Hallo
Das Spannungsfeld, in welchem die Diskussion stattfindet würde ich folgendermassen umreissen: Es geht um belastbare Aussagen vs. subjektive Eindrücke, besser oder bloss anders und idealisierende Betrachtungen.
Ich glaube, dass das grundlegende Problem darin liegt, dass es für den Begriff «guten Klang» keine allgemeingültige Definition gibt. Und so bedeuten wahrgenommene Unterschiede im Klang objektiv betrachtet zunächst einmal nicht gut oder besser, sondern nur anders.
Wenn für «guten Klang» keine Definition vorliegt, wird es auch schwierig, diesen mit Messmethoden vollständig zu erfassen. Allerdings ist für mich klar, dass die gängigen Messwerte bei Laufwerken (Gleichlauf, Störabstände) zumindest bis zur Wahrnehmungsgrenze eine wichtige Rolle spielen. Sonst hätte man dafür wohl kaum Messmethoden entwickelt.
Die begrenzenden Faktoren sind bei Gleichlauf und Störabstanden aber eher beim Medium Schallplatte (Exzentrizität, Rillengeräusche) zu suchen. Laufwerke konstruieren, welche bessere Störabstände aufweisen, als sie mit Messschallplatte messbar sind, konnte man schon vor 50 Jahren.
Daraus ergibt sich für mich einerseits, dass sich bei Laufwerken mit entsprechend sauberen Messwerten eigentlich keine Klangunterschiede ergeben dürften. Andererseits müssten wahrgenommene Unterschiede mit Blindtests objektiviert werden.
Soweit in Blindtests Klangunterschiede nachgewiesen werden können, bliebe dann noch die Frage zu klären, welches der Laufwerke nun «besser» klingt. Und genau hier liegt meiner Meinung nach die Problematik. Hören tun wahrscheinlich alle hier, nur nicht alle dasselbe.
Gruss Adrian