Also, ich kann nur sagen, ich habe das mit der Verseilung von SolidCore-Klingeldraht auch mal probiert. Und zwar händisch, was für ein mühsames Unterfangen, wenn man meint, 4 Adern sauber gedrillt über eine Länge von ca. 3m hinzubekommen. Erster Denkfehler: 3m gestrecktes Kabel sind keine 3m gedrillt. Zweiter Denkfehler, es beim ersten Mal schick hinzubekommen. Dritter Denkfehler, dass der Grad der Verdrillung keine signifikante Auswirkung auf die Starrheit des Endproduktes hat. Ihr merkt, ich habe noch nicht ansatzweise über die Kabelqualität an sich und dessen Klang gesprochen...
Als Ausgangsmaterial habe ich unbekanntes russ. Solidcore Cu von der Rolle verwendet. Ich schätze mal vom Alter her aus den 70ern. Die Ummantelung ist durchsichtig, kann aber nicht sagen, was es ist. Ziemlich zähes Material und vergleichsweise dick.
Mit etwas Übung lies es sich aber dann optisch einigermaßen ansprechend verseilen. Da es dennoch nicht meinen optischen Anspüchen genügte, habe ich es anschliessend in einen Geflechtsschlauch verfrachtet, so wie es die Hersteller teurer Kabel gerne tun. Jetzt wirkte es gleich um Klassen teurer...;-)
Danach habe ich aus meiner Kabbelkiste ein paar gebrauchte Bananas gezaubert und mit dem Kabel verheiratet. Anschließend das ganze hübsch verpackt einem Freund zum Geburtstag geschenkt, mit der Bitte es doch einfach mal zu testen und mir ein Feedback zu geben. Die Kabel stecken noch heute an seiner Anlage und erfreuen den Besitzer.
Was sagt uns das jetzt in Bezug auf das Kabel?
Ich sage mal so, wir können hier noch so viel über technische Details herumschwadronieren, es bewahrheitet sich aber immer wieder, dass jeder seine eigenen Hörerfahrungen in Bezug auf seine eigene Kette machen muss. Ob es schlussendlich highendiges Kabel für 200€/cm sein muss oder aber geflochtener Klingeldraht ausreicht, das muss jeder für sich entscheiden. Meine klangliche Einschätzung hilft da anderen überhaupt nicht weiter, denn sie haben weder meine Anlagenkonfiguration (will auch keiner), noch meine Ohren.