Mit genau diesem Thema habe ich mich sehr ausgiebig beschäftigt. Es ist schon so, dass der Vergleich auf den ersten Blick unfair ist. Gerade in puncto Rauschabstand. Allerdings hat die Kassette Ende 70er und dann in den 80er sehr große Sprünge nach vorn gemacht. Gleichlauf, Frequenzgänge, Dynamik - es ging steil bergauf in Richtung der Großspuler.
Weder die große, noch die kleine erreichen die Möglichkeiten einer CD, wenn diese denn genutzt wurde. Daher kommentiere ich nur Groß VS Klein. Und da habe ich eine klare Meinung: Dein Deck spielt nicht auf der Höhe seiner Möglichkeiten. Das B710 gehört zu den Decks, mit denen es steil bergauf ging. "Viel" kam danach nicht, und das verbaute Laufwerk gehört sowieso zu den allerbesten.
Das B710 ist voll mit Philips Kondensatoren, die laut ReVox Kennern ihr Leben oft einfach schon hinter sich haben. So oder so sind diese nun bummelig 43 Jahre alt. Auch die verbauten Folienkondentoren und Potis können Defekte vorweisen.
Bei Deiner Schilderung, sofern dem auch wirklich so ist (es fließen ja auch oft psychologische Einflüsse mit, welche auch beim Kabelklang immer wieder zum Streit führen), ist entweder das Deck fehlerhaft justiert, die Kassetten schlecht, oder die Elektronik überholungsbedürftig.
Die Chrome Maxima fand ich übrigens nie so gut ihr Ruf. Da dem B710 leider jede Möglichkeit der äußeren Justage fehlt, muss es für seine Höchstform auf das jeweilige zu nutzende Modell der Kassette eingemessen werden. Das dürfte von Haus aus BASF Chromdioxid 2 bzw CR2 bei Typ2 sein und BASF IV Metal bei Typ 4. Wenn Du das Maximum herausholen möchtest, würde ich auf TDK SA(-X) auf Typ2 und TDK MA(-X) auf Typ4 justieren. Die lassen die BASF Maxima weit hinter sich. Kleiner Nebeneffekt bei TDK SA: Level und Bias sind weitestgehend gleichmäßig tiefer bei BASF, sodass lediglich das höherer aussteuern nötig ist, um einen guten Klang weiterhin auf BASF zu bekommen.
Vorausgesetzt, dass im inneren alles innerhalb der engen Toleranzen läuft.