Hallo,
nach dem erfolgreichen Aufbau des TO3 Symasym mache ich mal etwas vielleicht ungewöhnliches: ich beschreibe die Schwierigkeiten und Fehler bis zum erfolgreichen (Wieder)-Inbetriebnehmens.
Hoffe, das der eine oder andere Nachbauer sich damit dann etwas leichter tut.
1. Anpassen der Bohrungen des Aluwinkels für die Leistungstransistoren:
Dazu habe ich die beiden äußeren Bohrungen sorgfältig markiert, gekörnt und auf Ständerbohrmachine mit 3,5 mm D gebohrt
Anschliessend mit M3 Schrauben fixiert und die restlichen Bohrungen durch die fixierte Platine vorgenommen. Die Beinchen der Leistungstransen natürlich erst mit 1,5mm, dann aber auf 3,5mm aufgebohrt (nach Abnehmen der Platine)
2. Als nächstes 3 Bohrungen, um das Aluprofil an der 1cm Frontplatte des HiFi2000 Gehäuse zu befestigen. Hier muss die Wärmeableistung optimal sein, sonst droht der Hitzetod. Ich habe die Löcher so gross gewählt, dass eine M5x16 Schraube in ein Gewinde (M5 von Rückseite 6mm tief) der Frontplatte geschraubt wird. Eine zuvor aufgedrehte Mutter dient später als "Spannmutter" (siehe Foto)
Diese mechanischen Arbeiten sind enorm wichtig und genau durchzuführen, sonst klappt die Wärmeabfuhr nicht.
3. Einbringen von Schrumpfschlauch in ALLE Bohrungen von der Platinenunterseite (super Tipp meiner Vorredner!!!). Dabei werden die Schläuche in den Bohrungen der Beinchen der Leistungstransen bis auf Oberkante der montierten Platine gekürzt, die Befestigungsschrauben aber bis über den Transistorkörper!!
Unter ALLE Transistoren die passenden Glimmerschieben (keine Folie, hat auch kurzschlüsse verursacht).
4. Entscheidend wichtig: den BD139 und die Treiber MJE 15030 und MJE 15031 unbedingt mit Isoliernippel unter Schraubenkopf befestigen. Die anfangs fehlende Isoliernippel haben kurzschlüsse nach Erwärmung verursacht?! Beim Kontrollmessen darf keine Verbindung zwischen Schraubenköpfen und irgendeinem Beinchen des BD 139 oder der MJE bestehen.
Einzig zwischen den Gehäusen der jeweiligen TO3 Typen (re 2 und li 2) und dem dazwischenliegenden Mittelfuss des 15030/15031 muss Kontakt bestehen (siehe auch Schaltplan).
Zunächst meinte ich, auf die Isoliernippel verzichten zu dürfen (Faulheit und fehlendes Montageset), bis mir klar wurde, dass der Aluwinkel massigen Gehäusekontakt hat, und damit Fehlerströme in die gekühlten Leistungstransen fliessen kann. Dank Sicherung knallt es dann "nur", aber die Fehlersuche war aufwändig!
Und angesichts der kniffeligen und wichtigen Isolierarbeit und Nachmessung nicht vergessen, die Leistungstransen noch zu verlöten (habe es 1 x tatsächlich vergessen!!)
5. Die Trimmer für die BIAS Einstellung VOR Inbetriebnahme messen, müssen erst mal auf 500 Ohm stehen (ich hatte einen defekten Trimmer !!!)
6. Anstelle der LED's (waren bei mir auf Platine nicht mit Anoden/Kathode angezeichnet) habe ich Mini Pfostenstecker mit passender Buchse und angelöteter LED genommen. Hatte 2 LED auch verkehrt fest eingelötet, sind schwer wieder auszulöten. Vorteil des Pfostestecker: man kann die LED zur Frontplatte als Anzeige leiten.
Aufpassen auch bei 22 Ohm und 33 Ohm Widerständen vor den 2SK170!! Ich hatte auf Grund der sehr ähnlichen Farbkodierung auf einem Kanal weniger Verstärkung. Erst NACHMESSEN der Widerstände in der Schaltung hat es verraten.
7. Um Brummen zu vermeiden habe ich alle Schutzleiter zentral in einem Stern zusammengeführt und den Stern gegen das Gehäuse über einen 100 Ohm Widerstand geleitet.
8. Erstinbetriebnahme IMMER mit den Angstwiderständen
9. Nach Inbetriebnahme habe ich 1,6A mittelträge Sicherungen verwendet, die mir 3 x in zweizeitigen Kurzschluss-Situationen die TO3's gerettet haben.
Wenn das alles geklappt hat: Ein wunderbar dynamischer und "trockener" kräftiger Klang belohnt die Mühe
Liebe Grüsse an diesen sehr hilfreichen Fehlerthread - hat mir viel bei der Inbetriebnahme geholfen!!
Meinolf