Beiträge von mad-professor

    Halo Joseph!


    Ich habe mir schon vor einiger Zeit die remastered "The Wall" gekauft. Da es eine neue Platte war, natürlich keinerlei Rauschen und Knistern. Die kommt natürlich in manchen Bereichen der Detailauflösung zugute.
    Für mich klingt sie zu "schön" zu "schaumgebremst" Gitarreenanschläge lassen Biss und Dynamik vermissen, auch die ganzen Schlagwerkzeuge...
    Für mein Empfinden klingt die Originalpressung echter, natürlicher...
    Das sind jetzt natürlich sehr subjektive Einschätzungen...Vielleicht sieht ein anderer Hörer dies auch anders.


    Grüße
    Stephan

    Hallo Michael!
    Ja, das mit den Bypasskondensatoren ist mir bekannt. Bringt was für die wiedergabe, wenn das Netzteil über die Frequenz einen konstanten Innenwiederstand hat.
    Gegen HF nützen die wenig:
    Nehmen wir an, auf der Netzleitung ist hf. Selbst wenn das Gerät einen eingebauten Filter hat (recht selten im High End Bereich) wird dieser nur in einem begrenzten Bereich wirkungsvoll sein. Häufig erzielt man eine brauchbare Dämpfung von einigen MHz bis ca 100 MHz. Der Rest kommt garantiert durch. Für höhere Frequenzen ist der Trafo durchlässig über die kapazitive Kopplung der Wicklungen.
    Trafozuleitungen, können dann schon genug abstrahlen!
    Miss mal mit einem hochohmigen FET-Tastkopf so bis 3 GHz in einem normalen analog Gerät! Du wirst staunen, was man da alles an Spikes findet!


    Grüße
    Stephan

    Hallo zusammen!


    Also ich habe gerade mal das Z = komplexer Widerstand eines Elkos, 4700µF gemessen.
    Im Idealfall wäre der Kondensator ja ein Kurzschluss für Wechselspannung.
    Bei 100kHz hat er einen Widerstand von 0,284 Ohm. Dieser steigt bis 10 MHz kontinuierlich auf 4 Ohm an.
    Das bedeutet nichts anderes, als dass die Siebelkos im Netzteil eben nicht vollständig die hf kurzschliessen.
    Bei noch höheren Frequenzen hat man allein über Leitungen und Leiterbahnen genug Einkopplungen, so dass die hf dann überall ist!


    Eine andere Frage war noch, warum Schirmungen bei mechanischen Schwingungen hilfreich sind. Eine gut ausgeführte Schirmung umfasst ja die Leiter und bei entsprechender straff sitzender Isolierung werden die Leiter dadurch auch mechanisch bedämpft.


    Die dritte Frage warum, die letzten 2 m Netzkabel etwas ausmachen sollen, wenn vorher kilometerlang Wald- und Wiesenkabel verlegt sind.
    Meine Argumentation bezog sich ausdrücklich darauf, dass man vor der Anlage erst einmal einen Netzfilter anbringen sollte. Nur dahinter macht Schirmung gegen hf wirklich Sinn!


    Grüße
    Stephan

    Hallo Zusammen!


    Aus meiner Sicht macht eine Schirmung von Netzkabeln durchaus Sinn. Insbesondere wenn man vor der Anlage einen vernünftigen Netzfilter und/oder Störschutztrafo hat.
    Die Schirmung mit z.B. normalem Geflecht verhindert Einstrahlungen von hf. Ein ungeschirmtes Netzkabel ist erst einmal eine Art Antenne. Bei der zunehmenden hf-Verseuchung kommt so hf in die angeschlossenen Geräte. Dies beeinträchtigt mehr oder weniger auch die Audiowiedergabe.
    Eine Schirmung gegen Störungen, die vom Netzkabel ausgehen (Brummeinstrahlungen) funktioniert nur, wenn die Abschirmung auch gegen Magnetfelder wirksam ist. Dies bedeutet z.B. ein Schirm aus MU-Folie oder ein räumlich sehr dicher Schirm. Unter "sehr dick" ist eine Materialstärke von nicht ferromagnetischen Materialien von mindestens 15 mm anzusetzen!
    Ich weis, der "Klang" von Netzkabeln ist ein sehr kontroverses Thema. Aber abgesehen von abgestrahlten oder eingefangenen Störfeldern sollte man auch die mechanische Kompnente beachten: In Geräten sind meist Trafos - die schwingen mechanisch. Metall leitet mechanische Schwingungen sehr gut. Das Zusammenspiel von Gerät - Netzverkabelung und Anschlussdosen kann da rein mechanisch zu Resonanzen führen, die dann wie Mikrophonie stören.
    Der dritte Punkt bei Netzkabeln ist natürlich Leiterquerschnitt/Leiterkonfiguration und die verwendeten Steckverbinder. Auch hier kann man deutliche Unterschiede wahrnehmen.
    Bei der ganzen Sache sollten man eines nicht vergessen: Die Hauptkomponenten einer guten Wiedergabe sind: (in absteigender Reihenfolge) 1. Hörraum. 2.Aufnahme. 3. Elektrodynamische Wandler(also Tonabnehmer und Lautsprecher) 4. Elektronik. Die Punkte 1-3 machen schon 75% aus! Nur für eine wirklich gute Wiedergabe kommt es eben auf alles an! Da kann dann auch das letzte Prozent wichtig sein.
    Grüße Stephan

    Hallo Zusammen!
    Oft wird ja mit gutem Grund, der schlechte Service mancher Firmen beklagt. Da finde ich es wichtig auch mal bekannt zu machen, wenn eine Firma wirklich guten Service leistet.
    So ist es mir mit der Firma Weller ergangen:
    Ich habe eine schon etwas ältere Entlötstation Weller WMD-1. Diese stellte plötzlich mitten im Betrieb das Heizen des Lötkolbens ein.
    Suchte dann kurz nach dem Fehler, es war aber keiner der "üblichen Verdächtigen". Suche nach dem Schaltplan im Internet blieb erfolglos. So rief ich dann direkt bei Weller an: Erst mal wohltuend: Keine Blechente sondern Menschen sofort am Telephon. Nach einer Minute war ich zum zuständigen Techniker durchgestellt und fragte nacch einem Schalzplan. Der Techniker bat mich nur, ihm ein Photo der fraglichen Platine zu senden, damit er mir die richtigen Unterlagen zusenden könne. Eine Stunde nachdem ich das Photo geschickt hatte hatte ich Schaltplan und Bestückungsplan per mail erhalten. Gleichzeitig noch das Angebot, mir ein paar noch vorhandene Ersatzteile zu schicken - kostenlos! Mit dem Schaltplan fand ich den Fehler recht schnell: Die Anzeige LED, die in Reihe mit dem Optokoppler, der den Triac der Heizung ansteuert, war defekt. Ich schickte dann natürlich eine mail und bedankte mich und berichtete von der erfolgreichen Reparatur. Die Teile wurden mir trotzdem kostenlos geschickt und waren am nächsten Tag da.
    So was nenne ich vorbildlichen Service! Der passt übrigens ins Gesamtbild - ich habe auch sonst gute Erfahrungen mit Weller gemacht.


    Grüße
    Stephan

    Hallo Clemi!


    Ich habe das Teil selbst nicht gehört, drum sind meine Anmerkungen nur auf das zu beziehen, was ich auf den Bildern gesehen habe. Die ganz interessante Frage ist: Was ist unter den 5 verschraubten Platten, die mit dem Label Kontakt haben?
    Ich habe schon einiges an Pucks/ Gewichten probiert. Bei mir bisher die besten Ergebnisse, wenn die Achse vom Plattenteller isoliert ist, der Puck ein ordentliches Gewicht hat und nur punktuell aufliegt. Dazu noch aus verschiedenen Materialien gefertigt, um Resonanzspitzen zu vermeiden.
    Aber es kommt immer aufs gesamte System und dessen Charakteristik an.
    Also ausprobieren, wenn es geht. Gleich kaufen würde ich persönlich das Teil nicht, ausser es kann mir jemand empfehlen, dessen Hörgewohnheiten und Anlage ich gut kenne...
    Grüße
    Stephan

    Hallo!


    Zuerst wäre doch mal die Frage, ob es brummt, wenn keine Schutzerde angeschlossen ist. Dies ist natürlich eine Frage, wie der Rest der Anlage konfiguriert ist.
    Ich könnte mir vorstellen, daß man bessere Ergebnisse bekommt wenn das Chassis des Laufwerks auf dem selben Potential liegt, wie z.B. der Tonarm.
    Dies mal ganz unabhängig von sicherheitsrelevanten Überlegungen.
    Grüße
    Stephan

    Also mein Tip zur Entkopplung wären Pneumatikdämpfer. Die einfacheren Versionen kann man mit einer Fahrradpumpe aufpumpen, hochwertigere Systeme aben Niveauregulierung. Das funktioniert wirklich gut. Siehe auch TechDas Airforce one!
    Rein die Pneumatikdämpfer - man braucht 3 Stück kosten ca. € 90.- gibts z.B. bei Bilz...
    Grüße
    Stephan

    Hallo Zusammen!


    Einige Punkte wurden hier ja schon ganz richtig angesprochen. Ein Punkt, der für die Wiedergabequalität aber sehr wichtig ist, fehlt bisher noch: Die Ableitung der mechanischen Schwingungen, die beim Abtastvorgang erzeugt werden. Diese treten einerseits am Tonabnehmer auf und müssen dann über Tonabnehmer, Tonarm,Tonarmbasis abgeleitet werden. Anerderseits treten diese Schwingungen auch auf der Schallplatte selbst auf und müssen ebenfalls abgeleitet werden. In beiden Fällen kommt man nach meiner Erfahrung am Weitesten, wenn es jeweils nur einen definierten Pfad gibt, der selber keine Resonanzen oder Reflektionen erzeugt. Ein Tip, die Wirksamkeit einmal auszuprobieren: Wenn man einen normalen Tonarm hat, der mit einem Flansch mit der Tonarmbasis verschraubt ist: Vorhandene Schrauben entnehmen und eine Schraube in Edelstahl nehmen. Zwischen Flansch und Tonarmbasis eine Edelstahlbeilagscheibe legen. Die anderen beiden Schrauben ( Ich gehe mal von 3 Schrauben aus) aus Nylon nehmen und Fiber-Beilagscheiben verwenden. Läßt sich einfach ausprobieren und anwenden...
    Das Prinzip läßt sich natürlich auch auf weitere Komponenten anwenden, die Umsetzung ist aber schwieriger...
    Grüße
    Stephan

    Ja, ich kann Dein Leid verstehen! hatte auch mal einen Souther im Einsatz, ist aber schon länger her. Bei mir war das Hauptproblem die Verschmutzung der Quarzstäbe - nur ein wenig Staub und schon problematisch. Habe damals Unmengen a Q-Tips und Isopropyl-Alkohol verbraucht. Bin dann aber so nach einem Jahr wieder auf einen Drehtonarm umgestiegen...
    Wenn Du spezifische Probleme hast, kann ich vielleicht weiter helfen.
    Grüße
    Stephan

    Hallo Zusammen!
    Was man in dem Zusammenhang auch beachten sollte: Die Tonarmwaage selbst darf auf keinen Fall aus magnetischen Materialien bestehen. Ich hatte mal so ein no name Produkt, Auflösung 1/1000 g aber leicht magnetisch. Z.B. bei den extrem starken Magneten von einem Lyra Atlas zeigte die um 0,5 g falsch an! Also bei MC-Systemen mit starken Magneten erst mal die vorhandene Waage überprüfen: Magnet über die Messfläche halten und sicher stellen , daß sich nichts ändert!
    grüße
    Stephan

    Hallo zusammen!
    Der Ansatz ist Folgender: Es gibt sehr gute kardanisch aufgehängte Tonarmke, aber die dort verwendeten Lager müssen Spiel haben, um zu funktionieren. Ausserdem bietet jedes Kugellager mehre Pfade für die Energieleitung, was nach meiner Erfahrung nicht optimal ist.
    Also wäre die "bessere" Lösung ein Einpunkter. Die können dafür taumeln oder benötigen einen zweiten Lagerpunkt. Also habe ich einen Einpunkter gebaut: Erst mal ganz normaler Aufbau, aber die "Nadel" sitzt im einem Luflagerpad. Der Luftspalt ist auf 8µm ausgelegt. Damit kann der Tonarm sich frei drehen, aber nicht mehr taumeln.
    Genaue Beschreibung gibt es nach dem ETF.
    Grüße
    Stephan