acoustical interessiert!
Im Jahre 1952 gründete Adolf F. Don die Firma Acoustical Handelmaatschappij,
N.V. (Acoustical Handelsgesellschaft). Mitte der Fünfziger Jahre
residierte diese in einem 3-Raum-Büro in der James Wattstraat in
Oost-Watergraafsmeer, Amsterdam, und verfügte über eine kleine Fabrik
in Bussum, in der die Chassis von Plattenspielern und Verstärkern,
Letztere möglicherweise Konstruktionen von Cor Ris, in die eigenen
Gehäuse eingebaut wurden.Acoustical verkaufte Mono- und Stereoverstärker, Triotrack
Plattenspieler, bot außerdem Lautsprecher und Verstärker von Quad,
Tonabnehmer von Ronette und Acos, Tonarme von Jobo aus Amsterdam, sowie
Radiogeräte des englischen Herstellers Murphy an.
Die Acoustical Handels Mij. N.V. lebte vor allem von den Plattenspielern der Marke Triotrack.
Ein Name der andeutet, die Geräte verfügten über drei
Arbeitsgeschwindigkeiten; später hatten sie deren vier, hießen aber
immer noch “Triotrack“, und waren als Chassis, komplette Plattenspieler
oder als Koffermodelle mit eingebautem Verstärker zu haben.
Sehrbeliebt waren Triotrack-Einbauchassis in Kombination mit den
Acoustical-Verstärkern als Vorführgeräte in Schallplattengeschäften.
Wer in den Niederlanden in dieser Branche etwas auf sich hielt, der
kaufte seinerzeit seine Phonobar bei Acoustical.Die Triotrack-Chassis
entstanden wohl vornehmlich bei der Kopenhagener
Skandinavisk Radio & Television A/S (SRT), die auch für B+O die
Plattenspieler baute und die in den späteren Siebzigern von Bang &
Olufsen übernommen worden ist. SRT baute Anfang der Sechziger Jahre
ebenso für die Marke His Master's Voice (EMI) Plattenspieler mit einfachem
Kunststoff- oder zum Beispiel mit B+O ST/L- oder G42-Tonarm.DieSRT ist
außerdem seit 1976 Patent-Inhaberin eine Sensor-Konstruktion
für die Feststellung der Belastung des Plattentellers durch eine
Schallplatte und die Ermittlung der Plattengröße (US4111431, GB1574248).
Der Direktor der SRT, Herr Mathiassen, war gut mit den Familien Bang und
Olufsen befreundet und stellte den Kontakt für A.F. Don her.
Infolgedessen wurde Acoustical 1961 Importeur von Bang & Olufsen
für die Niederlande.
Eigentlich wollte Adolf Don nur die B+O-Tonabnehmer für die Triotrack-Geräte
importieren, weil er mit der Einführung der Stereo-Schallplatten, Ende der Fünfziger
Jahre, nach einem neuen Lieferanten suchte, der nicht nur Kristall-Systeme anbot,
wie es Ronette und Acos taten. Doch Bang & Olufsen bestand darauf,
Acoustical solle entweder das komplette Programm vertreiben oder bekäme
gar nichts. Don soll das Risiko, die ganze B&O-Produktpalette
einzukaufen, mit den Worten angegangen sein: „Wenn ich die
Fernsehgeräte, Radios und die anderen Sachen nicht an den Handel
verkaufen kann, dann verkaufe ich sie halt an mein Personal.“
Der Erfolg gab Don recht und Acoustical wuchs. Im Oktober 1962 kaufte er
das Amsterdamer 6-Mann-Unternehmen Joboton seiner Freunde Joe und Ton
de Boer, Hersteller der Jobo-, Joboton- und Jobophon-Plattenspieler,
und expandierte im Sommer 1963 in größere Räumlichkeiten: Während der
Verkaufsraum in Amsterdam verblieb, konzentrierten sich die Büros, das
Lager, der Versand und der Technische Service im Koninginneweg in
Kortenhoef. Die Räumlichkeiten dort sollen zunächst den Eindruck eines
großen Lagers erweckt haben und waren nicht ausreichend ausgestattet;
der nächste Stromanschluß für den Technischen Service beispielsweise,
soll 200m entfernt gewesen sein, so daß mit langen Verlängerungskabeln
gearbeitet werden musste, was dazu geführt haben soll, das des öfteren
die Lötkolben nicht heiß genug geworden waren, um damit zu arbeiten.
Der Anteil von B+O an dem Umsatz bei Acoustical stieg kontinuierlich. 1968
wurde schließlich beschlossen, das Unternehmen in zwei Firmen
aufzuteilen: Es entstand die Bang & Olufsen, Niederlande, und die
Acoustical Handels-Mij., N.V., in Graveland kümmert sich um die
Eigenprodukte. Das waren vor allem Mittelklasse-Verstärker und -Tuner
im skandinavischen Design und professionell anmutende
Plattenspieler-Laufwerke mit Papst Außenläufer-Motor, die Nachfolger
der Jobo-Geräte der Brüder de Boer, die Acoustical mit Tonarmen
von SME, Ortofon, Grace, Lenco, oder mit dem günstigen AB-Tonarm
ausstattete, der in vielen niederländischen Radiostationen seinen
Dienst tat.
Mir ist nur eine Quelle bekannt, die zu Acoustical
von einer eigenen Produktion berichtet: Dem Einbau von Chassis in
Gehäuse in Bussum in den Fünfziger Jahren. Die von Acoustical
übernommene Firma Jobo hatte eine Fertigung besessen, die aus lediglich
vier Personen bestanden hatte, die in guten Zeiten in Handarbeit um die
100 Plattenspieler in der Woche aus vornehmlich zugekauften
Vorprodukten zusammengebaut haben sollen. Ob die Jobo-Acoustical
selbst gefertigt waren oder von der SRT stammten, kann ich nicht sagen.
Im Internet werden an einer Stelle zumindest technische Ähnlichkeit
eines dieser Acoustical mit einem B+O bemerkt; dazu mag ich nichts
sagen (Arnulf, hilfe!). Die Konstruktion des hier im Forum
vorgestellten Acoustical 2800 http://forum2.magnetofon.de/sh…0327&highlight=acoustical
läßt es jedoch als nicht unwahrscheinlich erscheinen, das auch eine
„Handmade“-Fertigung durch Acoustical aus fertigen Vorprodukten möglich
gewesen ist.
Auf jeden Fall hat Acoustical, Niederlande,
diesbezüglich ebensowenig mit der Acoustical Manufacturing in
Huntingdon, England, dem Hersteller der Quad-Lautsprecher, Tuner und
Verstärker, zu tun, wie ein deutscher Lautsprecherhersteller mit dem
amerikanischen Tunerbauer „Pilot“ oder die Paderborner Rosita mit der
britischen Verstärker-Marke „Audion“.
Die Gestaltung des Acoustical SD800 und gleichsam die des Hansa Studio ist
eindeutig skandinavisch inspiriert. So schreibt auch Schäfer in seiner Werbung
anno 1973 für den Hansa 2000 von „modernstem skandinavischem Design“.
Problemlos könnte man diesen Plattenspieler für einen B+O halten, so
daß die Vermutung, er könnte bei SRT gebaut worden sein, nicht fern
liegt.
Zwei weitere Varianten des offensichtlich gleichen Gerätes
gab es innerhalb des ITT-Konzern für die Marken ITT und Graetz,
anscheinend jedoch nicht in Deutschland; zumindest habe ich diese als ITT 606
und Graetz 505 verbürgten Plattenspieler in keinem deutschen Prospekt der zu
erwartenden Zeitspanne gefunden!
Offensichtlich war hier also ein OEM-Hersteller mit einiger Kapazität am Werke. Auch
das Produktionsende der eigenwilligen Skandinavier paßt zur Ära der
Übernahme von SRT durch B+O, die sicherlich wenig Bereitschaft hatte,
im nun eigenen Werk für fremde Marken zu fertigen.
Nach einem Haufen Theoretisierens nimmt man zunächst den Außenteller des neu
erworbenen Plattenspielers ab. Ihr tut das nicht? Selber Schuld.
Eigentlich tat ich das auch nicht, weil ich den für den Transport schon
abgenommen hatte, aber den Spruch war ich der Dramatik schuldig. Denn
unter dem Innenteller kommt ein grüner Aufkleber mit der Aufschrift: „Die Transportschraube
wird bevor Klarmachen entfernt“ zum Vorschein. Nicht, das das wichtig wäre. Interessanter
ist da schon der weißer Aufkleber mit der Beschriftung „Scan Speak SD 800“, die ich vorher
nicht verraten wollte.
Genau, Hansa-Akustik verkaufte 1973 auch Lautsprecherboxen. Wessen auch immer.
Vielleicht skandinavischer Herkunft oder mit skandinavischen
Komponenten? Zumindest zu den Hansa Studio 150 SL weiß ein
polnischer Verkäufer von darin verbauten Scan Speak-Chassis zu
berichten. War auf diesem Wege der Kontakt zu einem skandinavischen
Hersteller zustande gekommen, der seinerseits den SD800 im Programm hatte?
Schäfer war Anfang der Siebziger Jahre dabei, sein Distributionsgeschäft
abzugeben. Stattdessen verkaufte er Lautsprecher unter einem eigenem
Markennamen. Sollte der Plattenspieler der Beginn einer eigenen
HiFi-Serie werden? Am Markt erschienen scheint diese nicht zu sein. Den
Plattenspieler unter dem Namen „Hansa“ sehe ich jedoch vor mir.
War die Schäfer-Akustik vielleicht zu klein,
direkt beim OEM-Hersteller (SRT?) in ausreichender Stückzahl
einzukaufen und hat eine Handvoll Ausstellungsstücke von seinem
Chassis-Lieferanten, seinerseits ein OEM-Kunde, bekommen? Oder sollte
Scan-Speak tatsächlich Plattenspieler gebaut haben? Eher nicht (meine
Meinung, für die mich Scan-Speak Fans bestenfalls nach schriftlicher
Voranmeldung schlagen dürfen). Ich tippe weiterhin auf SRT als
Hersteller, was mir besser informierte Mitleser bestätigen, oder zur
Not auch falsifizieren dürfen. Nun tut das aber bitte auch!
Egal wo er herkommt: Ein Hingucker ist der Hansa
auf jeden Fall. Werden die großen Dual oftmals aufgrund ihrer
äußerlichen Ähnlichkeit zu den in früheren Zeiten in jedem Haushalt,
nahezu in jeder Ecke stehenden kleinen Dual-Wechslern unterbewertet, so
dürfte Hansa mit seinem, in der Form eines Pyramidenstumpfs,
individuell gestalteten Plattenspielers eher das Problem der
Einschränkung der Verbreitung gehabt haben, weil der im Lande zwischen
Nierentisch und Gelsenkirchener Barock weder zur Wohnungseinrichtung
noch zu anderen HiFi-Komponenten passte. (welch monströs langer Satz.)
War die in Deutschland verbreitete Stil-Verweigerung ein Grund, warum
die ITT-Derivate nicht in den Deutschen Prospekten auftauchten?
Zumindest dürfte daraus die Seltenheit dieses Plattenspielers
resultieren.
Heute wirken der Hansa und seine Geschwister aufgrund
ihrer zur Schau getragenen Modernität fast schon altertümlich. Denn im
Gegensatz zu einem Thorens, im zeitlos empfundenen, weil kontinuierlich
beibehaltenen Design, kann man ihn ob seiner Gestaltung sofort in eine
vergangene Epoche einordnen. Er ist eindeutig in den Sechziger oder
frühen Siebziger Jahren beheimatet, scheint in die Wohnung über der
Garage eines Lamorghini Marzal von Marcello Gandini zu passen. Woanders
hin nicht.
Fast etwas unpassend wirkt dazu der knuffige, barocke
Tonarm des Hansa, dessen verschiedene Kegelelemente auf Bildern ein
wenig nach Baukasten aussehen. Jedenfalls wirkt der Arm etwas massig,
daher altertümlich, wobei ich ihm das in technischer Hinsicht nicht
unbedingt unterstellen mag. Doch hatten, abgesehen von PE, Elac und
BSR, die Mitbewerber Anfang der Siebziger Jahre eher schlanke Tonarme
im Programm.
Die Namen der Plattenspieler, mit denen der Hansa konkurrierte, sind durchaus
prominent: Braun PS500, Garrard Zero 100, Beogram 3000, Lenco L75, Thorens TD150,
Perpetuum Ebner PE2020, Elac Miracord 770H oder Dual 1229 sind keinesfalls jüngere
Konstruktionen, waren zum Teil schon betagt, als der Hansa debütierte.
So fällt in diesem Kreis seine Andersartigkeit sofort auf: Die Frontbedienung.
Ist die Schallplatte einmal aufgelegt und der
Tonarm herangeführt, so bleibt die Stülp-Haube aufgesetzt: Drehzahl,
Stop und der Tonarmlift können über die Drucktasten an der
abgeschrägten Front des Plattenspielers bedient werden. Konsequent wäre
in diesem Zusammenhang der Einbau einer Vollautomatik gewesen. Aber
„Konsequent“ klingt nicht besser. Mein Hansa wird voll-manuell bedient.
Eine niederländische Quelle nennt die ITT-Derivate „Halbautomaten“.
Zumindest
verringern die Drucktasten für das Auf und Ab des hydraulisch
gedämpften Tonarms am Gehäuse das Risiko der Beschädigung der
Schallplatte, weil die Haube nicht bei abgesenktem Arm abgenommen oder
aufgesetzt werden muß, um an ein Hebelchen für den Tonarmlift zu kommen.
Unter
der Haube scheint es kaum ein Bedienelement zu geben. Auf den seltenen
Bildern kann ich für die Version ohne motorisch betriebenen Tonarmlift,
also auch ohne Tasten für den Lift auf der Front (http://www.grammofoon.com/Acoustical/acoustical_sd800.htm),
nicht einmal einen Hebel für die manuelle Steuerung des Liftes
erkennen, obwohl im Innern m eines Hansa eine Vorrichtung dafür
vorhanden wäre. Also echte Handbedienung? Nur das Gegengewicht für die
Einstellung der Tonarmbalance und ein verschiebbarer Ring am Tonarmrohr
für die Einstellung des Auflagedrucks sind vorhanden.
Antiskating?
Pusteblume, oder ...kuchen. Nichts, was sich einstellen ließe. Nicht am
Arm, nicht am Gehäuse. Noch will ich nicht versuchen, den Tonarm zu
zerlegen um herauszufinden, ob mit dem Reitergewicht am Tonarmrohr
gleichzeitig ein Federmechanismus eines Antiskating mit verstellt wird.
Der
Tonarm ist nicht einmal durch einen Anschlag begrenzt, kann in Postion
„oben“ problemlos über seine Stütze hinweg und über das Gehäuse hinaus
in eine 90°-Position geschwenkt werden.
Als echtes Schaf im Wolfspelz verzichtet der
Hansa auch auf jegliche Möglichkeit der manuellen Feinregulierung der
Drehzahl und, konsequent, auf deren Kontrolle per Stroboskop. Das
allerdings taten auch andere Plattenspieler-Hersteller seiner
Generation so.
So bleibt die Untersuchung der Inneren Werte um festzustellen, was er könnte.
Vier
Alu-Profilstreben mit um 45° auf Gehrung angeschrägten Enden werden im
Rechteck als Rahmen zusammengesteckt und von unten mit einer
Hartfaserplatte verschlossen. Der Plattenspieler ruht auf festen
Gummipropfen als Füße. Das Chassis besteht aus einer schwarz lackierten
Metallplatte.
Teller- und Tonarmlager sind auf einem Subchassis
befestigt, dessen Federweg jedoch recht kurz ist und kaum justiert
werden kann. Im Prinzip besteht dieses „Chassis“ aus einem Bügel, auf
dem das Tellerlager und der Tonarm ruht, und der an beiden Seiten in je
einen Quersteg endet, die an beiden Seiten mit einer Schraubfeder mit
dem Chassis verbunden sind; um einen Anschlag zwischen Subchassis und
Chassis zu vermeiden, liegt um jede Schraubfeder ein Schaumstoffring.
Damit im Transportfall das Subchassis festgestellt werden kann, gibt es
an einer Stelle die Möglichkeit, beide Chassis mit Hilfe einer Schraube
miteinander zu verbinden. Etwas wenig. Aber Plattenspieler wollen auch
nicht wirklich transportiert, sondern bestenfalls verwöhnt werden. Sind
vielleicht Tonbandfans Hunde-, dafür Plattenspielerbetreiber eher
Katzenliebhaber?
Die Kurzhubtasten leiten ihre Befehle mit einer biegsamen Welle, einem Stößel und durch Kabel weiter.
Unter dem bereits abgenommenen Außenteller
(1248g) schlummert ein Metall-Innenteller (488g), der per Flachriemen
mit der Motorachse verbunden ist. Der Pulley ist kegelförmig und hinter
einer höhenverstellbaren Gabel gelegen, mit deren Hilfe der Riemen auf
unterschiedliche Ebenen des Pulley gehoben werden kann. Thorens läßt
grüßen.
Der unbezeichnete Motor sieht eher etwas nach einer Blechdose aus und hat
wohl recht wenig mit dem Papst-Außenläufer der Jobo-Acoustical zu tun.
Der Rohr-Tonarm wird in seinem Ruhezustand in
einen Plastik-Halbring, der auf der Tonarm-Stütze thront, geklemmt. Er
wird manuell an die gewünschte Stelle geführt und mit einem festen
Druck auf die tief einfedernde Taste des Tonarmlifts, abgesenkt. Der
Motor startet durch einen Druck auf eine der beiden Tasten für die
gewünschte Drehzahl 33 und 45 U/min. Angehalten wird der Motor über die
Stop-Taste.
Der Tonarmlift ist hydraulisch gedämpft, senkt sich aber
recht schnell und massiv. Das Laufgeräusch meines Hansa ist deutlich
vernehmbar; denkbar das ihm etwas Öl helfen könnte, seine Äußerungen
für sich zu behalten.
Alles in allem ist der Hansa im Vergleich mit
seien Zeitgenossen sicherlich kein Spitzen-Gerät. Ein Unikum ist er auf
jeden Fall! Er darf bleiben.
Technische Daten:
Typ. Halbautomat oder voll-manuell
Gehäuse: Leichtmetall-Zarge mit Rauchglas-Abdeckung
Maße: 44 x 13 x 39 cm
Gewicht: 6,5 kg
Bauart: Subchassis
Antrieb: 16 pol-Synchronmotor
Kraftübertragung: Riemen-Antrieb des Innenteller
Bedienung: Drucktasten-Frontbedienung für Drehzahl, Stop, und optional Tonarmlift
Drehzahl: 33 und 45 U/min
Plattenteller: Diameter des Außenteller 31cm, Gewicht 1,8 kg
Tonarm: dynamisch balancierter Rohr-Tonarm, 236 mm Länge, Auflagekraft am Tonarmrohr von 0,5g bis 3g einstellbar
hydraulisch bedämpfter Tonarmlift, optional elektronisch gesteuert
Wow & Flutter: < 0,1 % (DIN 45507)
Rumpel: < 65 dB (DIN 45539)
Produktionszeit 1973-77
Tonabnehmer: Audio Technica AT66 oder Grado FCR
Quellen:
Hanns Schäfer
http://www.my-micro.de/tips-micro.htm
HiFi-Stereophonie 3/1971, Nachrichten
HiFi-Stereophonie Testjahrbuch 1973, S.117
LS-Boxen: HiFi-Jahrbuch 1975, '76, '78, FonoForum HiFi-Report 1977, DM HiFi-Handbuch 1977 etc.
SD800
http://www.grammofoon.com/Acoustical/acoustical_sd800.htm
http://www.grammofoon.com/Graetz/graetz_505.htm
http://www.hifi-forum.de/viewthread-84-13796.html
HiFi Stereophonie Testjahrbuch 1973, S.117
Geschichte Acoustical
http://www.beofriends.nl/nlpages/beonl.htm
http://www.freepatentsonline.com/4111431.html
Jobo/Acoustical-Geräte
http://www.gerardoortwijn.nl/C…k=section&id=16&Itemid=56
HiFi-Jahrbuch Nr. 3 bis 6, Audio 1/80, HiFi-Stereophonie12/71 (Werbung), HiFi-Stereophonie TJB '73 (Verstärker-/Tuner-Test)
http://forum2.magnetofon.de/showtopic.php?threadid=8210 Posting Nr. 002
Triotrack
http://www.radiomuseum.org/r/triotrack_civ.html
http://electricgramophone.nl/triotrack/triotrack.html
http://www.gerardoortwijn.nl/C…=section&id=59&Itemid=100
SRT
http://goto.glocalnet.net/bosr…s/domesticelectronics.htm
http://www.vinylengine.com/phpBB2/viewtopic.php?p=80202
Falls jemand von Euch mehr über dieses absonderliche Designstück zu sagen hat, immer her damit!
Tschüß, Matthias