Beiträge von Bonzo

    Der Dual CV 5650 ist ein kleiner OEM Rotel. Die Erfahrung lehrt, dass der Phonoeingang ziemlich leise und nicht besonders dynamisch spielt. Dass das Concorde mit Rundnadel und fettem Ausgangspegel mehr Druck macht wundert nicht. Packt man eine andere Nadel dran, wird das System wieder leiser. Ich betreibe Ortofon OM30 und AT VM95ML in einem Thorens und das AT hat wesentlich mehr Schub und Druck.

    Davon ab, war es nie leichter als heute, bei Bedarf an skandinavisches Birkensperrholz zu kommen und so ne Rappelkiste zu bauen. Das sollte man doch mit eindeutigen Spezifikationen hinbekommen...

    Es geht doch nicht ums Holz allein, sondern darum, die Kombination mit der Dämpfung für das verwendete Chassis in der Kiste so hinzubekommen, dass die Resonanzen tatsächlich in tiefere Bereiche verschoben werden. Macht man das einfach so selbst, kann alles mögliche dabei rauskommen.


    Sollte es dafür allerdings tatsächlich eine Anleitung geben bin ich dankbarer Abnehmer. So etwas würde ich nämlich glatt noch mal bauen.

    Denn Bass mit dieser milchigen Spezialmembrane meines Wissens leider nicht mehr.

    Es ist zumindest nicht einfach, noch gute größere Polypropylen-Chassis zu finden.

    Dieser spezielle Charme entsteht in erster Linie durch die zunehmend leiser werdende Mittenabstrahlung der großen Membrane außerhalb der Achse

    Das kann es nicht (nur) sein. Eine Rogers LS 2 und Kef 101 hatten sehr kleine Tiefmitteltöner, die bei 3 Khz noch nicht so stark gebündet haben, aber trotzdem diesen typischen Klang hatten.

    Der Spendor ist ein typisches Produkt einer Ära, wo Transistor- Verstärkerleistung billig und im Überfluss zur Verfügung stand.

    Billig-Watt gibt es heute mit Class-D, damals kostete eine ordentliche Endstufe mit richtig Watt gemessen an der durchschnittlichen Kaufkraft auch ordentlich Geld. Habe eine BC1 dereinst durchaus laut genug an Klimo Kent hinter einer Raffael Orhophonic gehört . Bass war auch erstaunlich straff. Gehen tut das schon.

    Die Leute reißen sich doch um die alten Kisten wegen des Klangs und nicht, weil man sein Wohnzimmer im gelsenkirchener Barock eingerichtet hat und nun noch möglichst altbacken wirkende Kisten dazu ergänzen möchte...

    Und genau deswegen werden sie die auch nicht bauen. Der Kick bei den alten Briten kommt auf der einen Seite m. E. vom Gehäuse, das einen ganz eigenen Charme mitbringt und nicht mal eben nchzubauen ist, zum anderen von der Philosophie, den kompletten Bass und Grundtonbereich bis in die Mitten von einem Chassis übertragen zu lassen. Solche Chassis finden sich so eigentlich kaum noch am Markt. Und ein dünnes Sperrholzgehäuse mit Bitumenauflage muss man messen können, um die gewünschte Verschiebung von Resonanzen zu erreichen. Oder man baut 20 davon, bis es irgendwann passt. Nicht trivial.

    Die Image Hifi lobt System das wegen der analogen Eigenschaften.

    Meint sicher musikalischen Fluss und integriertes Spielen (= wenig Auflösung, unsauber) und charmantes Verrunden an den Frequenzenden (= kein Bass und keine Hören) bei natürlicher Abbildung (= wenig Raum).

    Jetzt hat eine Firma eine Tradition und eine prägende eigene Formensprache nebst technischen Alleinstellungsmerkmalen. Und dann klotzen sie ein komplett austauschbares Ding in die Gegend, das man höchstens am Typenschild erkennt und das aussieht, als wenn sich ein DIYer mit Maschinenbauhintergrund ausgetobt hat. Warum bloß?

    Was nach heutigen Maßstäben gar nicht mehr geht, ist allerdings der Bassbereich der 15/1 - der ist nämlich quasi nicht existent! Ohne Klangregler am Amp geht da gar nichts.

    Hast Du mal eine 15/1 mit Subwooferunterstützung gehört? Funktioniert das?

    Die meisten britischen Boxen benötigen laststabiler Verstärker, wenn man mal ganz aufdreht und der Bass hämmert.

    Viele der britischen Lautsprecher zeichnen sich traditionell (Ausnahme und Regel - man denke an frühe Ruark) eher dadurch aus, dass sie hochohmig bei an sich ganz manierlichem Wirkungsgrad sind. Sonst währen diese ganzen kleinen Kisten wie Naim Nait, Onyx und Creek (Ausnahme Mission) gar nicht an heimischen Produkten gelaufen. Wenn es richtig laut werden soll ist eher Spannung, als Strom gefragt bei den Konstrukten. Und da sind dann sowohl die meist eher kleinen Tiefmitteltöner, als auch die leichten Gehäuse irgendwann an der Grenze.


    Moderne Konstruktionen von Spendor und Harbeth mögen heutzutage zu ganz anderen Pegelorgien in der Lage sein, als z.B. eine Spendor SP 1/2E und auch entsprechend Leistung abschlucken können oder fordern, ist aber trotzdem nicht ihr angestammtes Terrain, da gibt es sicher passenderes.


    Naim als kontrolliert zu bezeichnen finde ich für ein Konzept, das einen Koppelkondensator im LS-Ausgang hat, dann doch gewagt. Fülle und Druck ja, Kontrolle eher nicht.

    Mal was anderes. Hat eigentlich mal jemand eine Chartwell gehört? Gibt es ja nur sehr selten und gehören m. E. auf jeden Fall zu den hier besprochenen Lautsprechern. Teilweise sind die ja sogar mit Rogers und Spendor in Bezug auf Größe, Bestückung und Gehäusegröße/-konstrunktion baugleich.