Beiträge von Markus Berzborn

    Wie weit gelangt man mit den besten Rekordern; Bändern und Dolby Systemen? Vergleichbar gut wie mit Revox Bandmaschinen?


    Meiner Meinung nach reichen selbst die besten Cassettenrecorder nicht an eine gute Tonbandmaschine heran, allein schon deshalb, weil man wegen der niedrigen Geschwindigkeit und des schmalen Bandes eine Rauschunterdrückung einsetzen muss, während man bei einer Tonbandmaschine in den meisten Fällen auch gut ohne auskommen kann.


    Wie gut sind kommerzielle bespielte Kassetten?


    Die einzigen wirklich guten, die ich bisher gehört habe, waren die von MFSL. Da ist allerdings kaum dranzukommen, und im Zweifelsfall ist sowieso die LP-Version vorzuziehen.


    Gibt es geheime Tips wie man den Klang optimiert?


    Geheime Tips kenne ich nicht, nur die üblichen: Tonköpfe und Bandtransport sauber halten, auf korrekten Azimuth achten, richtig einmessen, oder wenn das nicht geht, die passende Bandsorte durch Experimentieren herausfinden.

    Richtig Ansgar, das kann ich nur bestätigen. Die Räumlichkeit wurde besser und das Rauschen trat noch etwas zurück. (Dolby C habe ich bei dem Dual-Deck - hieß übrigens C 846, glaube ich - nie verwendet, da das einfach nicht gut klang). Und der Klang war insgesamt etwas frischer bei hoher Geschwindigkeit. Nachteil war, dass man die so entstandenen Cassetten niemandem weitergeben und auch nicht im Auto hören könnte, deswegen hat sich das wohl auch nicht durchgesetzt.
    Allgemein möchte ich noch hinzufügen, dass ich damals, als alle von teuren Cassettenrecorden begeistert waren, immer vehement die Meinung vertreten habe, dass das trotzdem kein Vergleich zu Open Reel Tape ist. Heute dagegen, da Cassettenrecorder dauernd als bessere Diktiergeräte schlecht gemacht werden, sehe ich mich doch gezwungen, mal eine Lanze für einige hochqualitative Geräte wie Tandberg oder einige Nakamichis zu brechen. Die klingen besser als so mancher DAT.

    Ich benutze eine Tandberg TD20A 2-Spur, eingemessen auf Maxell XL1, wegen der hohen Bandkosten aber nur für Live-Aufnahmen. Kopien von CD oder LP lohnen sich nicht, da ist es billiger, den Tonträger zu kaufen (außer, es ist ein ganz seltenes Stück).

    Hallo Rüdiger,


    Im "alten" Forum hatten wir schon mal eine ähnliche Diskussion.
    Damals ging's um die Theorie, dass sich die Rillen durch den Abtastvorgang erwärmen und ausdehnen und die Platte daher nach dem Abspielen eine "Ruhepause" bzw. "Abkühlphase" braucht.
    Ich weiß allerdings nicht so recht, was ich davon halten soll, und die anderen Forumsteilnehmer wussten es auch nicht.
    In den alten MFSL-LPs liegt ein Inlet bei, in dem der Hersteller beschreibt, was er für die Vorteile des Produkts hält. U.a. war dort immer so etwas ähnliches zu lesen wie: "can be played over and over again without having to rest after each playing", und das scheint ja in die gleiche Richtung zu gehen.
    Wie dem auch sei, bei mir kommt's ohnehin nicht vor, dass ich eine LP mehrmals hintereinander abspiele, weil ich angesichts der Vielzahl interessanter Platten dann lieber etwas anderes auflege.
    Und in einem solchen Fall halte ich es für ausgeschlossen, dass ein korrekt eingestelltes System die Platte "hörbar" angreift. Ich konnte jedenfalls selbst bei LPs, die ich über die letzten 20 Jahre öfters abgespielt habe, noch keine Klangverschlechterung feststellen.

    OK, mit Deutsche Grammophon hat das jetzt rein gar nichts mehr zu tun, aber ich möchte doch auf folgenden interessanten Link zum Thema Leibowitz aufmerksam machen.
    www.classicalhub.com/leibowitz
    Unter dieser Adresse sind auch viele seiner Aufnahmen aufgeführt, zwar mit teilweise unpräzisen Labelangaben, aber immerhin.
    Außerdem gibt's ein paar schöne Fotos.
    Auf einem ist der Meister auch zusammen mit Rudolf Kolisch zu sehen. Viele halten ihn für einen der wichtigsten Geiger des 20. Jhd., nur hat er so wenige Aufnahmen gemacht, dass er heute etwas in Vergessenheit geraten ist, bzw. hauptsächlich durch seine theoretischen Schriften bekannt ist.

    ... und auf alle Fälle zu empfehlen: Socrate in der Orchesterfassung mit René Leibowitz, der ja an anderer Stelle hier im Forum schon sehr gelobt wurde (und ansonsten leider heutzutage viel zu selten erwähnt wird). Die Aufnahme ist auf Everest erschienen, ist allerdings noch mono. Leider habe ich nur eine Version in fürchterlichem "Electronic Stereo". Ein Freund hat mir aber erzählt, dass die Original-Mono deutlich besser sein muss.


    Und eh ich's vergesse: die französischen Satie-EMIs sind auch meist sehr gut.

    Als kurzer Nachtrag hier noch einige Satie-LPs (allerdings keine Klavierstücke), die man durchaus als "audiophil" bezeichnen kann. Vielleicht interessiert's ja jemanden. Wie immer ohne Anspruch auf Vollständigkeit.


    - Homage to Satie - Doppel-LP mit Orchesterwerken auf Vanguard (Dirigent: Maurice Abravanel)


    - Monotones - Ballet-Musik auf engl. EMI (Dirigent: John Lanchberry)


    - Orchesterwerke mit Louis de Froment auf Candide (Vox)


    - Socrate in der Fassung für Singstimme und Klavier mit Hugues Cuenod und Geoffrey Parsons auf Nimbus

    Seit längerem hat die Analogue Audio Association nun keine LPs mehr veröffentlicht. Warum - die Eterna-Reissues z.B. waren doch sehr gut. Oder war das Käuferinteresse nicht ausreichend?

    Aldo Ciccolini hat zweimal die (nahezu) kompletten Klavierstücke von Satie aufgenommen - in den 60ern und 70ern analog und in den 80ern digital, beide Einspielungen sind auf EMI erschienen. Ich habe von den älteren Sessions eine Box der deutschen EMI aus den 80er Jahren und einige Einzel-LPs als englische und französische Pressung. Frag mich aber jetzt nicht, welche am besten klingt...
    Die Interpretation finde ich jedenfalls im großen und ganzen überzeugend.
    Interessant ist auch Reinbert de Leeuw auf Philips. Er wählt extrem langsame Tempi, kann damit aber durchaus überzeugen.
    Von Satie-Klavierstücken gab und gibt es sehr viele Einspielungen, schwer zu sagen, ob man da eine besonders herausheben kann.

    Soviel ich weiß, wird der Systemdeck in leicht veränderter Form als Audio Note TT1 weiter produziert. Der entsprechende Vertrieb müsste also Informationen zu Aufstellung und Justage haben.

    Hallo Ingo,


    Ich bin nicht sicher, ob ich Dich richtig verstanden habe.
    Zuerst schreibst Du, eine Pressung von 1970 ist besser als eine von 1962, später dann, dass die Qualität seit 1967 zurückgeht. Was stimmt denn nun??

    Hat jemand aus dem Forum schon mal eine LP des Labels Mark Levinson (aufgenommen vom bekannten Verstärker-Konstrukteur) gehört? Lohnt es sich, danach zu suchen? Soviel ich weiß, gab es nur ganz wenige Titel, 4 oder 5.

    Letzten Monat hatte ich aber wirklich mal Glück: Eine aus den USA angelieferte Original-Stereo-Vanguard "Farewell Angelina" von Joan Baez auf total ruhigem Vinyl. Dass die traumhaft klingt, dürfte ja bekannt sein.
    Interessanterweise hatte ich vorher schon einmal die gleiche amerikanische Pressung dieser Platte, und die war völlig zerknistert, obwohl das Vinyl optisch ebenso einwandfrei aussah. Weiß der Teufel, woran das im Einzelfall liegt. Zum Glück sind diese LPs ja noch einigermaßen bezahlbar, so dass man sich zur Not von einem bestimmten Titel auch mal zwei oder drei Exemplare besorgen kann.
    Vox halte ich übrigens auch für ein sehr interessantes Label.

    Glaube ich auch, Classic Records hat sich schließlich bisher noch keinen einzigen ernsthaften Ausrutscher geleistet.
    Wahnsinnig gespannt bin ich auf die neue Vanguard-Reihe von CR. Neulich habe ich mir die Originalausgabe von Prokofieffs 3. Sinfonie mit Abravanel an Land gezogen und war wieder mal (wie so oft bei Vanguard oder auch Nonesuch) ebenso begeistert (nämlich über den Klang) wie verärgert (über die Störgeräusche), und jetzt entdecke ich, dass dieser Titel auch bei den Wiederveröffentlichungen dabei ist. Hoffentlich verkauft sich diese neue Serie gut, damit Classic Records in dieser Richtung weitermacht. Bei Nonesuch gibt's auch viele Schätze zu heben - die von Elite Sound aufgenommenen LPs sind meist exzellent. Nicht umsonst stehen ja auch einige davon in der TAS-Liste.
    Also: Long live Classic Records!

    Hallo Thomas,


    An dem, was Du sagst, ist natürlich schon was dran. Ich war auch von den ersten Reissues, die um 1993/94 rauskamen, teilweise etwas enttäuscht, d.h., "enttäuscht" ist wohl nicht das richtige Wort, denn es sind ja absolut gesehen sehr gute Platten. Es kommt halt immer auf den Maßstab an. Wer die Originale nicht hat oder kennt, bekommt bei Speakers Corner für relativ wenig Geld überdurchschnittlich klingende (und neue!) LPs, und das ist ja schon mal sehr erfreulich und lobenswert. Ich meine auch, dass sich die Klangqualität in den Folgejahren unter dem Strich gebessert hat, kann und will da aber keine Regel aufstellen. Es sind jedenfalls im Speakers Corner-Katalog ganz hervorragende Platten dabei. Ich habe die einzelnen Decca-Titel jedoch jetzt nicht mehr so im Ohr, dass ich spontan sagen könnte, welche besonders gelungen sind. Dazu müsste ich noch mal reinhören und dann Querchecks machen. Die kürzlich erschienene Gershwin/Fitzgerald-Box ist auf jeden Fall empfehlenswert, sofern einen die Musik interessiert.

    Hallo Mario,


    Mein persönlicher "Vier Jahreszeiten"-Favorit ist Marriner auf Argo, weil interpretatorisch UND klanglich hervorragend.
    Damit will ich nicht sagen, dass es nicht noch bessere Aufnahmen gibt.
    Von anderen Werken Vivaldis gibt es auch jede Menge fantastisch klingende Aufnahmen, z.B. auf EMI, Meridian, Lyrinx, Hungaroton... (fallen mir gerade spontan ein, da sie bei mir seit Jahren im Plattenschrank stehen).
    Nur musikalisch wird's vielleicht auf die Dauer was langweilig...
    Die einzelnen Stücke ähneln sich doch sehr - Vivaldi ist zwar gut, aber eben nicht Bach.

    Danke für den Tip, zwei der Titel kannte ich noch nicht.
    Bei der Deutschen Grammophon gab es einige gute Aufnahmen, nur haben die so viel veröffentlicht, dass man das schlecht nach der Trial-und-Error-Methode verifizieren kann. Deshalb freue ich mich immer über eine Empfehlung.
    Die wahren Stars bei DG sind für mich musikalisch und klanglich die Aufnahmen der legendären "avantgarde"-Reihe, die ja nicht umsonst preislich ziemlich abgehoben haben.
    Bei den 6-stelligen Bestellnummern und in der Archiv-Serie sind auch wunderbare Entdeckungen zu machen.