Ihr kennt bestimmt die Sprüche,
"Wer viel misst, misst Mist",
oder
"90% der Fehler sitzen vor dem Terminal"
Ja und so ist es mir ergangen. Ich stand für eine Weile auf dem Schlauch muss ich gestehen und musste eine Nacht darüber schlafen um das zu erkennen, aber ich wurde freundlicherweise darüber auch von einen User per PN aufmerksam gemacht ...
Wie ich schrieb, habe ich die Ausgangsspannung der 6SL7GT am Gitter der 211 gemessen und diese dabei in Betrieb gehabt. Soll heißen, der "Cut" bei ca. 60Vp rührt daher, dass ich den BIAS der 211 bei meinen Messungen überschritten.
So habe ich heute morgen, die 211 Röhre rausgenommen und die 6SL7GT nur mit den Gitterwiderstand von 220k den ich an der 211 benutze gemessen und siehe da "Works as Designed".
Gut zu erkennen ist, dass die von mir erwartete Verstärkung von ca. 40 auch messtechnisch nachvollziehbar ist. Was ich nicht sagen kann ist, ob der Gitterstrom der 6SL7GT hier eine Rolle spielt, denn mein RME ADI-2 DAC verträgt am Ausgang recht niedrige Lasten und selbst ein paar mA bringen ihn nicht aus der Ruhe. Das konnte ich verifizieren, in dem ich über die 1,8Vp gegangen bin, also außerhalb des BIAS den ich nutze. Das hat die 6SL7GT einfach weiter mitgemacht. Ob das gut ist, diese Röhre im mit positiver Gitterspannung zu betreiben kann ich nicht sagen.
Ich werde später nochmals eine Frequenzgangmessung machen, denn wie gesagt, empfinde ich die Wiedergabe mit der 6SL7GT als gefälliger im Hochton, da sie mir wie ich es erwartet habe etwas spritziger im Antritt vorkommt und somit Details in dem Frequenzbereich etwas mehr hervorhebt.
Bezüglich des höheren Gitterstromes den die 6SL7GT bei Ug > -1,3V ziehen soll, kann ich nichts sagen, denn das müsste gemessen werden. Wie gesagt, der RME ADI-2 DAC lässt sich dadurch nicht beeindrucken. Nichts desto trotz, würde es heißen, wenn dem so wäre, dass ein Arbeitspunkt bei < -3V eher geeignet wäre um die +4dBu von ca. 1,7Vp sicher ansteuern zu können. Dann würde die Triode im Bereich von Ug -1,3Vp bis - 4,7Vp arbeiten.