Moijn,
was mich (als altem Mofi-Fan und Sammler) bei den One-Step's ärgert, ist das überwiegend vergilbte Programm - meist schon dagewesene Titel früherer Auflagen.
Das liegt vielleicht daran, das MoFi sich in den 80ern einige Rechte auf diese Aufnahmen sicherte, aber bei anderen bzw. neueren keine Rechte mehr bekam. Also schlachten sie ihr altes Rechtearchiv immer mehr aus. Daher die unzähligen Varianten alter US-Mainstreammusik.
Für eine gut geschnittene Platte bin ich schon bereit etwas mehr zu bezahlen, aber wenn Platten preislich in den Bereich von Masterbandkopieen kommen, hörts bei mir auf. Auch wenn es von den meisten dieser Aufnahmen leider keine Masterbandkopieen gibt, würde ich so ein Masterband einer Platte vorziehen. Wenn schon, denn schon.
Ist das Masterband klanglich noch nicht so optimal, nützen auch die besten Presstricks nichts. Die Nuancen sind da nur sehr gering für das viele Geld, die Grenzen der Schneidmaschine kann man da nicht beliebig verschieben. Mit Presstechniken kann man allenfalls die Nebengeräusche gering halten. Ich habe einige normale Mastertaperecordings, die völlig ausreichen. Die "Crossings" von Herbie Hancock (Speakers Corner) ist ein schönes Beispiel, wie eine gute Aufnahme sein sollte. Und das für kleines Geld.
MoFi dreht heute glücklicher Weise weniger am Höhenregler beim Schnitt. Von den neuen Ausgaben habe ich nicht viel, nach dem Bügeln habe ich von MoFi ein gutes, numeriertes Exemplar der Abraxas mit dem ich sehr zufrieden bin. Selbst die wird bei Discogs schon sehr hoch gehandelt. Aber einer Platte zum Preis eines Gebrauchtwagens? 