Alles anzeigenHallo Ralph,
worin unterscheiden sich die bei den Tuner so gravierend, dass Du dies sogar als "konträr" bezeichnest?
73 Walter
P.S.: Dir, und allen anderen ebenfalls ein gutes neues Jahr
Der Sequerra steht für bestmöglichen Klang ohne jede Kompromisse. Was Richard Sequerra damals in der Schaltung verwirklichte, ist wirklich beeindruckend. Das Papoulis-Filter z.B. ermöglicht eine richtig gute flache und gleichzeitig steile Filterkurve ohne viel Klirr, die Mathematik dahinter (Legendre- oder Optimum-L Filter) in eine Schaltung umzusetzen war alles andere als trivial. Heute nimmt man FIR, klar. 45 Jahre und GHz CPUs später.
Die live Anzeige des Antennensignals ist ein Alleinstellungsmerkmal bis heute in der Unterhaltungsindustrie. Nur einige ganz wenige Meßgeräte konnten das auch. Somit konnte bereits in den 70er Jahren eine Drehantenne visuell ausgerichtet und der Empfang optimieert werden.
Einzig die quasi nicht vorhandene Selektion macht dem Sequerra Schwierigkeiten. Also gerade WEIL er so gut klingt, kann er nicht so gut Sender trennen. Eine 100 kHz Situation aufzulösen ist nicht möglich, da hört man zwei Sender. Hier muß eine gute Richtantenne dem Tuner helfen.
Ich habe einmal hier den Satz geprägt, daß ein Sequerra nur die Sender empfängt, die er sieht.
Der Sequerra ist für eine Empfangssituation gebaut worden, bei der US Sender 400 kHz auseinanderliegen. Nur in Doppelempfangslagen wie New York/Boston oder Los Angeles/San Diego konnten 200 kHz Situationen entstehen, die der Sequerra noch einigermaßen hinbekommt, wenn nicht beide Sender gleich stark sind.
Ein Revox ist für höchste Senderdichte bei gleichzeitiger extremer Empfindlichkeit gebaut worden. Er steht für excellentes Schweizer Engineering, Verwendung neuester Bauteile (Dual-Gate MOSFET - damals state-of-the-art), pfiffige Detaillösungen (Verzögerungsleitung im Decoder) und parxisgerechte Komfortmerkmale wie die Drehantennen-Steuerung durch den Tuner. Der B760 fällt mir dazu ein. Also alles das, was ein Wellenjäger braucht.
Wieschhoff bot für den B261 die Quarzfilter-Zusatzplatine an, damit kam ein B-261-X auf Trennschärfewerte wie ein FM 3003. Aber leider lange nicht auf dessen Großsignalfestigkeit.
Extreme Trennschärfe (bis runter auf 90kHz) erreichte man bei Revox später mit den B260 Tunern, die es in zwei oder drei leicht unterschiedlichen Versionen gab. Sehr gutes IM-Verhalten bei hervorragender Trennschärfe schälen selbst bei mir hier im Dreiländereck auch die schwierigsten Sender aus dem Spektrum.
Leider aber auf Kosten des Klangs. So wie bei allen sehr trennscharfen Tunern.
Der B260 benutzt auch in der narrow Stellung LC-Filter, was die spektrale Verteilung des Klirrs immerhin optimiert. . Das zu erreichen verdient größten Respekt.
Ich denke, das erklärt meine Aussage.
Stay tuned, 73
Ralph