Hallo Jürgen,
auf dem Basteltisch hatte ich gerade sechs Arrays von Mouser und ein gutes Duzend aus China-Fertigung. Also den wirklichen Überblick habe ich da nicht. Die von Mouser sind in der Stromaufnahme tupfengleich, liegen jedoch niedriger als die aus Chinafertigung. Letztere variieren nicht unerheblich (bei 1,5 V Versorgung), die untere Bandbreite erreichte gerade so das Niveau der Mouser THATs. Andere lagen einen Faktor 1,5 oder mehr darüber.
Die Mouser-Arrays hätte man blind verbauen können, die aus China müssen gepaart werden. Unter sechs China-Arrays war ein gut und ein noch passabel passendes Paar dabei.
Die entscheidende Frage: was macht´s nachher klanglich? Also in ein und demselben Aufbau, der dann halt notwendigerweise mit Fassungen bestückt ist.
Ich finde den Unterschied klein, aber auszumachen. Nimm zwei gute SPU-taugliche SUTs, meinetwegen konkret einen JS und ´nen Altec 4722. Das klangliche Resultat in einer gegebenen Kette ist definitv unterschiedlich. Beide sind gute SUTs. Im Zweifelsfall wäre eine Mehrheit in Kette A für SUT A, in Kette B für den Anderen.
Der klangliche Unterschied zwischen den Arrays ist kleiner.
Ich habe mich selber immer wieder gefragt, worauf sollst nun achten, wie will ich denn eine höhere Stromaufnahme der Arrays akustisch bemerken. Vielleicht daran, dass ich den Eindruck habe, meine bewusst gewählten Experimentierlautsprecher seien bei Verwendung der Arrays mit der etwas höheren Stromaufnahme vor allem in sehr leisen Passagen von einem winzigen Quentchen Rest-Unruhe im Klang befreit.
Es gibt da noch die Bestückungsdiskussion: welche Kondensatoren, wie bypassen? Auch da nehme ich (selbst wenn man nur den Bias oder den Ausgang betrachtet) die klangliche Auswirkung verschiedener Bestückungen deutlicher wahr als zwischen den Arrays.
Noch ein Caveat: ich höre zu 98 % Klassik. Für Jazz, Pop et al. mag ich nicht sprechen.
Was mir an den China Arrays gefällt ist, wie sich die Musik bei einem sehr leise beginnenden Stück nach Auflegen des Tonabnehmers aus dem Rillenrauschen heraus entwickelt. Irgendwo schrieb die Tage jemand etwas dazu, wahrscheinlich in FB. Für mich ein Beispiel wäre eine sehr gute Aufnahme von "Also sprach...". Die ganz leise einsetzenden gestrichenen Kontrabässe meine ich, aus dem Eingangs-Rillenrauschen heraus mit den China Arrays eine winzige Spur klarer, plastischer wahrzunehmen. Wobei man zugegebenermaßen die Ohren schon recht verdrehen muss.
Was mir an den China Arrays noch gefällt, ist, die Kleinmengengebühr bei Mouser zu sparen.
Schließlich hätte ich einiges mehr an Wirkungsgrad aufzufahren als die Altec. Die diversen Aufbauten vom Lee Prepre nach winvieh waren dort auch am werkeln. Geräusche in Richtung Popcorn, Brause etc. mit den China-Arrays hat es dabei nicht gegeben.
Tja... ob´s hilft? Einfach selbst mal probieren...
Wie Du schreibst: der Lee ist ein tolles Teil. Seinen SUT muss deswegen ja niemand wegwerfen, der das nicht möchte
LG,
Tom