Beiträge von baltaman

    Sehr schön spielt so ein DL103 auch mit einem Cinemag CM-1254 (1:18,5) zusammen. Mit einem sekundärseitigen Parallelwiderstand mit 150k ergibt sich eine Abschlussimoedanz für den Generator von knapp über 100Ohm.

    Wenn es nix Neues von der Faxe zu erzählen gibt, springe ich hier nochmal rein.

    Seit gestern laufen die Hypex FA251 bei mir. Ich habe damit die ohnehin schon stark passiv modifizierte Menhir teilaktiviert. Und so sieht's jetzt aus (der Pinguin hat direkt große Augen bekommen):


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    Die Basschassis werden nun nicht mehr 1:1 durch die passiven Weichen (externe Weichen von Werner Jagusch für BMS 4590 auf der unteren Ebene) und die SET Monos angetrieben, sondern durch den 250W Class D Amp in den Hypex-Modulen (in den roten Kisten rechts und links unten im Bild).

    Ihr Signal bekommen sie dennoch von der passiven Weiche, daher das Belden 9497-Kabel, das in den Hochpegeleingang der Plateamps (grüner Stecker) geht.


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    Die Filterung erfolgt nun statt über die passive Weiche über den DSP der FA251. Das ist wieder eine weite Spielwiese für sich und scheint, den von mir bislang verwendeten parametrischen Equalizer arbeitslos machen zu können.


    Im Ergebnis müssen die Röhrenamps nun nur noch die BMS 4580 treiben. Die Last dürfte weitaus weniger komplex sein als vorher und zudem lassen sich nun neben den 300B auch 2A3 (kann man beim alten Modell an den Achilles Monos hinten umschalten) sinnvoll betreiben.


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    Was hat der Spaß nun gebracht?

    Hab mir vor Wochen aus Sammlerinstinkt das letzte MFSL Reissue der Dire Straits Alben 'ON every Street' bestellt. Das kam die Tage an und nach einem Mal hören dachte ich mir: Hm, halt ne Digitalaufnahme. Es klang irgendwie angestrengt und scharfkantig. Nicht schlecht, aber einmal hören reichte und ab ins Plattenregal.

    Das hab ich dann gestern Abend noch mal ausprobiert. Und wo laufen sie denn? Die Schärfe ist fort. Es spielt souverän, gelassen und sehr dynamisch. Habe die Platte direkt zwei Mal hintereinander gehört. Das wäre vorher nicht passiert.

    Die Klangveränderung könnte vermutlich daher rühren, dass die 2A3 jetzt nur noch im Leerlauf die BMS treiben muss und deshalb viel headroom hat und viel weniger Klirr produziert.

    Das Aufwärmen der Elektronik ist für mich das eine. Nach 30 Minuten Radiogedudel sind die Röhren soweit am Start und die LS ready to rumble.

    Etwas anderes ist die Mechanik. Hier sehe ich bei allen vier Drehern, dass die gewünschte Drehzahl teilweise erst nach zwei Stunden oder länger exakt erreicht wird.

    Insbesondere der Garrard 301 mit seinem Lager, das mit einer Öl/ Fett-Mischung zäh geschmiert ist, benötigt seine Zeit. Hier schaue ich auf die Tellergeschwindigkeit herkömmlich mit Hilfe einer Stroboskopscheibe.

    Um das gleich vorweg zu nehmen: Das Phänomen liegt nicht an etwaigen Defekten oder Defiziten beim Motor/ Antrieb/ Reibrad oder Ungenauigkeiten bei der Stroboskopscheibenmethode. Das gleiche Phänomen tritt nämlich auch beim L78 auf, dessen Drehzahl optisch gemessen wird. Dabei sieht man dann beim Abspielen einer Platte schön die Wirkung der Nadelbremse. Das geht bei der Stroboskopscheibenmethode nicht wirklich gut.

    Beide Dreher verfügen über gute externe Motorsteuerungen und sind von der Versorgungsspannung auch lediglich auf ca. 190VAC heruntergeregelt. Nicht weniger. Weniger würde sich vermutlich negativ auf das Drehmoment auswirken. Aber ich schweife ab...


    Fazit: Die Elektronik/ Röhren sind nach 30 Minuten mehr oder weniger voll da. Aber die Mechanik nicht. Insbesondere die Plattenspieler benötigen offenbar ein geraumes Weilchen, um optimal zu laufen. Es gab früher Leite, die haben (deshalb?) ihre PV nie ausgeschaltet.

    Oder hier:

    mc step-up transformers explained


    "but in a hi-fi system we're not looking for the absolute maximum voltage from the transformer, we're looking for a voltage suitable to be fed into the following MM phonostage and we're looking for maximum fidelity. This rarely (if ever) achieved by matching the impedances."

    Ich sehe das auch so, ziehe eigentlich immer den höheren Übertragungsfaktor vor, z.B. Hashimoto HM7, Lundahl 1941…

    Ziehst du die höhere Übertragung (im Sinne von Verstärkung) oder die hiermit korrespondierende niedrigere Abschlussimpedanz vor?


    Ich betreibe mein SPU Classic GM/E mk II (Spulenwiderstand 2 Ohm) im Moment am ATA Switchable (1:30). Es ergäbe sich (bei einem rechnerischen effektiven Übersetzungsverhältnis von 1:28,9) ein rechnerischer Abschlusswiderstand von 52 Ohm bei 5,8mV Ausgangsspannung an der Sekundärseite des SUT. Durch einen sekundärseitigen Parallelwiderstand mit 33k Ohm komme ich dann zu einem Abschlusswiderstand von 22 Ohm, was mir momentan sehr gut gefällt.


    Den Parallelwiderstand lötet man in einen Cinchstecker ein und steckt ihn in einen der beiden Abgänge eines Y-Adapters. Mit so einem Adapter kann man an jedem SUT einen Parallelwiderstand verwenden.

    Prinzipiell finde ich auch, dass zählt was hinten rauskommt. Also aus den LS. Bzw. was die dann zu den Trommelfellen befördern.

    Im Vorfeld sich ein paar Gedanken zu machen und (eigene) Berechnungen anzustellen und (fremde) Messergebnisse zu berücksichtigen, finde ich aber völlig sinnvoll, gerade wenn vielleicht auch ein bestimmtes HS neu angeschafft werden soll.

    Die sinnvolle Berücksichtigung von Berechnungen und Messungen setzt dann jedoch voraus, dass

    - der theoretische Hintergund (die "Formel") robust ist,

    - der Messaufbau plausible Ergebnisse ohne Verfälschung liefert bzw. korrekte Eingangsgrößen korrekt verknüpft werden und

    - die Mess-/ Berechnungsergebnisse schlüssig interpretiert werden.

    Für mich ist es letztlich ein hin und her von Theorie und Praxis. Spannenderweise ist die theoretische Erkenntisgewinnung aber noch nicht abgeschlossen und es gibt immer wieder neue Entwicklungen (auch gerne aus der Bastel-/ Prototypenecke).

    burr

    Schau dir mal die verschiedenen Beiträge im Korf-Blog an. Aus meiner Sicht hat Alex genau das gemacht, was du angesprochen hast. Er hat anhand von Testplatten und später "echter" Musik das Resonanzverhalten von drei unterschiedlich hart aufgehängten TA (Shure V15, DL103 und ein AT meine ich) gemessen.

    Er kommt zum Ergebnis, dass sich die landläufig verwendete Berechnung der (einen) Resonanzfrequenz des Masse-Feder-Systems aus TA und Tonarm nicht deckt mit seinen Messergebnissen. Zudem springt die reine Sicht auf die Resonanzfrequenz zu kurz, da die Amplitude ignoriert wird.


    Hinweise auf fehlkonstruierte HS erinnern an fehlkonstruierte Netzteile bei Geräten, die auf Verbesserungen bei der Stromversorgung reagieren, oder fehlkonstruierte Gehäuse von Geräten, bei denen geänderte Aufstellungen zu klanglichen Verbesserungen führen. Was dabei als Verbesserung empfunden/ gewertet wird, ist selbstverständlich subjektiv.

    Was du schreibst, Andreas ake, finde ich grds. voll und ganz zutreffend. Ich nag Holz-HS auch sehr gerne.

    Aber... Ob ein einteiliger Tonarm (= kein Materialübergang am HS) die mechanische Energie, die der TA einleitet, reflektiert und dann zeitversetzt wieder zum TA leitet (das sind dann übrigens die Vor- oder meinetwegen auch Nachschwingungen, die Josef hier regelmäßig anspricht und über die sich ein Lästerkollektiv dann amüsiert...), hängt sicherlich auch von der Güte des Lagers ab.

    Mein Beispiel hierfür sind die Mørch-Arme (ich habe einen UP-4 und einen DP-6). Diese Tonarme kann man nicht mit separaten HS betreiben. Ein Carbonplättchen zwischen TA und "Tonarmkopf" (mir fällt grad keine bessere Vokabel ein, ich meine das vordere Ende des Tonarmrohrs) würde natürlich gehen. Entspricht aber nicht der Philosophie von Mørch, insbesondere nicht bei den höherwertigen "Precision" Tonarmrohren mit dem breiteren und penibel plan geschliffenen Tonarmkopf.

    Trotz (oder wegen?) der direkten Ankopplung des TA ans Tonarmrohr, gepaart mit ausgezeichneten Lagern, klingen diese Tonarme - ich würde Stand heute behaupten mit allen TA - so gut. Ich habe dazu auch noch nirgends gegenteiligen gelesen. Die Optik muss man halt mögen.

    Ich glaube, mit der Betrachtung von Materialübergängen bzw. Antiresonanzringen (ist am Ende auch nur ein Materialübergang, allerdings weiter "hinten" in Signalrichtung gedacht) kommen wir zum Thema An-/ bzw. Entkopplung.

    Ohne Materialübergänge kommt es vermutlich nicht zu Resonanzreflektionen und mechanische Schwingungen werden (z.B. in Richtung Tonarmlager) weitergeleitet, um später absorbiert bzw. letztlich in Wärme umgewandelt zu werden (irgendwohin muss sie ja, die Bewegungsenergie, sonst hätten wir schwarze Löcher im Wohnzimmer). Das ist für mich das Konzept "Decca Blechschachtel-TA (mit bauartbedinter enormer Emission von Bewegungsenergie) an Unipivot" (-> analog Ankopplung über Spikes). Deshalb funktioniert ein Decca auch ausgezeichnet am HS-losen Unipivot von Mørch...

    Mit (bewusst gewählten) Materialübergängen, z.B. zwischen Metallkorpus des TA und Holz-HS (oder meinetwegen Carboneinlage beim LH-9000), stelle ich es mir so vor, dass die Vibrationen, die der TA erzeugt, teils reflektiert und teils bereits an dieser (recht weit vorne in Signalrichtung gedacht liegender) Stelle durch das geschichtete Material (Holz, Carbon...) absorbiert wird. Dadurch erleichtert man dem Tonarmrohr und -lager das Leben.

    Auch wenn es aktuell defekt im Schrank liegt und leider keinen Mucks von sich gibt, komme ich gedanklich immer vom Decca bei diesen Gedanken. Man kann viel von der Diva lernen...

    Das hat doch schlicht etwas mit der EFFEKTIVEN (=trägen) Masse im Gegensatz zur schweren Masse zu tun. Bei der Bestimmung (Ich schreibe bewusst nicht Berechnung) der effektiven Nasse sind neben den schweren Massen auch die Hebelarme auf beiden Seiten des Tonarmlagers zu berücksichtigen. Das ist wie eine Kinderwippe auf dem Spielplatz.

    Jetzt waren lange Zeit recht schwere Tonarme in Mode, vermutlich wegen der bislang vorherrschenden Meinung, dass nur MC mit niedriger Nadelnachgiebigkeit richtig gut sind. Aber das ist ein anderes Thema...

    Was ich dabei nicht verstanden habe, ist warum hohe Masse mit langem Hebelarm auf der Seite des TA gut ist (-> 12 Zöller mit schwerem HS, es gibt sogar Leute, die ihr DL103 in eienn Bronzebody kleiden, unglaublich), auf der anderen Seite aber das Gegengewicht möglichst nah am Tonarmlager (-> kleiner Hebelarm) sitzen soll.

    Vermutlich habe ich mir mit der Kindewippe die Frage aber vor zwei Minuten schon selbst beantwortet... :/

    Ich habe auch drei SPUs (Classic GM/E mk II, Classic GM mk I und Gold Reference), wobei die Classics wechselweise an einem ATA Switchable (1:30) und das Gold Reference an einem FR XF-1 L sehr schön spielen. Dennoch habe ich nicht jeden Tag Lust, mit einem der SPUs (oder einem DL103...) zu hören.

    Ganz ausgezeichnete Alternativen zu MC sind bei mir die beiden MM von Shure (V15/V und Ultra 500), die seit ein paar Wochen hier gelandet sind. Zudem man hier mit unterschiedlichen und zwischen beiden TA austauschbaren Nadeleinschüben spielen kann, wenn man Lust dazu hat bzw. bei einem Nadelunglück klick-klack einen Auswechselnadelträger verwenden kann ohne gleich depressiv werden zu müssen.

    Sehr schön spielt auch das Grace F-9 mit Soundsmith-Nadeleinschub. Ich hatte hier schon mal darüber geschrieben, deshalb verweise ich hier mal auf die SuFu...

    Eine andere Alternative, die mir auch sehr gut gefällt, sind die HO Timber Grados (MI), die ebenfalls ohne SUT klar kommen. Bezahlbar finde ich die Sonatas und vielleicht noch das Master, es geht aber noch weitaus höher im Regal.


    Diese TA haben jedoch eine vergleichsweise hohe Nadelnachgiebigkeit von 20um/mN ( der Soundsmith Nadelträger ist sogar noch weicher). Daher ist ein leichter Tonarm ratsam. Auf der anderen Seite gibt es aber auch viele Stimmen, die empfehlen, sich von der theorielastigen Rechenübung zur Resonanzfrequenz von Tonarm und TA zu emanzipieren und auszuprobieren, ob es auch mit einem Tonarm mit theoretisch zu hoher effektiver Masse gefällt.

    Wäre es nicht besser, statt mittels Widerständen Spannung in Wärme zu transformieren, step-down Trafos zu verwenden, um die an sich ungewünscht hohe Verstärkung des Phono Pre zu reduzieren?

    Hinter meiner RE2030 hängt ein Pärchen dieser Jensen Trafos im 2:1 Modus.


    Ich bin allerdings auch nicht wirklich sattelfest in den technischen Zusammenhängen. Dennoch habe ich verstanden, dass durch die Trafos (in umgekehrter Funktionsweise ggü. einem SUT vor der Phonostufe) die Ausgangsimpedanz der Phonostufe um den Faktor 4 reduziert wird, sodass die Kapazität des Kabels zwischen ihr und der folgenden Verstärkerstufe (aktiver Line Pre oder direkt die Endsufe oder passiver Pre?) keine so große Rolle mehr spielt.