Lieber Andre´
ja, klar immer vorausgesetzt die Anzugsmomente sind identisch.
Wobei man das meiner Auffassung nach kaum so reduzieren kann, dass man die verkleinerte Auflagefläche, die ja etwa 1/3 der normalen Auflage z.B. eines Delos (auch wieder je nach Headshell) entspricht, mittels weniger Anzugsmoment kompensieren könnte - was auch nicht die Intention des Meister Carr wäre.
Du hast Recht, dass Carr bei den grösseren Lyra , wie dem Kleos hinten 2 runde tubeartige Einsätze implementiert hat um Gehäuseresonanzen zu begegnen.
Ob das die Energieeinleitung in den Arm reduziert, vermag ich nicht zu sagen.
Ich hatte beide Systeme da, das Delos ist geblieben, das Kleos musste wieder gehen.
Beide haben sich nicht viel geschenkt, was das Thema Energietransfer angeht, wobei ich sagen muss, dass es mit zu diesem Zeitpunkt nicht wirklich darum ging, sondern eher um die Klangunterschiede der beiden Systeme.
Das Thema Energieeinleitung war schon länger ein Thema bei Lyra, so dass mich das nicht weiter verwundert hatte.
Auch ein Dorian, ein Argo I, ein Titan oder ein Helikon waren da keine Kinder von Traurigkeit - eigentlich kann man sagen, dass seit dem Lydian, was die Body-konstruktion weitgehend von dem, was wir heute bei Lyra kennen aufzeigte, dass seit diesem Abtaster diese Eigenschaften ein Teil der Konstruktion bei Lyra sind und waren.
Das musste man beachten und muss es heute ebenso.
Dass das alles ganz fantastisch funktionieren kann, zeigen Hörsessions mit Spiral Groove Armen, Graham Phantom, Schröder Designs, Bauer Einpunkt um einige besonders gut geeignete Spielpartner zu nennen.
Wohingegen ich bei jedem Versuch in nem SME V, egal ob Argo I, Kleos oder Delos verstehen konnte, was oft an diesen Systemen kritisiert wird.
Gleiches gilt für unmodifizierte Rega Arme um auch hier nur einige zu nennen.
Wer nun glaubt ein Lyra, egal welches, sein nur mit extrem teuren Armen zu betreiben, dem sei der Morch DP6 ans Herz gelegt - das ist einer super stimmige Kombi die nicht gleich jede Kreditlinie killt;-)))
Da ich nun selber einen Arm besitze, den Immedia, mit dem Carr seine Systeme unter anderem entwickelt und andererseits Herr Perkins (heute Spiral Groove) besagte Lyra Abtaster wieder für die Entwicklung seiner Tonarmkreationen heranzieht, sowie auch über Schröder Arme verfüge, wo ich weiss, dass Frank ebenfalls diese sehr gerne hört - erlaube ich mir an dieser Stelle mal eine kleine Zusammenfassung der unterschiedlichen Generationen:
1. Helikon
Extrem aufgelöst, machte man irgendwas falsch oder passte die RIAA nicht, so ging das schnell in Richtung überanalytisch und fahl.
ABER - wenn alles stimmte konnte ein Helikon einen derartigen Zauber verbreiten - klang irre aufgelöst mit einer Zartheit und Duft (ich kann das nicht anders beschreiben), gepaart mit brachialer Dynamik und superber Mikrodynamik, dass man fassungslos war.
Meine beste Helokon Phono Kette war - Immedia RPM II Laufwerk mit RPM II Arm, Yamamura Armkabel durchgehend, Nagra VPS mit 47Kohm Ableitwiederstand ohne Anpassungsplatinen und mit symm Übertrageransteuerung.
Der Arm war minimal mit Öl bedämpft - wirklich minimal - wenn die Ortung felsenfest stand konnte man aufhören Öl nachzufüllen und es endete bei ner Minipfütze.....;-)))
Bis heute ist das Helikon Mono für mich einer DER Monosysteme!!!!
2. Argo
Dem Helikon nicht unähnlich aber mit weniger Auflösung, nicht die Ortungsschärfe und leider einen seltsamen Treble Peak in der Gegend um 7Khz, was dazu führte, dass der Bereich um 2 und 3 Khz unterbelichtet war und Becken seltsam wenig Fleisch hatten aber einen irren sizzle.
Trotz dieser Anomalie war es eben dem Helikon nicht ansatzweise gewachsen, wenn es um Auflösung ging, was man ja vermuten könnte, wird doch Auflösung oft mit Hochtonpeak gleichgesetzt (was falsch ist).
3. Argo I
Nun war dieser seltsame 7Khz Peak weg und man hatte ein Helikon mit weniger Auflösung, etwas beengterer Raumausdehnung in allen Ebenen mit Eiern (sorry ob der Macho - Beschreibung).
Gemeint ist ein Bass, der dem Helikon auch gut gestanden hätte - das Argo I war ein grosser Wurf, wie das Helikon auch.
Es hatte genug Farbe und Sättigung, war aber immer noch auf der sehr neutralen Seite, wenn man mal den Frequenzgang eines CD Players zu Rate zog mit ner CD, wo das Mastering das gleiche, wie auf der vorhandenen Platte war.
4. Dorian
Das Dorian hatte wieder weniger Auflösung als das Argo I und war eine wenig DL 103 up front, das lag an einer minimalen Überhöhung im unteren Präsenzbereich.
Es sprang einen förmlich an.
Der Bass war nicht so wohl sortiert wie beim Argo I und auch nicht so sehnig und tonal.
Für den Preis war das Dorian ein Hit - aber auch hier musste der Arm passen - wie gesagt, alles im Immedia gehört und verglichen.
In anderen Armen konnte das Dorian furchtbar klingen, so wie das Argo (i) auch.
Oft wurden dann solche nicht gut passenden Kombis beinhart runtergedämpft mit 100 Ohm usw. - das funktioniert nicht, denn wir haben erstmal ein mechanisches Problem.
Ein Nachteil oder Risioko des Dorian war eine nicht immer gute Serienkonstanz, was bei Lyra eher selten vorkommt und kam.
Ich hatte selber ein Dorian mit schiefem Nadelträger und es klang nahe einer Kreissäge - na gut ich übertreibe;-)))
5. Skala
Auch wenn man mich schlägt - bis heute ist das Skala für mich der Geniestreich dieses Herstellers - man bekommt eine gleich hohe Auflösung, wie mit nem Helikon, aber diese ist viel besser integriert - das Skala hat einen wunderbaren Bass und zeichnet fantastische Mitten - das kann bis heute für meinen Geschmack kaum ein anderes Lyra so, wie das Skala.
Eigentlich ist es fast eine Kreuzung aus Argo I und Helikon und drauf noch mal 30% Genialität.
Die Traumkette ist der Errodion Übertrager aus selbem Haus - in den MM Eingang der Nagra VPS oder Air Tight ATe 2005 - wobei ich schon viele Phono Ketten hören durfte in denen ein Skala superb klang - ein Knaller war eine Lamm RIAA oder auch Klyne.
Aber der Errodion war schon mal ne Ansage - leider zu nem Preis, wie auch das System, wo man umfällt;-))))
Dennoch bis heute mein Traum Lyra und ich verstehe gut, dass es noch immer im Programm ist.
6. Titan
Auch wenn ich wieder zerrissen werde, das Titan ist mir too much - zu viel Zing, zu viel Auflösung, zu analytisch zu kühl zu technisch, das trifft es am Besten - technisch.
Bei dem Einstands-preis musste ich nie grübeln und hatte nur ein sehr kurzes Testhören, was nach 2 Tagen beendet wurde und ich froh war wieder das Skala zu hören - das ist nur meine ganz bescheidene Meinung....
7. Delos
Das Delos ist in der Genetik dem Skala nicht unähnlich, warm, vielleicht sogar leicht aufgedickt (was das Skala nicht ist), wunderbare Farben und eine geile Auflösung, die super integriert ist und nicht sagt, schaut mal was ich alles kann.
Es trackt beeindruckend.
Abgeschlossen, wieder an der Nagra VPS mit 330 Ohm, 1Mohm Ableitwiederstand, symm Übertrageransteuerung und es klingt verdammt gut.
Anders gesagt, in der Klasse bis 2000,- gibt es für mich nichts, was wirklich effektiv besser ist - anders schon.
Das ist denn mal ne Ansage, weil der Preis des Delos eben nunmal Lyra untypisch ist.
Einziger Makel ist die DHL Färbung....
Alternativen wären für mich:
Dyna XX2 MK II, Zyx R 100, Transfig Axia, Phase Tech P3 ua. - auch diese spielen in ner Liga, die eine andere ist, als es der Preiszettel verrät, wobei ich hier nicht falsch verstanden werden will - teuer sind die alle auch.
8. Kleos
Mit dem Kleos habe ich gekämpft - ähnlich wie mit dem Titan und es hat mich am Ende kalt gelassen.
Diesmal war es aber eine seltsame Treble Abbildung - ganz Lyra untypisch klang es irgendwie nicht offen.
Ok, es fehlte nix da oben, aber die Luft fehlte, das Freie, die Air.
Das hatte im direkten Vergleich das Delos in einer wunderbaren Anmutung - dagegen klang das Kleos irgendwie seltsam.
Der Rest war fantastisch - edler als das Delos - dieses Ding, was irgendwie scheinbar nur sehr teure MCs können hatte es ohne Ende - etwas Perliges nasses.
Aber derAir Bereich war es, an den ich mich nicht gewöhnen konnte - oder besser der fehlende Air Bereich.
Das ist nun jammerschade, denn man hat nun nur die Möglichkeit ein Delos zu kaufen - die Kategorie Argo I - preislich gesehen gibt es nicht mehr - dann kommt das Kleos - mag man dieses nicht, bleiben einem Skala, Titan oder Atlas - und das bedeutet wir haben ein finazielles Mittenloch;-))))
9. Atlas
Das habe ich ausnahmsweise mal nicht daheim gehört, sondern bei Frank Schröder in seiner Werkstatt (by the way eine Kette zum Niederknien - ich sage immer er kann Eintritt nehmen für ne Hörsession;-))))
Nach einigen Platten habe ich die Aussage getätigt, dass ich mich als Zuhörer mit dem Atlas fühle wie die Mylarmembrane des Mikrofons vom Sänger, das beschreibt es wunderbar.
Das Atlas ist unfassbar gut und unfassbar teuer.
Gehört haben wir es im Schröder Ref auf nem Artemis Laufwerk - den Übertrager habe ich vergessen und dann ging es ab in Franks esoterische Tube Geschichte....
Wenn ich einen Wunsch an Lyra hätte, wäre das eine Kreuzung aus Kleos und Delos zum Preis des ehemaligen Argo I - ich nenne es einfach mal Aphrodite (weibliche Benennungen sind seit Ortofon´s Anna im Kommen....).
Und wir alle waren natürlich auf das Lyra Zeus, was den Gegenwert eines Mittelklassewagens bedeutet und uns alle umhaut - letzteres war nicht ernst gemeint;-))))