Beiträge von Architektenkind

    Auch wenn deine Gedanken vom Grundsatz her nicht verkehrt sind ist deine Schlußfolgerung nun auch wieder völliger Quatsch und entwertet den Rest deiner Aussage.

    Ich habe die Schlußfolgerung mit "Manchmal habe ich den Eindruck" selbst relativiert. Heute ist mein Eindruck eindeutig von schlechter Laune geprägt. Aber ganz unbegründet finde ich diese Laune angesichts des Diskussionsverlaufs nicht. Sorry.

    Machen wir uns also nix vor, das HiFi Thema ist mit unserer Generation durch wenn nicht noch ein Wunder geschieht.

    Ich bin echt genervt. Das kommt hier so oft, und (fast) immer völlig undifferenziert. Es nervt mich, es ständig zu wiederholen, aber es ist offenbar nötig: Hifi als Massenmarkt ist seit MP3 und Streaming tot, Hifi als Nischenmarkt nicht. Gleiches gilt für analog. Es gibt sehr viele junge Leute, die Plattenspieler & Co. für sich entdecken – aber denen wird hier ständig mit Missachtung begegnet.


    Was ist das eigentlich für eine Haltung, in einem offenen Forum immer von "unserer Generation" zu reden, obwohl hier Leute von 30 bis 80 unterwegs sind? Manchmal habe ich den Eindruck, dass die jüngeren hier gar nicht erwünscht sind, damit sich die älteren widerspruchsfrei in ihrer "Früher-war-alles-besser"-Haltung gegenseitig bestätigen können.


    Gruß zum Sonntag

    Jan

    Wer immer diesen Thorens verpackt hat, hatte echt keine Ahnung was er tut. Und ohne Witz, bei meinem RF Techniker hat ein Jugendlicher gefragt ob der Tonarm ein Tragegriff ist.

    Na ja, wenn man noch nie einen Plattenspieler gesehen hat, kann man nicht damit umgehen. Klar. Aber das ist hier doch der Witz – das Ding wurde von seinem Besitzer verpackt und eingeschickt. Und der war ziemlich sicher kein 15-jähriger Azubi. Natürlich ist der Umgang mit Plattenspielern kein Gemeinwissen mehr. Er ist aber auch kein Geheimwissen, zu dem nur jene Zugang habe, die als Kind damit aufgewachsen sind.

    Jede Generation hat andere Anforderungen, andere gefragte Qualifikationen und natürlich eine andere Gesellschaft.

    Das stimmt natürlich. Nur verstehe ich nicht, warum es in diesem Kontext wichtig ist. Wir sind hier im Hobby-Bereich. Und Hobbys müssen nichts mit aktueller Technik zu tun haben. Es gibt seit über 100 Jahren Motorboote, trotzdem lernen Leute immer noch gerne segeln. Warum sollte das bei Plattenspielern und deren Handhabung anders sein?


    Ich glaube, vielen auch jungen Leuten fehlt einfach was, wenn sich der Zugang zur Welt aufs Wischen über Touchscreens beschränkt. Die Haptik und die durchschaubare Komplexität mechanischer Technik schafft hier einen Ausgleich, also beschäftigt man sich mit Plattenspielern, mechanischen Uhren oder 40 Jahre alten Spiegelreflexkameras. Viele, die das machen, entwickeln dabei ein tieferes Verständnis für die Geräte, als ihre Eltern es hatten (die bloße Anwender der Alltagstechnik ihrer Zeit waren).


    Was keine Aussagen über "die Jugend" sein sollen. Die gibt es meines Erachtens so wenig, wie es "die Boomer" gibt. Natürlich ist die Beschäftigung mit Plattenspielern heute einer Nische vorbehalten (weil Schallplatten vom Standard-Tonträger zum Hobby-Objekt geworden sind). Aber, um den Kreis zu schließen: Der inkompetente Verpackungskünstler von oben ist Teil dieser Nische – ob er nun 25 ist oder 85.

    Ich fürchte Ältere wissen was das ist. Schon durch ihre Zeit.

    Also, wir haben hier jemanden, der sehr wahrscheinlich um die 4.000 Euro für einen ziemlich neuen Plattenspieler bezahlt hat – und Du gehst davon aus, er wisse nicht, was ein Plattenspieler ist, weil er jung sei? Hochgradig unwahrscheinlich bzw. rein spekulativ. Mit dem gleichen Recht könnte man sagen: Ach, sicher so ein reicher Boomer, der haut tausende Euro für nen Prestige-Plattenspieler raus und ist dann zu faul, den richtig zu verpacken! Das wäre genau so substanzarm.


    Ich reagiere allergisch auf Generationen-Bashing, in beide Richtungen. Es macht die Debatte kaputt. Bin Ende 40, aber ich kenne diverse Leute um die 30, die einen Plattenspieler besitzen und selbstverständlich "wissen, was das ist". Die Handhabung ist keine Raketentechnik. Das kann man lernen, auch wenn man nicht damit aufgewachsen ist.

    Uhren mit Federaufzug oder "kleiner Sekunde" sind Produkte aus dem letzten Jahrtausend.

    Nö, wie zum Beispiel ein Blick auf die Homepage von Nomos zeigt. Die haben 13 Modelle, 12 davon haben eine Kleine Sekunde. Und die meisten wurden nach der Jahrtausendwende designt. Mechanische Uhren erfreuen sich – ähnlich wie Plattenspieler oder analoge Kameras – auch bei vielen Jüngeren großer Beliebtheit; es werden sogar neue Marken gegründet.


    Ich finde, man sollte Leute mit solchen Interessen bestärken, statt ihnen zu vermitteln, dass sie qua Geburtsjahr nicht in der Lage wären, sowas zu begreifen.

    Vermutlich ist bei einigen oder jüngeren Käufern der Wert oder das Verständnis mechanischer Geräte abhanden gekommen. Heutzutage kann ein schicke Digitalbox so Vieles, hat kein Schwingchassis noch so einen seltsamen Tragegriff ( Tonarm ). Ist tatsächlich schon passiert, am Tonarm getragen. Zumindest versucht.


    Schreibmaschinen, Rechenschieber, Wählscheibentelefone, mechanische Rechengeräte, Uhren mit Federaufzug oder "kleiner Sekunde" sind Produkte aus dem letzten Jahrtausend.


    Vieles geht einfach in der digitalen Welt verloren, die tatsächlich so einiges besser und günstiger kann. Streaming mp3, FLAC usw - ein Smartphone, Internetzugang und einen großen, guten Brühlwürfel genügt Vielen, und das ist nachvollziehbar.


    LPs haben nun auch lange bei Jüngeren Interesse geweckt. Was das tatsächlich im Detail so alles bedeutet,das hat so mancher eben nicht erlernt, noch kann er es mangels Erfahrung abschätzen.

    Vier Absätze darüber, dass die Jüngeren zu doof seien, einen Plattenspieler zu bedienen - und Du weißt nicht mal, ob der Kunde, der das Teil verpackt hat, nicht vielleicht 75 war...

    Oje, das ist wirklich traurig. Ein begnadeter Musiker, Komponist und Arrangeur – und leider schon sehr lange auch ein kranker Mann. Hier eine YouTube-Perle: Sloop John B. mit Brian Wilson, Al Jardine und Band:


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    Klingt nach einer "Säuberungsaktion" des damaligen NWDR. Im öffentlichen Dienst hatten Kommunisten seinerzeit keine Chance.

    "Säuberungsaktionen" waren zu Stalins Zeiten eher eine Spezialität der Gegenseite. Viele überlebten sie nicht. Entlassungen aus politischen Gründen gab es beiderseits. Tatsächlich sind viele kluge Köpfe (Brecht/Bloch) nach dem Krieg in den Osten gegangen, weil sie sich dort ein besseres Deutschland erhofften. Die wirklich klugen waren früher oder später bitter enttäuscht. Sudelede hingegen blieb Fan bis zur letzten Sekunde (und darüber hinaus).

    Bin wirklich enttäuscht darüber, dass solch überteuerte Staubsauger (ich besitze sowas ja selbst) kein Stück auf Nachhaltigkeit respektive Reparatur ausgelegt sind.

    Gebe Dir völlig recht. Zum ganzen Bild gehört aber auch, dass die Okki Nokkis – zumindest meiner Erfahrung nach – ziemlich langlebig sind. Habe meine vor 12 Jahren gebraucht von einem Plattenhändler erstanden, wo sie vermutlich jahrelang im Dauerbetrieb gelaufen war.


    Es gibt einiges, was mich an dem Gerät (konstruktionsbedingt) nervt, aber die Technik hat mich noch nie im Stich gelassen. Von geplanter Obsoleszenz oder ähnlichem kann also keine Rede sein.

    Erich Honecker zur Beatmusik

    Nun ja. Das war die Linie der Partei anno 1965. Unter Ulbricht. Nachdem Honecker Chef war, wandelte sich die Linie, und man versuchte, die Sache für sich systemkonform nutzbar zu machen. DT64 ist aus deren Sicht dann irgendwann aus dem Ruder gelaufen.


    Ressentiments gegenüber der Beat- und Rock-Musik waren 65 auch im Westen weit verbreitet. Dort hatten die Herrschenden bloß nicht die Macht, Verbote zu erlassen. Sie konnten nur meckern (was den Unterschied eigentlich gut auf den Punkt bringt).

    Ist zwar OT, ich habe das 16-80mm f/4. Hatte das dem schweren 16-55mm vorgezogen wegen dem Gewicht und der Filtergröße.

    Ich mag Foto-Fachsimpelei. Für Fuji gibt es großartige Objektive, inzwischen auch gar nicht sooo teure Festbrennweiten von Drittanbietern. Um dennoch mal elegant den Bogen zum Thema zurück zu schlagen – mit dem 16-55mm entstand auch das hier (ohne stürzende Linien, da von der Anlage niedergekniet ;)).


    Wohnzimmer mit neuer Anlage III