Beiträge von cay-uwe

    Obwohl einiges los war bei uns während der Feiertage, habe ich mir ein paar Gedanken gemacht, wie ich die 6C45P Triode einsetzen und dimensioniern könnte.


    Nach ein paar theoretischen Betrachtungen im Kennliniendiagramm hat sich der geplante Einsatz konkretisiert und ich werde Anfang 2022 meine Implementierung testen. Dazu werde ich auch ein einfach geregeltes Hochpannungsnetzteil fertigen um die Arbeitspunkte so konstant wie möglich zu halten um der hier erwähnten Streuung nach zu gehen.


    Bin gepannt was dabei rauskommt ;)

    Hallo,


    zur Eingangsfrage, wie viel Anodenspannung die 6C45P verträgt, kann ich auch nur meine beiden SPUDs als Beleg anführen. Die laufen beide mit leicht über 200V Uak.

    Genau das sollte der Zweck von diesen Thread sein...

    Als Alternative zur 6C45P als (Einstufigen-) Treiber für einen 211 würde ich mal die 3B/240M anregen.

    Danke für die Anregung und wenn der Spieltrieb nicht nachlässt könnte ich auch mal darüber nachdenken ;)

    Toni31,


    dein Vorschlag ist sehr interessant und bestimmt, ohne dass ich es genauer studiert habe, für den Zweck geeignet.


    Sie entspricht aber nicht meinen Ansatz, "Keep it Simple"...


    Was Mikrofonie anbetrifft, dürfte man eine 211 Triode für Audio auch nicht benutzen, denn allein schön die Größe der Innereien laden zum Mitschingen ein.


    Ich berichte weiter und es freut mich zu hören, dass einige User die 6C45 Triode mit höheren Anodenspannungen als 150V benutzen. Das war mein hauptsächliches Anliegen. Alles Andere wird sich zeigen.

    Cay-Uwe,


    was versprichst Du Dir von diesem Treiber. Möchtest Du die Röhre 211 stärker aussteuern?

    In erster Linie ist es einfach Spielerei und Erfahrungen sammeln, aber wie du dich und auch Andere eventuell erinnern könnt, hat die 6SL7GT etwas mit der Eingangsimpedanz der 211 Triode zu kämpfen, was zu einer langsam zunehmenden Dämpfung im Hochtonbereich führt.


    Dem konnte ich etwas entgegen treten in dem ich beide Trioden in der 6SL7GT paralell betreibe und damit das Gitter der 211 Triode ansteuer.


    Die 6C45P Triode besitzt einen wesentlich niedrigeren Anodenwiderstand und lässt sich mit geringeren Anodenlastwiderstände betreiben, bis runter 4,7kOhm oder sogar noch niedriger mit ähnlicher Gesamtverstärkung wie die 6SL7GT.


    Ich sehe, dass durch die 6C45P, der Hochton weniger gedämpft wird.


    Ich schaue mal ;)

    Mein Spieltrieb lässt nicht nach und obwohl ich Noval-Röhren nicht sehr sexy finde, interessiert es mich mal mit der 6C45PI oder 6C45 Triode etwas rum zu spielen, z.B. als Treiber für meine SET211.


    Wie immer, findet man einiges im Web, aber mich würde in Speziellen interessieren, ob jemand Langzeiterfahrungen mit den Betrieb an höherer Anodenspannung als 150V gemacht hat, denn das soll Ua max sein, was aus meiner Sicht den Einsatz etwas einschränkt. Könnte man bis Ua = 200V gehen, würde es mehr Headroom geben und der Einsatz gestaltet sich aus meiner Meinung nach flexibler und interessanter.


    Im Internet habe ich hier was dazu gefunden: https://www.diy-audio-guide.com/6c45.html


    Hier wird vom problemlosen Betrieb bis knapp über Ua > 200V berichtet, wie auch höherer Verlustleistung.


    Hat das mal schon jemand gemacht ? Wie sehen Eure Erfahrungen in so einen Fall aus ?

    Hier wird noch fleißig am passenden Spielpartner gearbeitet. Der Breitbänder ist mit 98 dB/W/m angegeben, das Horn liegt weit darüber.

    Trotz vieler Vorteile im Impulsverhalten, erlebe ich immer wieder, dass bei Breitbänder der Wunsch nach mehr Auflösung im Hochton aufkommt.


    Deshalb habe ich selber solche Projekte nicht intensiv verfolgt und selbst meine Sonus Natura "Con Fuego" besitzt weiter oben ein Hörnchen um die Detailwiedergabe etwas aufzubessern.


    ConFuego1k.jpg


    Allerdings, der Hochton ist "Zeitrichtig" eingebunden, so dass die Impulsantwort dem Ideal nahe kommt.

    Der Original-HT, der gleiche wie in der NS1000, fällte ab ca. 14kHz schon ab und hat wohl unter ca. 4kHz schon einen erhöhten Klirr.

    Jürgen, das stimmt nicht, der Hochtöner der YAMAHA NS-500 ist ein anderer als der YAMAHA NS-1000.


    Ich kann zum YAMAHA NS-500 nichts sagen, da ich diesen noch nicht vermessen habe, aber der YAMAHA NS-1000 Hochtöner ist bezüglich Klirr sehr gut. Wie Du schreibst, fällt der Pegel ab ca. 15kHz ab, was sich klanglich jedoch nicht negativ bemerkbar macht, zumindestens für mich.


    Wird langsam wie am Stammtisch, sehr viel :off:

    Das ist schon beeindruckend, was die Teile können. Immer wenn man denkt, jetzt wird es harsch oder verschmiert, bleiben die Teile glasklar.

    Über die Jahre habe ich viele YAMAHA NS-1000M bei mir zur Restaurierung gehabt und immer wieder beeindruckt mich die hohe technische Qualität der Berrylium-Chassis. Zum Teil habe ich Boxen aus Ende der 70er bis in die 90er vermessen. Eine wie die Andere ...

    Was noch Interessand wäre Rechtecke 10khz , 20khz Rechteck Impuls zu messen....habe gehört je Höher die Bandbreite geht (50-80khz) und da noch keine Phasenverschiebung ist sollen die Rechteckimulse nicht verformt sein......vielleicht kann das einer bestätigen ob das so Stimmt ? aber Bandbreite bis 80khz schaffen wohl die wenigsten Geräte


    Gruss Chris

    Ein Rechteck ist die Summe vom Grundsignal plus unendlich viele ungerade Oberwellen, vereinfacht gesagt:


    Rechteck = sin(fg) + 1/3sin(3*fg)+1/5sin(5*fg)+... mit fg=Grundfrequenz


    Breitbandige Audioverstärker haben eine Bandweite bis ca. 100kHz, was für eine fg=20kHz bedeuten würde, dass das Rechteck aus 20kHz, 60kHz und 100kHz bestehen würde.


    Da reicht nicht um ein Rechteck wiederzugeben und es ist auch richtig, dass die Phase die Form auch noch verändert.


    Rechtecke sind, wie Jo schon sagte, interessant um festzustellen ob es Unregelmäßigkeiten in der Übertragung gibt, wie z.B. die famosen Überschwinger bei Anstieg oder Abfall vom Signal.


    Alles schön und gut, aber am Ende spielt die wesentliche Rolle ob der Verstärkerklang gefällt und Messngen sind da um die Dimensionierung zu prüfen.

    hallo cay-uwe,


    wenn Du schon so eine moderne Messtechnik besitzst miss einfach...

    Ja, jetzt habe ich die Zeit um mich mit der Meßsoftware und ihren Möglichkeiten so zu beschäftigen wie es sein muss.


    Aus diesen Grund habe ich meine Signal-Messungen mit unterschiedlichen Leistungen bei 20Hz, 30Hz und 100Hz wiederholt, da ich jetzt das Signal nicht vom Oszi abfotografieren muss.


    Und ja, es geht wieder um die Größe der AÜs und ob sie den wirklich ausreichend sei.


    Da ich jetzt mein Meßsystem kalibriet habe, kann ich nicht nur das Signal aufzeichnen sondern mir auch genau die Pegel anzeigen.


    Wie schon vor einiger Zeit habe ich bei 1kHz eingepegelt und zwar so, dass das aufgenommene Signal kein Clipping zeigte. Danach habe ich weitere Messungen bei 100Hz, 30Hz und 20Hz durchgeführt, wobei ich den Eingangspegel belassen habe. Heute ergab sich, dass ich 10Watt an 6 Ohm erreichte und das bei einen Eingangspegel von 0dBV ( 1 Vrms ). Von 1kHz runter bis 100Hz wurden die Ausgangspegel gehalten und sahen so aus:


    SET211-0100Hz-Signal-maxi.jpg

    Wie aus der Cursor-Position zu sehen ist, ist Vp = 10.888V, was an 6 Ohm Last ziemlich genau 10Watt entspricht. 1dB höher und das Signal weißt in der positiven Halbwelle leichtes Clipping auf.


    Weiterhin 0dBV am Eingang belassen sieht für 30Hz das Signal wie folgt aus:


    SET211-0030Hz-Signal-maxi.jpg


    Der Pegel bei 30Hz ist etwas gefallen, was auch zu erwarten war, denn die AÜ-Impedanz nimmt ab, aber es ist immer noch ein sauberer Sinus zu erkennen und an 6 Ohm werden 8,6 Watt erreicht.


    Erst wenn man auf 20Hz geht zeigt der Sinus Verformungen.


    SET211-0020Hz-Signal-maxi.jpg


    Aber, immerhin sind noch Peak-Pegel von ca. 9,2 - 10V zu erreichen oder eine Leistung von ca. 7,5 Watt.


    Wie ich bereits sagte, praxisgerechte Dimensionierung, denn extrem selten tut sich musikalisch etwas unterhalb von 30Hz...


    Praxisgerecht heißt aber auch für mich, dass man diese Verstärker mit höherempfindlichen Lautsprechern betreiben sollte. > 95dB SPL bei 2,83V wäre ideal, aber ein Paar YAMAHA NS-1000M, die ich für einen Kunden restauriert habe und ca. 90dB SPL bei 2,83V aufweisen, machen sich auch ganz gut wenn man "Zimmerlautstärker" hört. Selbst dann sind für mein Hörraum noch ca. 10dB Lautstärkeerhöhung möglich, soll heißen ich bin nicht am Limit.


    Aus meiner Erfahrung und meinen Hörgewohnheiten reichen mir sogar mit meinen Sonus Natura Extremi ( 95dB SPL bei 2,83V ) 2 Watt aus um wirklich laut zu hören.


    Deswegen habe ich obere Messungen bei -3dBV am Eingang ( halbe Leistung = 5 Watt ) wiederholt und das sieht wie folgt aus:


    SET211-0100Hz-Signal-halfi.jpg


    SET211-0030Hz-Signal-halfi.jpg


    SET211-0020Hz-Signal-halfi.jpg


    Gut zu erkennen ist, dass unter diesen Bedingungen, die Signale gut ausschauen und für einen SET keine Wünsche offen lassen.

    Bitte nicht falsch verstehen Deine Messungen sind Klasse.

    Zur Endstufenmessung bei Freunden ist das UPL in der tat ein wenig sperrig und da denke ich wie Alex , was handlicheres wär nicht schlecht.

    Kein Problem, Forum heißt ja Marktplatz und wir sind unter Anderen hier um Gedanke auszutauschen. Solange das fair und sachlich bleibt, habe ich damit kein Problem.

    Aber warscheinlich reicht da mein neues R&S Scope , muss mich nur erst mal besser einarbeiten.

    Einarbeiten ist das Stichwort und heutzutage braucht man auch einiges an Kenntnissen oder Informationen über die Digitalmesstechnik.


    Früher, im rein analogen Zeitalter, hat es gereicht zu sagen, man hat bei 1dBV ( 1 Vrms ) @ 8 Ohm, oder 2,83V @ 8 Ohm gemessen, eventuell noch Bandbreite und die Messung hatte ihre Referenz und war dementsprechend interprätierbar.


    Bei Messungen im Digitalalter muss man genau genommen auch Informationen über die Abtastrate, FFT ( Fast Fourier Transform ), Bit-Auflösung 16, 18, 20, 24 ), benutzte Fensterung ( Hamming, Kaiser, Flat Top ... ), usw. angeben um die Messungen beurteilen zu können.


    Mir hat deine vorherige Aussage keine Ruhe gelassen und ich habe mit meinen alten Audio-Generator und den Focusrite 2i2 genommen um Vergleichsmessungen bei 1kHz / -60dBV ( 1mVrms ) zu machen. Beide Male habe ich wieder über den Focusrite 2i2 Line-Eingang ( 60kOhm ) gemessen.


    Dies ist das Ergebnis wenn meine analoger Audio-Generator als Signal-Input benutzt wird.


    GEN-1kHz-60dB-SPA-Signali.jpg

    Oben ist der Pegel vom Audiogenerator zu sehen und unten das aufgenommene Signal über den Focurite Scarlett 2i2 Audio-Interface. Gefreut hat mich zu sehen, dass mein alter Tongenerator ein gutes Netzteil besitzt, denn es ist aus der SPA kein Brummen zu erkennen.


    Nutze ich das Audio-Interface auch als Generator ergibt das folgende Messung.


    2i2-1kHz-60dB-SPA-Signali.jpg


    Beide liefern sehr, sehr ähnliche Ergebnisse und sehen, das sage ich absichtlich so, gut aus...


    Der Unterschied zu meiner vorherigen Messung ist nur die Abtastrate, die bei 192kHz lag und bei diesen letzten Messungen bei 48kHz. Genau gesagt müsste ich die letzten Messungen folgendermaßen spezifizieren:


    Fs = 48kHz

    Sample Rate = 24 bit

    FFT = 128k ( entspricht eine Auflösung von 0,37Hz )

    Fensterung = Kaiser7


    Ja, Computer sollten eigentlich unser Leben leichter machen ...

    Hallo,


    und wie sieht es mit den Ausgänger der SK aus ? sind die auch erdfrei ?

    Ja, bei dieser Version von meinen SET 211 betreibe ich die AÜ Sekundärseite nicht geerdet.


    Ich habe ja lange mit der LYNX TWO B gemessen , eine feine interne SK. Ist die Software bei Dir in der Lage die Generatorspannung präzise einzustellen ? Das war bei mir leider nicht der Fall und wenn ich nen Phono Pre mit 5mV messen wollte musste ich tricksen.

    Sieht mit der Focusrite 2i2 und ARTA so aus:


    5mVSPA192kHzi.jpg

    5mVSignal192kHzi.jpg

    Weiß nicht ob Dir das reichen würde, aber im Wesentlichen ist das Signal durch Eigenrauschen des Audio-Interfaces überlagert. Man sieht an der SPS dass das THD+N doch recht hoch ausfällt. Vom Pegel sieht das aber recht ordenlich aus.


    Das ist mit nem R&S UPL alles kein Problem mehr . Die vielen weiteren Funktionen machen das Gewicht mehr als wett :) und wenn ich alles zusammenrechne ist der Preis nicht mal so schlecht.


    gruss

    juergen

    Wie gesagt, für das was ich üblicherweise mache, reicht mein Setup. Sollte ich mal mehr brauchen, müsste man das überdenken...